„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

– Ist die Taufe von Säuglingen bei Gott wirklich ungültig?

„Denn ich will nicht, dass ihr unwissend darüber seid, Geschwister, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgekommen sind und alle in den Mose getauft worden sind in der Wolke und in dem Meer…“ (1.Kor.10:1-2)

Bremen, den 02.03.2021

Lieber Bruder Norbert,
die Gnade und der Friede unseres HErrn Jesus Christus sei mit Dir!

Du hast ja in einem Artikel Deiner neuesten „Glaubensnachrichten“ einen ehrenwerten Bruder verurteilt, der sich zuletzt für den Namen unseres HErrn Jesus äußerst verdient gemacht hat und dafür dann öffentlich-medial an den Pranger gestellt wurde. Dir ist vielleicht nicht bekannt, dass Bruder Olaf Latzel seit etwa zwei Jahren auch unser Pastor ist, seit wir im Frühjahr 2019 von einer russlanddeutschen Gemeinde in Achim gewechselt haben zur Bremer Martinigemeinde. Von daher sehe ich mich vorm HErrn um so mehr in der Pflicht, Deine Angriffe auf Bruder Olaf zurückzuweisen, da sie nach meinem Schriftverständnis unbegründet sind. Dabei beziehe ich mich nicht nur auf die Frage, ob ein Christ heutzutage verpflichtet sei, aus der Evangelischen Kirche auszutreten, zumal auch Olaf in dieser Frage sich noch keineswegs endgültig positioniert hat (wie er mir in Gesprächen mitteilte), sondern auf die Frage nach der Gültigkeit der Taufe von Säuglingen.

Wir kennen uns ja schon seit über 30 Jahren (seit wir uns 1987 zum ersten Mal auf dem Kirchentag in Frankfurt begegnet sind zusammen mit Br. Ralf Schiemann ?), und Du weißt daher, dass ich nie ein lauer Mitläuferchrist der Landeskirche war. Im Gegenteil bin ich schon 1985 aus der Evangelischen Kirche ausgetreten, da ich sie nicht nur als verweltlicht, sondern als „Welt“ schlechthin gesehen habe. Durch die Beschäftigung mit den Sendschreiben bin ich jedoch zu dem Schluss gekommen, dass man redlicherweise einen Unterschied machen muss zwischen den gesetzlosen und bibelkritischen Kirchen und ihrer gottlosen Kirchenleitung, die man als Teil der „Hure Babylon“ betrachten muss (Offb.18:3-5) und den gläubigen und bibeltreuen Evangelischen Gemeinden, die ich geistlich als Sardes-Gemeinden bezeichnen würde. Zu Letzteren, die durch die Reformation entstanden sind, hat sich der HErr Jesus in den Sendschreiben ausdrücklich bekannt. Er hat auch nicht von ihnen gefordert, dass sie Sardes verlassen und nach Loadizea umziehen sollen, sondern Er ermahnt sie: „Gedenke daher, wie du (das Evangelium ange)nommen hast und du gehört hast und hüte es (fortwährend) und denke (entschieden) um (ändere dein Denken und Handeln)“ (Offb.3:3 GtÜ).

 

1.  Muss Olaf Latzel aus der Evangelischen Kirche austreten?

Die evangelischen Gemeinden sind schon kurz nach der Reformation zu einem toten Namens-Christentum verkommen, da häufig nur der einmalige Glaube, aber nicht die sich wiederholende Glaubenstreue durch gute Werke gepredigt wurde. Das galt aber schon damals nicht für alle Christen, weshalb der HErr zum Sardes-Engel sagte: „Werde (ständig) wachend und festige die übrigen (Glieder), die (fortwährend) im Begriff stehen, abzusterben (d.h. in den geistlichen Tod abzugleiten), denn Ich habe Deine Werke nicht als voll(wertig verwirklicht) befunden vor Meinem Gott“ (Offb.3:2 GtÜ). Ein evangelischer Pastor soll die Gemeindeglieder also festigen und sie nicht einfach wie ein „Mietling“ im Stich lassen (allegorisch in Apg.27:31). Ein vor Gott gegebenes (Ordinations)Gelübde gilt auch dann noch, wenn es in Unwissenheit geschah oder sich die äußeren Umstände geändert haben, was wir aus 2.Sam.21:1-2 erkennen. Olaf darf also gar nicht sein Ordinationsgelübde brechen, zumal Gott ihn ja in dieses Amt berufen hat (Röm.11:29). Dabei spielt es vor Gott überhaupt keine Rolle, ob er diesen Dienst unter dem Dach irgendeiner babylonischen Knechtschaft ausübt – so wie ja auch der Prophet Daniel seinen Dienst für Gott ausübte, obwohl er rein äußerlich ein Gefangener Babels war, denn „jeder bleibe in dem Stand, in dem er berufen worden ist… Denn der im HErrn berufene Sklave ist ein Freigelassener des HErrn…“ (1.Kor.7:19+21).

