T U T B U ß E ! ! !
Lachen und Weinen
Es gibt in der Welt keine einzige Werbung, die ohne ein lachendes Gesicht auskäme. Dieses allgegenwärtige Blendwerk soll uns möglichen Kunden ein Glück vortäuschen, das wir angeblich nur durch den Erwerb dieses Produktes erlangen könnten. Ernste oder gar traurige Gesichter wirken dagegen abschreckend und werden deshalb allgemein als negativ empfunden. Diese jahrzehntelange Bilder-Manipulation hat auch schon längst bei uns Christen gewirkt, weshalb wir uns angewöhnt haben, bei Begrüßungen immer brav zu lächeln, selbst wenn uns innerlich gar nicht immer danach zu Mute ist. Wer ernst oder traurig ausschaut, mit dem kann etwas nicht stimmen, – so hat man es uns jedenfalls beigebracht.
In der Bibel finden wir es aber ganz anders: „Besser Bekümmernis als Heiterkeit, denn bei traurigem Angesicht wird das Herz gebessert. Das Herz der Weisen ist im Haus der Trauer, und das Herz der Toren im Haus der Freude“ (Pred.7:3-4). Wenn solche Worte nicht in der Bibel stünden, täten heute wohl die meisten Gläubigen hier widersprechen, da wir uns doch allezeit freuen sollen in dem HErrn (Phil. 4:4). Ja, das können wir, und wir haben ja auch allen Grund dazu, wenn wir uns daran erinnern, dass unsere Namen im Buch des Lebens angeschrieben sind (Luk.10:20). Aber diese „Freude im HErrn“ ist keine „Albernheit und Witzelei“, die wir meiden sollten (Eph. 5:4), sondern eine stille und tief empfundene Freude und Dankbarkeit. Das heißt nicht, dass wir nicht auch mal über Komisches oder Absurdes lachen dürfen. Aber wir sollten auch erkennen, dass uns Lachen nicht zu echtem Glück verhilft, sondern dass uns Ernsthaftigkeit und Buße viel weiter voranbringt im Leben.
Der HErr Jesus sagte: „Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden (Matth. 5:4). Bis hierhin würden wohl die meisten von uns zustimmen, denn jeder ist irgendwann auch mal traurig. Aber ich glaube, dass der HErr das so gar nicht meint, sondern sagen will, dass das Trauern bzw. das Traurigsein geradezu ein typisches Erkennungszeichen echten Glaubens ist. In Matth.9:15 sagt der HErr: „Können etwa die Gefährten des Bräutigams trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen weggenommen sein wird, und dann werden sie fasten“. In dieser Zeit leben wir heute, deshalb haben wir auch allen Grund zu trauern und zu fasten, während die Welt sich freut, weil unser HErr uns weggenommen wurde (Joh.16:20-22).
Aber so, wie die Sonne in der Nacht nicht wirklich verschwunden ist, sondern nur nicht mehr sichtbar ist, bis sie am Morgen wieder erscheint, so ist auch der HErr vorübergehend nicht sichtbar, bis Er demnächst als unser Bräutigam wieder erscheinen wird (Psalm 19:5). Und so wie der Mond kein Licht aus sich selbst hat, sondern von der versteckten Sonne angestrahlt wird, so sind wir Christen Lichter in einer dunklen Welt, bis der HErr wiederkommt, der uns bis dahin anleuchtet (Phil.2:15, 2.Petr.1:19).
