Eine Gewissensfrage
Können wir unsere Kinder noch zur Schule schicken?
Bald ist es wieder soweit, dass nach den Sommerferien rund 700.000 Kinder in Deutschland eingeschult werden, darunter auch vielleicht etwa 10.000 aus gläubigem Elternhaus. Unter diesen Eltern gibt es manche, die sich auch schon einmal gefragt haben, ob sie ihr Kind eigentlich heute noch guten Gewissens zur Schule schicken können. Und einige wenige entschließen sich sogar, ihr Kind nicht (mehr) zur Schule zu schicken, auch auf die Gefahr hin, dass sie staatliche Repressionen erleiden müssen als „Schulpflichtverweigerer“.
Doch bevor ich auf die oben gestellte Frage näher eingehe, möchte ich kurz etwas allgemeiner darstellen, was die Bibel uns überhaupt zum Thema „Bildung“ sagt. Zunächst einmal gilt es, Bildung abzugrenzen von Erziehung. Beides sind Einflussnahmen auf das Kind; doch während es bei der Erziehung um die Vermittlung vernünftiger Verhaltens-weisen geht (biblisch auch „Weisheit“ genannt), meint Bildung eher das Erlernen kognitiven „Wissens“. Erziehung bedeutet immer ein – durch Gehorsam ermöglichtes – Geführtwerden, damit dem Kind negative Erfahrungen im Leben nach Möglichkeit erspart bleiben. Stattdessen ist Bildung ein Akt der Emanzipation, also der Befreiung aus der elterlichen Bevormundung durch eigene Wissensaneignung und Anwendung.
Das Bedürfnis nach Unabhängigkeit und Autonomie war schon im Paradies der Anreiz für die ersten Menschen, sich von der diabolischen Lüge der Schlange verführen zu lassen: „Ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist“ (1.Mo.3:5).Statt der gewünschten Gottgleichheit erhielten Adam und Eva durch ihren Ungehorsam jedoch nicht nur die Sterblichkeit, sondern auch die Einsicht in ihre Nacktheit, d.h. in ihre Unzulänglichkeit und Unvollkommenheit. Seither aber hat der Mensch immer wieder Anstrengungen unter-nommen, seine Sterblichkeit zu überwinden, indem er sich durch seine kulturellen Leistungen unvergesslich zu machen suchte, angefangen beim Turmbau zu Babel bis hin zur heutigen Erschaffung synthetischer Lebewesen bzw. künstlicher Intelligenz, womit der Ratschluss Gottes erfüllt wurde: „Von nun an wird ihnen nichts verwehrt werden, was sie zu tun ersinnen“ (1.Mo.11:6).
In biblischen Zeiten haben die Kinder ihren Eltern schon früh bei der täglichen Arbeit geholfen (1.Mo.37:1) und wurden nebenbei von ihnen in den erforderlichen Grund-kenntnissen unterrichtet (Das Sprüchebuch von Salomon ist ja im Grunde als unterstützendes Erziehungsbuch für Kinder und Jugendliche konzipiert). Abraham bekam von Gott die Anweisung, dass er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm BEFEHLE, den Weg des HErrn zu bewahren, indem sie Gerechtigkeit und Recht üben (1.Mo.18:19). Um dies dauerhaft zu gewährleisten, gab Gott dem Volke Israel das beste Gesetz, das je ein Volk besessen hat, damit die übrigen Völker die Weisheit und Gerechtigkeit der Satzungen Gottes einsehen und bewundern könnten (5.Mose 4:6-8). Und tatsächlich dauerte es nicht lange, da erkannten auch andere Völker, dass die Kinder Israel ihnen an Weisheit und Erkenntnis weit überlegen waren. So hatten zwar auch die Ägypter schon Schulen, in denen zum Beispiel Moses unterrichtet wurde (Apg.7:22), aber in der Praxis erwies sich die 40 Jahre andauernde „Schule Gottes“ für Mose in der Wüste als durchaus effektiver, um schließlich ein ganzes Volk aus Ägypten zu führen.
Mit den Griechen nahm um 500 v. Chr. auch der Sport Einzug in die Schulen, weshalb der griechische Seleukiden-König Antiochus IV Epiphanes um 176 v.Chr. mithilfe der korrupten Hohepriesterschaft überall in Judäa „Gymnasien“ bauen ließ, wo die Jugendlichen entsprechend der griechischen Kultur nackend Sport betrieben (gymnos = nackt). Der Protest der frommen Juden gegen diese heidnische Praxis führte dann zu den jüdischen Makkabäer-Aufständen (s. 2.Makkabäerbuch). Aus den Gymnasien entstanden allmählich die heutigen „Schulen“, von griech. „skolé“ = Müßigkeit, Nichtstun(!). Auf diese scheint sich Paulus möglicherweise zu beziehen, als er den Thessalonichern vorwirft: „Wir hören nämlich, dass etliche von euch unordentlich wandeln, indem sie nicht arbeiten, sondern unnütze (fremde) Dinge treiben“ (2.Thess.3:10-11).
