„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

Was lehrt die Bibel über die Dämonen?


„Und Er sagte zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung … Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben …“
 (Mk.16:15+17a)

 

Sollen wir heute noch Dämonen austreiben?

Obwohl es keine einzige Bibelstelle gibt, die belegen könnte, dass das Gebot, die Dämonen auszutreiben, heute nicht mehr gelte, glauben überraschend viele Christen, dass es damit inzwischen vorbei sei und alle tatsächlichen Austreibungen heute dämonischer Betrug seien wie auch bei der Zungenrede oder den Heilungswundern. Man traut dem HErrn scheinbar nicht mehr zu, dass Er derselbe ist wie damals (Hebr.13:9) und dass Er auch heute noch durch uns die Dämonen austreiben kann. Dabei ist der Bedarf heute mindestens genauso hoch wie damals (wenn nicht sogar noch höher!). Wer also behauptet, man könne heute keine unreinen Geister mehr austreiben, der dient damit unbewusst den Interessen der Dämonen, damit sie weiter unbehelligt ihr Unwesen treiben können. Andere Gläubige behaupten, dass man zur Dämonenaustreibung „Vollmacht“ haben müsse oder eine besondere „Gabe“ bzw. einen „Auftrag vom HErrn“, da wir sonst wie jene sieben Söhne des Hohenpriesters von den Dämonen angegriffen werden könnten (Apg.19:14-15). Aber auch dies ist im Grunde nichts anderes als eine Schutzbehauptung, denn der HErr hat uns als Seinen Jüngern ja sowohl die Vollmacht (Mt.10:1-11:1, Luk.10:1-19) als auch den Auftrag gegeben in Mk.16:15-18 zusammen mit dem Missionsbefehl. Die jüdischen Exorzisten aber hatten weder eine Vollmacht noch einen Auftrag vom HErr bekommen, sondern imitierten einfach nur den Paulus, um dadurch Ruhm zu erlangen. Und auch der Vorwurf des HErrn in Mt.7:22-23 bezog sich nicht auf die Dämonenaustreibung, die ja ein gutes Werk war, sondern weil sie heimlich auch „Täter der Gesetzlosigkeit“ waren. In Jes.58:6 bekommen wir den Auftrag, dass wir „die Fesseln des Unrechts lösen sollen, die Knoten des Joches öffnen und dass ihr JEDES Joch zerbrechet“, indem wir für die Gebundenen fasten und Fürbitte tun sollen (Mk.9:29).

Wodurch bekommt man einen Dämon?

Dämonische Gebundenheit oder gar Besessenheit hat seine Ursache in der Regel durch praktizierten Okkultismus (d.h. durch Magie und Aberglaube), aber auch durch Gräuelsünden, durch die der Name des HErrn verunehrt wurde (z.B. falsche Schwüre, Götzendienst, Pornokonsum, Heuchelei, bewusster Ungehorsam etc.).  Schon durch abergläubische Rituale wie etwa das Rosenkranzgebet (150 mal hintereinander das Ave Maria und Vateruser aufsagen) verspottet man so sehr die Heiligkeit Gottes, dass man unter dämonischen Einfluss kommt. Jedes Mal, wenn der Heilige Geist durch unser Gewissen zu uns redet und wir uns einfach darüber hinwegsetzen, bieten wir der Geisterwelt Raum, um uns zu verführen und zu binden. Nun gibt es jedoch einen Sonderfall, dass nämlich auch schon unschuldige Kinder eine dämonische Gebundenheit haben können wie etwa sog. psychische Störungen (Schizophrenie, neurotische Zwänge, Essstörungen, Phobien, Multiple Persönlichkeiten) oder aber auch sexuelle Verirrungen (Homosexualität, Pädophilie, Trans-Identität u.a.), die keine Folge eigener Schuld sein können. Hier handelt es sich möglicherweise um einen sog. Generationenfluch, wie ihn Gott in 2.Mo.34:7 andeutet: „… Der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, am 3. und am 4. Gliede derer, die Mich hassen“. „Heimsuchen“ bedeutet hier ein Ahnden von Schuld durch eine Benachteiligung. Es geht hier um das Sühnen von Ungerechtigkeit, nicht aber um das Vererben von Sünde. Denn ein Homosexueller, der sich später zum HErrn Jesus bekehrt, ist ja nicht gezwungen, seine Homosexualität auszuleben, sondern soll sich selbst verleugnen und durch die Kraft und Gnade des HErrn zum Überwinder werden. Seine mögliche Ehelosigkeit ist dann das „Kreuz“, das er um Christi willen bereitwillig aufnimmt. Wenn er auf diese Weise dem Teufel widersteht, dann flieht er vor ihm mitsamt seinen Dämonen (Jak.4:7). Vor allem muss ein Betroffener auch um Vergebung für die Verfehlung seiner Vorfahren bitten (z.B. Gräueltaten im Nationalsozialismus, sexuelle Ausschweifungen seit den 68er Jahren), damit er befreit wird. Die Fürbitte für seine Freunde hatte auch Hiob von seinen Plagen befreit (Hi.42:7-9).

