„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

– Ivo Sasek – Offener Brief an einen größenwahnsinnigen Verführer

Wenn aber dein Bruder wider dich sündigt, so gehe hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen. Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde (Matth.18:15+16)

Bremen, den 1.9.1993

Geliebter Bruder Ivo,

herzlich grüße ich Dich und Deine liebe Frau, sowie alle Geschwister bei Euch im Hause. „Gnade Euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem HERRN JESUS CHRISTUS!“

Ich habe Dir vor ca. 2 Wochen eine Karte geschrieben, in der ich Dir meinen Eindruck über Dein Verhalten gegenüber den Geschwistern mitgeteilt habe, und hatte Dich auch gebeten, dazu Stellung zu nehmen. Nun mag es sein, dass Du viel zu tun hattest oder auch nicht wusstest, welche Dinge es denn im Einzelnen sind, die ich Dir im Groben (d.h. in verallgemeinerter Weise) vorgehalten habe. In jedem Falle sehe ich mich nun vom HERRN geleitet, Dir ein weiteres Mal ausführlicher zu schreiben, nachdem ich eben einen Anruf von Udo Bock bekam, der ja bei Euch einen Monat lang in „Behandlung“ war, und der mir in erschreckender Weise seine Erfahrungen mit Dir und Euch mitgeteilt hat. Da ich auch von anderen Brüdern (Thomas Schaum, Ralf Daubermann) dieselbe Kritik über Dich gehört habe, möchte ich mich auf obiges Wort berufen, dass das übereinstimmende Zeugnis anderer Brüder eine wiederholte Ermahnung rechtfertigt. Außerdem habe ich die Zuversicht, nachdem ich Dich etwas kennengelernt habe, dass Du meine Kritik verstehen und annehmen wirst, wenn ich Sie Dir genauer erklärt habe (d.h. an Hand von Beispielen). Auch Du solltest mir vertrauen, dass ich nicht die plumpe Absicht hege, Dich irgendwie schlecht zu machen, sondern nur möchte, dass andere Geschwister durch Dich gesegnet und nicht geschädigt werden.

Die übereinstimmende Kritik hat sich zu drei Hauptpunkten verdichtet

1. Die unbewusste Anpreisung der eigenen Erkenntnis:

1.1. Der wiederholte Hinweis auf das Versagen der „anderen“

Als Du am 6.8. abends über die Wiederherstellung der Gemeinde sprachst (Dein „Steckenpferd“), hast Du am Beispiel der Katholisch-Apostolischen-Gemeinde erklärt, dass alle bisherigen Denominationen und Bewegungen, die einmal mit der Absicht gegründet wurden, die Urgemeinde wieder darzustellen, gescheitert sind, weil sie immer denselben Fehler gemacht haben. Dieser Fehler bestand Deiner Ansicht nach darin, dass sie alle immer wieder ihr eigenes Konzept gebrauchten, sei es auch noch so biblisch begründet, anstatt sich vom allein gültigen Konzept Gottes leiten zu lassen. Als Beispiel für diese Fehlkonzepte hast Du das „Nehemiakonzept“, das „Esrakonzept“, das „Apostelgeschichtekonzept“ und das Vier-Ämter-Konzept“ (Eph.4:11) genannt. Als Beweis ihres Scheiterns hast Du lediglich darauf hingewiesen, dass die meisten dieser Erweckungen schon nach ein paar Jahren wieder zuende gingen. Das allein gültige Konzept, dass Du dann erst gegen Ende der Predigt verrätst, sei die Gnade Gottes, d.h. dass nur Gott selbst eine Wiederherstellung der Gemeinde bewirken kann. Damit unterstellst Du aber gleichzeitig, dass alle bisherigen Brüder, die früher um die Wiederherstellung bemüht waren, sich nicht von der Gnade Gottes leiten ließen, weil sie sich ja an biblischen Vorbildern orientierten. Nicht nur aber spielst Du dadurch das Wirken der Gnade gegen die Orientierung an Vorbildern aus, sondern Du tust auch so, als ob Gott erst durch Dich den Seinigen gezeigt hat, dass nur Gottes Gnade eine Erweckung möglich macht.

1.2. Der Spannungsaufbau während der Verkündigung

Es ist in der Rhetorik (Redekunst) ein alt-bewährtes Geheimnis, dass man die Bedeutung einer Botschaft dadurch hervorhebt, indem man sie zuvor immer wieder ankündigt, sie aber erst am Schluss mit glorreichen Worten preisgibt. Diesen „Trick“ scheinst Du neben anderen rhetorischen Disziplinen gut zu beherrschen, denn man sieht ja, wie die Geschwister immer wieder auf diese Geheimniskrämerei hereinfallen. So hast Du an dem besagten Abend schon vorab im Gebet betont, dass es Deine Bitte sei, dass doch an diesem Abend endlich das „Geheimnis“ des CHRISTUS enthüllt werde. Kein Wunder, dass die Geschwister ganz gespannt darauf waren, um welches sagenumwobene Geheimnis es sich denn handelt. Würden die Geschwister mehr und vor allem genauer in der Bibel nachlesen, dann wüssten sie, dass dieses „Geheimnis des CHRISTUS“ schon längst enthüllt ist, denn Paulus nennt es ja selber zwei Verse weiter (Eph.3:4+6), „dass die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte und Mitteilhaber seiner Verheißung in CHRISTO JESU durch das Evangelium“. Es handelt sich also nicht um ein mystisches, noch immer geheim gehaltenes Geheimnis, dass – wie Du einmal schriebst – wie ein Ball ist, den Paulus nicht jedem gleich zuspielen wollte, sondern eine längst bekannte Botschaft, die Gott nicht erst dem Ivo Sasek anvertraut hat.

1.3. Die Herabsetzung der biblischen Aussagekraft

Um gegen alle biblische Kritik gegen Dich erhaben zu sein, hast Du Dich auf ein gefährliches theologisches Glatteis bringen lassen, indem Du immer wieder die Aussagen der Bibel gegen die Offenbarungen des Geistes ausspielst. Dieses waghalsige Spiel hast Du am 6.8. an Hand von „12 Beispielen“ wirklich zu weit getrieben und dadurch wie Aaron das Volk „zügellos gemacht“ (2.Mo.32:25). Mit vielen Bibelstellen hast Du im Grunde versucht, die Autorität der Bibel herabzusetzen, indem Du betonst, dass letztenendes nicht die biblische Aussage, sondern stets das angeblich unberechenbare und transzendente Zeugnis des Heiligen Geistes maßgeblich ist. Dadurch ist der Verführung Tür und Tor geöffnet. Ich habe einmal in einem Geschichtsbuch eine Karikatur gesehen von zwei Philosophen die sich einander rauften. Das komische an diesem Bild war, dass es doch in der Philosophie überhaupt keine Basis gibt, aufgrund dessen man seine Argumente belegen könnte. An diese Karikatur wurde ich erinnert, wenn ich mir vorstelle, wie zwei Pfingstler sich streiten, weil jeder behauptet, seine Vision sei die göttliche. So kann es kommen, wenn man übersieht, dass jede übersinnliche Behauptung erst einmal an Hand von Gottes Wort auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden muss (1.Kor.14:29; 1.Joh.4:1).