Der lustige „Jesus“ von heute
Viele Christen sind heute der Meinung, dass Gott „Humor“ hat; dabei ist dieser Gedanke nirgendwo zu finden in der Heiligen Schrift. Der Humor hat seine Wurzeln im Spott und Unglauben, denn wer die Dinge des Lebens nicht ernst nehmen möchte, glaubt eigentlich auch nicht wirklich, dass sie wahr sind. Auch der HErr Jesus wird in manchen modernen Filmen als fröhlicher Dauergrinser dargestellt (z.B. „Das Evangelium nach Matthäus“ 1993), obwohl das Wort Gottes Ihn als „Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut“ beschreibt, „der in den Tagen Seines Fleisches viel Bitten und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert hat“ (Jes. 53:3, Hebr.5:7). Der moderne Jesus wird durch allerlei Sketche und Gags als lustiger Kumpel vermittelt, der den Schwächen der Menschen mit einem Augenzwinkern begegnet, so als wolle er sagen: „Keine Sorge, es wird schon alles nicht so heiß gegessen wie’s gekocht wird“. Von Gericht und Hölle ist nur noch am Rande die Rede, wenn überhaupt. Viel wichtiger ist den modernen Verkündern die Aussicht auf ein ganz neues Lebenskonzept, als würde man eine Party-Droge gegen eine bessere austauschen. Kein Wunder dass ein so sympathisch-lockerer Kumpel-Jesus zunächst einmal „mit Freuden aufgenommen“ wird (Mark.4:16). Statt einer tiefen Buße aus eigener Sündenerkenntnis gibt es heute oftmals nur noch fertige „Übergabe-Gebete“, die man nur noch nachsprechen muss wie eine Zauberformel, um sich danach dann „Christ“ nennen zu dürfen. Dadurch werden zwar immer neue Lippenbekenner hervorgebracht, aber eben „nur für eine Zeit“, weil sie „keine tiefe Wurzeln haben“. „Ein Erbe, das hastig erlangt wird im Anfang, dessen Ende wird nicht gesegnet sein“ (Spr.20:21). Wenn der Geist Gottes wirklich einen Menschen von Sünde überführt, dann ist die natürliche Folge jedenfalls keine begeisterte Euphorie, sondern ein Weinen und Flehen (Sach.12:10).
Die Welt geht auf dem breiten Weg ins Verderben und wir amüsieren uns?! Deshalb mahnt uns der HErr: „Naht euch zu Gott, so wird Er sich euch nahen. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und läutert die Herzen, ihr Unentschlossenen. (Erkennet und) fühlet euer Elend, trauert und weinet; euer Lachen soll in Trauer umgekehrt werden und eure Freude in Niedergeschlagenheit! Lasst euch erniedrigen vor dem HErrn! Und Er wird euch erhöhen“ (Jak. 4:8-9). Wohlgemerkt, das sagt der HErr nicht den Weltmenschen, die ohnehin nicht auf Ihn hören, sondern uns Gläubigen! Wenn ich an meine Schuld und Undankbarkeit denke, dann kann ich eigentlich nur immer wieder traurig sein und mich vor dem HErrn beugen, der für all meine Sünden gelitten hat (Klag.3:39). Und wenn ich die Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit der Ungläubigen – aber auch vieler Christen – sehe, dann habe ich noch mehr Grund zu trauern, denn mir ist bewusst, dass sie verloren gehen werden. Der Prophet Elisa brach ganz spontan in Tränen aus bei der Vorstellung, wie viel Schaden sein Volk durch die Hand des Feindes erleiden müsse (2.Kön.8:11). Auch der HErr Jesus „vergoss Tränen“ am Grabe des Lazarus, als Ihm der Unglaube Seiner Jünger bewusst wurde (Joh.11:35).
Der Zustand des Volkes Gottes heute
Ein weiterer Grund zur Trauer ist die Verweltlichung und der Abfall des Volkes Gottes heute, denn vielen Kindern Gottes ist nicht bewusst, dass sie durch ihre Weltgleichförmigkeit keine wirkliche Liebe zum himmlischen Vater haben (1.Joh.2:15-17, Röm.12:2). Die Welt steht ja in permanenter Feindschaft zu Gott. Die Schrift bezeugt zwar, dass „die Himmel herrschen„(Dan.4:26), aber die Welt tut so, als ob Gott gar nicht existiere, was eine permanente Beleidigung Gottes darstellt. Darüber sollten wir Christen uns eigentlich empören und die Angebote der Welt (Fernsehen, Radio etc.) weitestgehend boykottieren. „Wer ein Freund der Welt ist, stellt sich als ein Feind Gottes dar“ (Jak. 4:4). Als Bileam sah, dass er das Volk Gottes nicht verfluchen konnte, gab er Balak den Rat, dass er die Kinder Israel durch Vermischung und Götzendienst bezwingen könne (Offb.2:14), was ja dann tatsächlich auch zum Erfolg führte (4.Mose 31:16). Heute aber regt sich niemand mehr so wie Pinehas darüber auf, dass das Volk Gottes mit der Welt in Hurerei lebt, indem der Weltgeist vorgibt, welche Musik die Christen hören sollen und nach welcher Mode sie sich zu kleiden haben. Die „Schwerter“ der heutigen Pastoren sind abgestumpft, so wie zur Zeit Sauls, als die Philister über das Land herrschten und „kein Schmied im ganzen Lande Israel zu finden war“, weil die Philister ihnen das Tragen von Waffen untersagten (1.Sam.13:19-22). Wie damals sind wir ein „beraubtes und ausgeplündertes Volk“, das geistlicherweise „in Löchern gefesselt und allesamt in Kerkern versteckt ist“ (Jes.42:22). Durch unsere Anpassung an den Taktstock der Welt, sind wir den unreinen Geistern ein Schauspiel zur Belustigung geworden, aber nicht so wie Paulus, sondern eher so wie Samson, der in Ketten vor den Philistern tanzen sollte (Rich.16:25).