Können Gläubige überhaupt noch dämonisch belastet sein?

Viele fragen sich zurecht, ob es überhaupt möglich ist, dass ein Kind Gottes unter dämonischen Einfluss kommen kann, wo wir doch den Heiligen Geist haben, der in uns wohnt (Röm.8:9+11, 1.Kor.3:16). Wird etwa der Heilige Geist diese Wohnung teilen mit einem dämonischen Geist? Und hat der HErr nicht verheißen, dass Er uns „wirklich frei“ macht und bei unserer Bekehrung die Macht des Teufels über uns zerstört (Luk.11:21-22, Joh.8:32)? Nun, zum einen war es auch bei den uns zum Vorbild gegebenen Kindern Israels so, dass sie bei der Landnahme schon von Anfang an faule Kompromisse mit den vorigen Bewohnern machten, anstatt sie auszutreiben, so dass diese sie später zum Götzendienst verleiteten (Jos.17:13, Richt.1:32). Dann lernen wir von König Saul, der durch den Geist des HErrn eine Erneuerung erfuhr (1.Sam.10:6+9-10), dass durch fortlaufenden Ungehorsam „der Geist des HErrn von ihm wich und ein böser Geist von dem HErrn ihn ängstigte“ (1.Sam.16:14). Auch wir Christen im neuen Bund, die wir den Heiligen Geist als Mitbewohner in uns aufgenommen haben, können durch „fremde Besucher“, die wir „ins Haus“ lassen, den Geist Gottes so sehr betrüben, dass Er uns wieder verlassen muss (Eph.4:30): „Denn wenn … ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, … so ertrüget ihr es gut“ (1.Kor.11:4). Wir sehen ja heute besonders in charismatischen Gemeinden, dass viele Gläubige von einem Schwarmgeist geleitet werden, der sich als Geist Gottes ausgibt. Zugleich lesen wir in 2.Tim.2:25-26, dass Christen zu „Widersachern“ werden können, wenn sie in eine Fangschlinge des Teufels geraten sind. Der gleiche Petrus, der in Mt.16:17 noch ein Lob vom HErrn erhielt, weil er durch eine Offenbarung Gottes den Christus als Sohn des lebendigen Gottes bekannt hatte, wurde schon sechs Verse später vom HErrn als Teufel angeredet, weil er nicht auf das sann, was Gottes ist (Mt.16:23). Das jüdische Volk, das für uns die Septuaginta schrieb, wurde später vom HErrn als „Synagoge des Satans“ bezeichnet (Offb.2:9, 3:9), und in Offb.18:3-5 erfahren wir, dass sogar eine Kirche wie die römisch-katholische zu einer „Behausung von unreinen Geistern“ degenerieren kann, aus der die Gläubigen austreten sollen.

Sind die Dämonen in Wirklichkeit Geister von Verstorbenen?