1.4. Die unbewusste Hochstaplerei durch eingeschobene „Ich“-Sätze

Auch dies ist mir und dem Udo Bock aufgefallen, dass zwar fast alles was Du predigst, von der Sache her richtig ist, nur dadurch dass Du es, in einer sehr schulmeisterlichen, „ich“-bezogenen Weise sagst, bindest Du die Gläubigen unbewusst an Dich. Zum Beweis möchte ich einige Satzpartikel aus Deinen Predigten wiedergeben, wobei ich mir erlauben möchte, sie z.T. in Klammern zu ergänzen: „Soll ich Euch das mal zeigen?“ – „Ich kann Dir das beweisen.“ – „Pass auf, was ich jetzt sage:…“, „Ich möchte wissen, wo Du jetzt stehst“ – „Ich kann das bald nicht mehr hören“ (gemeint war das Gerede der anderen) – „Ich habe früher auch gemeint, dass… Aber Gott hat mir jetzt einen viel tieferen Weg gezeigt…“ (wer kann Dir dann – und womit auch – noch wiedersprechen??!) – „Das Gesetz des Geistes des Lebens kann man nicht erklären…“ („aber im ‚Einzelfall sage ich Dir das dann schon“) – „Verstehst Du?“ – (ein Bruder hatte als Zwischenruf eine Erklärung gegeben, worauf Deine Antwort war:) „Genau, so ist es nämlich…“ (unterschwelliges Schulmeistern wie ein Guru) – „Dein Herz wird nach viel Mühe zur Ruhe kommen…“ („…ich habe das schon alles hinter mir“) – „Wenn diese Gedanken (d.h. „was ich eben erklärt habe“) Dich kalt lassen, dann bekehre Dich erst einmal, denn Du bist noch gar nicht Sein… Du lebst noch in eigener Regie“ (Beweis: „Dein krampfhaftes Festhalten an der eigenen Theologie“- d.h. Bibelverständnis). „Du musst Deine Rechtgläubigkeit loslassen“ (…“und die meinige annehmen“). Auch eine andere Form der Hochstaplerei (d.h. des So-tun-als-ob) besteht m. E. darin, dass Du häufig aus dem Grundtext zitierst und dabei den Eindruck erweckst, Du hättest die wörtlichen, genauen Wiedergaben durch ein eigenständiges Grundtext-Studium herausgefunden. In Wirklichkeit hast Du doch bloß – wie ich ganz stark vermute – aus der DaBhaR-Übersetzung von F.H. Baader zitiert. Dieser Verdacht wurde schon am 24.10.92 bei mir geweckt, als Du bei der Betrachtung von 1.Kor.12 und 14 immer wieder die originale Wiedergabe verschiedener Wörter bekanntgabst und diese sich immer wieder mit der DaBhaR-Übersetzung deckte, die ich zufällig gerade bei mir hatte. Als Du dann auf der Augustfreizeit dasselbe tatest, ist Dir dabei sogar einmal ein Fehler unterlaufen: Du hattest Hebr.4:1 nach der DÜ zitiert („…jemand aus euch meine, dieser ermangelt zu haben“) und hattest die dazugehörige Erklärung in der Fußnote, nämlich „dass sie für ihn nicht vorhanden war“) mit den Worten zitiert: „Dies steht so wörtlich im Grundtext“(so oder ähnlich hast Du Dich ausgedrückt); dabei war dies doch nur eine Erklärung von Baader. Wenn Du nun überhaupt schon die DaBhaR-Übersetzung oder irgendeine andere Grundtext-Bibel verwendest, solltest Du nicht fairer Weise wenigstens auch die Quelle angeben, um Dich so nicht mit den Federn anderer Theologen zu schmücken?

1.5. Der Hinweis auf die Neuartigkeit und Tragweite der eigenen Erkenntnis

In diesen Tenor der übertriebenen Selbstdarstellung passt die hochspurige Hervorhebung der Einzigartigkeit und Gewichtigkeit Deiner Botschaft an die Geschwister. So sagst Du z.B.: „Die Zeit ist gekommen, dass die Absicht Gottes, Sein Plan mit der Gemeinde bekannt werde und verwirklicht werde.“ Damit behauptest Du indirekt, dass diese Absicht Gottes den Gläubigen bisher verschlossen war und erst durch Dich bekannt wurde, und außerdem, dass Du nun die große Wende in der Geschichte der Gemeinde CHRISTI herbeiführst, indem Du der Gemeinde prophezeist, was sie jetzt in der letzten Zeit zu tun hat. Vielleicht spekulierst Du ja darauf, dass dann einmal in 10 Jahren in den Kirchengeschichtsbüchern steht: „Nach 1.900 Jahren hat Gott dann endlich in der Schweiz einen Propheten erweckt, Ivo Sasek, der den Gläubigen noch rechtzeitig gesagt hat, worum es eigentlich im Grunde geht. Von Walzenhausen aus gingen dann Erweckungsströme des Heiligen Geistes in viele Länder und erreichten schließlich die ganze Erde. Was wäre nur aus uns geworden, wenn Gott uns nicht Ivo Sasek geschenkt hätte“ So hast Du ja auch in aller Unverfrorenheit und Leichtfertigkeit behauptet, dass heute „99 % aller Gemeinden einen unheilbaren Krebs haben, dass sie außerhalb des Willens Gottes stehen und betrogen sind; denn die große Mehrzahl der Gläubigen ist nicht wirklich in CHRISTUS und in Seine Wirklichkeit eingetreten“ Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, von welchen „Gemeinden“ oder „Gläubigen“ Du hier eigentlich sprichst, besteht für mich jedoch keinerlei Zweifel, dass Du/Ihr Euch (das OBADJA-Team) zu den 1 % zählt! Und dann redest Du in dieser Predigt ausgerechnet auch noch von der allgemeinen Selbstgerechtigkeit der Gläubigen heute, die sich immer nur mit den anderen Denominationen vergleichen, anstatt sich an dem Anspruch Gottes zu messen! Was hältst Du davon, wenn Du diese Wahrheit auch mal auf Dich und Euch selbst anwendest?

1.6. Die zur Schau gestellte Gabe der Geisterunterscheidung

Du verstehst es auch sehr gut, ein richtiges Spektakel in Worten und Gesten anzurichten, sei es nun,

1. dass Du ein Traktat schreibst, in dem Du in gewaltiger Selbstdarstellung beschreibst, wie der Heilige Geist Dir eine Botschaft mitgeteilt hat, die Du zwar aufschreiben aber nicht an die Gläubigen weiter geben sollst,

oder

2. dass Du nach einer begonnenen Predigt Dich selbst unterbrichst und bekannt gibst, Du wollest nicht weiterpredigen, weil Du durch den Geist angeblich spürst, dass da etwas dämpfendes in der Luft sei, dass die Geschwister hindert, das Wort aufzunehmen, und dass angeblich erst nach einem vielfachen und verschiedenartigen „Sündenbekennen“ mehrerer Geschwister beseitigt wurde (Warum hat der Geist Dir denn nicht auch gleich die Ursache mitgeteilt? Warum haben die Geschwister denn so ganz unterschiedliche, vermutete Ursachen als Hinderungsgrund vorgebracht?),

oder

3. dass Du nach einer Predigt im Verlauf einer Anbetungszeit Deine Frau nimmst und mit ihr vor aller Augen einen Walzer tanzt (Dich damit indirekt mit König David auf eine Stufe stellend, der das gleiche Recht für sich in Anspruch nahm. WO gibt es dafür ein Beispiel im N.T.),

oder

dass Du oder Dein OBADJA-Team vor jeder Freizeit bekannt gibst, dass nur Deine Botschaft das eigentliche und aktuelle Thema des Heiligen Geistes sei und dass daher alle Gespräche und Gebete, die nicht dieses Thema zum Inhalt haben, das Du vorgegeben hast, als ungeistlich und störend anzusehen seien (verg. 1.Thes.5:19), oder

5. dass Du in der Predigt erwähnst, dass Du früher Bodybuilding betrieben hast, weil – so wörtlich – Du „schon immer ein Draufgänger warst“(dazu passend auch die Erwähnung, dass Du früher Schlagzeug gespielt hast), oder

