April bis Juni 2021
Der Entführungsfall Horvatova
Im Frühjahr 2021 lernte ich eine junge Glaubensschwester namens Eva Horvatova (29) kennen, die mit ihrem 7-jährigen Sohn Vladimir wegen einer offenen Altenpflegestelle gerade nach Bremen gezogen war. Sie war eine Roma aus Košice (Slowakei) und suchte für sich und ihren Sohn eine Gemeinde. Da sie niemanden in Bremen kannte und auch nicht so gut Deutsch sprach, nahm ich mich ihrer an, half ihr mit den Papieren und ging mit den beiden regelmäßig in die Martinigemeinde. Ich lud sie auch zu unserem Hauskreis in Oyten ein bei Bruder Esra und holte sie und ihren Jungen dafür ab. Vladimir war ein hübscher Junge und für sein junges Alter ziemlich aufgeweckt und wortgewandt. Doch dann brach der Kontakt zu Eva auf einmal ab. Ihr Handy war nicht mehr an, weil sie wohl eine neue Nummer hatte. Ich dachte nur: Wenn sie nicht wirklich will, darf man sie nicht unter Druck setzen – der HErr muss sie ziehen. Erst Monate später sollte ich den Grund erfahren:
An einem Tag im April 2021 spielte ihr Sohn Vladimir in der Einfahrt mit seinem Roller, als die Nachbarin ihn vom Fenster aus sah. Sie sprach ihn an und erfuhr, dass er mit seiner Mutter gerade erst nach Bremen gezogen war und er jetzt eingeschult wurde. Antje H. (48), so hieß die Nachbarin, fing nun an, sich mit der Mutter Eva anzufreunden und lud sie regelmäßig zu sich zum Essen ein. Eva erzählte ihr, dass sie noch immer nicht ihr Hartz IV-Geld bekommen habe, weil noch Unterlagen gewünscht wurden, dass sie aber erst jetzt ihre Stelle als Altenpflege-Helferin antreten konnte und noch kein Gehalt bekommen hätte. Deshalb konnte sie ihre Miete in den letzten zwei Monaten nicht bezahlen, weshalb der Vermieter ihr mit Kündigung drohte. Antje fasste ihre Hand uns sagte: „Mach Dir keine Sorgen, liebe Eva, ab jetzt werde ich mich um all Deine Papiere kümmern und Dir bei allen Problemen beistehen, damit Du entlastet bist. Mein Mann und ich werden uns auch um Deinen Sohn Vladimir kümmern, dass er immer bei uns spielen kann und mit uns zu Mittag essen kann. Ich werde für Dich ab jetzt wie eine Mutter sein, das verspreche ich Dir!“ Eva freute sich sehr über dieses Hilfsangebot.
Drei Wochen später wurde Eva zum Geburtstag einer Freundin eingeladen um das Wochenende bei ihr in Wittenberg/Lutherstadt zu verbringen. Eva fragte Antje, ob sie in dieser Zeit auf ihren Sohn aufpassen könne. „Ja selbstverständlich, gerne. Fahr nur hin, wir passen auf Vladi auf. Du kannst auch gerne eine ganze Woche bleiben. Wir bringen ihn zur Schule und holen ihn wieder ab. Ich kann Dir auch die Fahrkarten kaufen.“ Eva war überwältigt von dieser Hilfsbereitschaft und nahm das Angebot an. Nachdem Eva losgefahren war, rief Antje sie drei Tage später an und sagte: „Eva, stell Dir vor: die Polizei ist gerade bei mir gewesen! Sie suchen Dich, weil Du Deine Miete nicht bezahlt hast! Sie sagten mir, dass Du bei Deiner Rückkehr nach Bremen sofort ins Gefängnis kommst und man Dir Vladi wegnehmen und in ein Heim bringen wird, so dass Du ihn vielleicht nie wieder sehen wirst!“ Da Eva von Natur sehr einfältig ist, glaubte sie der Antje jedes Wort und fragte sie ängstlich, was sie jetzt machen sollte. „Keine Sorge,“ beruhigte Antje sie „tu ab jetzt nur, was ich Dir sage! Du bleibst jetzt erst einmal in Wittenberg, bis die Luft wieder rein ist. Ich habe denen ja nicht gesagt, dass Du in Wittenberg bist, deshalb werden sie Dich dort auch nicht finden. Such Dir dort einfach erst mal eine neue Arbeit und eine kleine Wohnung, und wenn in zwei bis drei Monaten Gras über die Sache gewachsen ist, dann bringen wir den kleinen Vladimir zu Dir, so dass Ihr dann beide in Wittenberg bleiben könnt.“
Doch dann rief Antje beim Jugendamt an und sagte, dass ihre Nachbarin Eva Horvatova einen neuen Mann kennengelernt habe und deshalb ein neues Leben anfangen wolle, jedoch ohne ihren Sohn. Deshalb habe sie diesen einfach bei ihr abgegeben und sei dann angeblich unbekannt verzogen. Ihrem Sohn Vladimir sagte sie das gleiche, und dass ab jetzt Antje seine neue Mutter sei. Vladimir war erschrocken über das angebliche Verhalten seiner Mutter, fand sich aber nach einiger Zeit damit ab. Antje gab dem Jugendamt eine falsche Handynummer von Eva, so dass sie unerreichbar blieb. Der Eva hingegen berichtete die Antje regelmäßig, wie gut es ihrem Sohn gehe und wie sie alles im Griff habe. Da Eva ihr Wochen zuvor eine Gesamtvollmacht gegeben hatte über alle ihre Belange, konnte Antje dem Jugendamt glaubhaft machen, dass Eva ihr auch die Verantwortung für ihren Sohn übertragen hatte, weshalb das Jugendamt der Antje schon bald darauf das volle Sorgerecht für Vladimir übertrug. Und jedes Mal, wenn Eva mal mit ihrem Sohn sprechen wollte, erfand Antje eine neue Ausrede: mal schlief er gerade, mal sei er noch in der Schule oder er war gerade bei einem Freund zum Spielen. Eva fand dies zwar merkwürdig, aber Antje wusste sie hervorragend zu manipulieren.