Im Mittelalter gab es dann die ersten Klosterschulen, die aber nur den höheren Ständen vorbehalten waren. Als dann zeitgleich mit der Reformation auch der Buchdruck erfunden wurde, forderte Martin Luther, dass man auch das einfache Volk in christlichen Schulen unterrichten möge, damit auch sie in der Bibel lesen können. Im 17.Jh. waren es die christliche Pädagogen J.A. Comenius und A.H. Francke, welche die Kinder auf der Grundlage der Bibel unterrichten wollten. Francke war es dabei wichtig, dass der Lehrer als Erzieher der Kinder ein Vorbild für sie sein müsse. Im Zuge der sog. „Aufklärung“ im 18. Jh. nahm dann vermehrt das humanistische Denken Einzug in die Schulen und damit auch der Einfluss der Bibelkritik. Mit dem von Hegel beschworenen „Weltgeist“ sollte die bisherige biblische Unterweisung ersetzt werden durch eine moderne, antichristliche Indoktrination. 1849 beklagte der gläubige Schulpolitiker Dörpfeld zu recht: „Man führt die Gewissensfreiheit im Munde und übt doch unverfroren Gewissenszwang, und das soll erlaubt sein, wenn es im Namen der Aufklärung geschieht!“
Im 20. Jahrhundert entwickelte die Schule sich dann zum Mittel von politischer und ideologischer Indoktrination und Propaganda. Sowohl der Faschismus als auch der Kommunismus bedienten sich der Schule, um den Kindern ihr atheistisches Weltbild aufzuzwingen und durch eine systematische Gleichschaltung ihre Persönlichkeit zu zerstören. Das gleiche Ziel verfolgt heute die UNESCO, eine Unterabteilung der UNO, um die Menschheit zum „Leben in einer Weltgemeinschaft“ zu erziehen. Der Erfolg ihrer verborgenen, langsam schleichenden Manipulation ist an der heutigen Jugend allen sichtbar: Emanzipation, sittliche Verwahrlosung, Auflehnung gegen die Eltern und die Obrigkeit etc.
Sicherlich ist gegen eine gewisse Grundbildung – d.h. Lesen, Schreiben und Rechnen – nichts einzuwenden; auch eine berufliche Fachkenntnis ist im Allgemeinen unentbehrlich um eine Arbeit ordentlich auszuführen. Aber der Mensch hat stets nach MEHR getrachtet: er wollte mit seiner Klugheit Reichtum und Ansehen erwerben, um sich von Gott unabhängig zu machen. Dieser Wissensdünkel ist für viele Menschen ein Hindernis geworden, ins Himmelreich einzugehen, dass ja nur für die „Armen im Geiste“ bestimmt ist (Matth. 5:3). Ein „breiter Kopf“ passt häufig nicht durch die enge Pforte (Matth.7:14). Tatsächlich fördern Schulen nicht nur die Müßigkeit, sondern auch den Eigendünkel. Deshalb sind es auch hauptsächlich Ungebildete, die Gott auserwählt hat (1.Kor.1:26 +27; Mat.11:25, Apg.4:13). Wer als Gebildeter errettet wurde, muss daher zunächst einmal seinen Dünkel an weltlicher Weisheit verlieren, damit er wirklich weise wird (1.Kor.3:18). Diese Erziehungsmaßnahme nahm der HErr auch an Mose vor, so dass am Ende von seiner ursprünglichen Redekunst und Weisheit der Ägypter nicht mehr viel übrig blieb (2.Mo.4:10).
Der Herr Jesus sagt: „Lasset die Kindlein zu MIR kommen… Wer aber einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Fallstrick wird (d.h. sie verführt), für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde“ (Luk.18:16, Mat.18:6). Kinder brauchen gottesfürchtige Erzieher, welche sie in den Wegen und Geboten Gottes unterweisen (5.Mo.6:4-15). Der HErr hat die Fürsorgepflicht und die Verantwortung für die Kinder uneingeschränkt den Eltern übertragen, denn es steht geschrieben: „Ihr Väter… ziehet eure Kinder auf in der Zucht und Ermahnung des HErrn“ (Eph.6:4). Kinder brauchen und wollen Disziplin, weil sie sonst orientierungslos sind und zum Bösen neigen. „Das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an“ (1.Mo.8:21). Disziplin lernt niemand von selbst.