6. dass Du die Freimütigkeit hast, als jemand, der die meiste Zeit des Tages in der „geistlichen Wirklichkeit“ lebt (diesen Ausdruck hast Du selber geschaffen, denn er steht nicht in der Bibel), anderen Gläubigen (z.B. auch mir) mitzuteilen, dass Du bei ihnen auch das „Echte“(d.h. von Gott Gewirkte) „heraus spüren“ kannst, – so wie Du es mir einmal in einer Karte schriebst. Alle diese Zeugnisse von Hochstaplerei und Selbstdarstellung zeigenim Grunde nur, dass Du den „Body-building“-Sport im Grunde nie aufgegeben hast, sondern ihn in einer frommen Weise immer noch praktizierst, indem Du echte Gaben und Pseudo-Gaben anderen zur Schau stellst mit den unbewussten Wunsch nach Anerkennung und Bewunderung. Deshalb möchte ich als Dein jüngerer Bruder mit den Worten ermahnen: „Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben worden, jedem, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern so zu denken, dass er besonnen sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat.“ ` (Röm.12:3)

2. Die Inkonsequenz in konkreten Fragen des Gehorsams zu den Geboten Gottes:

2.1. Die Abwertung der biblischen Lehre durch:

2.1.1. Begriffsverwirrung und Vereinseitigung

Sehr häufig gebrauchst Du in Deinen Predigten den Begriff „Theologie“ oder „Theorie“ und meinst damit die biblische Lehre bzw. die biblischen Gebote. Zwar bekennst Du auch immer wieder, dass auch die „Lehre“ einen wichtigen Platz im Glaubensleben einnehmen sollte, dennoch betonst Du zugleich auch dass die Lehre nicht so wichtig sei wie das „Leben“, das in CHRISTUS ist und uns geschenkt wurde. Du willst damit sagen, dass ein strenger Dogmatismus und Biblizismus oftmals am eigentlichen Willen des HERRN vorbeieifert, womit Du ja auch recht hast. Dennoch stellst Du wieder einmal Dinge als unterschiedlich, ja sogar gegensätzlich einander gegenüber, die nach biblischem Verständnis in enger Harmonie miteinander stehen; in diesem Fall die Lehre und das Leben (Theorie und Praxis). Dadurch aber, dass Du meist nur den einen Teil betonst und hervorhebst, nämlich das Leben, hast Du das eine vom anderen schon längst abgelöst und in eine unkontrollierbare Unabhängigkeit gebracht, die jeder menschlichen Willkür – hauptsächlich aber Deiner eigenen – ausgesetzt ist. Wenn Du aber schon dem Leben einen Vorzug geben willst gegenüber der Lehre, warum nennst Du die Lehre dann auch noch „Theologie“, wo Du doch wissen solltest, dass dieser Begriff heute unter vielen Gläubigen sehr verächtlich ist, indem damit negative Dinge assoziiert werden? (z.B. die „Befreiungstheologie“ oder die „historisch-kritische Bultmanntheologie“). Die Lehre hat doch auch gar nichts mit der Theologie im eigentlichen Sinne zu tun, denn bei der Lehre geht es um Fakten, bei der Theologie aber um Spekulationen und Vernunftschlüssen, die Gott uns verbietet (1.Kor.3:20).

 2.1.2. Die Behauptung, die Bibel sei unvollständig

In der OIKODOMIA vom Sept.’92 hast Du unter dem provozierenden Artikel „Die Vergötterung der Bibel“ behauptet, die Bibel sei nicht etwas „Ganzes“, sondern „nur Stückwerk“, und hast dies mit Jak.4:5/Judas 14 und Kol.4:16 begründet. Wenn man die geschichtliche Entwicklung bei der Zusammenstellung (Kanonisierung) der biblischen Bücher, sowie viele Schriftzeugnisse über die Vollständigkeit des geoffenbarten Wortes Gottes berücksichtigt, dann steht diese Behauptung auf sehr schwachen Füßen und ist zudem äußerst gefährlich (vergl.5.Mo.4:2; Spr.30:6; Offb.22:18+19). Wenn es sich bei Jak.4:5 überhaupt um ein Zitat handelt, dann ist es nicht ein wörtliches, sondern ein dem Sinne nach wiedergegebenes. Das Buch Henoch ist eindeutig apokryphisch, d.h. im Gegensatz zu den biblischen Büchern nicht „von Gott eingehaucht“ (wörtl. „gottgegeistet“), sondern von frommen Männern mit guter Absicht geschrieben, nämlich um das Volk Gottes zu belehren und zu erbauen. Die Apokryphen erheben aber auch gar nicht den Anspruch, vom Geiste inspiriert zu sein, sondern es sind meist nur Geschichtsbücher oder menschliche, mit eigenen Worten formulierte Wahrheiten aus der Bibel (vergl. Vorrede zum Buch Sirach oder zum 2.Makk.). Manchmal enthalten die Apokryphen aber auch völlig unbiblische Irrlehren, die einmal mehr beweisen, dass sie nur menschlich erdacht sind (z.B. in 2.Makk.12:43-46 = Fürbitte für die Toten, oder 2.Makk.2:4-8 im Vergleich mit Jer.3:16!);

Es ist ja nicht falsch gewesen, dass Judas aus dem Buche Henoch zitierte; und dennoch war dieses Zitat an sich auch nicht unbedingt „siebenmal geläutert“ wie gewöhnliche Schriftworte (Ps.l2:6); Paulus hat ja auch einmal ein Zitat aus einer völlig ungeistlichen Philosophenschrift zitiert, in der eigentlich Zeus angebetet wurde (Apg.17:28; Tit.1:l2). Daraus aber abzuleiten, dass diese Zitatsquelle geistlich wäre, würde nun keiner behaupten. Auch das Zitat von Karl-Marx: „Religion ist Opium für das Volk“ hat etwas Wahres an sich und ist deshalb noch nicht göttlich inspiriert.

Der „Brief aus Laodicäa“ muss nicht unbedingt auch ein Brief an Laodicäa sein, sondern könnte auch ein Rundbrief des Paulus sein, der von mehreren Gemeinden gelesen werden sollte. Wahrscheinlich war es derselbe Brief, der an die Epheser geschrieben wurde und den Tychikus zur gleichen Zeit mitgenommen hatte. Dieser Gedanke wird dadurch gestützt, dass in Eph.1:1 die Worte „die in Ephesus sind“ in vielen wichtigen Handschriften fehlen, und dass der Epheserbrief keine speziellen Ermahnungen enthält, die deutlich für eine bestimmte Versammlung gegolten hätten. Es kann sein, muss aber nicht sein. Auf jeden Fall hat uns der HERR durch Paulus und die anderen Apostel bereits den „ganzen Ratschluss Gottes“ verkündigt (Apg.20:27), und alles das, was später von anderen Heiligen geschrieben wurde, hat diesen Ratschluss Gottes nicht ergänzt, sondern ihn lediglich wiederholt und erklärt. Es ist typisch, dass Du als (ehemaliger) Pfingstler die Bibel als „Stückwerk“ betrachtest, während Du in der „Fülle“ (d.h. die Vervollständigung) das gemeinsame Zusammentragen und die Mitteilung jedes einzelnen Gliedes siehst (z.B. auch die Geistesgaben). Ich meine, Paulus stellt es genau anders herum dar, denn er sagt ja, dass die Geistesgaben nur vorrübergehend sind, bis die Vervollständigung, d.h. das vollständige Wort Gottes gekommen sei. Als dann das Neue Testament zusammengestellt war, wurden die Prophezeiungen überflüssig, weil sie ja ohnehin nur „stückweise“ die biblische Wahrheit bekanntgaben. Nun aber werden wir doch durch den Gehorsam zum Worte Gottes (= Bibel) hineingestaltet in den Leib CHRISTI, Der ja das Wort Gottes selber ist; oder meinst Du, dass es noch irgendetwas anderes gibt, das – und sei es auch nur dem Sinne nach – nicht biblisch sei und dennoch vom Geiste Gottes sei?