Das Typische an den heutigen Laodizea-Christen ist nicht nur ihre Lauheit (Frömmigkeit vermischt mit Gesetzlosigkeit), sondern auch ihre Selbstgefälligkeit, indem sie sich für reicher und klüger halten als ihre Vorväter. Bis vor etwa 150 Jahren wurden alle großen Gottesmänner der Christenheit als Säuglinge getauft: Franz von Assisi, John Wyclif, Jan Hus, Martin Bucer, Martin Luther, Johannes Calvin, Philipp Jacob Spener, Paul Gerhard, August Hermann Francke, Joachim Neander, John Wesley, George Whitfield, Gerhard Teerstegen, Johann Albrecht Bengel, Johann Christoph Blumhardt, Ludwig Hofacker, Nikolaus Graf von Zinzendorf, Friedrich Christoph Oetinger, Johann Heinrich Jung-Stilling, Johann Heinrich Wichern, John Nelson Darby, Carl Brockhaus, William Booth, Franz Delitzsch, Eugen Schlachter, Friedrich von Bodelschwingh, Paul Schneider, Wilhelm Busch, – um nur mal einige wenige zu nennen. Diese alle haben in ihrer Zeit dem HErrn treu gedient und Seiner Gemeinde, dem „Pfeiler und der Grundfeste der Wahrheit“ (1.Tim.3:15) und bilden heute die Festversammlung bzw. „die Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind“ (Hebr.12:23). Wir heutigen Christen sollten „die Bruderschaft lieben“ (1.Petr.2:17) und unsere Väter ehren (Mal.1:6). Das tun wir aber nicht, wenn wir überhaupt kein Interesse haben an ihren Schriften und Lehren, sondern meinen, als Nachgeborene ein neues Joch auf den Hals der Jünger legen zu müssen (1.Kön.12:8-13, Apg.15:10).

 

2.  Kann man die Taufe mit der Beschneidung vergleichen?

Damit will ich nicht sagen, dass die Mehrheit immer Recht hat, sondern dass wir als Jüngere erst einmal fragen sollten, was sich die Älteren dabei gedacht hatten (1.Mo.22:7), anstatt ihnen einfach zu unterstellen, dass sie sich über die biblische Lehre hinwegsetzten. Wehe uns, wenn wir selbstherrlich auf die Erkenntnis unserer Väter herabsehen (Spr.30:7)! Das Argument, dass eine Taufe von Säuglingen nicht explizit, sondern nur bestenfalls implizit im Neuen Testament erwähnt wird, reicht nicht aus, um sie deshalb kategorisch als unbiblisch zu verwerfen. Denn logischerweise konnten die ersten Täuflinge ja auch nur Erwachsene sein, die das Gebot zur Taufe erst einmal selbst befolgen mussten, bevor sie alle anderen tauften. Ähnlich war es ja auch bei Abraham, als er das Gebot der Beschneidung empfing, dass er sich und seine Hausgenossen erstmal selbst beschneiden musste, bevor sie auch ihre Babys beschneiden durften. Die Analogie von Beschneidung und Taufe wird von Paulus in Kol.2:11 bestätigt: „In Ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschehen ist, sondern im Ausziehen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidung des Christus, 12 mit Ihm begraben in der Taufe, in Ihm auch mit auferweckt durch den Glauben an die wirksame Kraft Gottes, der Ihn aus den Toten auferweckt hat.“ So wie wir bei der geistlichen Beschneidung symbolisch das Fleisch der Sünde ausgezogen haben, so stellt die Taufe symbolisch unser Begräbnis und unsere Auferstehung dar. Aber weder konnten wir etwas zu unserer Beschneidung in Christus beitragen, noch konnten wir etwas zu unserer geistlichen Auferweckung aus den Toten beitragen. Die Taufe vollzieht symbolisch nur das nach, was Gott bereits in Christus für uns getan hat.