Ob die Dämonen gefallene Egel sind oder Totengeister, lässt sich mit der Schrift weder belegen noch widerlegen. Es gibt jedoch ein bemerkenswertes Zeugnis eines treuen Bruders aus dem 19. Jh., und zwar Johann-Christoph Blumhardt (1805-1880). Er war ev. Pfarrer in Möttlingen und gehörte zur Erweckungsbewegung. In den Jahren 1841 bis 1844 kümmerte er sich intensiv um eine junge Glaubensschwester namens Gottliebin Dittus (28), die dämonisch besessen war. Die unreinen Geister wurden zwar durch Gebet und Fasten jedes Mal erfolgreich ausgetrieben, aber es fuhren später immer wieder neue Dämonen in sie ein, die teilweise noch schlimmer waren (vergl. Mt.12:43-44). Grund dafür war eine bestimmte Sünde, welche die Gottliebin einmal in ihrer Einfalt tat, indem sie eine mit einem Fluch belegte Geldsumme und eine Mehlspende an sich nahm, als sie Hunger hatte, obwohl sie wusste, dass es solche Fallen verzauberten Geldes gab. In vielen Gesprächen, die der Pfarrer mit den Geistern führte, stellte sich heraus, dass es sich bei diesen tatsächlich um Geister von Verstorbenen handelte, die während ihres Lebens Zaubereisünden begingen und nie darüber Buße getan hatten. Teilweise waren es Frauen aus der Kirche, die Blumhardt noch gut von früher kannte und die nun eine panische Angst hatten, in die ewige Verdammnis zu kommen. Deshalb machten sie viel Krach und Spuk im Haus, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie versuchten auch immer wieder, Blumhardt anzugreifen, aber ein unsichtbarer Schutzschirm von Gott umgab ihn. Blumhardt wusste, dass er auf keinen Fall irgendwelche außerbiblischen Methoden verwenden dürfe wie etwa Weihwasser oder Kruzifixe, da er durch solch einen Aberglauben die Kraft Gottes verleugnen würde. Stattdessen betete er immer wieder und wies den Dämonen im Namen des HErrn einen anderen Ort zu, wie es auch der HErr Jesus tat (Mt.8:30-32). Nach zwei Jahren Gebetskampf war die Gottliebin endgültig frei, und der letzte Dämon rief laut: „Jesus ist Sieger!

Sollen wir auch den Dämonen das Evangelium verkündigen?

Heute wird J. C. Blumhardt immer wieder verleumdet von Brüdern wie R. Ebertshäuser, R. Holzhauer, B. Peters, oder B. Gscheidle, die ihm vorwerfen, dass er sich von den Dämonen täuschen ließ und sich niemals mit ihnen hätte unterhalten dürfen. Dabei hat auch der HErr Jesus, dessen Nachahmer wir sein sollen, mit ihnen gesprochen (1.Kor.11:1, 1.Thes.1:6). Jesus hat ebenso die Dämonen befragt und hat die Antwort der Dämonen nach ihrem Namen auch nicht einfach angezweifelt. Er hat sie auch nicht etwa angebrüllt, wie es heutige Exorzisten in falscher Weise tun, sondern gewährte ihnen sogar ihre Bitten, weil „Er gut ist gegen alle und sich über alle Seine Werke erbarmt“ (Ps.145:9). Blumhardt hat sich also wirklich ganz treu an das Wort des HErrn gehalten. Sogar wenn er die Bitten der Dämonen nach einem neuen Ruheort gewährte (z.B. in seinem Garten oder auf der hintersten Kirchenbank), dann immer nur ausdrücklich mit der Maßgabe „Wenn Jesus es erlaubt!“ Da Pfarrer Blumhardt davon überzeugt war, dass auch die Dämonen Gottes Geschöpfe sind (Joh.1:3) und deshalb die Vergebung du Erlösung in Christus brauchen, um errettet zu werden, hat er auch ihnen in einer ansonsten leeren Kirche das Evangelium gepredigt, so wie es auch der HErr Jesus im Totenreich tat (1.Petr.3:18-20). Denn wenn wir die Worte des HErrn ernst nehmen in Mark. 16:15, dann sollen wir das Evangelium ja der GANZEN Schöpfung predigen, und zu dieser gehören auch die Geister in den himmlischen Örtern (Eph.3:10, 1.Kor.4:9). Auch die „Unterirdischen“ werden eines Tages die Knie vor dem HErrn Jesus beugen und Ihn als ihren HErrn bekennen (Phil.2:9-11), auch wenn sie heute noch so gottlos und böse sind. Weil Blumhardt diese Glauben aus dem Wort Gottes hatte, ließ er die Beleidigungen und Vorwürfe der Dämonen einfach über sich ergehen und betete weiter (Übrigens wurde auch ich einmal von einem Dämon beschimpft mit den Worten „Halt die Fresse!“, während ich versuchte, einen Bruder von diesem zu befreien). Die Treue zum Wort Gottes hat Gott dann am Ende belohnt, indem die Gottliebin völlig frei wurde und am Ende als Hausmädchen in der Pfarrersfamilie diente.

 

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