2.2. Das Reden der Frauen in der Versammlung

Ein Beispiel dafür, dass – wie mir scheint – Du die biblischen Gebote nicht ganz so ernst nimmst wie Deine eigene „geistliche“ Erkenntnis, sehe ich darin, dass Du als verantwortlicher Aufseher der Versammlung dort erlaubst, dass die Schwestern zur Versammlung reden dürfen, sei es in belehrenden Zeugnissen oder im lauten Gebet. Da ich nicht weiß, wie Du Deine Haltung zu dieser Frage rechtfertigst, möchte ich mich nicht, näher dazu äußern. Für mich ist das Verbot in l.Kor.14:34-38 eindeutig und unmissverständlich und lässt auch keinerlei Ausnahmen erkennen: „Die Weiber sollen schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern unterwürfig zu sein, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für ein Weib, in der Versammlung zu reden. Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt? Wenn jemand sich dünkt, ein Prophet zu sein oder geistlich, so erkenne er, was ich euch schreibe, dass es ein Gebot des HERRN ist. Wenn aber jemand unwissend ist, so sei er unwissend.“ Dazu noch ergänzend: „Ein Weib lerne in der Stille in aller Unterwürfigkeit. Ich erlaube einem Weibe aber nicht, zu lehren, noch über den Mann zu herrschen, sondern still zu sein.“ (1.Tim.2:11+12)

2.3. Anderen etwas predigen, was man selber nicht tut

In der OIKODOMIA vom Febr.’9O hast Du geschrieben: „Wie nimmt man den „Schlüssel der Erkenntnis weg? Indem man „selber nicht hineingeht“ (Mat.23:6), d.h. indem man selber nicht auf diese Erkenntnis eingeht, über die man reden will, und sie nicht auslebt.“ Weiter unten schreibst Du: „Wir haben es ob allem Studium den Gesetzgelehrten gleich gemacht… wir haben es versäumt, selber hineinzugehen.“ Abgesehen davon, dass ich Dir nicht abnehme, dass Du das „wir“ wirklich ehrlich meinst, d.h. dass Du Dich selbst mit einschließt (in dem Fall wärst Du ja noch nicht wiedergeboren), muss ich Dir bezeugen, dass ich mindestens zwei Dinge in Deinen Predigten gehört habe, in denen Du selber nicht k0nsequent bist, und insofern tatsächlich in der Gefahr stehst, es den Pharisäern gleichzutun.

2.3.1. Der „Ein-Mann-Betrieb“

Zu recht kritisierst Du die Gemeinden heute, in denen nur ein einziger Prediger am Wort dient, anstatt dass sich alle beteiligen, die ein Wort vom HERRN geschenkt bekommen haben. So steht ja auch geschrieben:“Wenn ihr zusammenkommet, so hat ein jeder von euch einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Bebauung“ (1.Kor.14:26). Wenn Du nun dieses auch so lehrst, warum praktizierst Du es dann kaum bei Euren Versammlungen? Zwar erlaubst Du schon, dass zu bestimmten Zeiten, die Du allerdings selber festlegst, auch andere Geschwister nach vorne kommen und etwas sagen dürfen, aber letztlich erlaubst Du ihnen nicht – zumindest nicht den Gästen – etwas zur Belehrung der Geschwister beizutragen (denn dieses Vorrecht ist ja nur Dir vorbehalten), sondern gewährst ihnen lediglich, dass sie Deine Predigt an Hand von Beispielen illustrieren und bekräftigen. Wenn sie diese Aufgabe brav erfüllt haben, bekommen sie von Dir auch ein zustimmendes Kopf-nicken oder Du kommentierst den vorgetragenen Beitrag sogar, wobei Du ihn indirekt bewertest. Einmal hast Du sogar gesagt (Gedächtniszitat):“Ihr solltet Euch etwas kürzer fassen und nicht versuchen, die anderen zu belehren, sondern nur ein persönliches Zeugnis vortragen; das Predigen lasst mal meine Sache sein.“ Insofern hat die ganze Verkündigung den Charakter eines Theaterstücks mit vielen Statisten, in welchem Du die Hauptrolle spielst und zugleich auch die Regie übernommen hast. Diesen Eindruck habe ich auch beim Gebet gehabt in den Gebetsversammlungen: Du hattest ja einmal gelehrt, dass das gemeinsame Gebet im Geiste Gottes ein „gemeinsames Schlagen in dieselbe Kerbe ist“. Das Resultat ist jedenfalls, dass die Geschwister völlig übereinstimmend und „gleichgeschaltet“ immer wieder dasselbe gebetet haben, d.h. dasselbe Anliegen mit fast demselben Wortlaut, das letztlich nur auf Deine Person und Deine Predigt fixiert war. Da immer wieder dieselben Phrasen verwandt wurden, vermute ich, das die Geschwister gar nicht mehr anders beten können und sozusagen in völlig ungeistlicher Weise dasselbe Anliegen gebetsmühlenartig wiederholend herunterleiern (bitte verzeih diese scharfe Illustration). Hinzu kommt noch, dass dieses Anliegen überhaupt gar keine biblische Verheißung oder Berechtigung hat, denn wo in der Bibel finden wir dieses Anliegen geboten oder dargestellt?: „HERR, wir bitten Dich, dass der Geist doch heute durch die Predigt vom Ivo durchbrechen kann, und keines der Geschwister zurückbleibt, sondern alle in die geistliche Wirklichkeit durchdringen mögen.“ Wer hat Euch bloß auf diesen Bolzen gebracht, als wenn wir jeden Tag neu den Heiligen Geiste empfangen müssten, um nicht völlig orientierungslos in einer imaginären geistlichen Unwirklichkeit herumzutorkeln!

Als ich während einer dieser „Gebetsversammlungen“ (besser gesagt: „Gehirnwäsche-Sitzungen“) auch ganz andere Gebetsanliegen dem HERRN brachte, z.B. auch für die Erfüllung der Verheißungen an Israel bat (Ps.122:6), da wurde ich vom Ueli mit den Worten ermahnt: „Simon, Du bringst uns immer wieder raus! Ich habe schon ein paarmal versucht, wieder reinzukommen, aber kann einfach nicht durchdringen, weil Du immer wieder mit ganz anderen Dingen daherkommst, die überhaupt nicht das Thema sind!“ Welch ein sonderbares Vokabular. In der Bibel habe ich so etwas wenigstens noch nicht gelesen (es sei denn, er bezieht sich auf die „enge Pforte“ bzw. das „Reich der Himmel“, durch die/das er doch schon längst eingegangen ist!). Außerdem ist es mir auch völlig fremd, wie ich ihm durch biblische Gebetsanliegen ein Hindernis sein kann in seiner Gebets-Gemeinschaft mit dem HERRN. Ich hatte wenigstens keine Freude mehr, an Euren Gebetsgleichschaltungen teilzunehmen, weil sie mir sehr unheimlich vorkamen.

Eben gerade habe ich heute Post von Euch bekommen, d.h. vom OBADJA-Team-Mitglied Johannes. Er schreibt u.a. zu meiner Karte: „Was das Signal an Ivo betrifft (es kam ja erst mal zu mir), gebe ich es ihm nicht weiter im Moment, sondern fange es ab, weil es meiner Empfindung nach nicht göttlich ist, sondern menschlich. Ich denke es entspringt eher einem neidischen Herzen als einer brüderlichen Besorgnis. Wir haben etwas Not um Dich, lieber Simon. Du warst am Seminar „da und doch nicht da“. Was ist los mit Dir? Bitte prüfe zuerst dieses Gegensignal von mir, erst dann werde ich dieses an Ivo weiterleiten, wenn es noch nötig ist.“

Diese Karte halte ich für sehr bedauerlich. Wie wollt Ihr von anderen Versammlungen heute erwarten, dass sie auf das hören sollen, was der Geist ihnen sagen will, wenn ihr selber nicht bereit seid, Kritik ernst zu nehmen? Wie könnt Ihr anderen vorwerfen, sie seien selbstgerechte Laodicäa-Christen, wenn Ihr selber so tut, als wäret Ihr makellos und lauter? Wenn Ihr aber wirklich jede unliebsame Kritik einfach zurückweist und sogar zur Gegenwehr übergeht mit völlig subjektiven Empfindungen, dann weist Ihr immer klarer das typische Verhaltensmuster einer Sekte auf: Trefflich schreibt Willem J. Ouweneel zum Thema Sekte:

Typisch sektiererisch ist, die Nachfolge und Überbetonung der (einseitigen) Lehrauffassungen bestimmter bevorzugter Lehrer, die als besonders „begnadet“ oder „berufen“ angesehen werden und deren Lehre nicht notwendigerweise öffentlich oder bewusst, jedoch in der Praxis unbewusst der Schrift gleich oder gar über die Schrift gestellt wird. Objektives Bibelstudium ist dann nicht mehr gut möglich. Sektierer schaffen es nicht mehr, die Schrift anders als vom Standpunkt der von ihnen bevorzugten Lehrer heraus zu lesen. Diese Lehrer müssen keine Irrlehrer sein – oft sind es begnadete Knechte Gottes – und müssen noch nicht einmal für diese Sektiererei verantwortlich sein. Es ist möglich, dass letzteres vollständig in der Verantwortung ihrer engstirnigen Nachfolger liegt, die den Lehrer und sein Schrifttum verehren. Für den echten Sektierer beginnt die Kirchengeschichte eigentlich erst mit dem Entstehen der eigenen Sekte; vor dieser Zeit gab es hauptsächlich Finsternis. Dann kommt plötzlich der große Bruch mit der Vergangenheit: der große Gründer steht auf, ohne Bezug zur Vergangenheit – er ist sozusagen ein unmittelbares Geschenk des Himmels – und plötzlich ist das volle Licht da, sei es durch vollkommen neue Offenbarungen, sei es durch ein ‚radikales Zurückkehren zum ursprünglichen Christentum’…

Je sektiererischer eine Gruppe ist, desto länger dauert es gewöhnlich, bis jemand von außen vollständig in diesen Kreis aufgenommen ist. Bestimmte Regeln sind nicht von vornherein klar formuliert und werden dem Aufzunehmenden erst schrittweise mit seiner Integration in die Gruppe bekannt. Die Sekte entzieht sich so jeder Beurteilung von außen und lehnt auch jegliche Beurteilung von außerhalb ab („nicht kompetent“). Alles was nicht den eigenen Regeln entspricht, ist verkehrt. Man fühlt sich allein unter den Mitgliedern der eigenen Gruppe völlig geborgen und behaglich.

Eine Sekte verträgt auch keine Kritik: je sektiererischer eine Sekte ist desto weniger Selbstkritik gibt es. Sie verträgt nicht mal unparteiischste Kritik, selbst wenn sie aus den eigenen Reihen stammt; sie weiß sich selbst immer zu entschuldigen und die Kritiker immer zu verurteilen. Die Intelligenten unter ihnen durchschauen das natürlich sehr wohl und versuchen dies mit einem Anschein von Demut zu verbrämen; dadurch verändert sich jedoch nicht das Geringste.“ (soweit das Zitat von Br. W. J. Ouweneel).

2.3.2. Seelische Berauschung durch Musik und melodische Lieder

Um noch einmal auf meinen Vorwurf zurückzukommen, dass Du andere verurteilst über Dinge, in denen Du selber nicht konsequent bist: Desöfteren hat Du bei einer Predigt erwähnt, wie gefährlich die Musik sei, weil sie die Sinne berauschen kann. Deine Warnung zielte aber vor allem auf die Charismatiker ab, die gerne ihren Verstand ausschalten, um in seelischer Berauschung auszuschweifen. Du hast bei aller Wahrheit und Klarsichtigkeit Deiner Warnung aber ganz übersehen, dass Ihr selber aber auch ganz schön rumklimpert und Euch von beschwinglichen Liedern bezaubern und davontragen lasst. Besonders am letzten Abend vor meiner Abreise schwappten die Wogen der Gefühle über, und Ihr gerietet beinahe in Ektase. Wenn ein Unbeteiligter Euch dabei beobachtet, könnte dieser denken, dass Ihr nicht JESUS CHRISTUS sondern Bhagwan oder Khomeini verehrt. Es war völlig unnüchtern und ungeistlich!

Wenn Ihr es schon dem David unbedingt gleich tun wollt, dann solltet wenigstens berücksichtigen, dass wir im Neuen Bund keinerlei Gebot haben, den HERRN mit Musikinstrumenten zu preisen. Im Alten Bund war dies eine Verpflichtung für Israel, wobei auch die Psalmen noch zum Gesetz gehören (Ps.81:1-4; Joh.10:34; 15:25). Von unserem HERRN JESUS lesen wir nirgends, dass Er mit Seinen Jüngern unter Musikbegleitung Gott ein Loblied sang (Mat.26:3O); nur von der Hure Babylon lesen wir, dass Gott ihrer scheinheiligen Kult-ur ein Ende setzen wird (Offb.18:21+22). Das Seelische, Sinnliche und Berauschende ist ohnehin grundsätzlich vom Teufel (Jak.3:15). Das Saitenspiel hat ganz offensichtlich auch eine starke Wirkung auf die Seele, weshalb David ja auch dem Saul etwas vorspielen sollte (1.Sam.16:16). Das Wort Gottes scheidet aber zwischen Seele und Geist, und dort, wo dies nicht geschieht, kann das Wort Gottes nicht wirksam sein (Hebr.4:12). warum verzichtet Ihr deshalb nicht lieber auf Eure Gitarre, Eure Trommeln und Euer Keyboard, für die Ihr so viel Geld ausgegeben habt, und singt dem HERRN schlicht und einfach mit Euren Herzen? (Eph.5:19). Selbstverleugnung bedeutet ja nicht, dass – wenn ich früher als Weltmensch Schlagzeug gespielt habe – dass ich später dann als Gläubiger nur noch Bongo spiele (wie Du es tust), sondern es bedeutet der völlige Verzicht auf jedes Hobby und jede Leidenschaft, indem man dadurch bekennt, dass man mit seinem alten Leben nicht nur teilweise sondern gänzlich abgeschlossen hat, so als ob Du nie Schlagzeug spielen konntest (Phil.3:14). So sagt ja auch der HERR: „Jeder von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, kann nicht Mein Jünger sein.“ (Luk.14:33). Prüfet Euch daher, ob es nicht das Beste ist, wenn Ihr um der Demut und Selbstverleugnung willen das Musizieren völlig aufgebt, und Ihr werdet einen Schatz im Himmel haben!

(Hier eine kurze Zwischenbemerkung des Autors aus dem Jahr 2018: Nachdem Ivo Sasek im Juli 2018 durch einen Abmahnbrief versucht hatte, mich zum Löschen dieses Internetartikels zu bewegen unter Androhung einer „Geldbuße in Millionenhöhe“, indem er mir unterstellte durch diese Briefveröffentlichung ohne Erlaubnis „Personenbezogene Daten“ zu verwenden entgegen der Datenschutzgrundverordnung, habe ich selbst mir noch einmal diesen Brief durchgelesen, zumal ein Freundbruder mich darauf hinwies, dass ich doch inzwischen selber nicht mehr diese strenge Position über die Musikinstrumente vertreten würde. Deshalb möchte ich an dieser Stelle klarstellen, dass es sich um einen Standpunkt aus dem Jahre 1993 handelt und ich heute darüber anders denke: Im Neuen Bund sind Musikinstrumente keineswegs verboten, nur weil sie nicht ausdrücklich im NT erwähnt werden. Die Gebote Gottes an Israel gelten vielmehr auch für uns im Neuen Bund, nur dass die meisten heute nur noch eine schattenhafte Bedeutung haben. Eine nähere Begründung findet ihr in dem Artikel Müssen wir noch die Gebote des Alten Bundes halten? )

 

3. Einschüchterung als Mittel zur Unverwundbarkeit und zur Beherrschung der Schwachen

3.1. Andere sollen ihre Sünden bekennen, nur Ihr braucht es nicht!?

Als Mittel zur Selbsterhaltung bedienen sich sämtliche Großkirchen und Sekten der Einschüchterung, indem durch indirekte und direkte Drohungen jede Kritik im Keime erstickt wird. Diese Taktik begann schon in den alten katholischen Mönchsorden, indem dem Novizen zum Schutze der Ordensgeheimnisse ein umfassendes Bekenntnis all seiner Sünden und Straftaten abgeben musste. Würde dieser Neueingeweihte später dann all die Missstände und Verlogenheiten entdecken, die sich hinter den „geweihten Mauern“ abspielen, könnte er doch keine öffentliche Kritik üben, weil man ihm sonst androhen würde, sein Beichtgeheimnis zu verraten. Dadurch bleibt der in den Verschworenenkreis Aufgenommene für immer an diesen Kreis mit geistigen Ketten versklavt, und das Fortbestehen des Ordens ist gesichert.