Der Denkfehler bei den Baptisten und Pfingstlern heute besteht darin, dass sie der persönlichen Entscheidung zur äußeren Taufhandlung immer eine heilsrelevante Wirkung für den einzelnen beimessen. Die Taufe ist das „Begehren eines guten Gewissens vor Gott“ (1.Petr.3:21). Aber nicht unser freier Wille macht die Taufe bedeutsam, sondern das, was Gott für uns getan hat, als wir Ihn noch gar nicht kannten, – denn andernfalls wäre es eine eigene Gerechtigkeit aus Werken. Wir können uns nicht selbst von unseren Sünden reinigen, sondern die Tat Gottes bestenfalls symbolisch darstellen (Apg.22:16, Eph.5:26). Im Alten Bund haben die Eltern ihre Kinder beschnitten, damit diese so wie sie in den Bund Gottes treten. Aber durch die Beschneidung an der Vorhaut war noch lange nicht das Herz der Kinder beschnitten, sondern dass konnte erst durch den späteren Glauben geschehen. Die Eltern in Israel sahen sich aber nun in der Verantwortung, ihre Söhne in der Furcht Gottes zu erziehen, damit der HErr eines Tages auch ihr Herz beschneiden könne. Und genauso sahen es später die christlichen Eltern, dass die äußerlich vorgeschattete Glaubenstat sich mithilfe ihrer Erziehung auch geistlich verwirklichen möge. Für die Gemeindeväter bestand schon im 2.Jh. kein Zweifel, dass die Taufe als Eintrittskarte für das Reich Gottes auch schon den Kleinsten zuteilwerden durfte, von denen der HErr ja ausdrücklich sagte: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes“ (Mt.19:14). Die Analogie zur Beschneidung wird auch nicht dadurch aufgehoben, dass im Alten Bund nur die Söhne beschnitten wurden, denn die Töchter konnten ja aufgrund mangelnder Vorhaut gar nicht beschnitten werden und gehörten trotzdem wie alle Israeliten zu den Beschnittenen.

 

3.  War das Untertauchen von Säuglingen ein „grober Unfug“?

Unstrittig ist, dass die Ekklesia als „Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit“, die vom HErrn die Verheißung bekam, dass der Heilige Geist sie „in die ganze Wahrheit leiten“ werde (Joh.16:13) schon sehr früh begann, Kinder und Säuglinge zu taufen. Ob dies auch schon in der Apostelzeit geschah, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, aber auch nicht mit Sicherheit ausschließen. Die Stelle in Apg.16:15 ist sicher nicht ausreichend, um daraus eine Taufe von Säuglingen abzuleiten. Fakt ist aber, dass beim Gang durch das Schilfmeer und später durch den Jordan auch viele Babys dabei waren, die zusammen mit den anderen Israeliten „auf Mose getauft wurden“ (1.Kor.10:2). Das Argument, dass Säuglinge noch gar nicht glauben können, ist irreführend, denn der Glaube wird nirgends in der Schrift als Voraussetzung für die Taufe bezeugt. Stattdessen bezieht der HErr den Taufbefehl auf „alle Nationen“: „Gehet hin und machet alle Nationen zu Lernenden (Schülern) und taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Mt.28:19). Wenn angeblich der „freie Wille“ allein ausschlaggebend wäre für die Tauffähigkeit, dann würde man ja den geistig Behinderten, Komatösen oder psychisch Kranken nie das Recht gewähren, sich taufen zu lassen. Der angeblich „freie Wille“ wird bei den Evangelikalen ohnehin total überschätzt, denn in der Heiligen Schrift spielt er nur eine untergeordnete Rolle: „Es liegt nicht am Menschen mit seinem Wollen und Bemühen, sondern an Gott und Seinem Erbarmen“ (Röm.9:16). Die Worte des HErrn in Mt.16:16 stellen den Glauben nicht als Bedingung für die Taufe dar, sondern als Bedingung für die Errettung. Gepredigt soll das Evangelium aber nicht nur den verstandesmäßig Begabten, sondern „der ganzen Schöpfung“ (Mk.16:15).

