„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

– Wozu hat Gott den Menschen erschaffen? (einer der besten Aufsätze von B. Fischer!)

Wozu hat Gott den Menschen erschaffen?

1     Gottes Auftrag an die Engel

  1. 1Zur Unterscheidung von erschaffen und zurechtmachen
  2. 2Die Engel als Teil des Himmels
  3. 3Wann beauftragte Gott die Engel?

1.3.1 Einschub: Waren die sechs Zurechtmachungs-Tage (1M1,3-31) 24-Stunden-Tage?

2     Die Folge von Gottes Zurechtmachungsauftrag an die Engel: der Sündenfall des Satans-Cherubs

  1. 1Der innere Zusammenhang zwischen dem Zurechtmachungsauftrag für die Engel und dem Sündenfall des Satans-Cherubs
  2. 2Gottes Reaktion auf den Sündenfall der Engel               Siehe dazu gtü-bibel /Lehre: /ProfEndz: Suendfal/Nachtrag.

3     Gott erschuf den Menschen in Seinem Bild

4     Gottes Auftrag an die Menschen

5     Die Durchführung des Zurechtmachungsauftrags Gottes an die Engel

  1. 1Der Eintritt Jesu in den Weg der Engel und Menschen

6     Gottes Ziel mit Seinem Auftrag an die Engel

  1. 1Gottes Weg und Ziel mit den Satans-Engeln
  2. 2Gottes Weg mit den Ihm treuen Engeln
  3. 3Gottes Weg und Ziel mit den Menschen

7     Gottes Ziel für die Tiere durch den Herrschaftsauftrag der Menschen über sie

7.1 Der Gott alles Fleisches

  1. 2Die Beziehung zwischen der Schöpfung und den Söhnen Gottes
  2. 3Die Lebendigmachung der ganzen Schöpfung
  3. 4Der Missionsauftrag betreffs der gesamten Schöpfung
  4. 5Raubtiere werden zu Pflanzenfressern
  5. 6Nicht vorgreifen, sondern gehorchen

1 Gottes Auftrag an die Engel

     Wozu, d.h. zu welchem Zweck Gott den Menschen erschuf, hatte Er schon vor dessen Erschaffung angegeben:   1M1,26 Und ·Gott hatte–gesagt: Wirwollen–ˆ Menschen/ Adam ˆerschaffen und zurechtmachen in Unserem Bild gemäß Unserer Gleichheit/ Änlichkeit. Und sie–sollen–mit Durchsetzungsmacht herrschen iüber die Fischesi des Meeres und iüber das Fliegende (= Flugtiere wie Vögel und Insekten) des Himmels und iüber das Getier und iüber ·die ganze Erde und iüber all das sich Regende (= Gewürm und Krabbelndes/ Kriechendes), das ¯sich regt auf der Erde!

     Mit »Wir–wollen–« und »Unserem Bild« bezieht Gott nicht nur Seinen Sohn ein, durch den alles ohne Ausnahme entstanden ist (Jh1,3+10), sondern auch Seine Söhne, die »Söhne Gottes« (1M6,4; Hi1,6; 2,1; 38,7), die Engel. Das sah auch Franz Delitzsch (1) so und führt als Belege dafür 1M3,22; 11,7; Jes6,8; 41,22 an. An diesen Stellen sind in »uns« und »wir« die Engel ebenfalls mit einbezogen. Dagegen sind an den vielen Stellen, wo Gott (wie hier) als Subjekt im Plural (°äLoHI´M) oder »Ich« steht, aber das Prädikat im Singular, nur der Sohn und der Heilige Geist einbezogen, nicht aber die Engel, z.B.: Und Gott sprach: Es werde Licht. (1M1,3). Und Gott sah das Licht, dass es gut war (1M1,4). Und Gott nannte das Licht Tag (1M1,5)]. Ich will ihm eine Hilfe machen (1M2,18). Ich werde dich zu einer großen Nation machen, und Ich werde dich segnen (1M12,2).

1.1 Zur Unterscheidung von erschaffen und zurechtmachen

     Der bibeltreue Theologe Franz Delitzsch (1813-1890) unterscheidet BaRa´°, schöpferisch hervorbringen (S. 63), und ˜aSsa´H, in Ausführung bringen (S. 63), zweckgemäß ausführen (S. 57). Ich sehe nirgends im AT eine synomyme Bedeutung von BaRa´°, erschaffen, und ˜aSsa´H, zurechtmachen, ausgestalten, in Ausführung bringen, tun. Es gibt lediglich inhaltliche Überschneidungen, indem in Zurechtmachen ein vorausgehendes Erschaffen enthalten (oder auch nur vorausgesetzt) sein kann: erschaffen und zurechtmachen, erschaffen und ausgestalten, erschaffen und in Ausführung bringen. Das gilt auch für andere Formulierungen: z.B. ist in 1M1,3 »Es–werde Licht« und in 1M1,11 »ˆ Die Erde ˆlassehervorsprossen Sprossendes« ein Erschaffen durch Gott indirekt enthalten oder vorausgesetzt.

     Die Erschaffung der Himmel (Himmel im AT immer Plural) und der Erde wird in 1M1,1 ausgesagt; im Sechstage-Werk danach wurden sie nicht nochmals erschaffen, sondern zurechtgemacht: 2M20,11 Denn in sechs Tagen hat–ˆ JHWH ` die Himmelpl und ` die Erde ˆzurechtgemacht, …

1.2 Die Engel als Teil des Himmels

   Das hebr. Wort RaQI´a˜, Ausdehnung, Firmament, das in 1M1,6.7.7.7.8.14.15.17.20; Ps19,2 150,1; Hes1,22.23.25.26 10,1; Dn12,3 (17 mal) vorkommt und von RaQa´˜, ausdehnenbreithämmern, beschlagen abstammt, bezeichnet eine dünne ausgebreitete Schicht. Es bedeutet geistlich-biblisch eine trennende Projektionsfläche zwischen Himmel und Erde und darüber hinaus zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. In 1M1,6-7 bezeichnet es die Luftschicht zwischen den Wassern auf dem Erdboden und denen in den Wolken; diese Luftschicht nennt Gott in 1M1,8 Himmel (Und Gott riefnannte zurdie Ausdehnung Himmelpl. ). »… und Fliegendes (= Flugtiere, Vögel u. Insekten) soll–fliegen über der Erde auf dem Angesicht der Ausdehnung/ des Firmaments des Himmelspl!« (1M1,20).