Mit Jak.5:16 oder mit „Lichtgemeinschaft‘ – wie ihr es nennt – hat dies alles nichts zu tun, denn das Sündenbekennen geschieht ja so nur völlig einseitig. Es heißt aber: Bekennet denn einander die Vergehungen… , d.h. jeder jedem! Dies habe ich bei Euch aber nicht erlebt, wenn ich mich zurückerinnere, sondern Ihr habt die „Lichtgemeinschaft“ nur dazu missbraucht, um die Geschwister auszuspionieren, damit Du weißt, welches Thema am Wirkungsvollsten ist, darüber zu predigen.

Du hast zwar auch an der „Lichtgemeinschaft“ teilgenommen, aber Dein Beitrag war kein Sündenbekenntnis, sondern nur eine als Sündenbekenntnis getarnte Selbstdarstellung! Du sagtest nämlich: „Ich habe in den letzten Jahren so heftig gegen die Sünde angepredigt, dass ich mir sämtliche Gemeinden zu Feinden gemacht habe, z.B. die Bibelschule „New Life“. In den letzten Monaten habe ich daher versucht, etwas vorsichtiger zu predigen, um anderen Geschwistern nicht vor den Kopf zu stoßen. Daraufhin hat sich aber so viel Mischvolk eingeschlichen, die uns so viele Probleme bereitet haben, dass der HERR mir nun gezeigt hat, ich müsse wieder klar die Wahrheit predigen.“(Bei all diesen Worten hast Du eine sehr demütige Miene aufgezogen, die jedes Herz erweichen ließ, auch das meine).

3.2. Unterschwellige Drohungen in der Predigt

Die ganze Themenfolge des letzten Seminars war taktisch äußerst klug und zielstrebig. Am ersten Abend hast Du sehr schön gegen die Sünde gepredigt, aber leider nicht ganz ohne Nebenabsicht, wie mir scheint. Du wolltest die Geschwister erst einmal richtig zermürben, um ihr Kritikvermögen zu lähmen (sozusagen: um sie erst einmal weichzukochen). Der zweite Schritt Deiner „Gehirnwäsche“ bestand dann am nächsten Vormittag darin, dass Du über die „Rechtgläubigkeit“ gepredigt hast, damit auch die letzten, die sich immer noch keiner Schuld bewusst sind, sich den Vorwurf gefallen lassen müssen, sie seien verblendete Laodicäa-Christen. Dann folgen Lieder wie: „Unser Gott kommt“, wo es in der ersten Strophe heißt: „Leer, arm, erbärmlich, blind und nackt, so stehen wir vor Dir…“ Meint Ihr dass „wir“ denn wirklich aufrichtig auf Euch bezogen, oder wollt Ihr nicht vielmehr dadurch die Geschwister wieder einschüchtern? Oder wenn es in einem anderer Lied von Euch heißt: „Frommes Fleisch wuchert überall“ – wo wuchert es denn? nur Bei uns oder auch bei Euch? So demütig scheint Ihr aber gar nicht! Da bin ich auch schon beim nächsten Punkt:

3.3. Scheinheilige Verallgemeinerungen „

Ich meine, dass Du den Mund zu voll nimmst, wenn Du immer wieder in sehr verallgemeinernder Weise den Zustand unter Gottes Volk beschreibst, indem Du bzw. Ihr Euch durch das „wir“ stets mit einschließt. So hast Du z.B. gelehrt: „Die große Heuchelei ist, dass wir heutzutage als Volk Gottes des Stromes lebendigen Wassers rühmen, der in CHRISTUS ist, während wir in Wirklichkeit geistlich am Verdursten sind. Anstatt uns an CHRISTUS allein zu sättigen, sättigen wir uns an den Vergnügungen der Welt. Wir geben vor, CHRISTUS sei unsere Quelle, aber niemals trinken wir daraus. Wir sind ein blindes Volk, dass so tut, als kenne es das Wort Gottes und bringt in Wirklichkeit nur Söhne der Hölle hervor (Röm.2:17-29; Mat.23:15). Wir wissen viel von der Bibel, aber wir praktizieren nicht das Leben aus dem Geist“ (Zitate aus der Predigt vom 5.8. vormittags). Wenn dies wirklich alles auch auf Euch zutrifft, dann wäre es ratsam für Dich, nicht weiter zu predigen, sondern dass Du erst mal selber Buße tust über all diese Sünden, die Du von Euch aus auf alle anderen projektieren willst. Wenn dies alles aber nicht auf Euch zutrifft, warum tust Du dann so als ob und sagst nicht gleich „Ihr“?! Dann wüssten die Geschwister wenigstens gleich, dass Deine Predigt häufig verdeckte Vorwürfe zur Einschüchterung der Geschwister beinhaltet. Ich jedenfalls kann mich nicht mit den Personen identifizieren, die Du mit „wir“ anredest.

3.4. Der Vertrauensmissbrauch der Hilfesuchenden

Für viele Menschen, die sich bei Euch in die Therapie begeben, um von ihren psychischen Problemen oder ihrer Drogensucht geheilt zu werden, seid Ihr der letzte Zufluchtsort, der letzte Hoffnungsschimmer. Umso bitterer ist es dann, wenn dieses Vertrauen, das in Euch gesetzt wird, dazu missbraucht wird, um diese Menschen an Euch zu binden, anstatt an den HERRN. Ob dies wirklich so ist, vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen, aber es spricht vieles dafür.

3.4.1. Ist OBADJA ein Psychogefängnis?

Möge es nicht so sein! Aber es gab doch einiges in der kurzen Zeit, was ich sah und mich beunruhigt hat. Ein Beispiel: In der Gebetsversammlung beginnt eine Schwester, die bei Euch in der Therapie ist, ein Gebet, indem sie Ihre eigene Unzulänglichkeit bekennt. Plötzlich unterbricht sie der Johannes und herrscht sie an: „Ich habe Dir doch schon so oft gesagt, Du sollst nicht immer nur für Dich selbst bitten und Dich nicht immer um Dich selbst drehen!“…? Zuweilen werden sogar auch die Seminarteilnehmer mit Patienten verwechselt: So kam einmal der Ueli zu mir, als ich dort gerade mit einer Schwester mich über die Gefahren einer gewissen Auffassung unterhielt, und sagte: „Simon, ich möchte mal ein Signal geben, denn ich habe Euer Gespräch eben mit verfolgt und dabei gemerkt, dass der Frieden von mir wich. Deshalb solltest Du jetzt mal prüfen, ob Du nicht gegen unsere Abmachung verstoßen hast, dass keine Lehrfragen unter den Seminarteilnehmern besprochen werden sollen, um das Wort nicht zu zerreden.“ Solche Redeverbote sind auch über Udo Bock verhängt worden. Ein berechtigendes Beispiel aus der Bibel kann ich allerdings nicht finden.

3.4.2. „Lebensschule“ oder Renovierung mit billigen Arbeitskräften?