Doch nach drei Monaten war Antje auf einmal nicht mehr erreichbar für Eva. Jetzt erst brachte sie all ihren Mut zusammen und fuhr nach Bremen. Durch einen Anruf bei der Polizei erfuhr sie, dass gar nicht nach ihr gefahndet wurde und die ganze Geschichte von Anfang an gelogen war. Mithilfe eines befreundeten Ehepaars erstellte sie eine Strafanzeige bei der Polizei, jedoch stand Aussage gegen Aussage. Erst jetzt nahm Eva auch zu mir wieder Kontakt auf und bat mich um Hilfe. Ich holte sie vom Bahnhof ab und fuhr mit ihr zu einem Treffen vom Jugendamt, wo Eva nach inzwischen vier Monaten endlich ihren Sohn wiedersehen durfte. Dieser aber wollte zunächst nichts mehr von seiner leiblichen Mama wissen, da Antje ihn inzwischen so sehr verwöhnt und manipuliert hatte, dass er einen tiefen Hass auf seine Mutter hatte. Das Schlimmste war, dass Eva nicht beweisen konnte, dass alles ein infames Intrigenspiel war, dem sie zum Opfer fiel, weil niemand sich vorstellen konnte, wie eine Mutter nur so naiv sein konnte. Auch ich schimpfte mit Eva, wie sie nur so lange ihren Sohn allein lassen konnte, ohne Verdacht zu schöpfen. Sie war verzweifelt und am Boden zerstört. Wir beteten zusammen, und dann fuhr ich Eva wieder zum Bahnhof zurück, damit sie von dort nach Wittenberg zurückfuhr.
Doch kurz bevor wir ankamen, klingelte auf einmal Evas Handy. Es war Antje! Sofort schaltete ich auf meinem Handy die Diktierfunktion an, um das Gespräch aufzuzeichnen. Antje stritt alle Schuld ab und versuchte, Eva von ihrer Unschuld zu überzeugen. Angeblich sei es Vladimir gewesen, der in der Schule schlecht über seine Mutter geredet habe (Alkoholikerin etc.), so dass diese das Jugendamt verständigt habe (Sie wusste jedoch nicht, dass Eva inzwischen alle Protokolle vom Jugendamt gelesen hatte, in welchen Antje sie aufs Schlimmste verleumdete). Antje redete sich also um Kopf und Kragen, indem sie so ziemlich alle anderen der Lüge und Bosheit bezichtigte, nur um den Verdacht von sich wegzulenken. Eva war den Tränen nahe und warf Antje vor, ihr den Sohn genommen zu haben, was diese vehement abstritt. „Und warum du hast deine Handy abschalten und mir keine anrufen mehr?!“ schimpfte Eva. „Ich DURFTE nicht, Eva, ich DURFTE dich nicht anrufen, denn die haben mir das verboten!“ Ich gab Eva zu verstehen, dass sie ihr Glauben vortäuschen sollte, um sie in Sicherheit zu wähnen. Nach zwei Stunden Telefonat kam dann endlich die entscheidende Bitte von Antje: „Hör zu, Eva, Du solltest Dir keinen Anwalt nehmen, weil Du die Sache dadurch nur verschlimmern würdest. Bitte verrate auch nichts dem Jugendamt von diesem Gespräch, sondern lass uns das so machen, wie wir besprochen haben: In etwa sechs Monaten bring ich dir Vladi nach Wittenberg, und dann kannst du ihn für immer haben!“
Nach dem Telefonat war Eva sauer, weil sie ihren Zug verpasst hatte. Ich gab ihr Geld für eine neue Fahrkarte und versprach ihr, mit dieser Audiodatei nun endlich den Beweis zu haben, dass Antje sie betrogen hatte. Und tatsächlich wurde Antje nun wegen Kindesentziehung, Verleumdung und Prozessbetrug angeklagt und später verurteilt. Trotzdem entschied das Jugendamt, dass Vladimir aufgrund der Entfremdung noch nicht sofort zu seiner Mutter zurückdurfte, sondern zunächst in einem Kinderheim verbleiben solle, bis er nach einer längeren Therapie nach und nach wieder an seine eigentliche Mutter gewöhnt und herangeführt werden sollte. Eva war damit einverstanden und tat auch Buße für ihre sträfliche Naivität, durch die dieser Betrug überhaupt erst möglich wurde. Als ich Monate später mit Eva Vladimirs 8. Geburtstag im Kinderheim feierte, hatte sich das Verhältnis der beiden schon deutlich verbessert. Und irgendwann schickte mir Eva dann ein Foto aus Wittenberg, wo sie wieder mit ihrem Sohn zusammen war und sich nochmal für alle Hilfe bedankte.