     In 1M1,14.15.17 steht ebenfalls der Ausdruck »die Ausdehnung/ das Firmament des Himmels«, an die Gott die Sonne, den Mond und die Sterne als Licht·(M·)geber (hebr. Ma°O´R) setzte.    In 1M1,1 heißt es: »Und ·Gott machte ` ·die zwei ·d ·großen Licht·(M·)geber: ` den ·d ·großen …«.  Auch hier könnte in machte ein Erschaffen enthalten sein: »erschuf und machte zurecht«, sodass die Himmelskörper erst jetzt, am vierten Tag des Sechstagewerks, erschaffen worden wären und in 1M1,1 mit dem Erschaffen der Himmel nur die Engelwelt gemeint wäre. Das würde auch passen zu   Ko1,16 daDenn in/ imittels Ihm (= Jesus) sind–erschaffenworden ;dieplausnahmslos ;allepl persönlichen Wesen und Dinge (grch. TA PA´NTA): Jh1,3.10   {{;diepl}} in den Himmeln und {{;diepl}} gebiets (= auf, über, unter) der Erde,    ;diepl ;Sichtbarenpl und ;diepl ;Unsichtbarenpl,   ob–useien es Throne ob–uoder Herrschaften ob–uoder Ranganfangsmächte ob–uoder von diesen ⟩⟨Bevollmächtigte:    ;diese ausnahmslospl ;allepl ˆsind durch Ihn und hin zu Ihm ˆ–erschaffenworden;

     Aus der chiliastischen Wortstellung ergibt sich:

{{;diepl}} in den Himmeln } ;diepl ;Unsichtbarenpl;

{{;diepl}} gebiets der Erde ;diepl ;Sichtbarenpl.

     Dabei werden ;die ;Unsichtbaren in den Himmeln als personale Mächte in hierarchischer Herrschaftsstruktur (Throne, Herrschaften, …) gekennzeichnet, also als Engelmächte. »In den Himmeln« meint aber wohl, dass die Engelmächte nur der unsichtbare Teil der Himmel sind, zu denen auch die gesamte Sternenwelt als sichtbarer Teil gehört.

    Es scheint mir also einleuchtend, dass Gott Sonne, Mond und Sterne schon »im Anfang« (1M1,1), also vor dem Sechstagewerk, zusammen mit der Engelwelt erschaffen hat und erst am vierten Zurechtmachungs-Tag in ihre Funktion als Lichtgeber und Zeiteinteiler für die Erde eingesetzt hat.

   Aufschlussreich hierzu ist auch Hb11,3 Aufgrund/ infolge/ mittels des Glaubens begreifenwirden­kend, dass ˆ die Äonen/ Weltzeitalter aufgrund/ mittels der Aussage/ Rede Gottes ˆgemäßzweckentsprechend–zubereitet–worden–sind// –sein–’müssen, hin zu dem Ergebnis, dass ˆˆ{das, was ¯erblicktwird}, nicht aus ¯erscheinenden( = sinnlich od. technisch wahrnehmbaren) Dingen ˆˆ entstandenist/ –sein–’kann.

    Es könnte demnach sein, dass Gott (natürlich durch Christus) nur die Engel unmittelbar erschaffen hat, und dass aus diesen dann der Sternenhimmel hervorgegangen ist. Der Sternenhimmel wäre demnach nur ein sichtbarer Abglanz der unsichtbaren Engelwelt, und das Firmament die Projektionsfläche dafür, die dem einfachen Auge als gewölbte Fläche erscheint, an dem die Sterne kleben, und dem wissenschaftlichen Auge als unendlich großer Raum, in dem die Sterne sich befinden (oder auch denkbar als endlicher vierdimensional gekrümmter Raum). Von da aus nähern wir uns dem Verständnis für Aussagen wie z.B. Ps19,2 und Ri5,20 Vom Himmel her kämpften die Sterne, von ihren Bahnen aus kämpften sie mit Sisera.

1.3 Wann beauftragte Gott die Engel?

    Die Wiedergabe als Plusquamperfekt »Gott hatte gesagt« ist ebenso nötig wie in 1M12,1 (vgl. 1M12,1 mit Ap7,2-3).       Die Engel waren schon dabei, als Gott (nach ihrer Erschaffung 1M1,1) die Erde gründete (Hi38,4), »als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten« (Hi38,7). Sie jauchzten über ihre Maß·(M·)verhältnisse (hebr. *MeMa´D, Hi38,5), ihre Sockel und ihren Eckstein (Hi38,6). Maßverhältnisse z.B.: Größe, Masse und Massenverteilung, Gravitationskonstante und andere Naturkonstanten, Entfernung von der Sonne, Rotationsgeschwindigkeit, Neigung der Erdachse zur Umlaufbahn, Umlaufzeit, usw.

   Gott hat Seinen Söhnen, den Engeln, sicher den Inhalt Seines Sechstagewerks schon vor dessen Beginn mitgeteilt, gemäß Seinem in Am3,7 genannten Handlungsprinzip. Keinesfalls wird Er erst mitten im sechsten Zurechtmachungstag, nachdem Er die Landtiere erschaffen hatte (1M1,24-25), den Engeln ihren Mitwirkungsauftrag zum Zurechtmachen des Menschen mitgeteilt haben.

1.3.1 Einschub: Waren die sechs Zurechtmachungs-Tage 1M1,3-31 24-Stunden-Tage?

   Heute spricht man allgemein von »sechs Schöpfungstagen«, weil man in 2M20,11 »Denn in sechs Tagen hat JHWH den Himmel und die Erde gemacht,« gemacht mit erschaffen gleichsetzt. (Diese Gleichsetzung ist eins der vielen Beispiele für den Glauben an die Ungenauigkeit des Grundtextes. Vgl. /Lehr-Erm: Ungenau). Auch besteht man heute in einer Fülle von Schriften darauf, dass die »Schöpfungs«-Tage 24-Stunden-Tage waren, mit der Begründung, dass die Wörter Abend (˜ä´RäBh) und Morgen (Bo´QäR) im ganzen AT immer den Anfang und das Ende eines 24-Stunden-Tages anzeigten. Diese Auffassung wird inzwischen sogar als Prüfstein für Bibeltreue angewandt.