Raffinierter hättet Ihr es wohl kaum anstellen können: Ihr wolltet Euer OBADJA-Haus streichen lassen und das Café umbauen und brauchtet dafür noch billige Arbeitskräfte. Dies war nach Zeugenaussage von Udo Boch der Hauptgrund, warum Ihr überhaupt die „Lebensschule“ veranstaltet habt. In den drei Monaten habt Ihr die Teilnehmer der „Lebensschule“ voll in Eure Renovierungsarbeit eingespannt – und nur relativ selten mit ihnen über Gottes Wort gesprochen. Spaziergänge ohne Begleitung eines OBADJA-Team-mitglieds sowie Gespräche untereinander über die Vergangenheit jedes einzelnen waren streng untersagt. Nur ein einziger der zehn Teilnehmer durchschaute die fromm getarnte Sklaventreiberei und fuhr schon in den ersten Tagen wieder nach Hause; alle anderen ließen sich einfältig von der ihnen suggerierten Überzeugung leiten, sie müssten sich doch in Demut und Selbstverleugnung üben und sich daher alles gefallen lassen. Ihr habt es sehr gut verstanden, Bibelwahrheiten für Eure persönlichen Bedürfnisse zu missbrauchen. Als sich der Udo Bock z.B. weigerte, auf ein nur improvisiertes Baugerüst zu steigen, konnte der Johannes ihm nur selbstsicher bescheinigen: „Dann hast Du eben keinen Glauben!“ So einfach ist das! Was hättet Ihr wohl gesagt wenn er da runter gefallen wäre?

 3.4.3. Außerhalb von OBADJA kein Heil!?

Im Folgenden gebe ich das wieder, was mir der Udo Bock von seinen letzten Erfahrungen in den letzten Tagen seines Aufenthalts bei Euch mitgeteilt hat:

„Durch Gottes Gnade habe ich es nach vielen Jahren endlich wieder einmal geschafft, während der Zeit im OBADJA-Heim das Rauchen aufzugeben. Es fiel mir auch gar nicht schwer durch die ständige Gemeinschaft mit den Geschwistern. Doch dann kamen nach vier Wochen meine Eltern zu Besuch, und während einer Unterredung mit ihnen, bot mir mein Vater eine Zigarette an, der ich nicht widerstehen konnte. Durch diesen Ungehorsam fing ich wieder mit dem Rauchen an. Da ich ein sehr schlechtes Gewissen dabei hatte, weil ich dem OBADJA-Team versprochen hatte, es nicht mehr zu tun, tat ich es heimlich. Als ich am Abend auf mein Zimmer ging, sprach ich mit Chris, der mit mir das Zimmer teilte, über mein Problem, denn er hatte gerochen, dass ich zuvor geraucht hatte. Er versprach mir aber, es für sich zu behalten. Am nächsten Tag wusste es aber bereits das ganze Team und ich wurde von Johannes zur Rede gestellt, warum ich doch wieder heimlich geraucht hätte.

Dabei viel u.a. der Satz: „Du wirst es nie schaffen!“ Ich verließ die Bibelstunde am Abend vorzeitig und ging auf mein Zimmer. Sie aber redeten noch drei Stunden weiter über mich. Während des Gespräches stellte sich auch heraus, dass Chris ihnen immer über mich Bericht erstattet hat, von all dem was ich ihm abends im Zimmer anvertraut habe.

Am nächsten Morgen ging ich nicht zum Frühsport und auch nicht zum Gebet sondern packte meine Koffer. In dem Moment kam Eddy (Eduard), ein Lebensschule-Teilnehmer, zu mir hoch und fragte mich, warum ich denn nicht zum Frühstück kommen wolle. Ich erklärte ihm meine Absicht und wir umarmten uns herzlich. Da stürzte Johannes ins-Zimmer und rief erzürnt zum Eddy: „Hab‘ ich’s doch gewusst, dass Du mit ihm reden wolltest! Geh‘ wieder nach unten!“ Darauf ging Eddy wieder gehorsam nach unten. Dann fragte Johannes mich:“Warum kommst Du nicht zum Essen?“ Ich sagte ihm: „Weil ich nicht will und ich werde heute wieder nach Hause fahren!“ Darauf schlug Johannes erbost den Koffer zu und brüllte mich an:“Nein! Du wirst nicht nach Hause fahren, sondern Du bleibst hier und hörst Dir jetzt diese Kassette an!“ Er reichte mir eine Kassette zum Thema „Sünde“. Ich hörte mir die Kassette etwas an – sie passte sehr gut in meine Situation – machte sie dann aber wieder aus. Ich ging zu Johannes und bat darum, mir das Geld zurückzugeben dass ich zu Anfang bei ihm abgegeben habe. Er sagte nur: „Wenn Du uns verlässt, wirst Du wieder nach Ägypten zurückkehren“ Ansonsten hat er mir keinen Segen auf meinen Weg gegeben. Als ich hinausging, stand Annemarie in der Tür und sagte: „Udo, Du tust mir leid…“

Dann fuhr ich nach Bremen zurück. Im Zug habe ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, meinen Glauben wieder aufzugeben und wieder in die Welt zurückzugehen, denn ich bin seitdem ich Christ bin immer nur von Gläubigen enttäuscht worden. Aber ich konnte einfach nicht, denn der HERR ließ mich nicht. ER zeigte mir, dass nicht ER mich enttäuscht hat, sondern ich mich immer von Seinen Jüngern enttäuschen ließ, weil ich mich an sie gehängt hatte, anstatt an den HERRN. Doch der HERR hat mich wieder zurechtgebracht, und Johannes hat nicht recht behalten!“ (vergl.: Spr.26:2).

(Noch ein Hinweis aus dem Juli 2018: Als ich letzten Samstag in Bremen Traktate verteilte, traf ich durch Zufall den Udo Bock nach 20 Jahren wieder. Zunächst freute ich mich sehr, ihn wiederzusehen, doch dann erzählte er mir, dass er 4 Monate zuvor nach 27 Jahren Glaubenskarriere sich dann doch entschieden hatte, wieder in die Welt zurückzugehen. Schuld daran gab er den Christen, aber er gab auch zu ohnehin schon seit 10 Jahren nicht mehr in der Bibel zu lesen. Wir sollten für ihn beten, dass er wieder zum HErrn zurückfindet!)

K o n s e q u e n z e n

Nun, lieber Bruder Ivo, Du selbst vertrittst mit Recht die Auffassung, dass das Gericht am Hause Gottes bereits angefangen hat (l.Petr.4:17), und nun ist es auch zu Dir gekommen. Jetzt wird sich entscheiden, ob Du Dich auch selber beugst, und zu den Vorwürfen Stellung beziehst, oder ob Du Dich verhärtest und diesen Brief einfach in den Papierkorb wirfst (vergl. Jer.36:23-25). In jedem Falle hat Deine Haltung Konsequenzen: Ich selber würde mich sehr freuen, wenn Du wenigstens die Mehrzahl der gen. Punkte beherzigst und soweit wie möglich Veränderungen bewirkst (Das ist auch mein fortwährendes Gebetsanliegen). Wenn Du die Mehrzahl der gen. Vorwürfe aber unbegründet zurückweist oder gar nicht erst reagierst, dann hat dies die Konsequenz, dass ich nach Mat.18:17 bzw. 1.Tim.5:20 es der Versammlung sagen werde, d.h. allen die Dich und mich kennen, damit auch sie sich ein Urteil bilden und in der Zukunft Schaden abgewendet werde von Eurer Seite.