Der Teufel nimmt als „Menschenmörder von Anfang“ selbst auf die Kleinsten keine Rücksicht, sondern lauert auf sie wie der Pharao oder Herodes, um ihre Kinderseelen zu töten (2.Mo.1:16, Mat.2:16). Er lässt uns ruhig aus „Ägypten“ ziehen, wenn wir nur unsere Kindlein zurücklassen (2.Mo.10:8-11)! Aber Gott betrachtet die christliche Familie als Einheit (1.Mo.7:1, Apg.16:31). Sie ist dem HErrn heilig und soll sich deshalb von der Welt absondern (2.Kor.6:14-18, 2.Tim.3:1-5). Wir können nicht erwarten, dass „unsere Söhne in ihrer Jugend wie hochgewachsene Pflanzen seien“ (Ps.144:12), wenn wir sie „auf dem Sitze der Spötter“ Platz nehmen lassen (Ps.1:1-3), wo sie anstatt zu den frischen Wasserbächen des Lebens ihre „Wurzeln lechzend ausstrecken zu den trüben Tümpeln Ägyptens (Hes.17:7). Die Gefahr der Beeinflussung geschieht ja nicht nur durch ungläubige Lehrer, sonder vor allem durch gottlose Mitschüler. „Wer mit Weisen umgeht wird weise, und wer sich zu Toren gesellt wird schlecht“ (Spr.13:20). „Böser Verkehr verdirbt gute Sitten“ (1.Kor.15:33). Wenn wir unsere Kinder aber in der Furcht des HErrn erziehen, vermag Gott sogar schon aus ihrem Munde sich Lob zu bereiten, „um den Feind zum Schweigen zu bringen“ (Psalm 8:2).
Persönliches Zeugnis
Viele ältere Geschwister im HErrn können es nicht nachvollziehen, dass einige gläubige Eltern heutzutage ihre Kinder aus Gewissens-not nicht zur Schule schicken wollen. Sie glauben, dass die Schulen heute noch genauso gesittet und gottesfürchtig sind wie vor 50 oder 60 Jahren. Das ist aber ein großer Irrtum. Ich kann mich noch gut an meine eigene Schulzeit vor etwa 30 Jahren erinnern, wie gottlos und gefährlich die Schulen schon damals waren, und wie leichtfertig es deshalb von mir und meiner Frau war, unsere eigene Tochter der Obhut dieser Institution überlassen zu haben:
1. Evolutionstheorie:
Schon in der Grundschule wurde uns damals im Sachkundeunterricht erklärt, dass die Welt durch einen Urknall entstanden sei und der Mensch vom Affen abstamme. Durch diese Lüge wurde unser kindliches Vertrauen auf einen persönlichen Schöpfergott im Keime erstickt. In unseren Kinderherzen blieb insgeheim eine entsetzliche Leere und Hoffnungslosigkeit zurück. Sorglos wurden wir ungläubigen Lehrern anvertraut, die uns durch ihre Unterweisung „abirren machte von den Worten der Erkenntnis“ (Spr.19:27). Da uns die EvolutionsTHEORIE als TATSACHE verkauft wurde, habe ich bis zu meinem 16. Lebensjahr einfältig daran geglaubt, zumal eine andere Theorie ja auch nicht gelehrt wurde. Als ich mich dann bekehrte und meinen Glauben an Gott und an den biblischen Schöpfungsbericht vor meinen Mitschülern bekannte, hat sich der Lehrer vor der ganzen Klasse über mich lustig gemacht. Kein anderer Schüler wagte es deshalb, an der Evolutionstheorie zu zweifeln. Sie wurde als schlichtweg als „bewiesen“ angesehen.
2. Atheismus:
Zu dieser Zeit hatte ich einen sehr engen Freund in meiner Klasse, dessen Eltern Adventisten waren. Er erklärte mir, dass wir der Bibel mehr glauben sollten als der Wissenschaft, und durch ihn wurde ich angereizt, regelmäßig in der Bibel zu lesen. Als wir in die 11. Klasse kamen, freundete er sich mit kommunistischen Mitschülern an, beteiligte sich an Friedensdemonstrationen und nahm sich einen atheistischen Lehrer zum Vorbild, der seinen Glauben an die Inspiration und Autorität des Wortes Gottes zunichtemachte. Als dann auch noch zwei seiner kommunistischen Freunde auf einmal ums Leben kamen (der eine starb durch einen Verkehrsunfall, der andere erhängte sich), da war sein Glaube endgültig zerstört und er ging verzweifelt in die Welt zurück (2.Petr.2:17-22). Diese erschütternde Erfahrung war für mich ein Grund mehr, die Oberschule zu beenden und eine Lehre anzufangen.