Besuch im Vatikan
Am 09.06.21 starb der gläubige YouTuber Philipp Mickenbecker kurz vor seinem 24.Geburtstag. Es war das dritte Mal, dass der Krebs bei ihm ausgebrochen war, und jedes Mal hatte er eine wunderbare Heilung von Gott erfahren, so dass viele der 1,7 Millionen jugendlichen Fans, die ihn und seinen Bruder Johannes durch die Real Life Guys („Burschen des wirklichen Lebens“) auf YT kannten, vom Glauben an Jesus angesprochen und voller Hoffnung wurden. Seine Eltern waren sog. Schulpflichtverweigerer und lebten in Bebra-Asmushausen, wo auch mein Bruder Marcus sie kennenlernte. Da sie zunächst ohne Fernsehen und weltliche Zerstreuungen aufwuchsen, hatten sie viel Zeit, ihre Kreativität auszuleben durch das Erfinden und Umsetzen verrückter Ideen wie etwa eine fliegende Badewanne, ein echtes U-Boot aus Mülltonnen, einen Schlitten mit Raketenantrieb oder eine Drohne mit Sitzfläche. Durch den tragischen Tod ihrer Schwester Elena (18) bei einem Flugzeugabsturz fanden Philipp und Johannes zum Glauben an den HErrn Jesus und nutzten ihre Popularität, um anderen Jugendlichen von Gott zu erzählen. Durch seine Tapferkeit und Zuversicht, die Philipp aus seinem Glauben schöpfte, brachte er so viel Frucht, dass er seinen Lauf wohl schon vorzeitig beenden durfte.
Im Sommer 2021 wollten Ruth und ich mal eine Campingtour nach Italien unternehmen. Dazu hatte ich die hinteren Sitze meines Wagens (ein C4 Picasso) ausgebaut, damit wir hinten liegen könnten. So fuhren wir mit unseren Schlafsäcken und Matratzen von Bremen los durch Österreich über Bozen und Verona zum Gardasee und von dort weiter über Bologna und Florenz nach Rom. Auf dem Weg haben wir viele kleine und größere Abenteuer erlebt, die ich unmöglich alle erzählen kann. Aber über zwei will ich gerne mal berichten:
Nachdem wir in Rom durch die Stadt gewandert sind und die vielen interessanten Attraktionen besichtigt haben wie etwa das Colosseum, den Palatin und den Pantheon wollten wir natürlich auch mal den Petersdom im Vatikan besuchen. So gingen wir zu Fuß über die Tiberbrücke auf den berühmten Petersplatz, wo der große Obelisk stand. Auf einmal sagte Ruth zu mir: „Simon, bevor wir weitergehen, sollten wir erst einmal beten. Denn die Bibel sagt, dass die Hure Babylon ein Ort voller Unreinheit und böser Geister ist, dass der HErr Seine schützende Hand über uns halte und wir uns nicht mitversündigen durch den Besuch.“ Ich war einverstanden, und so beteten wir um Schutz und Bewahrung. Dann stellten wir uns in die Menschenschlange vor dem Eingang zum Petersdom. Plötzlich kam ein Mitarbeiter vom Sicherheitspersonal auf uns zu und sagte zu Ruth: „Signora, mi scusi, ma non può entrare in cattedrale con questi abiti, perché è un luogo sacro. Si prego di indossare qualcosa di decoroso!“ Da Spanisch und Italienisch sehr ähnlich sind, verstanden wir, was er sagte: „Entschuldigen Sie, Fräulein, aber mit diesem Nackenträger-Top können Sie nicht den Dom betreten, denn dies hier ist ein heiliger Ort. Bitte ziehen Sie sich erst mal etwas Anständiges an!“ Da musste ich innerlich lachen, weil Ruth ja erst gerade eben noch von der Unreinheit dieses Ortes sprach und nun ironischerweise selbst den Vorwurf der Unanständigkeit bekam. Ich kaufte ihr schnell ein T-Shirt und das Problem war erledigt.
Als wir spät am Abend desselben Tages mit dem Bus zu unserem Campingplatz fahren wollten in der Nähe vom Lido di Ostia, passierte uns ein Malheur: Wir stiegen zwar in den richtigen Bus um, jedoch fuhr dieser in die entgegengesetzte Richtung, ohne dass wir es zunächst bemerkten. Erst nach etwa zehn Minuten wurde ich unsicher und bat darum, auszusteigen. Wir waren nun mitten im Wald auf einer Landstraße und die Akkus unserer Handys waren leer, so dass wir noch nicht einmal wussten, wo wir hinmussten. Ruth geriet nun in Panik, weil es schon sehr dunkel war. Wir beteten und baten den HErrn um Hilfe. Dann streckte ich den Finger heraus, damit uns jemand per Anhalter mitnehme. Plötzlich hielt ein Wagen an, um uns mitzunehmen, jedoch sprach der Fahrer weder Englisch noch Italienisch. Wir stiegen ein und gaben ihm zu verstehen, ob er uns kurz sein Smartphone leihen könne, um ihm zu zeigen, wo wir hinwollten. Da wir aber selbst nicht mehr genau wussten, wo sich unser Campingplatz befand, konnten wir dem Fahrer nur eine grobe Richtung anzeigen. Es stellte sich heraus, dass er aus Georgien kam und auch nur Georgisch sprach. Dennoch war er voller Hilfsbereitschaft und fuhr mit uns los. Nach 15 Minuten erreichten wir den ersten Campingplatz, aber das war der falsche. Manch einer hätte uns jetzt schon frustriert aussteigen lassen, aber dieser nette Mann, wollte für uns weitersuchen. Erst nach einer halben Stunde fand er endlich unseren Campingplatz. Wir bedankten uns bei ihm überschwänglich für seine uneigennützige Menschenliebe und gaben ihm mit vielen Gesten zu verstehen, dass er für uns ein von Gott gesandter „Engel“ sei, und dass wir für ihn beten würden. Auch er gab uns durch Gesten zu verstehen, dass er an Gott glaube.
Der Besuch in Rom hatte uns stark beeindruckt. Gerade wenn man sich für Geschichte interessiert, spürt man dort die überwältigende Macht und Hoheit der Stadt, die Jahrhunderte lang währte. Der Name Rom ist etymologisch möglicherweise abgeleitet vom hebräischen Wort RaM´ bzw. Ra´Ma = hoch, erhaben, Höhe, Anhöhe. Geistlich gesehen ist Rom für das Christliche Abendland (Haus Israel) das gewesen, was für Israel die Stadt Rama war. Dort richtete zunächst Debora und später Samuel über Israel (Richt.4:5, 1.Sam.7:17), und dort wurde Saul zum König gesalbt (1.Sam.8:4, 15:1), der später David verfolgte, so wie die Katholische Kirche es 2000 Jahre später mit den Gläubigen tat (z.B. Waldenser, Hussiten, Täufer, etc.).
