„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

Gespräch mit einem Antizionisten  – Teil 1

 

  1. Die Hintergründe des Gaza-Krieges

Alex: »Simon, ich habe mir Deinen Artikel über den Nahost-Konflikt durchgelesen und möchte gerne dazu Stellung beziehen (https://derhahnenschrei.de/aktuelles/hat-israel-den-angriff-der-hamas-absichtlich-zugelassen/). Tatsache ist, dass die Palästinenser durch die Besatzung Israels schon seit Jahren unterdrückt werden; aber sie sind standhaft und leisten Widerstand bis heute. Was die Hamas tat, war erstens eine Reaktion auf die Aggression Israels und zweitens das Ziel, Menschen, darunter Frauen und Kinder, von dem Leid in israelischen Gefängnissen zu befreien. Die Hamas forderte ein Ende des Krieges und die Freilassung der Gefangenen, doch Israel machte einen Rückzieher bei der Vereinbarung. Ohne ein Kriegsende Israels können die Geiseln nicht übergeben werden. Sie wollen Gaza vollständig einnehmen und die Bevölkerung vertreiben. Amerikas zionistischer Präsident Trump hat dies öffentlich eingestanden.«

Simon: »Ich hatte bereits in meinem Artikel festgestellt, dass Israel die Besetzung des Gazastreifens schon 2005 beendet hatte. Der Krieg ist furchtbar – ohne Frage – und er trifft leider immer wieder auch Zivilisten. Doch ich bin der Überzeugung, dass, wenn sich beide Seiten an einen Tisch setzen und miteinander verhandeln, es dann eine Lösung geben könnte. Es macht absolut keinen Sinn, zu glauben, dass die eine oder die andere Seite per se immer nur böse ist und nie das Gute will. Das ist einfach Dummheit, so zu denken. Ich bin neutral und unparteiisch, das heißt, dass ich weder für Israel noch für die Palästinenser bin, sondern für beide. Aber ich habe mal eine Frage an Dich und bitte Dich um eine ehrliche Antwort: Hätte Israel den Gazastreifen auch dann angegriffen, wenn es kein Massaker am 07.10.2023 gegeben hätte?«

Alex: »Israel hat den Gazastreifen ja schon mehrfach vor dem 7. Oktober 2023 angegriffen. Es gab mehrere große militärische Operationen Israels gegen Gaza in den letzten Jahren, zum Beispiel:

1. 2008/2009: Operation “Gegossenes Blei
2. 2012: Operation “Wolkensäule
3. 2014: Operation “Starker Fels
4. 2021: Angriff im Mai (11-tägiger Krieg)
Diese Angriffe führten zu Tausenden Toten, darunter viele Zivilisten und massiver Zerstörung. Und dann…«

Simon: »Warte, bevor Du weiterredest, möchte ich hier einhaken. Deine Darstellung, lieber Alex, ist völlig EINSEITIG, denn Du verschweigst ja völlig die Ursachen für Israels militärisches Handeln, so als ob Israels Einsätze gegen den Gazastreifen einfach nur willkürlich und aus lauter Langeweile geschehen sind. Tatsächlich waren es aber fast immer nur Reaktionen auf massive Raketenangriffe, Terroranschläge oder andere gezielte Gewaltakte von Terrorgruppen wie der Hamas oder dem Islamischen Dschihad. Hier also mal die jeweiligen Ursachen für die genannten Operationen:

1. 2008/2009 – Operation „Gegossenes Blei“: Nach dem Abzug Israels aus dem Gazastreifen 2005 schoss die Hamas immer häufiger Raketen auf israelisches Gebiet. Allein 2008 schlugen über 3.000 Raketen und Mörsergranaten in Israel ein – oft gezielt auf zivile Gebiete. Die Operation begann am 27. Dezember 2008, nachdem ein sechsmonatiger Waffenstillstand durch die Hamas aufgekündigt und verstärkt Raketen abgefeuert wurden.
2. 2012 – Operation „Wolkensäule“: Diese Operation begann am 14.11.2012 als gezielte Reaktion auf über 800 Raketen, die im Laufe des Jahres 2012 auf Israel abgefeuert wurden – allein im November waren es über 120 innerhalb weniger Tage. Die Eskalation wurde ausgelöst, nachdem Israel Ahmed Dschabari, den militärischen Anführer der Hamas, gezielt tötete – als Reaktion auf ständige Angriffe und geplante Entführungen.
3. 2014 – Operation „Starker Fels“: Im Juni 2014 wurden drei israelische Jugendliche von der Hamas im Westjordanland entführt und ermordet. Daraufhin begann eine massive Raketenoffensive der Hamas aus Gaza auf Israel. Innerhalb weniger Wochen wurden über 4.500 Raketen abgefeuert, darunter auch auf Tel Aviv und Jerusalem. Zudem versuchte die Hamas, durch ein weitverzweigtes Tunnelnetzwerk Terroristen nach Israel einzuschleusen – eine direkte Bedrohung für die israelische Bevölkerung.
4. 2021 – 11-tägiger Konflikt im Mai: Die Eskalation begann nach wochenlangen Spannungen in Jerusalem, insbesondere im Zusammenhang mit Ausschreitungen auf dem Tempelberg und Gerichtsverfahren in Sheikh Jarrah. Am 10. Mai 2021 feuerte die Hamas aus dem Gazastreifen innerhalb kürzester Zeit hunderte Raketen auf Jerusalem und den Süden Israels. Israel reagierte mit Luftangriffen auf militärische Ziele der Hamas. Du siehst also, dass die Gewalt immer erst vom Gaza-Streifen ausging.«

Alex: »Diese Angriffe hatten aber auch einen Grund, denn die Palästinenser im Gaza-Streifen leben seit Jahren unter schwierigsten Bedingungen. Seit 2007 gibt es eine strenge Blockade durch Israel (und teilweise durch Ägypten). Die Folgen sind: Strommangel, Trinkwasserprobleme, zerstörte Infrastruktur, hohe Arbeitslosigkeit, schlechte medizinische Versorgung, Mangel an Baumaterialien, Medikamenten und Lebensmitteln. Die Leute sind einfach verzweifelt und lassen sich das nicht gefallen!«

Simon: »Die Blockade war auch nur eine Reaktion auf die gewaltsame Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen im Jahr 2007. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Ziel der Blockade ist es, Waffenlieferungen an die Hamas zu verhindern. Übrigens beteiligt sich auch das muslimische Ägypten an dieser Blockade, und zwar aus denselben Gründen.«

Alex: »Die Hamas ist eine ganz normale Partei, die 2006 vom palästinensischen Volk gewählt wurde, um den Terror Israels zu beenden. Gaza hatte z.B. mal einen eigenen Flughafen (Yasser Arafat International Airport), der 1998 eröffnet wurde, aber 2001–2002 von Israel zerstört wurde. DAS ist Terrorismus!«

Simon: »Seit der Wahl 2006 hat die Hamas keine Wahlen mehr erlaubt, so dass man wie bei den Nazis von einer Machtergreifung sprechen kann. Ja, der Flughafen wurde in der Tat zerstört – allerdings nachdem die zweite Intifada ausbrach und palästinensische Terrorgruppen begannen, Israel massiv anzugreifen. Die israelische Armee sah darin eine militärische Notwendigkeit zur Unterbindung von Waffenimporten.«

Alex: »Das sind doch nur vorgeschobene Gründe. Aber die Folgen sind unverhältnismäßig hoch: Denn seitdem sind die Menschen wie in einem Gefängnis, da sie den Gazastreifen nicht frei verlassen dürfen. Man braucht Sondergenehmigungen von Israel, die oft nicht erteilt werden. Auch Reisen in die Westbank, nach Jerusalem oder ins Ausland sind sehr schwierig und oft unmöglich.