   Nach jedem Zurechtmachungstag stehen aber Abend und Morgen in einer formelhaften Aussage, die sonst nirgends in der Bibel vorkommt (1M1,5.7.13.18.23.31):   Und es–wurde Abend, und es–wurde Morgen: ·…ter Tag.

   Nach Karel Claeys (2) sind in dieser Aussage Abend und Morgen in ihrer Grundbedeutung gemeint: uHierauf wurde ein Eingehen/ Sich mischen, und darauf/ dadurch wurde ein Auf/Erspalten von EreignissenNeuanbruch: ·…ter Tag.

   Franz Delitzsch (S. 55) führt mehrere gewichtige Gründe gegen die Auffassung als 24-Stunden-Tage an und bemerkt abschließend: Dass der Bericht den Zeitverlauf von Morgen zu Abend und wieder Morgen nach der menschlichen Stundenuhr bemesse, ist eine kindische und geradezu alberne Vorstellung, die man ihm ohne nötigenden Grund willkürlich aufdringt.

   Für Delitzschs Meinung spricht aber ganz besonders eine biblische Aussage, die der 24-Stunden-Auffassung ganz entschieden entgegensteht:   Of16,18 uDa geschahen Blitze und Stimmen und Donnerpl; und ein Erdbeben geschah, ein so großes, derart wie nicht geschehenist, {von .;welchem Zeitpunkt an}seitdem ein/der Mensch geworden/entstanden–ist gebiets der Erde, ein so=großes Erdbeben, so groß war es.

   Dieses Erdbeben gehört zur siebten Zornschale und ist identisch mit dem in Of6,12 genannten Erdbeben beim sechsten Siegel. Der Zeitpunkt ist unmittelbar vor der Epiphanie des Herrn am Ende der 42-monatigen Vollmachtszeit des Tieres/ Antichrists.

   Of16,18 sagt direkt aus, dass das dort angesagte endzeitliche Beben das größte der bis dahin abgelaufenen Menschheitsgeschichte sein wird. Indirekt ist darin auch die Aussage enthalten, dass es bereits vor der Erschaffung des Menschen schon sehr große Erdbeben gab, die z.T. sogar noch größer waren als das endzeitliche.

   Die Zeitpunkt-Angabe »seitdem ein Mensch entstanden ist gebiets der Erde« enthält indirekt die Bedeutung, dass es bis unmittelbar vor der Erschaffung des Menschen sehr große Erdbeben gab, also auch als es schon Tiere und Landtiere gab.

   Die in den Erdschichten gefundenen tierischen Fossilien sind fast alle nur erklärbar durch Katastrophen, die zum plötzlichen Tod dieser Tiere führten. Ein Teil dieser Katastrophen ist durch Bewegungen der Erdkruste verursacht worden, die auch von Erdbeben begleitet worden sein müssen. Wenn es nun laut Of16,18 schon vor der Erschaffung des Menschen Erdbeben von ungeheurer Stärke auf der Erde gab, sind dabei auch schon Tiere gewaltsam zu Tode gekommen. Demnach ist der Tod durch äußere Gewalt schon in die Tierwelt hineingekommen, bevor es Menschen gab. Das in Rö5,12 genannte Hineinkommen des Todes in die Welt kann sich demnach nur auf die Menschheit beziehen. Das Auftreten des Todes durch äußere Gewalt in der Tierwelt kann somit keine Folge der Sünde Adams sein. Der gewaltsame Tiertod durch Gefressenwerden von anderen Tieren und auch der Tod durch Krankheit und Altersschwäche ist aber ebenfalls an vielen Fossilien erkennbar.

   Alle Landtiere sind erst am sechsten Schöpfungstag erschaffen worden (1M1,24-25+31) und nach ihnen am gleichen Tag auch der Mensch (1M1,26ff.+31). Somit muss auch der Tod von vielen Generationen von Landtieren schon am gleichen Tag erfolgt sein, an dem auch der Mensch erschaffen wurde. Wenn dem so ist, muss zumindest ein Teil der fossilhaltigen Erdschichten schon vor der Erschaffung des Menschen auch während des ersten Teils des sechsten Tages entstanden sein.

   Demzufolge muss der sechste Zurechtmachungs-Tag um einige Größenordnungen länger als ein jetziger Erdentag gedauert haben. Hiermit ist die 24-Stunden-Auffassung auch für den ersten bis fünften Tag unwahrscheinlich.

2 Die Folge von Gottes Zurechtmachungsauftrag an die Engel: der Sündenfall des Satans-Cherubs

     Mir ist keine Auslegung bekannt, in der der Sündenfall Satans und seiner Engel konkret behandelt wird. Ein Experte von Wort und Wissen antwortete mir auf meine diesbezügliche Frage, dass bisher nur der Sündenfall des Menschen, nicht aber der Sündenfall Satans als Ursache für den Tod in der Tierwelt angenommen wird. Auch wo man den Sündenfall Satans erwähnt, fand ich ihn nur von den Vertretern der Restitutionstheorie (die heute überwiegend abgelehnt wird) zeitlich zwischen 1M1,1 und 1M1,2 eingeordnet. Auch ich sehe es so, dass die Erde nach ihrer Erschaffung als Himmelskörper mit idealen Grundlagen, über die die Engel gejauchzt hatten (Hi38,7), »Wüstheit/ Ungeformtheit und Leerheit/ Ungefülltheit wurde, und Finsternis war über der Oberfläche der Wasserflut« (1M1,2), was auch in 2P3,5-6 gemeint ist. Das sehe ich als Reaktion Gottes auf den Sündenfall Satans und seiner Engel. Statt der folgenden Kurzdarstellung gibt es eine ausführlichere Darstellung in /ProfEndz: SuendFal u. SuendBrf.

    Nach der Erschaffung der Engelwelt als primärer Teil des Himmels (1M1,1) und noch vor dem 6-Tage-Zurechtmachungswerk (1M1,3-31) gab es zunächst eine Entwicklung innerhalb der Engelwelt, was z.B. Stellen wie Hi38,4-7, Jes14,12-14, Hes28,12-15 zeigen. Einer der Cherub-Engel war von Gott – wahrscheinlich wegen seiner besonderen Tüchtigkeit – auf den höchsten Posten der Engelwelt gesetzt worden:   Hes28,12 … Du warst der ¯Versiegelnde die Maßfestsetzung, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit.