Juli bis Dezember 2021
Der Fall des Bahzad Abd-al Karam (Teil 2)
Seit der irakische Bruder Bahzad, den wir Daniel nannten, von Bruder Bernd Fischer immer mal wieder Geld erbat für alle möglichen Anliegen, waren inzwischen schon drei Jahre vergangen, aber die Bettelei hatte nicht aufgehört. Da Bernds Ersparnisse (und die seiner Frau Brigitte) längst aufgebraucht waren, hatte sich Bernd immer wieder an seine Schwestern Sigrid und Adelheit gewandt, sowie an andere Brüder wie mich, um weitere Spenden für Daniel aufzutreiben. Inzwischen hatte er schon über 90.000 € erhalten, und zwar allein vom Bernd etwa 58.000 €, von Schwester Sigrid 5.100 €, von Schwester Adelheit 8.850 €, von mir 6.700 €, von einem Bruder Heiko 4.500 €, von Bruder Henry 4.000 € und 1.600 € von Bruder Klaus. Daniel konnte zwar für die meisten dieser Ausgaben Verwendungszwecke benennen, aber keine wirklichen Nachweise liefern. Alles lief auf Treu und Glauben. Aber inzwischen erhob sich Protest bei den Gläubigern, besonders von Adelheit und von Bernds Sohn Johannes, aber auch von mir. Denn Daniel hatte bisher insgesamt gerade einmal nur 5.750 € zurückgezahlt, und da er nie lange in einer Arbeitsstelle verblieb, kam er auch auf absehbare Zeit nicht in die Lage, das geliehene Geld wieder zurückzuzahlen.
Trotzdem war das Vertrauen von Bernd in Daniel unerschütterlich. Er identifizierte sich mit seinem Elend und liebte ihn wie einen Sohn. Wir anderen jedoch waren der Meinung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Vor allem störte uns, dass Bernd uns mit frommen und wohlklingenden Argumenten und Bibelstellen regelrecht erpresste, indem er eine Ablehnung automatisch als Mangel an Barmherzigkeit deutete. Bernd betonte immer die Aussagen der Bibel über „den Fremdling“, „den Elendigen“ und „den Armen“, den wir nicht bedrängen dürften, obwohl wir uns ja inzwischen selbst von Bernd bedrängt und hilflos fühlten. Bernd berief sich immer auf Lukas 11:18, wo der aufdringlich Bittende in Vertretung für einen anderen handelte; aber ich schrieb ihm, dass der HErr uns im Umgang mit unseren Brüdern nicht dazu anstacheln wollte, „unverschämt“ zu sein, denn Barmherzigkeit und Respektlosigkeit schließen einander aus. Die Missachtung der Rechte und Bedürfnisse eines Bruders tauge prinzipiell nicht dazu, um die Rechte und Bedürfnisse eines anderen zu wahren. Man könne nicht auf Kosten eines anderen Gutes tun. Der barmherzige Samariter kam z.B. selbst für die Unterhaltskosten des Beraubten auf und hat diese nicht dem Wirt aufgebürdet. Unser Glaube könne nur durch die „Anerkennung alles Guten wirksam werden“ (Philem.1:6). Rücksichtslosigkeit oder Respektlosigkeit seien aber nichts Gutes (Phil.4:8). Das vom HErrn genannte Gleichnis soll uns nur ermutigen, unsere Bedürfnisse mit Freimütigkeit Gott zu sagen, der uns nie Vorhaltungen macht für unsere Anliegen, sondern uns willig gibt (Jak.1:5).
Da Daniel angeblich im Juni 2021 schon wieder nicht in der Lage war, die Schulden der Sozialversicherungen und die Miete zu bezahlen, hatte Bernd ihm erneut 6.200 € überwiesen, weil sonst größter Ärger drohe. Daniel hatte ihm versprochen, das Geld sofort nach Empfang seines Lohns Mitte Juli zurückzuüberweisen. Als aber nichts kam, behauptete Daniel, dass seine Frau Elmira angeblich den ganzen Lohn von seinem Konto auf ihr eigenes Konto überwiesen habe, da er auch bei ihr Schulden habe. Bernd schrieb daraufhin einen vorwurfsvollen Brief an Elmira, den Daniel ihr aber nicht aushändigen wollte. Da Bernd nun selbst seine Miete nicht mehr zahlen konnte, überwies ich ihm 600 € und bat Daniel, doch mal mit Elmira telefonieren zu dürfen, was er aber ablehnte, da sie mich angeblich hasse und nicht mit mir sprechen wolle. Die Sache stank zum Himmel.