Man erlaubt uns Christen, auf Stadtfesten christliche Lieder zu singen, aber wir dürfen nicht zur Buße und Umkehr aufrufen, damit wir den Besuchern nicht die Stimmung verderben. Aber „Wie sollten wir ein Lied des HErrn singen auf fremder Erde?“ (Ps.137:1-4), wo wir doch selber auch schon längst „an den Flüssen Babels sitzen“ wie damals. Wir dürfen unsere Kinder auf christliche Schulen schicken, solange dort auch Sexualkunde und Evolutionstheorie unterrichtet werden, aber man erlaubt uns nicht, unsere Kinder zuhause zu unterrichten, selbst wenn sie dort viel besser lernen, weil man aus politischen Gründen „keine Parallelgesellschaften“ will und die Kinder bei den frommen Eltern zu wenig „sozialisiert“ (=verweltlicht) werden durch den Einfluss anderer Kinder. Man duldet auch die christliche Erziehung, solange auf körperliche Züchtigung verzichtet wird (Spr.13:24, 23:13), aber wenn ein Vater Gott mehr gehorchen will als Menschen, dann wird ihm die Vormundschaft und das Kind entzogen und er muss sogar mit einer Haftstrafe rechnen. Und wenn ein Bruder ein Wort des HErrn hat, das er seinen Geschwistern kundtun will, dann darf er das nur, wenn er zuvor Theologie studiert hat und zudem Mitglied ist in der jeweiligen Denomination (Sekte). Heute werden zwar in vielen Gemeinden Ehebrecher, Homosexuelle, Politiker-Schmäher, Raucher und Steuerhinterzieher geduldet (1.Kor.5:11); wer sich jedoch wegen solcher Frevel empört, der bekommt sofort Hausverbot wegen Ruhestörung, so wie es in der Welt heute üblich ist.
Aber wo sind heute die Gläubigen, die wie Hesekiel „seufzen und jammern über all die Greuel“, die im Volk Gottes passieren? Als Hesekiel von Gott dazu aufgefordert wurde, dies herauszufinden, stellte sich am Ende der Zählung heraus, dass Hesekiel der einzige war, der über den Zustand des Volkes trauerte von allen Bewohnern Jerusalems (Hes.9:4-8)! Auch Jeremia musste „im Verborgenen weinen“ und sein Auge tränte, „weil die Herde des HErrn gefangen weggeführt ist“ (Jer.13:17). Spüren wir diese Gefangenschaft? Und vor allem: Leiden wir darunter? Jeremia wurde von den Israeliten wegen seiner ständigen Kritik geschmäht und verachtet. Er sagte: „Ich saß nicht im Kreise der Scherzenden und frohlockte; wegen Deiner Hand, saß ich allein, weil Du mit Deinem Grimm mich erfüllt hast“ (Jer.15:17).