Simon: »Israel kontrolliert die Grenzübergänge aus Sicherheitsgründen, um das Einschleusen von Waffen und Terroristen zu verhindern. Dennoch erhalten jährlich tausende Palästinenser Ausreisegenehmigungen – insbesondere für medizinische Behandlungen. Und auch hier handhabt Ägypten ebenso den Rafah-Übergang restriktiv. Deine ganze Darstellung, die du kritisierst, ist einseitig und blendet den ursächlichen Terror der Hamas sowie die Sicherheitsbedrohung für Israel aus. Israels Militäraktionen waren keine willkürlichen Angriffe, sondern Reaktionen auf Angriffe und Bedrohungen – mit dem Ziel, die eigene Bevölkerung zu schützen. Der jetzige Krieg wäre übrigens schon längst zu Ende, wenn die Hamas die am 07.10.23 entführten Geiseln freigelassen hätte.«

 

  1. Sind die israelischen Besiedlungen illegal?

Alex: »Das Land gehörte vorher den Palästinensern und es wurde ihnen von den Juden gestohlen. Israel hat seit 1967 systematisch Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten errichtet, insbesondere im Westjordanland und in Ost-Jerusalem. Die Israelis haben Häuser auf palästinensischem Land aufgebaut, das 1967 von Israel besetzt wurde. Diese Siedlungen sind nach dem internationalen Völkerrecht illegal. Auch die UNO hat in Resolution 2334 (2016) bestätigt, dass die israelische Siedlungspolitik gegen internationales Recht verstößt. Vor dem 07.Oktober 2023 lebten über 700.000 israelische Siedler in mehr als 250 Siedlungen und Außenposten (manche genehmigt, manche illegal – aber trotzdem geschützt durch das israelische Militär), die meisten im Westjordanland und in Ost-Jerusalem.«

Simon: »Diese Gebiete, die Israel im Sechstagekrieg eroberte und auf denen israelische Siedlungen erbaut wurden, standen vor 1967 nicht unter palästinensischer Souveränität, sondern unter jordanischer (Westjordanland) bzw. ägyptischer (Gaza) Kontrolle – es gab nie einen palästinensischen Staat. Israel besetzte diese Gebiete in einem Verteidigungskrieg, nachdem Jordanien Israel trotz Warnung angriff.
Ein Teil der Siedlungen liegt in biblisch und historisch bedeutenden jüdischen Gebieten (z. B. Hebron, Shilo, Ost-Jerusalem), in denen jüdisches Leben bereits vor 1948 bestand – oft wurden diese Gemeinden im Unabhängigkeitskrieg zerstört.«

Alex: »Das Land gehörte ihnen aber nicht, deshalb war die Besiedelung völkerrechtlich illegal!«

Simon: »Die rechtliche Bewertung ist international umstritten und nicht eindeutig. Die oft zitierte Vierte Genfer Konvention verbietet zwar die Zwangsumsiedlung der eigenen Bevölkerung in besetzte Gebiete, aber dies trifft nicht auf eine freiwillige Rückkehr in historische Siedlungsgebiete zu. Zudem ist der Völkerrechtsstatus des Westjordanlandes komplex, weshalb es als „umstrittenes Gebiet“ gilt, keineswegs aber eindeutig als „palästinensisches Staatsgebiet“, da es nie einem anerkannten Staat gehörte. Israel hat mit den Oslo-Abkommen in den 1990er Jahre gemeinsam mit der PLO (!) vereinbart, dass der endgültige Status der Gebiete durch Verhandlungen geklärt wird – nicht einseitig. Die Resolution der mehrheitlich israelkritischen und propalästinensischen UNO ist politisch und rechtlich nicht bindend. Sie wurde ohne US-Veto beschlossen, aber später von Israel, den USA und mehreren namhaften Juristen als einseitig kritisiert.«

Alex: »Es mag vielleicht nicht palästinensisches Staatsgebiet gewesen sein, aber es wurde vor der illegalen Landenteignung von palästinensischen Familien bewirtschaftet, die dann verdrängt und teilweise vertrieben wurden. Es wurden im Westjordanland Straßen und Checkpoints errichtet, die nur für Siedler sind, während die Palästinenser nur eingeschränkte Bewegungsfreiheit haben. Ständig wird dort Gewalt von radikalen Siedlern verübt, indem Bauern angegriffen und Brandanschläge verübt werden. Palästinensische Häuser werden willkürlich zerstört mit der Begründung, dass es keine „keine Baugenehmigung“. Eine solche wird aber auch kaum erteilt.«