Deshalb entschied ich mich kurzerhand auf der Rückreise von Italien, dem Daniel und der Elmira einen Überraschungsbesuch in Kronach abzustatten, um die Behauptungen von Daniel zu überprüfen. Als wir an seiner Tür klingelten und er aufmachte, erschrak er sichtlich, mich zu sehen. Ich sagte ihm, dass wir gerne mal mit Elmira sprechen wollen. Voller Angst ließ er uns eintreten und rief seine Frau, die uns herzlich begrüßte. Dann setzten wir uns ins Wohnzimmer, und ich fragte Elmira, ob es stimme, dass sie sein Konto geplündert habe. Aufgebracht verneinte sie dies und schimpfte laut mit ihrem Mann: „Wie viele Mal ich habe gesagt dir, du sollst nicht machen mich rein in deine Schulden. Ich will nix damit haben tun, verstehst du? Aber du wieder gemacht Gegenteil – benutzt mich, damit du siehst sauber aus, ja? Wie du kannst so… so lügen sein? So verlogen?!“ Als ich Daniel dann fragte, was er mit den 6.200 € gemacht habe, schrie Elmira wieder vor Wut: „WAS?! DU HAST SCHON WIEDER GELD VON BERND GELIEHEN?! Du hast gesagt — schwöre! — kein Geld mehr nehmen von arme Bernd! Jetzt… jetzt ich kann nicht mehr, Bahzad! Es reicht! Ich liebe dich, ja… aber ich hab so viele Mal gesagt: Ich kann nicht leben mit Mann, der immer lügt, immer versteckt. Ich mach Schluss. Ich werde… trennen mich von dir, ganz, für immer.“ Daniel war am Ende seiner Nerven: „Siehst du, Simon… du machst kaputt meine Ehe, ja…“ – „Nein, Daniel“, erwiderte ich „Du selbst machst Deine Ehe kaputt, indem Du ständig lügst und betrügst. Sag mir doch jetzt endlich mal ehrlich, für was Du ständig so viel Geld verwendet hast!“ Daniel, der noch immer geschockt war über die Drohung seiner Frau, stotterte: „Ich hatte… viele Sache bezahlen: Arzt, Anwalt, Versicherung… alles teuer!“ – „Dann möchte ich, dass Du mir das jetzt auf Heller und Pfennig nachweist, denn ich glaube Dir nicht mehr! Du kannst Dir aussuchen, ob Du jetzt endlich mit der Wahrheit rausrückst oder ich Dich wegen Betrugs anzeige, und dann wird die Polizei alles ans Licht bringen!“ Elmira forderte ihn auf: „Sag denen! Sag endlich! Wenn nicht – ich sag Simon selber!“
Mit gedrückter Stimme und niedergeschlagenem Gesicht sagte Daniel: „Wahrheit ist… ich bin süchtig… für Spiel. Alles Geld ich hab gemacht kaputt in Casino… Ich hab gehofft, ein Mal ich gewinne groß, verstehst du? Alles zurückzahlen, auf einmal… Aber — nur Pech. Immer nur Pech… Es tut mir leid… ich hab gelogen. Die ganze Zeit… euch alle belogen.“ – Obwohl ich eigentlich hätte wütend sein müssen, war ich auf einmal erleichtert, dass es endlich ans Licht kam. Irgendwie tat mir Daniel jetzt sogar leid. „Aber warum hast Du nicht mit Bernd darüber gesprochen? Er ist doch immer wie ein Vater zu Dir gewesen. Wie konntest Du sein Vertrauen nur jahrelang so missbrauchen!“ – „Ja… ich schäm mich. Ich kann nicht gucken in Spiegel…“ – „Wenn es Dir wirklich leidtut, dann musst Du alle um Vergebung bitten und versuchen, den Schaden wiedergutzumachen. Du solltest Dich vielleicht auch freiwillig entmündigen und der Elmira die alleinige Vollmacht über Dein Konto abtreten.“ – Und zu Elmira gewandt, sagte ich: „Und Du, Elmira, solltest Deinem Mann noch einmal vergeben und ihm eine Chance geben, schon allein um Eurer Kinder wegen.“ – „Ich geb ihm schon so oft neue Chance, aber… er macht immer wieder. Immer!“ Nun sprach Ruth mit Elmira persönlich unter vier Augen und gab ihr Ratschläge, wie sie sich Daniel gegenüber in Zukunft verhalten könnte, während ich mit Daniel seelsorgerlich redete, dass er unbedingt Buße tun müsse, weil er durch sein gesetzloses Verhalten Schande über den Namen des HErrn gebracht hatte. Da Daniel sich sehr reumütig zeigte, gab ich ihm zu verstehen, dass ich auch weiterhin zu ihm halten und versuchen würde, ein gutes Wort für ihn bei Bernd und allen seinen Gläubigern einzulegen, dass sie ihm vergeben mögen. Daniel war darüber sehr erleichtert und konnte diese Liebe nicht fassen.
Als wir am Abend gingen, verriet ich Daniel nicht, dass wir jetzt eigentlich vorhatten, zum Bernd zu fahren, um bei ihm zu übernachten. Als wir dann nach einer dreiviertel Stunde bei den Fischers in Ludwigsstadt ankamen, nahmen sie uns freudig auf. Beim Abendessen erzählte ich ihnen dann, was passiert war. Bernd zeigte keinerlei unkontrollierte Erregung, sondern nahm den Bericht völlig ruhig und gefasst auf. Von Brigitte vernahm ich einen tiefen Seufzer, aber auch scheinbar eher der Erleichterung. Als wir uns dann von ihnen verabschiedeten, um ins Bett zu gehen, klingelte Daniel an der Tür. Auch er beichtete nun dem Bernd seine Schandtat mit einem Gesicht wie ein getretener Hund. Bernd nickte nur ruhig und stellte sachlich seine Fragen: „Und wie war das bei der Sache mit deiner Schwester? – War das auch gelogen?“ usw. – Es war herzerbrechend, was die beiden da über sich ergehen lassen mussten. Bernd reagierte an diesem Abend sehr tapfer wie ein Mann Gottes.