    Auf die außerordentlich hohe Stellung dieses Cherubs weist auch Delitzsch ausdrücklich hin. Anscheinend gingen alle Entscheidungen in der Engelwelt sozusagen über seinen Schreibtisch, und er setzte sein Siegel darunter.   Hes28,15 Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du erschaffenwurdest, bis ˆ Unredlichkeit/ Argheit ian dir ˆgefundenwurde.   Hes28,16 Infolge des Vielseins deines Handels fülltensiedie Handelsdinge deine Mitte mit Unrecht/ Gewalttat (Grundbedeut.: Verletzung des Rechtsraums eines anderen) undsodass du–sündigtest. Und Ich verstieß dich vom Berg Gottes und Ich–gab ·dich verloren, du Cherub, der ¯absperrend und schützend Beschirmende, heraus aus der Mitte der Steine des Feuers.

     Diesen Weg von der tadellosen Amtsführung hin zur Selbstüberhebung in Unrecht und Sünde gehen auch sehr viele hochbegabte und hochgestellte Menschen – obwohl sie von Anfang bis Ende die Niedrigkeit, Anfälligkeit und Todgeweihtheit des Fleisches an sich tragen. Als Engel ohne diese Beschränkungen und ohne warnende Vorbilder wären wohl auch ausnahmslos alle Menschen, wenn sie den höchsten Platz der Engelwelt bekommen hätten, den Weg dieses Cherubs gegangen, der zum Satan wurde.

2.1 Der innere Zusammenhang zwischen dem Zurechtmachungsauftrag für die Engel und dem Sündenfall des Satans-Cherubs

   Zwischen dem Weg des Menschen und dem Weg des Satans-Cherubs muss ein enger Zusammenhang bestehen, der in /ProfEndz: SuendFal und SuendBrf viel eingehender (und z.T. nicht ganz deckungsgleich wie hier) behandelt ist. Der Herr Jesus sagte von ihm: »Jener ·war ein Menschen·umbringer vom–ˆˆ Anfang ˆˆan« (Jh8,44). Sein eigener Anfang kann hier nicht gemeint sein, weil er ja vollkommen von seiner Erschaffung an war. Es kann nur der Anfang der Menschheit gemeint sein. Laut 2Ko2,11 »sind uns die Gedanken des Satans nicht unbekannt«. Weil die Gedanken Satans in der Bibel nicht direkt genannt, sondern nur angedeutet werden (z.B. Jes14,13-14; siehe weiter unten), können sie aus den Angaben der Bibel nur geschlussfolgert werden, was ich im Folgenden tue:

   Den Auftrag Gottes zur Zurechtmachung des geplanten Menschen ins Bild der Engel (»in Unser/Unserem Bild« 1M1,26) konnte wohl zunächst kein Engel verstehen und innerlich nachvollziehen: Ein Fleischwesen der irdischen sichtbaren Welt mit Fleisch wie die Tiere und tierischen Trieben, das über die Tiere herrschen sollte, sollten sie in ihr eigenes, dem Bild Gottes entsprechendes Bild zurechtmachen? Die einfachen niederen Engel, die »arm im/am Geist« waren (Mt5,3), sagten sich: »Verstehen können wir das nicht, aber unser Vater weiß es und wird es uns beibringen.«. Der am höchsten stehende Engel dachte und sagte: »Der Alte spinnt wohl: Statt uns, Seine Söhne in Seinem Bild, über die Tiere herrschen zu lassen, will Er tierähnliche Wesen damit beauftragen, und wir Söhne Gottes sollen diese Wesen in unser Bild zurechtmachen. Das ist doch völlig unsinnig. Wir müssen Ihn von diesem Spleen abbringen und Ihm beweisen, dass wir Engel das viel besser können. Wir hochstehenden Engel müssten nur den zentralen Regierungs-Platz direkt neben dem Alten einnehmen, dann werden wir Ihm das beweisen.«:   Jes14,13-14: 13 Und du, du–sagtest in deinem Herzgeheg: »Zu den Himmeln willichhinaufsteigen, vhoch über z die Sterne °eLs will/werde–ich–erhöhen meinen Thron, und ichwill/werde–Sitz nehmen iauf dem Berg der beorderten–(M·)Zusammenkunft im den entlegensten Teilendläußersten/ innersten Ende des Spähungszentrums/ Ausschauungszentrums/ a.: Nordens. 14 Ich ich–will–hinaufsteigen auf die Anhöhen der Wolken, ich–will–mich–gleichmachen zdem Obersten.«

   Mit dieser überheblichen Reaktion verleitete der Satans-Cherub ein Drittel der Engel, voran (außer Michael) alle hochstehenden Engel ( »sein Schwanz« Of12,4), zur Opposition gegen Gott. Die hochstehenden Engel hielten sich für »reich im/am Geist« mit vollem Durchblick und klüger als Gott, dem sie seit diesem Auftrag Gottes nicht mehr vertrauten, und konnten auch viele Engel ohne Durchblick in ihre Nachfolge verleiten. Diese niedrigen Engel ihres Anhangs warfen sie dann auf die Erde, wo sie als Dämonen die Dreckarbeit tun müssen (Of12,4). Beide Gruppen und ihre Arbeitsteilung sind in Pred10,20 genannt. Die Engel Satans konnten und wollten den geplanten Menschen nicht als neues kleines Brüderchen liebevoll aufnehmen, sondern sahen in ihm einen aussichtslosen Konkurrenten, den sie beseitigen wollten (»Menschen·umbringer«).

   Dagegen waren die meisten der niedrigen Engel sich ihres »Armseins im/am Geist« und ihres mangelnden Durchblicks bewusst, vertrauten Gott als ihrem Vater und freuten sich auf das neue kleine Brüderchen Mensch. Auch sie hatten dann bei der Auftragsdurchführung manchmal eigenwillige Vorstellungen und Bestrebungen, was in den Augen Gottes Zielverfehlung (= Sünde) war (Hi4,18; 15,15; 25,5) und ebenfalls der Sühnung durch das Blut Jesu bedurfte (1J2,2; /Lehr-Erm: 1J2-2).

2.2 Gottes Reaktion auf den Sündenfall der Engel  Siehe dazu /ProfEndz: Suendfal/Nachtrag.

3 Gott erschuf den Menschen in Seinem Bild

1M1,27 Und ·Gott erschuf ` den Menschen in Übereinstimmung mit Seinem Bild, im Bild Gottes erschufEr `ihn; {männlich und weiblich}als Mann und Frau erschufEr `siepl.