Natürlich sind die Bremer Schulen sowieso sehr „rot“: es wurde z.B. jede Woche eine marxistische Schülerzeitung an alle verteilt. Als ich hingegen dann über mehrere Wochen hinweg evangelistische Plakate in der Berufsschule aufhängte, wurde ich eines Morgens von zwei Lehrern und einem Schulpsychologen aus der Klasse heraus-geholt und verhört. Man warf mir vor, ich würde die Schüler beängstigen, wenn ich sie vor der Hölle warne und ich würde eine bösartige Hetze gegen Andersdenkende verbreiten (ein Plakat hatte die Überschrift: „AIDS – die Strafe Gottes!“). Coşcun, ein junger türkischer Mitschüler, dem ich den HErrn Jesus als den Messias bezeugte und auch in die Versammlung mitnahm, fragte einmal unseren Lehrer als wir über Gott sprachen: „Aber gibt doch Gott, nech?“ Der Lehrer antwortete dreist: „Nein, nein, Gott ist nur ein Symbol, eine menschliche Erfindung, um sich Dinge besser zu erklären, aber einen echten Gott gibt es natürlich nicht.“ Daraufhin meldete ich mich und wies ihn darauf hin, dass er hier doch deutlich seine Kompetenz überschreiten würde.
Es sind nicht wenige Lehrer, die ihren Lehrauftrag in dieser Weise überschreiten. Unser Kunstlehrer erklärte uns die Kunstgeschichte z.B. folgendermaßen: „Die Bibel lehrt, dass Jesus nach 1000 Jahren wiederkommen sollte. Deshalb lebten die Menschen im frühen Mittelalter in kargen Behausungen und düsteren Gemäuern ohne Fenster. Das war die Zeit der Romanik. Als Jesus aber nicht kam, sagten sich die Menschen: Wenn er nicht zu uns kommt dann kommen wir zu ihm! Und so bauten sie sich große Kathedralen – das war die Zeit der Gotik. Als Jesus dann immer noch nicht kam, da wendeten sich die Menschen völlig von der Kirche ab – das war die Zeit der Renaissance. In dem Kinderlied ‚Hänschen klein ging allein in die weite Welt hinein…‘ heißt es aber in der zweiten Strophe: ‚Aber Mutter (katholische Kirche) weinet sehr, hat ja nun kein Hänschen mehr; da besinnt sich das Kind, geht nach Haus geschwind.‘ Und so sind die Menschen später wieder zur Kirche gegangen: Das war die Zeit des Barock…“usw.
3. Okkultismus
Wo der Glaube hinausgeht, kehrt der Aberglaube durch die Hintertür ein. So sind unsere Schulen heute zu Brutstätten des Okkultismus geworden. Nirgends woanders sind Menschen so empfänglich für das Übernatürliche wie in den Schulen! Denn die Müßigkeit macht sie neugierig. So wurden auch an unserer Schule sämtliche Gräuel der New-Age-Bewegung praktiziert. Die Lehrer boten nach der Schule Kurse für Yoga und Zen-Buddhismus an. Außerhalb der Schule wurden auf Friedhöfen heimlich Teufelsbeschwörungen praktiziert und Gräber ausgeschaufelt. Die Mitschüler, die dieses taten („Grufties“ genannt), waren ganz in Schwarz gekleidet und hatten ein umgedrehtes Kreuz um den Hals. Eine Sportlehrerin hielt in der Turnhalle sogar einmal eine spiritistische Séance ab! Von anderen Schulen hörte ich, dass Schüler mit Hilfe des sog. „Ouija-Bretts“ die dämonischen Geister befragten. Meine blinden Mitschüler ließen sich wie eine Rinderherde zu jedem trüben Wasser treiben. Einmal sagte ein Lehrer zu uns: „Zum Schluss möchte ich euch noch ein Angebot machen: Ich weiß dass euch der Unterricht oft sehr anstrengend ist und ihr häufig sehr gestresst seid. Deshalb möchte ich von nun an in den letzten 10 Minuten des Unterrichts mit euch Autogenes Training praktizieren zur Entspannung. Ich möchte aber, dass jeder daran teilnimmt, sonst mache ich es nicht.“ Ich war der einzige, der sich entschieden weigerte, diesen esoterischen Firlefanz mitzu-machen, so dass ich mal wieder die ganze Klasse gegen mich hatte.