In der Liebe unseres HERRN JESUS verbunden, Dein Bruder

Simon

 

Nachtrag:

Eine Woche nach meinem Brief an Ivo Sasek erhielt ich einen sehr kurzen Brief von Ivo Sasek in Postkartengröße: „Simon Poppe, Du bist ein großer Heuchler und Brudermörder! Ich bin bisher kaum einem größeren begegnet. Du redest zwar von ‚Bruderliebe‘, bist aber ein durch und durch streitsüchtiger und reißender Wolf! Du redest von liebender Zurechtbringung und versendest im gleichen Atemzug offene Briefe gegen mich, angefüllt mit Lüge und böser Verleumdung. Wie oft hast Du solches schon getan auch gegen andere Diener … Du bist eine Schlange, eine getünchte Wand und ein Verräter … deshalb habe ich mit Dir nichts mehr zu schaffen, weil Du aus der Lüge bist und aus der Lüge redest und denkst. Dein Kopf ist zwar voller Wissen und Theologie, aber Dein Herz ist um und um verdreht, voll bitterer Galle und Bosheit. Gott wird richten zwischen all jenen Brüdern und Dir … Was Du anderen drohend schreibst, trifft Dich selbst: Du bist der Mann, der seinen Nacken gegen die heilsame aermahnung verhärtet hat und darum plötzlich ohne Heilung zugrunde geht. Es sei, Du tust Buße und bekennst Dich öffentlic zu Deiner frommen Heuchelei, Deinem streitsüchtigen Wesen und Bosheit, sonst bleiben wir getrennte Menschen…“

Ein Jahr später im Jahre 1994 erlitt Ivo Sasek einen Nervenzusammenbruch, der ihn ein ganzes Jahr lang in seiner Arbeit lähmte. Er erkannte dies aber offensichtlich nicht als Reden Gottes, denn danach machte er weiter, als wenn nichts geschehen wäre.

Inzwischen (2017) habe ich durch ein Buch von W. Plock und anderen Brüdern erfahren, dass Ivo Sasek noch viel tiefer gesunken ist durch seinen Narzissmus und Größenwahn, indem er seit 2008 alljährlich eine Tagung der sog. „Anti-Zensur-Koalition“ (AZK) einberuft, zu welcher er Verschwörungstheoretikern und politischen Demagogen als Redner einlädt und ihnen dadurch eine Plattform bietet, wo sie ihre kruden und schwer verdaulichen Theorien einem breiten Publikum darbieten, seien es nun Scientologen oder Neonazis. Auch Sasek selbst glaubt an diese Theorien und sogar noch an viele andere – sogar heidnische Lehren wie die Reinkarnation, so dass man feststellen muss, dass er inzwischen leider völlig vom Glauben abgefallen ist, indem er „auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achtet“ (1.Tim.4:1). Deshalb ist an dieser Stelle ausdrücklich vor ihm zu warnen!

 

Zitate von Ivo Sasek

Auszüge aus Saseks „Der Ölbaum“, Gemeinde-Lehrdienst:

S. 8f: „Die Lehre, dass außer dem Namen Jesu kein anderer Name gewichtig in Spiel kommen darf, ist vielleicht eines der strategischtsten Bollwerke der Hölle. Die Lehre, dass wir alle Brüder sind, und somit alle auf gleicher Ebene stehen  und keiner einen allzu dominanten Einfluss ausüben darf, ist eine Lehre, die direkt aus der Hölle stammt.“

S. 9: „Christus hieß einst Luther. Ob es uns passt oder nicht, zur Zeit Moses hieß Gott „Mose“. Zur Zeit Josuas hieß Gott „Josua“…. Unmittelbar bevor Johannes der Täufer auftrat, war der Name Gotte“Johannes der Täufer.“

S. 12: „Wer mich verwirft, der verwirft Christus“

S. 13f: „So wie Christus durch mich diesen Organischen Wandel in der Praxis zum Durchbruch gebracht hat, so führt er nun alle Hinzukommenden ebenfalls unter meiner Autrorität wie einen Mann weiter“….“Aber ich sage die Wahrheit und lüge nicht: Wer mich und meinen Namen verwirft, der hat damit auch Christus verworfen“ … „Die Praxis und die Lehre, die ich gebracht habe, kommt nicht von mir, sondern von Christus, der durch mich gesprochen und all dies gewirkt hat.“ … „Niemand, der aus Gott ist, kann mich verwerfen.“ … „Wer immer aus Gott ist, hört meine Stimme und folgt mir“.

S. 15: „Wer mich verwirft, der hat auch Christus verworfen. Wer sich mir und meinem verkündigten Wort nicht beugt, wird zunehmend ausbrennen bis auf den Grund. … Jeder, der aus Gott ist, liebt mich und hört meine Stimme und folgt mir „als dem Herrn“. Niemanden, der sich an mir und meinem Wort versündigt hat, werde ich ausstoßen oder unbegnadtigt lassen, wenn er in aufrichtiger und ungeheuchelter Reue zu mir kommt. Ich habe all dies nicht aus mir selbst heraus geredet. Christus in mir tut diese Werke. Wer mich verwirft hat nicht mich verworfen, sondern den, der durch mich wirkt. Wer meine Werke gesehen und meine Worte gehört und gelesen hat und mich dann nicht offen bekennt vor den Menschen, zu dem wird sich auch Jesus Christus nicht bekenne vor seinem Vater und seinen heiligen Engeln. Nich ich lege einen Bann über diejenigen, die mein Wort, meine Werke und mich seler verwerfen. Das Wort selbst, das sie verwerfen und all die Worte, die sie unrecht sprechen, werden zum Bannfluch für sie. Ich aber bin für alle… der Ausweg aus ihrem Bann. Ich bin einzig ausgegangen, um zu segnen und nicht zu fluchen. Wer diesen Segen verwirft, verflucht sich darum selbst. Wer sich nicht öffentlich zu mir und meiner Botschaft bekennt, indem er sich gegen alle wendet, die mich verleumden und sich gegen mich stellen, bleibt dem falschen Evangelium verfallen.“

„Ich habe Gott gesehen… Ich kenne seinen Geruch… Weil ich keine Hebamme hatte, hat Gott mich selbst entbunden..“. (Sasek, Ivo: Wandel im Geist“, Kassettenvortrag Nr. 158 vom 05. Juni 1999, Walzenhausen: Elaion)

„Wer ein Ohr hat, der hört, was der Geist durch Schwenckfeld der Gemeinde sagt. Wer überwindet und konsequent all das scheidet, was auseinander gehört und das verbindet, was zusammengehört, der wird teilhaben an der Erfüllung des Festes der Laubhütten.“

[Anmerkung extern: Schwenckfeld lehrte zu seiner Zeit, dass die Heilige Schrift hinter den Geist treten muss, d.h. dass irgendwelche „Geistesoffenbarungen“ die der Bibel widersprechen, auch von Gott stammen können und sogar einen höheren Stellenwert haben (Sasek, Ivo: Die Erlösung des Leibes, Walzenhausen: Elaion, 1Aufl. 2003, S. 103 24 Sierszyn, Armin, „2000 Jahre Kirchengeschichte“, Bd. 3, Holzgerlingen: Hänssler, 2000, S. 346)]

 

„Das Wissen um die Reinkarnation war also in der Umwelt von Jesus in manchen Varianten bekannt, sodass er es bei seinen Lehren voraussetzen konnte. Das ist auch eine von mehreren Erklärungen dafür, warum nicht so viel zu diesem Thema überliefert ist“ (Sasek, Ivo: Der Ölbaum, Ausgabe 01/2009, S.20)

 

In einer Videoaufzeichnung, die ich leider nicht mehr finden kann (vielleicht hat er sie gelöscht), predigte Ivo Sasek 2018 über „Die Gesalbten“. Zunächst stellte er darin fest, dass der Titel „Christus“ eigentlich nur „Gesalbter“ bedeute und dass es in der Bibel viele „Gesalbte“ gab, demnach also verschiedene „Christusse“. Und als ob er gerne provozieren will, sagte er plötzlich (Gedächtniszitat): „Jede Zeit hat also ihre eigenen Gesalbten. Zur Zeit Mohammeds war Mohammed der Gesalbte des HErrn. Heute aber reden so viele Christen schlecht über Mohammed, dabei sollten wir doch eigentlich sagen: „Heil sei dir, Mohammed!  Kommt, lasst uns das jetzt mal alle laut sagen: HEIL SEI DIR, MOHAMMED!“ (Die ganze Versammlung wiederholt dieses antichristliche Bekenntnis).

Mit diesem Aufruf hat Ivo Sasek sich endgültig als Ökumeniker und antichristlicher Verführer entlarvt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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