    Obwohl Gott den Menschen – ohne Mitwirkung der Engel – in Seinem Bild erschuf, bedurfte der Mensch laut vorangehendem Vers noch der Zurechtmachung in Gottes Bild. Franz Delitzsch schreibt zu 1M1,26 (S. 65): … Indes ergibt sich aus dieser Machtherrlichkeit (Ps8,6b) rückschlussweise, dass die Gottesbildlichkeit des Menschen darin besteht, dass er ein seiner selbst mächtiges (selbstbewusstes und sich aus sich selbst bestimmendes) und ebendeshalb über alle anderen irdischen Geschöpfe erhabenes Wesen ist.

   Die zur göttlichen Ebenbildlichkeit gehörende geistige Überlegenheit und die dadurch mögliche Fähigkeit zu herrschen konnte Gott Engeln und Menschen direkt anerschaffen, nicht aber Seine göttliche Agape-Liebe, die moralischen Qualitäten Seiner göttlichen Natur: »barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Huld/ Bundestreue/ Verbundenheitstreue und Wahrheit/ Bewahrheitung aller Zusagen« (2M34,6). Diese Eigenschaften konnte Er ihnen nur durch Erziehung und Sein vorbildliches Handeln beibringen, wozu die Belehrung, aber auch die freie Wahl von Gehorsam oder Ungehorsam und die Beurteilung mit Belohnung und Bestrafung gehört (2M34,7 »keineswegs lässt Er ungestraft«). Selbst der Herr Jesus, obwohl Er der absolut treue Sohn Gottes war, »lernte an dem, was Er litt, den Gehorsam« (Hb5,8), wobei Er aber nie ungehorsam war.

    Unverzichtbare Grundlage des ganzen Erziehungswerks Gottes ist die Sühnung der Sünden, die auch durch noch so schwere und lange Bestrafung des Sünders niemals erreichbar wäre, weil sein Sündenkonto dabei nur immer größer würde. Diese Sühnung hat Jesus Christus, der sündlose Gottessohn, als makelloses Opferlamm am Kreuz vollbracht »für die Sünden der ganzen Welt« (1J2,2; /Lehr-Erm: 1J2-2). Diese Sühnung wird für den Sünder wirksam durch die persönliche Treuebindung an Ihn und führt zur Befreiung von der Sünde und zu einem versöhnten Verhältnis der vormaligen Sünder zu Gott und zum Herrn Jesus und zu den Mitsündern und zu allen Geschöpfen Gottes. Die Treuebindung an Jesus als Herrn und Retter schließt aber unbedingt das Ihm Nachfolgen im willigen Tragen des eigenen Kreuzes (= Hinrichtungsmittels) ein.

4 Gottes Auftrag an die Menschen

   Gott hatte schon bei der Auftragserteilung an die Engel Seinen Auftrag für die Menschen genannt:   1M1,26 … Und sie–sollen–mit Durchsetzungsmacht herrschen iüber die Fischesi des Meeres und iüber das Fliegende (= Flugtiere wie Vögel und Insekten) des Himmelspl und iüberd das Getier und iüber ·die ganze Erde und iüber all das sich Regende (= Gewürm und Krabbelndes/ Kriechendes), das ¯sich regt auf der Erde!

   Nachdem Gott dann den Menschen erschaffen hatte, teilte Er den Menschen Seinen Auftrag für sie mit: 1M1,28 Und·Gott segnete `–siepl, und ˆGott sagte zu ihnen ˆ:

  1. Seidfruchtbar! und vermehrt euch!, und füllt! ` die Erde und unterwerft! sie euch;
  2. und herrscht!mit Durchsetzungsmachtiüberdie Fischesi des Meeres und iüberdie Fliegendensi des Himmelsplundüber jedes Lebewesen// alles Lebende, das ¯sich regt auf der Erde!

   Es gibt 4 hebräische Wörter im AT, die in den Bibeln meist mit herrschen übersetzt werden (MaScha´L2, RaDa´H1, SsaRa´R1, SchaLa´Th). Das in 1M1,26+28 stehende Verb RaDa´H1 wird außer mit herrschen auch mit stampfen (Joe4,13) und niedertreten (Jes41,2 gemäß Kontext) wiedergegeben. Ich habe dafür nach langer Untersuchung die in allen 23 Vorkommen konkordant lesbare Wiedergabe Durchsetzungsmacht ausüben bzw. mit Durchsetzungsmachtherrschen/ unterdrücken/ niedertreten gewählt. Der Mensch soll so über die Tiere herrschen, dass er seinen Willen über sie durchsetzt, auch mit Gewaltausübung bis hin zum (versehentlichen oder absichtlichen) Töten. Seine Herrschaft soll sich »über die ganze Erde« (1M1,26) und »über jedes Lebewesen// alles Lebende, das sich regt auf der Erde« erstrecken. Darin sind auch die Mikroorganismen inbegriffen. Auch das Darbringen von Tieropfern (1M4,4) und das von Gott erst nach der Sintflut erlaubte Essen von Tierfleisch (1M9,3) ist darin bereits abgedeckt.

   Dieses gewaltsame Herrschen des Menschen über die Tierwelt ist für ihre künftige Missionierung ebenso nötig, wie es die Beherrschung der Menschenwelt durch das Haus Israel war als Voraussetzung zur Ausbreitung des Evangeliums in der ganzen Welt.