4. Sexualität:
Mit 12 Jahren bekamen wir Sexualkundeunterricht. Uns wurde beigebracht, dass in diesem Alter die Jungen und Mädchen ihre ersten sexuellen Erfahrungen sammeln und dass mit 17 Jahren 90 % aller Jugendlichen schon mit einem Partner geschlafen haben. Wir standen deshalb unter einem enorm starken Druck und hatten alle Angst, dass wir vielleicht zu den 10 % gehören könnten, die „den Zug verpasst“ haben und nicht mehr „rechtzeitig“ ein Mädchen bzw. einen Jungen bekommen würden. Deshalb fingen die Jungs bei uns mit 12 oder 13 ihre ersten Annäherungsversuche bei den Mädchen an. Die Lehrer veranstalteten sog. „Disco-Abende“ in der Schule, die uns die Gelegenheit geben sollten, eine/n Partner/in zu finden. Bald darauf wurden auch kostenlos Kondome verteilt. Ich bin dem HErrn sehr dankbar, dass Er mich durch diese schwere Zeit einigermaßen unbefleckt und unbeschadet durchgetragen hat. Ein alter Bruder sagte damals immer zu mir: „Wodurch wird ein Jüngling seinen Weg in Reinheit wandeln? Indem er sich bewahrt nach Deinem Worte“ (Ps. 119:9).
Heutzutage droht den Kindern ein noch viel größeres Unheil durch die sog. „Gender- Ideologie“, wo den Kindern schon im Kindergarten weisgemacht wird, dass sie sich angeblich ihr Geschlecht selbst aussuchen können, unabhängig von ihrem „biologischen Geschlecht“, und sie zur Entscheidungsfindung in Kuschelecken mit Unterstützung pornographische Filme ihre Sexualität ausprobieren dürfen.
Ich könnte noch einige weitere Punkte nennen, z.B. – Die Schulangst aufgrund rücksichtslosen Leistungsdrucks und ungerechter Benotung,
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Das Mobbing oder Ausgestoßensein durch andere Mitschüler,
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Die ständigen Prügeleien mit Schülern (besonders darunter habe ich während meiner ganzen Schulzeit am meisten gelitten, weil ich wegen meiner Körpergröße mich immer wieder mit älteren Schülern prügeln sollte),
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Der Gruppenzwangbeim Rauchen auf dem Schulhof (teilweise aber auch leichten Drogen oder Alkohol),
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Die Teilnahme an heidnischen Festen wie Fasching (heute auch Halloween) oder „Julklapp“ (auch „Wichteln“ genannt).
Aber das bisher Gesagte reicht meines Erachtens aus, um die heutige Schule mit all ihren Begleiterscheinungen als „MOLOCH“ zu bezeichnen, dem wir bewusst oder unbewusst unsere Kinder opfern bzw. geopfert haben (3.Mose 18:21, Jer.32:35, Apg.7:43).
In Eph.5:10-11 wird uns geboten: „Prüfet also, was dem HErrn wohlgefällig ist! Und habt nicht (tolerierend oder zustimmend oder mithelfend) gemeinschaftlichen Anteil an den unfruchtbaren Werke der Finsternis, vielmehr stellt sie sogar überführend bloß“ (GtÜ). Wenn dies nun für uns als Wiedergeborene gilt und wir es deshalb eigentlich befolgen wollen, wie ist es dann möglich, dass wir als Eltern so verantwortungslos sind und unsere Kinder, die doch durch uns „heilig“ sind (1.Kor.7:14), einer so finsteren Macht wie der Schule aussetzen?! Kann man da nicht mit Recht den Vergleich ziehen zu den Königen von Israel, die den heidnischen Brauch übernahmen und ihre Kinder für die Götzen ebenso „durchs Feuer gehen ließen“?
Sicher sind nicht alle gläubigen Eltern so gleichgültig, sondern die meisten einfach nur unwissend. Viele sind wie Noomi leider zu sehr auf den natürlichen Erfolg ihrer Kinder bedacht, ohne sich über die Konsequenzen für die Ewigkeit im Klaren zu sein. So wollte Noomi ihre beiden Töchter zunächst aus falscher Sorge um ihr irdisches Wohl leichtfertig nach Moab zurücksenden, obwohl sie doch genau wusste, dass sie sie damit dem heidnischen Götzendienst preisgab (Ruth 1:11-15).