Simon: »Die Anschläge dort gehen aber deutlich mehr von den Palästinensern aus. Die jüdischen Siedler hätten sicher keine Probleme, mit ihnen friedlich zusammenzuleben, müssen aber ständig Angst um ihr Leben haben. Die Checkpoints und Straßensperren dienen dem Schutz nach massiven Terrorwellen in den Jahren 2000–2005, auch als Zweite Intifada bezeichnet. Über 1.000 Israelis starben durch palästinensischen Terror in dieser Zeit d.h. durch Schusswaffen, Molotowcocktails und Mordanschläge. Es gibt sicher auch radikale Zionisten, die Anschläge verüben, aber die allermeisten Siedler wohnen dort ja nicht aus ideologischen Gründen, sondern wegen des bezahlbaren Wohnraums. Baugenehmigungen werden auch an Palästinenser erteilt, wenn sie den gesetzlichen Voraussetzungen entsprechen. Viele Bauten erfolgen aber bewusst ohne Genehmigung. Jüdische Außenposten ohne Bauerlaubnis werden nach israelischem Recht genauso geräumt, weshalb schon häufig Häuser wieder abgerissen und jüdische Familien vertrieben wurden (z. B. in Amona oder Homesh), was zeigt, dass es keine einseitige Duldung gibt.«

Alex: „Aber Simon, wie würdest Du Dich als Deutscher denn fühlen, wenn plötzlich immer mehr Afrikaner hier her kämen und sich überall kleine Häuser bauen, sogar in Deinen Garten, und Dich dann auch noch an jedem Dorfausgang kontrollieren? Und stell Dir vor, Du dürftest nicht einmal Dein Land verlassen, um vor der Armut zu fliehen, weil selbst der Luftraum und der Seezugang von den Afrikanern kontrolliert werden, wie es im Gaza-Streifen der Fall ist. Würdest Du Dich nicht auch gegen solche Schikanen einer Fremdherrschaft zur Wehr setzen? Zurecht hat der UN-Menschenrechtskommissar Michael Lynk den Gaza-Streifen mal als „Freiluftgefängnis“ bezeichnet.«

Simon: »Wie gesagt, zog sich Israel im Jahr 2005 einseitig zurück und räumte alle Siedlungen in Gaza.
Israel hoffte auf eine friedliche Entwicklung nach dem Abzug. Stattdessen begann die Hamas nun erst recht, Raketen auf Israel zu feuern, die sie sich mit den Finanzhilfen der EU und NATO kaufen konnten. So hatte z.B. der ehemalige Leiter der Hilfsorganisation World Vision jahrelang bis zu 50 Millionen US-Dollar an die Hamas umgeleitet, das eigentlich für Krankenhäuser und Schulen verwendet werden sollte. Auch sollen UNRWA-Mitarbeiter Verbindungen zur Hamas unterhalten haben. Der Gazastreifen wird also nicht von Israel verwaltet oder besetzt, sondern von der Hamas autonom kontrolliert. Von daher ist der Begriff „Freiluftgefängnis“ rein propagandistisch. Durch die vielen internationale Hilfslieferungen hätten die Palästinenser schon längst ihr Land zu einem starken Wirtschaftsstandort ausbauen können.«

 

  1. Planen die Zionisten ein „Groß-Israel“ ?

Alex: »Der Rückzug der israelischen Armee im Jahr 2005 war vermutlich eine Strategie der Zionisten, um durch strenge Auflagen die Wut der Palästinenser weiter zu schüren, nur um dann hinterher behaupten zu können: „Seht her: sie können nicht friedlich sein!“ Das erklärt auch, warum die Militärbefehlshaber Anfang Oktober 2023 die Bewachung des Gazastreifens sträflich vernachlässigten: Das war kein Versehen, sondern ein geheimer Plan der Zionisten, um die Hamas zu einem Angriff zu provozieren. Israel hat nicht nur die am besten gesichertste Grenze, sondern auch den erfahrensten Geheimdienst der Welt, weshalb es naiv ist, zu glauben, dass die Hamas sie täuschen konnte. Ägypten hatte Israel vor dem 07.10.23 ausdrücklich gewarnt, dass die Hamas „etwas Großes“ plane, aber der Geheimdienst ließ es ganz bewusst zu. Denn sie suchten nach einem Vorwand, den Gazastreifen zu erobern, um ihr „Groß-Israel“-Projekt voranzutreiben.«