Die Verachtung der Säuglingstaufe hat ihren Ursprung in der Verachtung der Kirchengeschichte als Werk Satans. Man tut heute so, als habe der HErr Jesus Seine Gemeinde nicht vor den Toren der Hölle zu bewahren vermocht, sondern sie sei angeblich durch die Anerkennung durch Konstantin sofort zur Hure geworden. Dabei bestätigen die Sendschreiben genau das Gegenteil, wenn man die prophetische Analogie zur Kirchengeschichte erkannt hat. Mit keinem Wort kritisiert der HErr Jesus die als Babys getauften Philadelphia-Christen (17.-18.Jh.), sondern lediglich den Götzendienst und die Hurerei von Thyatira (katholische Kirche), die im Gegensatz zu Laodizea vom HErrn auch gelobt wird. Es ist geradezu eine Hybris der heutigen Laodizea-Theologen, dass angeblich nach Jahrhunderten des geistlichen Hinsiechens erst sie die große Erleuchtung erhielten über den eigentlichen Willen Gottes. Dann wird ein Randthema wie z.B. das Feiern des Ruhetags am Schabbat genommen und künstlich aufgebauscht, so als ob sich daran dann echte Frömmigkeit beurteilen ließe, und auf einen Schlag wird die gesamte Christenheit als frevelhaft verdammt, weil sie es anders handhabten. Dabei gibt es weder eine genaue Vorschrift bezgl. eines Wochentages zum Ruhen noch bzgl. einer besonderen Vorbedingung zum Taufen, sondern in beiden Fällen nur vage Hinweise, die man in die eine oder die andere Richtung deuten könnte. Für den HErrn ist aber letztlich allein wichtig, was am Ende bei herauskommt.

In früheren Zeiten wurde ein Kind durch die Taufe nicht nur Teilhaber am Königreich der Himmel, sondern auch Mitglied in einer Kirchengemeinde, die sich für das Wohl des Heranwachsenden mitverantwortlich sah. Ein ungetauftes Kind galt als Bastard und bekam weit weniger Aufmerksamkeit und Fürsorge, so dass die Eltern schon allein dadurch genötigt waren, ihre Kinder zu taufen und fromm zu erziehen. Zu jener Zeit konnte man deshalb noch von einem „christlichen Abendland“ sprechen, als ein Großteil der Bevölkerung noch vorrangig darum besorgt war, in den Himmel zu kommen. Diese positive Wirkung war dem HErrn sehr wohlgefällig. Die Nachlässigkeit von Mose bezüglich der Beschneidung seines Sohnes hätte ihn hingegen fast das Leben gekostet (2.Mo.4:24-26). Durch die Taufe sahen sich die Kinder geborgen und eingebettet in die Gemeinschaft mit Gott, so wie auch ein Israelit sich „von Mutter Schoße an auf Gott geworfen“ sah (Ps.22:11). „Denn euch ist die Verheißung und euren Kindern und allen, die in der Ferne sind, welche Gott, unser HErr, noch herzurufen wird“ (Apg.2:39). Für die christlichen Elternhäuser der letzten Jahrhunderte war es selbstverständlich, dass auch ihre Kinder alle gläubig werden würden. Deshalb vermag auch das Argument, dass die Taufe ja gar nicht den späteren Glauben gewährleiste, nicht zu überzeugen, denn das tut die Erwachsenentaufe ebenso wenig. Wer sich als mündiger Mensch erst nach seiner Bekehrung taufen lässt, wird auch nur dann errettet, wenn er im Glauben bleibt, d.h. in der Glaubenstreue. Die Babys sind den Bekehrten jedoch gleichgestellt, genauso wie die geistig Behinderten, denn es steht geschrieben: „Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel“ (Mt.5:3).