Wie können wir als Eltern erwarten, dass unsere Kinder uns den gebührenden Respekt erweisen, wenn wir sie in eine Schule schicken, wo man ihnen Hermann Hesse zu lesen gibt und die „antiautoritäre Erziehung“ von Summerhill als Ideal vorstellt?! Und was nützt es, wenn wir unsere Kinder vorm Fernsehen, Handy und Internet fernhalten, wenn sie auf dem Schulhof durch ihre Mitschüler mit all diesen verlockenden Dingen konfrontiert werden und sich als Außenseiter fühlen? Der pubertäre Wunsch, sich seinen Altersgenossen anzupassen, verbunden mit einem alters-typischen Lust- und Freiheitstrieb, ist dann meist stärker als das Wort der Eltern, so dass es dann nur noch eine Frage der Zeit, dass sie ihren Kinderglauben verlieren, weil die Welt ihnen verlockendere Attraktionen anbietet.
Ich möchte an dieser Stelle alle geliebten Geschwister die noch kleine Kinder haben, einladen, sich selbst die Frage zu stellen, ob sie ihre Kinder – „der Welt gleichförmig“ – einem solchen Risiko aussetzen möchten oder ob „der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes“ nicht gerade darin besteht, ihre Kinder vor bösem Einfluss zu schützen und sie „von der Welt unbefleckt zu erhalten“ (Röm.12:1-2, Jak.1:27). Ich kenne persönlich mehrere Eltern, die ihre Kinder zuhause selber unterrichtet haben. Diese Kinder sind heute nicht nur unvorstellbar lieb und artig, sondern haben auch häufig eine überdurchschnittliche Bildung erreicht, so dass sie nach der Quereinschulung in die 10. Klasse einen Schulabschluss mit viel besseren Noten als ihre Mitschüler, die dafür 9 Jahre zur Schule gegangen sind. Aufgrund des schlechten Abschneidens deutscher Schüler bei den sog. PISA-Studien gibt es sogar ungläubige Eltern, die ihre Kinder lieber selber unterrichten wollen.
Das liegt natürlich auch am deutschen Schulsystem, das nicht in der Lage ist, das einzelne Kind individuell besser zu fördern, sondern stattdessen zwangsweise uninteressantes „Wissen“ durchpaukt, ohne die Kinder dafür begeistern zu können. Kinder können innerhalb kürzester Zeit sehr viel lernen, wenn man das Interesse in ihnen weckt, denn jeder Mensch hat von Kind auf das Bedürfnis, die Welt zu verstehen. Da werden Milliarden vergeudet, um mit enormen „Schüttverlusten“ ein auswendig gelerntes Wissen einzutrichtern, das schon kurz nach der Prüfung nicht mehr abrufbar ist, weil es nicht der Lebenswirklichkeit des Kindes entspricht. Der Neurobiologe Prof. Hüther stellte deshalb zu recht fest: „98 % unserer Kinder sind hochbegabt. Nach der Schule sind es nur noch 2 %.“
Deutschland ist eines der wenigen Länder in der Welt, das (noch) eine Schulpflicht hat. In Kanada und in Teilen der USA bekommen Eltern sogar Geld vom Staat, wenn sie ihre Kinder von zuhause unterrichten, da er dadurch viel Geld spart. In fast allen europäischen Ländern ist Heimunterricht erlaubt mit unterschiedlichen Auflagen. In Deutschland reagieren die Behörden geradezu allergisch, wenn man sich bei der Schulpflichtverweigerung auf seine Religions- und Gewissensfreiheit beruft. Um den Schulbesuchszwang durchzusetzen, kennen Jugendämter und Familiengerichte heute wenig Skrupel, intakte Familien auseinanderzureißen. Dabei räumen sie sogar selbst ein, dass es „die besterzogensten Kinder, sind, die man sich je vorstellen kann“ (Jugendamt) und noch „gut geförderte Schüler“ (Schulamt). Dennoch will eine „Räuberbande“ (Benedikt XVI bei seiner Bundestagsrede am 22.09.2011) sie mit Gewalt den Eltern entreißen.