5 Die Durchführung des Zurechtmachungsauftrags Gottes an die Engel

    Weil die Gnadengaben und Berufung Gottes prinzipiell unbereubar (= unwiderruflich) sind (Rö11,29), blieb die Berufung der Satansengel zu ihrem Zurechtmachungsauftrag an den Menschen trotz ihrer Opposition gegen Gott ohne Abstriche bestehen, und Gott entzog ihnen auch nichts von ihren Zuständigkeiten und Fähigkeiten (Gnadengaben) als Söhne Gottes. Gott beließ ihnen zwar große Freiheiten, ihren Zurechtmachungsauftrag nach ihren Vorstellungen auszuführen, aber das Auftragsziel, die Menschen ins Bild Gottes und der Engel zurechtzumachen, d.h. sie ebenfalls zu Söhnen Gottes zu machen wie die Engel, bleibt dabei voll bestehen. Und Gott behält auch seine Entscheidungsfreiheit über alles, was die Engel mit den Menschen tun sollen oder tun dürfen. Gott tut dies aber nicht als absoluter Herrscher, der den Engeln alles diktiert, sondern als Regent einer konstitutionellen Monarchie.          Das Wahrig-Wörterbuch eklärt zum Begriff Konstitutionalismus: Regierungsform mit einem durch die Verfassung beschränkten Oberhaupt. Die Verfassung Gottes sind Gerechtigkeit und Recht als feststehende Grundlage Seiner Thronmacht (Ps89,15a/ 97,2b). Gott hat sich selbst an Seine Wesensmerkmale (= Seinen Namen) gebunden, wie Liebe, Licht, Treue, Wahrheit, Huld/ Bundestreue/ Verbundenheitstreue (siehe auch 2M34,67), und kann sich laut 2Ti2,13 selbst nicht verleugnen. Deshalb ist auch Seine Souveränität nicht absolut, sondern an Seine Wesensmerkmale gebunden. (Vgl. /Erk-Frau: Vollmcht).

    Gott versammelt beide Engelgruppen, die zusammen das himmlische Parlament bilden, die Ihm Treuen (zu Seiner Rechten) und die Vertreter der Opposition (zu Seiner Linken), immer wieder zu Parlamentssitzungen, wie Er es uns in 1Kö22,19-22 beispielhaft zeigt. Dabei gibt Er die Tagesordnung vor und hört dazu die Vorschläge der Engel an, bevor Er entscheidet, was im konkreten Fall zu tun ist.

     Auch wir Gläubigen haben laut Eph2,6 Sitz im himmlischen Parlament bekommen, wobei unser Stimmgewicht davon abhängt, wie weit wir Söhne Gottes sind, d.h. wir uns ständig vom Heiligen Geist führen lassen (Rö8,14). Auch wird im Himmel über die Gebete, Segnungen und Flüche von Menschen verhandelt und entschieden, ob und in welcher Form sie realisiert werden.       Engel Satans melden auch sündige Aktivitäten von Gläubigen vor Gott und den Engeln – wie z.B. verächtliche Gedanken und Aussagen über bedeutende Personen (Pred10,20).

5.1 Der Eintritt Jesu in den Weg der Engel und Menschen

   Der Weg des Herrn Jesus mit den Engeln und Menschen wird in der Josef-Jesus-Prophetie 1M37-47 allegorisch dargestellt. Josef ist in allem, was von ihm berichtet wird, Abbild des Herrn Jesus (/ProfEndz: Jos-Jes).

     Jesus war lange »vor den Äonen (= Weltzeitaltern)« (1Ko2,7), »vor ·der allgesamten Äonenzeit = vor jedem d Äon« (Jd1,25) aus Gott geboren und in langer Zweisamkeit von Vater und Sohn zu der in Ps2,7 und Sp8,22 berichteten geistlichen Geburt aus Gott geführt worden:   Ps2,7 Ich–will–erzählenbekanntgeben zals Festsetzung/ festgesetzte Zuteilung JHWHs: ER–hat–gesprochen zu Mir: »MEin Sohn bist Du, Ich, {diesen Tag}heute habe–Ich–ˆ Dich ˆgezeugt/geboren.   Sp8,22 Der HERR hat Mich (die Weisheit = Jesus) erworben als Anfang Seines Weges, als vordersteserstes Seiner .männlichen Werke von damals anjeher. (/ProfHeil /Allv: Ewig-Aeo).

   Der Vater hatte Ihn dafür gewonnen, »erworben«, die geplante Schöpfung als treu Ausführender (= Handwerker, hebr. °aMO´N Sp8,30) durchzuführen (Jh1,3) und dann als Mensch auf Erden ihre Sünden ans Kreuz hinaufzutragen (Jes53,12; Jh1,29; Ap2,23; 1P1,20; 2,24: 1J2,2), um der Schöpfung das Verlassen der Sünde zu ermöglichen und so ihr weiteres Existenzrecht zu sichern.

   Jesus war vor den Engeln nie hervorgetreten, sondern »ER (der Vater) hat Meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, hält Mich versteckt im Schatten Seiner Hand. Und Er hat Mich zu einem geschärften Pfeil gemacht, hat Mich verborgen in Seinem Köcher.« (Jes49,2). (Dies galt schon für Seine Präexistenz trotz der Aussage »vom Mutterleib an« in Jes49,1. Ebenso gilt Ps2,7 »heute habe Ich Dich gezeugt« für Jesu Präexistenz trotz der Zitierung in Ap13,33 u. Hb1,5). Lange bevor Jesus Mensch wurde, hatte Er sich zum Engel unter Engeln erniedrigt (Ph2,7), wie Er als Bruder (Josef) unter (Engel-)Brüdern in der Josef-Prophetie erscheint. Er fiel den anderen Brüdern/ Engeln nur durch Sein enges Vertrauensverhältnis (das bunte Leibgewand 1M37,23) zum Vater (Jakob Gott) auf, was ihren eifersüchtigen Hass erregte (1M37,4). Die beiden Träume Josefs (1M37,5-11) stehen für das prophetische Wort der Bibel, das Gott den Menschen (und damit auch den Engeln) nach und nach gab und in dem die künftige rettende und herrschende Rolle des Sohnes und Gesalbten Gottes immer deutlicher offenbart wurde. Dieses Wort zeigt zunehmend klarer Sein Wesen als »das Bild des unsichtbaren Gottes« (Ko1,15).

     Im Jahr 536/35 v.Chr. (nach Gerhard Maier zu Dn10,1 (3)), als die durch das Rückkehredikt des Cyrus 538 erlaubte Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil in ihr Land vermutlich schon im Gang war, hatte Daniel nach 3-wöchigem Fasten eine Vision. Darin erschien ihm ein sehr eindrucksvoller Mann, der in Leinen gekleidet war wie in Hes9,2; 10,2.6-7; Dn10,5; 12,6.7, wo in allen Fällen Jesus gemeint ist. Dieser berichtete ihm von Seinem aktuellen Kampf mit den Engelfürsten von Persien und Griechenland. (Maier erkennt, wie viele andere Ausleger auch, zwar die übereinstimmenden Merkmale des Herrn in Dn10,5-6 und Of1,13-15, aber wegen der fehlenden Entscheidungsmacht des Engels erkennt er in ihm nicht den Herrn Jesus, weil ihm Jes49,2 offenbar nicht als Wort Jesu bewusst ist, der von Gott in Jes49,3 Israel genannt wird).