 

4.  Welches sind die „Früchte“ der Säuglingstaufe und welche der Erwachsenentaufe?

Durch die Taufe wurden die Säuglinge ein Eigentum Gottes, so dass der Feind keinen Anspruch mehr stellen konnte auf diese Kinder. Sie waren in besonderer Weise „geheiligt“ (1.Kor.7:14) und dadurch auch viel besser bewahrt vor den Einflüssen der Welt. Kein Wunder, dass erst durch die Abschaffung der Babytaufe in der Laodizeagemeinde sich die Gesetzlosigkeit in nie gekanntem Maße unter den Christen ausbreiten konnte. Den Kindern fehlt durch die Taufe der „Mantel der Gerechtigkeit“, den Gott ihnen in Christus zugesprochen hat. Es ist auch nicht so, dass man durch die Taufe den Heiligen Geist empfängt (vom Kämmerer aus Äthiopien lesen wir z.B. nichts von einem Geistempfang durch die Taufe), und auch ist für die Taufe nicht ein vorheriger Wandel in Sünde erforderlich. Im Gegenteil: Durch die Taufe von Erwachsenen besteht das Risiko, dass man ihnen leichtfertig die Wiedergeburt attestiert, die sie möglicherweise noch gar nicht haben (Mt.23:15).

Der Kämmerer der äthiopischen Königin gehörte einem heidnischen Volk an, so dass er keinerlei biblische Unterweisung bekommen hatte in seiner Kindheit. Der Vers 37 in Apg.8, in welchem Philippus sich des rechten Glaubens von ihm versichert, ist wahrscheinlich später eingefügt worden, da er in den ältesten Abschriften nicht vorkommt. Aber selbst wenn er Bestandteil des Originaltextes war, geschah diese Frage allein im Hinblick darauf, dass der Eunuch bisher weder als Baby getauft noch eine christliche Unterweisung bekommen hatte. Das gilt übrigens auch für viele heutige Jugendliche, weshalb Olaf auch regelmäßig Konfirmanden oder Erwachsene tauft. Olaf Latzel würde auch keinem Jugendlichen die Konfirmation erlauben, wenn er nicht wirklich gläubig geworden wäre an den HErrn Jesus und die Heilige Schrift für das Wort Gottes hält. Deine Anspielung auf den leiblichen Bruder von Olaf, der in einem Interview mal die Homosexualität als „so harmlos wie Kaugummikauen“ bezeichnet hat, war völlig überflüssig und sollte wohl irgendeine Nähe zu diesem suggerieren, die nicht besteht.

Durch die Frage über die Voraussetzungen zur Taufe hat der Teufel viel Zwietracht unter die Christen gestreut, so dass man sich gegenseitig mit Unterstellungen und Gehässigkeiten bewirft und nicht mehr bereit ist zu einem Dialog und einem Einvernehmen. Auch in unserer Martinigemeinde ist etwa die Hälfte der Geschwister gegen die Säuglingstaufe und den Verbleib in der Kirche, hat aber im Verlauf der Jahre Toleranz gelernt. Ein babygetaufter Kirchenchrist gilt bei den Freikirchen und Evangelikalen heute immer als „Christ 2.Klasse“, auf den man hochmütig herabschaut. So wie Du unterstellt man solchen Christen, dass sie ihre „Kraft nicht ganz in den Dienst der Gemeinde Jesu stellen, sondern einer antichristlichen und gotteslästerlichen Kirche dienen“. Dabei war es im 3.Reich gerade die babygetaufte „Bekennende Kirche“, die den Mut hatte, gegen die Gesetzlosigkeit der Nazis ihre Stimme zu erheben, während sich die Brüdergemeinden und Freikirchen feige dem Regime anbiederten. Du als Pfingstler solltest aber doch eigentlich darauf vertrauen, dass der Heilige Geist während der letzten 1900 Jahre die Gemeinde nicht verlassen hat, sondern zu allen Zeiten sie „in die ganze Wahrheit geleitet“ hat. Warum aber schließt Du Dich dann der Auffassung der Darbysten an, dass die ursprüngliche Ekklesia damals angeblich von der Hure Babylon in die Verbannung geschickt wurde und über Jahrhunderte nur noch ein bedeutungsloses Nischendasein fristen durfte?

Sei dem HErrn Jesus anbefohlen!

Simon

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