Während man beim Massenmord im Mutterleib noch Rücksicht nimmt auf die „Entscheidungsfreiheit“ der Mutter, die man nicht zum Austragen zwingen möchte, versagt man der Mutter bei der Schulpflicht rigoros jede Mitbestimmung, wenn sie ihr Kind vor der staatlich verübten Indoktrination und Zwangssäkularisierung beschützen möchte. Dabei missbrauchen die Behörden die bestehenden Gesetze, indem sie diese auf Fälle anwenden, für die sie gar nicht gemacht sind. Oft ist es reine Paragrafenreiterei, weil sie einfach nicht wissen, wie sie mit solchen Fällen umgehen. In ihren Urteilsbegründungen geht es den Gerichten dabei schon längst nicht mehr um eine bessere Bildung, sondern um ein politisches Interesse, nämlich die Verhinderung von sog. „Parallelgesellschaften“. Doch obwohl sich der Wert eines Menschen eigentlich nicht danach bemessen sollte, welchen Wert er für die Gesellschaft hat, hilft das „Homeschooling“ sogar dem Staat, indem es ihm einen Teil seiner Aufgaben abnimmt. Zudem bringen die meist kinderreichen Eltern spätere Berufstätige hervor, die in die Sozialkassen einzahlen werden, so dass sich die Kriminalisierung solcher Eltern im Grunde kontraproduktiv ist.
Wenn wir bisher heute so wenig Verfolgung seitens der Obrigkeit erleiden, dann liegt das wohl auch daran, dass wir uns scheuen, Gott mehr zu gehorchen als Menschen (Apg.5:29). Natürlich müssen wir der Obrigkeit unterwürfig sein und die Gesetze unseres irdischen Exil-Landes so weit wie möglich befolgen (Röm.13:1-7). Dort jedoch, wo die Obrigkeit sich selber als gesetzlos erweist und die Gläubigen zwingt, sich an den gesetzlosen Taten zu beteiligen, sind wir als Knechte Jesu Christi genötigt, „für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“ (Judas 1:3).
Die ersten in Deutschland, die 1980 diesen „guten Kampf des Glaubens“ im Hinblick auf den Schulbesuchszwang aufgenommen haben, sind die Eheleute Helmut und Elisabeth Stücher aus Siegen. Nach gescheiterten Versuchen, ihre Kinder zu schützen vor dem Einfluss der neomarxistischen Emanzipationsbewegung und der daraus hervorgegangene Schulreform in den 70er Jahren, nahmen sie 7 ihrer 11 Kinder aus der Schule und unterrichteten sie zuhause. Es folgten zähe Verhandlungen mit den Behörden und vor Gericht, die schließlich 1983 zur Gründung der „Philadelphia-Schule“ führten. Diese berät und betreut bis heute Eltern von Heimschulkindern in ganz Deutschland sowie Missionare durch geprüfte Schulbücher, eigene Lehrmaterialien und gläubige ausgebildete Lehrer (http://www.philadelphia-schule.de).
In seinem Buch „Der große Erziehungsauftrag“ (2014) beklagt Bruder Helmut Stücher, dass die Eltern heute durch das moderne Schulsystem „entrechtet und entmachtet“ worden sind; ihre „Autorität ist von der Schule untergraben und ihre Erziehung sabotiert“, so dass sie das ihr von Gott gegebene „unantastbare Naturrecht“ der Erziehung nicht mehr uneingeschränkt ausüben können. Gerade bibeltreuen Eltern wird vonseiten der Emanzipationsbewegung der Vorwurf gemacht, dass sie ihre Kinder durch „Zwang und Fremdbestimmung“ (S.165) einengen würden. „Behördlicherseits wird immer die Neutralität des Staates betont, aber das ist eine Lüge. Tatsache ist, dass die Schule heute mehrheitlich Lehrer hat, die Gott als Schöpfer leugnen und das christliche Menschenbild verdrängen. Viele unterschiedliche Meinungen sind gefragt, nur nicht die Meinung bibeltreuer Christen“ (S.108-109).