    Dn10 lässt sich in Harmonie mit allen anderen Aussagen der Bibel so deuten, dass hier ein politisch-juristischer Kampf im himmlischen Parlament um das künftige Schicksal Israels unter der soeben begonnenen 200-jährigen Herrschaft der Perser und der darauf folgenden Herrschaft der Griechen geführt wurde. Der Herr Jesus kämpft hier als Engel unter Engeln – ohne Entscheidungsvollmacht nur mit Argumenten – darum, dass Israel unter der Herrschaft der Perser und Griechen nicht untergeht. Die Satansengel, die über die Nationen gesetzt sind, wollen dagegen die Auslöschung Israels, dessen Untauglichkeit vor Gott trotz des bzw. gerade durch das mosaische Gesetz sich klar erwiesen hatte. Der Einzige, der dem Herrn in Seinem Kampf für Israel beisteht, ist Michael, der Engelfürst über Israel (Dn10,13+21). Als Teilerfolg in Seinem Kampf berichtet der Herr: »… und Ich Ichblieb übrig dort (EÜunrev: ich trug daselbst den Sieg davon) nebenbei den Königen von Persien.« (Dn10,13). Das erfüllte sich dann darin, dass 473 v.Chr. statt der beschlossenen physischen Ermordung aller Juden die Juden ihre Todfeinde ausrotten konnten (Est13,6-13). Danach musste der Herr auch mit dem Engelfürsten von Griechenland kämpfen (Dn10,20). Während der Griechenherrschaft (und der daraus entstandenen Herrschaft der Syrer) geschah der Versuch der geistlichen Ermordung der Juden (167-164 v.Chr.) unter Antiochus IV. Epiphanes (1. Makkabäer 1-4), der nach 25-jährigem überaus blutigem Kampf 142 v.Chr. zur politischen und religiösen Autonomie der Juden führte.

Letztere blieb auch unter der darauf folgenden Herrschaft der Römer erhalten. Als Nebenergebnis davon gewährten die Römer den von ihnen unterjochten Heidenvölkern ebenfalls Religionsfreiheit (mit Ausnahme des Kaiseropfers als Anerkennung des Kaisers als Gott, von dem nur die Juden freigestellt waren).

    Die Stellung Jesu änderte sich, als Er die Sünde der Welt ans Kreuz hinauftrug (1P2,24), unmittelbar nach Seinem Tod den Gestorbenen im Totenreich dies als Evangelium verkündete (1P4,6), nach 3 Tagen auferstand und Ihn Gott »über alles andereerhöht und Ihm den Namen als Freudenzuwendunggeschenkthat, der über jeden Namen ist« (Ph2,9). Seitdem hat der Herr Jesus »alle Vollmacht im Himmel und auf Erden« (Mt28,18) und braucht im himmlischen Parlament nicht mehr nur mit Argumenten zu kämpfen, sondern mit Entscheidungsvollmacht. Diese gebraucht Er aber immer »ohne Ansehen der Person« (Rö2,11; 1P1,17), d.h. ohne parteiische Bevorzugung der Gottesengel, Israels und der Gemeinde und ohne parteiische Benachteiligung der Satansengel. Er trifft auch keine Regierungsentscheidungen hinter dem Rücken dieser Körperschaften, sondern immer offen vor allen Engeln. Deshalb geschieht, wenn ich gesündigt habe, mein Sündenbekenntnis vor Ihm und Seine Vergebung nicht mal schnell in Privataudienz bei Ihm, sondern auch das ist ein offizieller Akt im Angesicht der Engel im Himmel (vgl. Lk12,2-3).

     Ob und inwieweit die jetzt im Paradies befindlichen verstorbenen Jungfräulichen der Gemeinde (Hb12,1+22-24) an diesen Vorgängen schon jetzt Anteil haben, wage ich nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Ich bin aber überzeugt, dass die törichten Jungfräulichen dort bis zu ihrer Auferstehung schlummern (Mt25,5), während die klugen in bewusster Wachheit leben und – wie Abraham an dem reichen gläubigen Juden (Lk16,19-31) – dort bereits Seelsorge an im Hades Befindlichen üben. (Vgl. 1Ko15,29 »zum Besten für die [d.h. für alle] Gestorbenen« und 2Ko5,9 »¯in–der Heimat seiend ·Ihm wohl·gefällig zu sein«. /ProfHeil: /TotReich: 1Ko15-29).

6 Gottes Ziel mit Seinem Auftrag an die Engel

6.1 Gottes Weg und Ziel mit den Satans-Engeln

    Die Bibel berichtet von (mindestens) einer Versammlung der Engel, bei der Gott eine Zwischenbilanz zieht, inwieweit die Satansengel ihren Zurechtmachungsauftrag an den Menschen ausgeführt hatten:

Ps82,1-4: 1 Ein Psalm, ·dem Asaf zu eigen/ zugehörig.

Gott hat ¯sichaufgestellt in der BeordertenVersammlung °eLs (EÜ: Gottesversammlung), {im Innern-}inmitten der Götter richtetEr/ sprichtErRecht. Ps58,2

2    {Bis wann}Wie lange noch richtetihr/ sprech/übt–ihr–Recht mit Unredlichkeit/ Argheit, und das Angesichtdie Person der Ungerechten/ Gesetzlosen erhebtbegünstigt–ihr? 3M19,15; 5M1,17; Sp18,5 Empor! (= Achtet auf das, was Gott sagt und tut!).

3    Schafft!–Recht dem Ärmlichen/ Kümmerlichen/ Geringen und der Waise! Dem Elenden und dem ¯arm Seienden verschafftGerechtigkeit! Jes1,17     4 Macht!entrinnen den Ärmlichen/ Kümmerlichen/ Geringen und den Bedürftigen/ Armen, aus der Hand der Ungerechten/ Gesetzlosen reißt!=sie=heraus! Jr22,3

    Dass zum Bild Gottes das Erbarmen mit und der Einsatz für die Niedrigen und Elenden gehört, war Satan und seinen Engeln nie in den Sinn gekommen. Hier zeigt sich, dass die Satansengel das »Unser« im Zurechtmachungsauftrag Gottes an sie – »in Unserem Bild gemäß Unserer Gleichheit« – einfach nur auf sich selbst als Söhne Gottes bezogen, aber es nicht von Gott, ihrem Vater, als Maßstab abgeleitet hatten. Der Unterschied war ja schon erkennbar geworden, als sie sich für klüger als Gott hielten.