In den Tagen danach entschuldigte sich Bernd bei seiner Frau und seinen Schwestern dafür, dass er sie zum Spenden für Daniel immer so gedrängt hatte und war damit einverstanden, sich spätestens beim bevorstehenden Umzug nach Großpostwitz ins Haus ihrer Kinder Johannes und Diana selbst zu entmündigen, indem er die Verwaltung der gemeinsamen Renteneinnahmen ganz dem Johannes überließ. Bernd räumte ein, dass er das Gebaren von Daniel nicht mehr überblicken und prüfen konnte, weshalb er sich auch damit einverstanden erklärte, dass er dem Daniel nichts mehr spenden würde ohne die Erlaubnis von Brigitte und Johannes. Aufgrund dieser Zugeständnisse erklärten Bernds Schwestern sich bereit, keine weiteren Verwendungszwecke für die Ausgaben von Daniel einzufordern und ihm seine Sünde zu vergeben. Schwester Sigrid war sogar bereit, auf die Rückzahlung aller bereits geliehenen Gelder zu verzichten.
Doch schon zwei Monate später gab Bernd erneut seinen Vorsatz auf und lieh dem Daniel wieder Geld, weil er der Meinung war, dass Daniel nach seiner Einschätzung radikal Buße getan hätte. Er sollte das Geld Mitte Oktober zurückerhalten, aber das geschah mal wieder nicht. Erneut bat mich Bernd um Hilfe, damit er seine laufenden Kosten bestreiten und keine Mehrbelastungen und Rücknahmekosten hätte. Unter der Bedingung, es nicht dem Daniel weiterzuleiten, überwies ich dem Bernd den nötigen Betrag. Erst durch Johannes erfuhr ich dann am 02.11., dass Bernd meine Unterstützung erneut an Daniel weitergeleitet hatte, da dieser mal wieder in großer Not war. Diesen Betrag hatte mir Bernd aber dann auch umgehend zurückerstattet. Dennoch war das Vertrauen von Sohn Johannes in seinen Vater Bernd endgültig zerbrochen. Johannes bat mich darum, zwischen ihm und seinem Vater schiedsrichterlich zu vermitteln, um Bernd dadurch zur Buße zu bewegen, und weil ich bis dahin immer auf Johannes Seite war, stand für ihn mein Urteil schon im Vorhinein fest.
Doch im Verlauf von zwei Wochen des Betens und Prüfens fiel mir allmählich auf, dass Bernds Verhalten Daniel gegenüber rein biblisch betrachtet nicht zu beanstanden war (mit Ausnahme der moralisierenden Nötigung): Er wollte Daniel helfen und hatte nicht gewußt, dass dieser ihn die ganze Zeit betrog. Trotzdem hatte er ihm vergeben und aus Liebe zu ihm auf seine Besserung gehofft (1.Kor.13:6). Auch der HErr hatte einen Dieb unter seinen Vertrauten (Joh.12:6), und steht nicht geschrieben: „Ihr habt den Raub eurer Güter mit Freude aufgenommen, da ihr wisset, dass ihr für euch selbst eine bessere und bleibende Habe besitzet.“ (Hebr.10:34). So schrieb ich in meiner Stellungnahme: „Man stelle sich nur vor, wie arm wir vor Gott sind, wenn wir eher dem Geld als dem Sünder hinterhertrauern, wo wir doch einen allmächtigen Gott haben, der die ganze Fülle hat und ‚über alles hinaus zu tun vermag, …‘ (Eph.3:20). Sollten wir nicht lieber alle so wie Bernd uns um das Seelenheil von Daniel sorgen? … Bernds ganzes Handeln war letztlich von der Liebe zum Schwächeren getrieben. Gott hatte dem David auch nicht die vielen kleinen und größeren Fehlentscheidungen nachgetragen, weil Er seine ungeteilte Liebe sah. … Wir lesen seit Jahren in der Bibel, aber da kommt die erste größere Prüfung auf uns zu und wir versagen jämmerlich, weil wir nicht auf die Idee gekommen sind, uns am Verhalten unseres HErrn ein Vorbild zu nehmen, sondern uns ganz an menschlichen Normen orientiert haben. Warum aber lesen wir dann überhaupt in der Bibel und bekennen, Christen zu sein, wenn wir dem HErrn nicht wirklich nachahmen?“
Nicht nur Johannes, sondern auch andere Brüder waren über meinen plötzlichen Sinneswandel schwer enttäuscht und entsetzt. Statt wie erwartet den Bernd zu verurteilen, hatte ich ihn gelobt (vergl. 4.Mo.23:11). Damit sei ich nach Johannes Auffassung ihm „in den Rücken gefallen“ und sei der Haupthinderungsgrund dafür, dass Bernd nun nicht – wie erwartet – Buße tun könne, weil ich ja der einzige sei, von dem er sich noch was sagen ließe. Ich bot Johannes an, noch weiter zu vermitteln, um den Streit zu schlichten, aber Johannes wollte nicht mehr und erteilte mir Hausverbot, so dass ich fortan auch nicht mehr Bernd besuchen konnte, der ja nun mit seiner Frau beim Sohn eingezogen war. Mit Daniel habe ich hingegen bis heute ein gutes Verhältnis.
Sollte man sich als Christ impfen lassen?
Mitte August schenkte der HErr uns dann unser erstes Enkelkind, das von Rebekka und Dennis den Namen Penelope bekam. Sie hatte meine Haarfarbe geerbt, sowie Dennis Locken und Rebekkas dunkelbraune Augen. Wir waren überglücklich und dankbar für diese Freude, die der HErr uns bereitet hat, denn es war für uns, als hätten wir selbst ein neues Kind bekommen. Da die Eltern noch beide im Studium waren, war die Belastung natürlich hart. Erst viel später erfuhren wir, dass es schon in jener Zeit viel Streit zwischen ihnen gab, da Dennis durch seine Arbeit im Bundeswehrkrankenhaus nur wenig Zeit hatte, sich um das Baby zu kümmern, weshalb Rebekka sich überfordert und allein gelassen fühlte. Hinzu kam die hormonelle Umstellung, die bei vielen Frauen nach der Schwangerschaft Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit auslöst. Rebekka entschied sich daher, ihr Studium zu unterbrechen und sich jetzt erstmal für die nächsten Monate ganz dem Baby zu widmen. Zudem konnte sie viele Studienaufgaben der Uni auch im Fernunterricht am PC erledigen. Durch die Corona-Zeit haben ja ohnehin viele Firmen und Institutionen auf Heimarbeit umgestellt.