Simon: »Für diese weit verbreitete Verschwörungstheorie gibt es keinerlei Hinweise oder reale Fakten. Man muss bedenken, dass die israelischen Geheimdienste Mossad, Aman und Schin Beth täglich irgendwelche Hinweise von Anschlagsplänen erhalten, die sich dann regelmäßig als falscher Alarm herausstellen. Sie haben deshalb die Vorbereitungen für einen Bluff gehalten, da ein Angriff keinen Sinn ergeben hätte. Hinterher ist man immer schlauer.«

Alex: »Offensichtlich kam der Angriff den Zionisten ja mehr als gelegen, wo sie doch schon seit langem ein israelisches Großreich planen, das vom Euphrat bis zum Nil reichen soll. Diese beiden Flüsse wurden schon von Anfang an auf der israelischen Flagge symbolisch durch die zwei Striche oben und unten dargestellt. Und auf den Uniformen der israelischen Armee (IDF) finden sich z.T. Embleme, die ein Groß-Israel darstellen. Wie erklärst Du Dir das?“

Simon: »Solche Abzeichen gehören nicht zur standardisierten Uniform des IDF, sondern werden nur von privaten, militanten Siedlergruppen verwendet zu Propagandazwecken (man kann sie in Touristenshops kaufen). Der IDF erlaubt solche Patches nicht, selbst nicht als ironische oder provozierende Symbolik. „Groß-Israel“ ist keine offizielle politische Strategie der israelischen Regierung, sondern eine ideologische Idee, die aus religiös-nationalistischen oder extrem-zionistischen Kreisen stammt. Die Idee basiert auf der Zusage Gottes an Abraham, dass sein Same eines Tages das Land „vom Strome Ägyptens bis an den … Euphrat“ geben werde (1.Mo.15:18). Einige politische Gruppen sehen deshalb eine „historische Chance“, das biblische Land Israel zurückzuerobern. Aber die Regierungen Israels lehnten eine solche Ausweitung des Staatsterritoriums von Anfang an ab, obwohl sie das Recht gehabt hätten, nach dem 6-Tage-Krieg die besetzten Gebiete zu annektieren, d.h. die Westbank, die Golanhöhen, Ost-Jerusalem und den Gaza-Streifen, weil ihnen der Friede mit den arabischen Nachbarn wichtiger war. In Friedensverhandlungen wie in Camp David im Jahr 2000 bot Israel die vollständige Räumung der Westbank an bei Sicherheitsgarantien«

Alex: »Das Groß-Israel-Projekt wird heute zwar nicht offiziell von der Regierung betrieben, aber durch den permanenten Ausbau israelischer Siedlungen im Westjordanland geht er schleichend voran. Im Wahlprogramm von Netanyahu forderte dieser sogar unverhohlen eine Annexion von Teilen der Westbank und jetzt seit Trumps Wahl sogar die Räumung des Gaza-Streifens. Die UNO lehnt diese Pläne ab, weil sie die Rechte der Palästinenser ignoriert bzw. den Friedensprozess zerstört, resp. die Zwei-Staaten-Lösung.«

Simon: »Der Siedlungsbau im Westjordanland betrifft Gebiete, die ohnehin im Streit stehen, und nicht etwa Syrien, Ägypten oder Irak. Auch in offiziellen Schulatlanten, Briefmarken oder Karten wird nie ein „Groß-Israel“ gezeigt – anders als z. B. in palästinensischen Medien, wo Israel oft gar nicht existiert. Israel hat mehrfach verhandelt über einen palästinensischen Staat – aber die palästinensische Seite hat jedes Angebot abgelehnt, wenn es mit der Anerkennung Israels als jüdischer Staat oder mit Sicherheitskompromissen verbunden war. Stattdessen glorifizieren offizielle palästinensische Stellen (inkl. Schulbücher und Medien) häufig eine komplette „Befreiung“ Palästinas – also die Auslöschung Israels – was ironischerweise genau das ist, was sie Israel in Bezug auf „Groß-Israel“ vorwerfen. Während Israel also in seiner Geschichte mehrfach Kompromisse angeboten und umgesetzt hat, existieren in Teilen der palästinensischen Gesellschaft und bei ihren Unterstützern real wirksame Träume einer judenfreien Region – das ist das eigentliche Hindernis für Frieden.«       Fortsetzung folgt

 

 

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