Die Rückkehr des Volkes Gottes
Manche Gemeinden ähneln dem Wartesaal eines Flughafens, denn viele glauben, dass der HErr Jesus Christus jeden Moment wiederkommt und uns abholt. Aber der Prophet Amos sagt: „Wehe denen, die sich den Tag des HErrn herbeiwünschen! Wozu soll euch der Tag des HErrn gut sein?“ (Am.5:18). Denn wenn wir in diesem Zustand entrückt werden, würden vielleicht die meisten von uns nicht errettet werden, weil wir noch nicht zubereitet sind durch Buße und Umkehr. „Bereitet den Weg des HErrn …und sprechet nicht bei euch selbst: Wir haben doch Abraham zum Vater“ (Mat. 4:3+9). Heute müsste es heißen:“…wir haben doch Jesus angenommen“. Es ist vielleicht einer der genialsten Tricks des Feindes, dass er es geschafft hat, die Christenheit in der falschen Sicherheit zu wiegen, dass allein schon das richtige Bekenntnis einen Menschen das unverlierbare Heil garantiert. Das sind die sog. „törichten Jungfrauen“, die zwar Lampen (=Bekenntnis) mit sich führen, aber diese nicht mit ausreichendem Öl (=geistliches Leben) gefüllt haben und deshalb am Ende verloren gehen (Matth.25:1-13). Der HErr Jesus wird ihnen sagen: „Ich kenne euch nicht“. Wird er das wohl zu echten Jüngern sagen, die Tag und Nacht zu Ihm gebetet haben und in einer innigen Gemeinschaft mit Ihm gelebt haben? Wohl kaum. Es geht hier um Sonntags-Christen, die einen Schein der Gottseligkeit haben („Jungfrau“), deren Kraft aber verleugnen durch ihr alltägliches Leben.
Ein weiterer Trick Satans ist, dass er die Gläubigen beruhigt mit den Worten: „Die anderen Christen sind alle eingeschlafen, du aber sei froh, dass du ganz wach bist und einen klaren Durchblick behalten hast!“ Deshalb prallen solche Aufrufe zur Buße einfach an ihnen ab, indem sie sich sagen: „DAS müsste mal der und der hören!“, aber man selbst fühlt sich gar nicht angesprochen. Das ist ein typischen Pharisäer-Christentum, wo man sich einredet: „Mal gut das ich nicht so sündhaft bin wie die anderen, sondern ich tue ja schon ziemlich viele gute Dinge und kann eigentlich getrost und stolz auf mich sein. Mir kann nichts mehr passieren. Wenn einer überhaupt es verdient hat, in den Himmel zu kommen, dann bin ich es ja wohl!“ (vergl. Matth. Luk.18:12-13).
Die Propheten Esra, Nehemia und Daniel haben sich bei der Buße für das Volk Gottes mit eingeschlossen, obwohl sie selbst wohl am wenigsten Schuld hatten an dem Abfall und den Freveltaten des Volkes. Daniel wurde deshalb von Gott als ein „Vielgeliebter“ bezeichnet. Wenn wir uns also selber demütigen, dann wird Gott uns erhöhen zur rechten Zeit (Jak.4:9-10). Es gibt immer einige, die meinen, sie könnten sich durch Absonderung von den übrigen Christen alleine retten vor dem Zorn Gottes und brauchen die anderen nicht mitnehmen. Das dachten sich auch jene Matrosen, die sich mitten im Sturm heimlich vom Acker machen wollten, indem sie ein Rettungsboot herabließen. Paulus warnte die verantwortlichen mit den Worten: „Wenn diese nicht im Schiffe bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden“ (Apg.27:31). Das kann man auch als prophetisches Wort für die heutige Zeit deuten: Wenn wir nicht ALLE zur Buße kommen und der Heiligung nachjagen mit ALLEN, dann wird NIEMAND von uns den HErrn schauen (Hebr.12:14-15).
Der HErr verzieht nicht die Verheißung Seiner Wiederkunft, sondern Er ist langmütig mit uns, weil Er nicht will, dass wir verloren gehen, sondern dass ALLE zur Buße kommen (2.Petr.3:9). Deshalb gilt auch uns der Aufruf in Joel 2:12-17 : „Kehret um mit eurem ganzen Herzen und mit Fasten und mit Weinen und mit Klagen. Und zerreißet euer Herz und nicht eure Kleider, und kehret um zu dem HErrn, eurem Gott; denn Er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Güte, und Er läßt sich des Übels gereuen. Wer weiß, Er möchte umkehren und es sich gereuen lassen, und Er möchte Segen hinter sich zurücklassen… Stoßet in die Posaune auf Zion, heiliget ein Fasten, rufet eine Festversammlung aus! Versammelt das Volk, heiliget eine Versammlung, bringet die Ältesten zusammen, versammelt die Kinder und die Säuglinge an den Brüsten; der Bräutigam trete aus seiner Kammer, und die Braut aus ihrem Gemach! Die Priester, die Diener des HErrn, sollen weinen zwischen der Halle und dem Altar und sprechen: Schone HErr, Deines Volkes und gib nicht Dein Erbteil der Schmähung hin, dass sie den Nationen zur Spottrede seien! Warum soll man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott?“