Inzwischen hatte es sich in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung rumgesprochen, dass die sog. Hygienevorschriften eigentlich überflüssig sind und die PCR-Tests viel zu sensibel, um Infektiöse von Infizierten zu unterscheiden, so dass die alltäglichen Bekanntgabe von sog „Inzidenzen“ nichts als Kaffeesatzleserei war, um der frei erfundenen Gefährlichkeit des Coronavirus einen Anschein von Wissenschaftlichkeit zu geben. Da aber aufgrund der verhängten Bußgelder die meisten Menschen keinen Ärger haben wollten, machten alle dieses Possenspiel mit (außer die Ostdeutschen, da sie bereits immun waren gegen staatliche Bevormundung). Zum Glück waren auch meine Mitarbeiter davon überzeugt, dass die PCR-Tests im Grunde eine sinnlose Abzocke der neu entstandenen Test-Mafia war, um die Leute einzuschüchtern und abzurichten, so dass ich sie nicht jeden Morgen testen musste, wenn sie zur Arbeit kamen. Mein Mitarbeiter Peter hatte sich zwar einmal infiziert, aber verlor dadurch lediglich vorübergehend seinen Geschmack. Auf Facebook sandten sich auch Gläubige untereinander sog. Memes (humorvolle, kritische Bilder), um sich gegenseitig zu versichern, dass man wie in den letzten Tagen des DDR-Regimes das Narrenspiel des Politik- und Medienkartells längst durchschaut hat.
Nachdem im Januar 2021 die ersten Impfungen in Deutschland eingeführt wurden, wurde in den sozialen Medien sofort darüber spekuliert, ob diese nicht eine ganz andere Funktion haben könnte. Denn da die Sterblichkeit an oder mit Corona gerade einmal nur bei 0,7 % lag, machte es keinen rationalen Sinn, dass man die normalen Klinikstudien von 5 bis 10 Jahren einfach übersprang mit Sieben-Meilen-Stiefeln, anstatt abzuwarten, bis die Impfstoffe wirklich sicher sind. Zudem handelte es sich bei den genbasierten mRNA-„Impfstoffen“ gar nicht wirklich um eine normale Impfung, sondern um eine Genmanipulation, von der man noch überhaupt nicht wusste, welche (Neben-)Wirkungen diese hatte. Trotzdem wurden Hunderte von Millionen dieser Dosen vom Steuergeld gekauft und leichtfertig behauptet, der Impfstoff sei sicher bzw. nebenwirkungsfrei, obwohl 25 % der ersten Versuchspersonen schwerste Nebenwirkungen hatten (lt. Lancet). Schon sehr früh warnten deshalb namhafte Virologen und Epidemiologen wie Prof. Sucharit Bhakdi, Prof. Arne Burkhardt, Prof. Stefan Hockertz, Prof. Homburg, Dr. McCullough oder Ärzte wie Wolfgang Wodarg und Guter Frank vor unkontrollierbaren Autoimmunreaktionen, Myokarditis, Thrombosen, Enzephalitis, Turbokrebs, usw. Solche kritischen Stimmen wurden aber so gut wie nie im öffentlichen Fernsehen zugelassen, so dass der Eindruck entstand, man wolle keine kontroverse Debatte mehr, sondern nur noch eine ganz bestimmte Agenda durchdrücken.
Mir war relativ schnell klar, dass hier etwas nicht stimmen konnte, aber ich fragte mich: Was haben die vor? Warum üben Politik und Medien solch einen Druck aus, um sich impfen zu lassen, wenn Corona doch nachweislich viel weniger schlimm ist als eine Grippewelle? Es wurde auf Facebook schon gemunkelt, dass die Impfung Unfruchtbarkeit auslöse, um dadurch die Überbevölkerung zu bekämpfen. Der französische Virologe und Nobelpreisträger Luc Montagnier erklärte sogar, dass diese Impfungen neue und gefährlichere Mutanten hervorbringen, nämlich infektionsverstärkende Antikörper (ADE), durch die unser Immunsystem kollabieren würde. Er schloss nicht aus, dass alle Menschen, die geimpft wurden, in absehbarer Zeit an dieser Verstärkung sterben würden. War die Impfung also bewusste Bevölkerungsreduzierung durch Mord? Auch Bill Gates hatte in einer Rede erklärt, dass seine Impfkampagnen in Afrika dazu geführt hätten, die Überbevölkerung zu reduzieren. Aber war damit gemeint, dass die Impfung die Menschen töten solle? Ich schaute mir diese Rede nun selbst einmal komplett an – und nicht nur den Ausschnitt. Da stellte sich heraus, dass er etwas ganz anderes meinte, nämlich dass durch eine gesündere Bevölkerung die Menschen freiwillig auf zu viele Kinder verzichten.