Der Wunsch, eine homogene Gesellschaft zu schaffen durch „Inklusion“ und „Integration“ der unterschiedlichsten Kulturen ist gescheitert und hat stattdessen zu Cliquenbildung mit einem jeweiligen „Gruppengeist“ geführt, der schon lange nicht mehr von christlichen Werten gelenkt wird, sondern von den coolen aber sinnfreien Parolen der „Gangsta-Rapper“. Die Folgen sind vor aller Welt offenbar: freche, disziplinlose, demoralisierte und aggressive Jugendliche, die ihren Mangel an Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein ersetzt haben durch Hass und Selbsthass, Fäkaliensprache, Konsumdenken, Verschuldung, Kriminalität, Alkohol, Drogensucht und Lebensangst. Sogar von nicht-christlichen Experten wird heute der Vorwurf an die Kultusminister erhoben, dass gerade die Hauptschulen zu reinen „Verwahranstalten“ verkommen sind, weil man den Jugendlichen keine Werte geschweige denn Perspektiven vermitteln kann. Besonders Jugendliche mit arabischem Migrationshintergrund versuchen sich im Rudel gegen ihre Rivalen lautstark zu behaupten. Dadurch geht jedoch „ein erheblicher Teil der Unterrichtsstunde durch Versuche verloren, die notwendige Ordnung wieder herzustellen“ (S.95). Inzwischen schlagen sogar die Lehrer Alarm wie in jenem hilflosen Brandbrief von 2006 aus der Neuköllner Rütli-Schule mit einem Ausländeranteil von über 80 %:
„Wir müssen feststellen, dass die Stimmung in einigen Klassen zurzeit geprägt ist von Aggressivität, Respektlosigkeit und Ignoranz uns Erwachsenen gegenüber. Notwendiges Unterrichtsmaterial wird nur von wenigen Schüler/innen mitgebracht. Die Gewaltbereitschaft gegen Sachen wächst: Türen werden eingetreten, Papierkörbe als Fußbälle missbraucht, Knallkörper gezündet und Bilderrahmen von den Flurwänden gerissen. Werden Schüler/innen zur Rede gestellt, schützen sie sich gegenseitig. Täter können in den wenigsten Fällen ermittelt werden. Laut Aussage eines Schülers gilt es als besondere Anerkennung im Kiez, wenn aus einer Schule möglichst viele negative Schlagzeilen in der Presse erscheinen.“ (www.spiegel.de)
Nun haben gläubige Eltern natürlich die Möglichkeit, ihre Kinder auch in eine der christlichen Schulen zu schicken. Das Recht zur Errichtung von Schulen in freier Trägerschaft ist durch das Grundgesetz garantiert (Art.7, Abs.4 GG). Doch auch dort müssen im Grunde die staatlichen Richtlinien und Erziehungsziele uneingeschränkt anerkannt werden, z.B. die Aufklärung über die Gleichwertigkeit von Homosexualität und anderen Orientierungen. Leider sind die meisten Bekenntnisschulen heute auch viel mehr geprägt von der modernen antiautoritären Pädagogik als ihnen bewusst ist. Und auch der schlechte Einfluss durch Mitschüler ist nicht wesentlich geringer als in staatlichen Schulen, zumal der Anteil an Schülern aus nicht-christlichen Elternhäusern stark zugenommen hat. „Viele Eltern sind diesbezüglich recht gutgläubig und überschätzen auch ihre Kinder, als ob sie alle Helden Davids wären, um es mit Löwen und Schlangen aufzunehmen“(S.166). „Eine christliche Schule, die diesen Namen verdient, kann nur auf der Grundlage der Bibel errichtet werden“ (S.154). Helmut Stücher sieht deshalb in der Heimschule das Beste, was Eltern für ihre Kinder tun können. Er hat zusammen mit Wolfgang von Lucke ein „Biblisches Erziehungskonzept“ ausgearbeitet, das er im 2. Teil seines Buches vorstellt. Er macht den gläubigen Eltern Mut, im Gebet und unter der Leitung des HErrn für ihre Kinder Zeit und Kraft zu investieren, um ihnen zuhause eine (Herzens-) Bildung zu vermitteln, die Gott wohlgefällig ist und sie zubereitet, um sich später in einer antichristlichen Umwelt zu behaupten.
Dabei sollten sie auch nicht die Konfrontation mit den Gerichten scheuen, sondern sich wie Paulus auf das höherrangige Recht berufen, nämlich auf ihre Glaubens- und Gewissensfreiheit lt. Art.4 GG. Hierzu heißt es in einer Urteilsbegründung vorm Bundesverfassungsgericht: „Ein solcher Täter lehnt sich nicht aus mangelnder Rechtsgesinnung gegen die staatliche Rechtsordnung auf; das durch die Strafdrohung geschützte Rechtsgut will auch er wahren. Er sieht sich aber in eine Grenzsituation gestellt, in der die allgemeine Rechtsordnung mit dem persönlichen Glaubensgebot in Widerstreit tritt, und er fühlt die Verpflichtung, hier dem höheren Gesetz des Glaubens zu folgen.“ (1 BvR 387/65).
„Auf, ihr Christen, Christi Glieder, die ihr noch hängt an dem Haupt,
Auf, wacht auf, ermannt euch wieder, eh‘ ihr werdet hingeraubt!
Satan bietet an den Streit Christo und der Christenheit.
Diesen Sieg hat auch empfunden vieler Heil’gen starker Mut,
Da sie haben überwunden fröhlich durch des Lammes Blut.
Sollten wir denn allhier nicht auch streiten mit Begier?“
Justus Falckner, 1697