Nun wurde ich misstrauisch: Was ist, wenn die ganze Kritik an der Covid-Impfung komplett auf Lügen basiert und nur deshalb erdichtet wurde, weil die Leute unter einer Verschwörungsparanoia leiden? War es nicht völlig absurd und unlogisch zu glauben, dass die Eliten gerade die ganzen Impfungsüberzeugten töten wollen? Denn dann würden ja nur noch die Impfgegner übrigbleiben und ihnen an die Gurgel gehen. Vielleicht war ich durch meinen ständigen YouTube-Konsum schon so verführt von Verschwörungsideen, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Ich nahm mir an einem Tag vor, mal beide Seiten ganz gründlich zu vergleichen, indem ich mir abwechselnd die Videos vom Impfbefürworter Dr. J. Hegedüs und dem Impfkritiker C. Arvay (Doktorrand) anschaute, um zu erkennen, wer von beiden die besseren Argumente hat. Am Ende des Tages stand es in etwa 10 : 9. Der Impfbefürworter hatte knapp gewonnen. Es gab aber auch eine Bibelstelle, die mich überzeugte: In 5.Mo.22:8 steht, dass ein Hausbesitzer die Verantwortung dafür trägt, wenn jemand von seinem (Flach-)Dach fällt, weshalb er es umzäunen soll. Übertragen auf unseren Körper, der ja auch ein „Haus“ ist (2.Kor.5:1), bedeutet dies, dass wir uns vor Gott schuldig machen, wenn ein anderer Mensch durch unsere Fahrlässigkeit sich bei uns ansteckt und stirbt. Wenn also die Impfung wirklich schützt, war ich verpflichtet mich impfen zu lassen! Sofort lief ich zu meiner Frau und erklärte ihr meine neue Sichtweise. Sie ließ sich überzeugen, und so gingen wir am nächsten Tag zum Impfzentrum am Bahnhof und ließen uns impfen (und später noch einmal).
Als ich es in den Tagen danach auf Facebook bekannt gab, waren viele erschüttert. Auch Marcus und Christine konnten es nicht fassen. Für viele war die Impfung ja wie die Annahme des Malzeichens. Einige bedrängten mich nun flehentlich, dass ich doch eine Blutwäsche oder ein Gegenmittel einnehmen möge. Ich dachte nur: Was für eine Hysterie! Wenn die Impfung so schädlich wäre, dann müssten ja schon Millionen von Menschen weltweit gestorben sein bei über 5 Milliarden Geimpften. Außerdem sind ja über 15 Millionen Menschen weltweit an Covid gestorben, und wer weiß, wie viele sonst noch gestorben wären. Allerdings gab es im Jahr 2020 kaum eine Übersterblichkeit, während die Sterbezahlen in den Impfjahren 2021 und 2022 in die Höhe schossen. Man erklärte dies als Nachholeffekte, weil viele Covid-Opfer erst Monate nach ihrer Infektion verstarben. Aber in den Nachrichten war auf einmal immer häufiger von jungen Sportlern die Rede, die „plötzlich und unerwartet“ auf dem Spielfeld starben, meist an Myokarditis (Herzmuskelentzündung). Auch viele andere Opfer der Covid-Impfung meldeten sich nun öffentlich zu Wort, zumal sie kaum eine Kostenerstattung für ihre vielen Behandlungen bekamen, weil das Post-Vac-Syndrom (Impfschaden) nicht von den Krankenkassen anerkannt wurde. Um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben, deklarierten viele Impfgeschädigte ihre Symptome als anerkanntes Long-Covid (Infektionsfolgeschaden), so dass die Nebenwirkungsstatistik verfälscht wurde.
Durch Zufall entdeckten Radiologen dann Ende 2021 einen Impfschaden bei mir, als ich mich wegen häufiger Schwindelanfälle untersuchen ließ. Bei einer MRT meines Kopfes fand man „progrediente mikroangiopathische Marklagerläsionen in beiden Großhirnsphären“. Übersetzt: „fortschreitende Gehirnschäden wegen Durchblutungsstörungen im inneren Bereich des Gehirns auf beiden Seiten“. Mein Hausarzt erklärte mir, dass ich nun ein erhöhtes Risiko einer „vaskulären Demenz“ hätte (früher nannte man dies „Gehirnverkalkung“) und verschrieb mir ein Medikament zur Blutverdünnung (ASS). Eine gläubige Oberärztin vermutete, dass die Spike-Proteine der mRNA-Impfung schuld daran seien, da sich diese nicht immer vollständig abbauen und dann Entzündungsrektionen im Körper verursachen. Den Konzernen Pfizer und BioNTech waren diese Nebenwirkungen ihrer neuartigen mRNA-Genbehandlung aus Studien bekannt, jedoch wurden sie verschwiegen bzw. erst zögerlich im Mai 2025 kommuniziert aus Sorge, „eine Panik auszulösen“. Die nicht gewählte Europäische Kommission hatte die Impfstoffhersteller jedoch von jeder Haftung vertraglich freigestellt, indem die Staaten das Schadenrisiko übernehmen sollten. Mir war klar, dass ich ohnehin niemals eine Entschädigung fordern würde, da wir Christen ja „den Raub unserer Güter mit Freuden aufnehmen“ sollten (Hebr.10:34), inkl. der Gesundheit.
Im Herbst 2021 führte man in Deutschland die G3- Regel ein („geimpft, genesen oder getestet“) ein und bald darauf die G2-Regel („geimpft oder genesen“), so dass Ungeimpfte von sämtlichen Lokalen oder Veranstaltungen ausgeschlossen wurden, was eine ungeheuerliche Diskriminierung darstellte. Zum Glück machte man eine Ausnahme bei Supermärkten (als ob dort ein geringeres Infektionsrisiko bestünde), aber insgesamt entwickelten sich in Deutschland allmählich Orwellsche Zustände, indem z.B. die Medien gegen Ungeimpfte hetzten, Beiträge in sozialen Netzwerken zensiert und überall Kontrollen ausgeübt wurden. Wegen der sog. einrichtungsbezogenen Impfpflicht wurden massenweise Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gekündigt, wenn sie sich nicht impfen lassen wollten, ebenso auch Lehrer, Erzieherinnen, Polizisten und Soldaten. Michael Ballweg, der Gründer der Querdenken-Bewegung, wurde verhaftet und sein Vermögen beschlagnahmt, ohne dass überhaupt Anklagegründe geschweige denn Beweise gegen ihn vorgelegt wurden.