   Für die Satansengel war »Unser Bild« das Bild des Geschäftstüchtigen und dadurch Erfolgreichen, »im Vielsein deines Handels«, wie der anfangs makellose Cherub in Hes28,16 (in Punkt 2 zitiert) charakterisiert wird. Zu solchen Cleveren wie sich selbst wollte Satan die Stärksten und Tüchtigsten der Menschen erziehen, die die Schwächeren erniedrigen und unterdrücken sollen – so wie ja auch die führenden Satansengel (Ep6,12) ihre niederrangigen Brüder als Dämonen auf die Erde geworfen hatten (Of12,4).

     Zu diesem Zweck hatte er nicht lang nach dem Sündenfall der Menschen einige seiner Engel angestiftet, sich »gute« (nicht »schöne«) Frauen der Menschen zu nehmen, mit ihnen »Überlegene/ Mächtige« zu zeugen und zu erziehen, die Herrscher und Vorbilder der Menschen wurden (1M6,2-4). Das führte dazu, »dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.« (1M6,5; 8,21). Daraufhin »wischte« Gott die Menschheit samt allen Landtieren und Vögeln »weg« durch die Sintflut – und das war ja das Ziel des Satans und seiner Engel: die Beseitigung des Menschen als offensichtlich untauglichen Konkurrenten der »(Satans-)Söhne Gottes«. Die Engel, die die Engel-Menschen-Mischlinge gezeugt hatten, warten wegen dieser Überschreitung einer schöpfungsmäßigen Grenze seit Jahrtausenden in Dunkelhaft (2P2,4/ Jd1,6) auf ihr Gericht durch die Gemeinde (1Ko6,3).

   In der Josef-Jesus-Prophetie, in der die Söhne von Jakob ( Gott) zunächst für die Satans-Engel und Ruben für die Gottes-Engel stehen, stehen sie später für die Führer des Volkes Israel, die die Feindschaft gegen Jesus fortführten. Gerade der Ps82 zeigt sehr deutlich die enge Verbindung zwischen den führenden Engeln und den Obrigkeiten der Menschen. Der Herr zitiert daraus in Jh10,34 »ICh Ich–habe–gesagt: ·ihrseid Götter« (Ps82,6) und fährt dann fort: Jh10,35-36: 35 Wenn Er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging – und die Schrift kann nicht aufgelöst werden – 36 sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil Ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?

   Nachdem Gott den über die Nationen (Heiden) gesetzten Satansengeln gemäß Ps82 ihr Versagen im Zurechtmachen der Menschen ins Bild Gottes vorgehalten hatte, schufen diese – im 1. Jahrtausend v.Chr. zur Zeit der biblischen Propheten – die Weltreligionen (Buddhismus, Brahmanismus, Hinduismus, Daoismus, Zoroastrismus). Diese Religionen enthalten die grundlegende Tatsache, dass es einen Gott über alles gibt, dem der Mensch Gehorsam schuldet und verantwortlich ist. Auch enthalten sie Elemente von Gottesfurcht und Mitmenschlichkeit, Belohnung und Bestrafung ähnlich dem mosaischen Gesetz und sind deshalb viel besser als der Atheismus. Sie können auch gutwillige Heiden nicht ins Bild des wahren Gottes zurechtmachen, dienen aber als Vorbereitung für den Weg zum wahren Gott.

    Alle Initiativen der Menschheit, Gerechtigkeit und Erbarmen für die armen und elenden Menschen getrennt vom wahren Gott zu schaffen, geraten unter die Leitung Satans, mit denen er die Menschen täuschen und verderben will. Karl Marx, der Chef-Ideologe des Kommunismus, von dem man meint, er habe das Wohl der Menschheit gesucht, äußerte in einem Gedicht, dass ihn einer treibt zu dem Ziel, die ganze Menschheit zu verderben (4). Am meisten hasst Satan alles, worin »Same der Frau«, d.h. gottesfürchtige Kinder, entsteht oder entstehen wird. Deshalb hasst er ganz besonders das Haus Juda und das Haus Israel, und am allermeisten hasst er die Gemeinde Gottes in diesen beiden Häusern. Dabei will er unbedingt verhindern, dass aus Gotteskindern Söhne Gottes werden, also solche, die »ständig im Geist Gottes geführtwerden (= sich-führen lassen)« (Rö8,14). Er versucht alles, Söhne Gottes in Irrtum und Sünde zu verleiten, um sie kampf-unfähig oder kampf-unwillig zu machen (vgl. Ep6,12). Letzteres erreicht er sehr wirksam, wenn es ihm gelingt, die Bruderschaft zwischen den Gläubigen zu zerstören, »das Zusammensitzen von Brüdern, die zugleich auch einig sind.«, … »… Denn dorthin hat JHWH den Segen befohlen, Leben bis in Ewigkeit.« (Ps133,1-3).

   Satan und seine Engel sind in völliger geistlicher Finsternis (Ps82,5a) und gehen ihrem Bankrott entgegen, den ihnen Gott in Ps82,5b-8 vorausgesagt hat:

Ps82,5-8: 5 Nichts habensieerkannt und nichts verstehensie, in Finsternis gehen–sie–umher/ ergehensiesich. Sp4,19

(1.) Es–werden–ins Wanken/Wackeln gebracht alle Grundfesten der Erde. Ps99,1 6 ICh Ich–sagte zwar: Götter seid ihr,  Jh10,34 und Söhne des Obersten ihr alle! Ap17,28

  1. (2.)7 Fürwahr, wie ein Mensch/ Adam werdet–ihr–sterben, und wie einer der Herrscher/ Anführer/ Fürsten werdet–ihr–fallen.
  2. (3.)8 Stehe auf!, Gott, richte! die Erde!  Denn Du Du–wirst/˙sollst–erben Eingang erlangend in alle die Nationenmenschen. Ps2,8

    Zu 1.) Durch das Wirken der Satansengel und der von ihnen zur offenen Auflehnung gegen Gott verführten Menschen wird der Weltuntergang eingeleitet (Of6,11-17). Dieser wird durch die Epiphanie Jesu für 1000 Jahre unterbrochen und nach der erneuten Anstiftung der Menschen zur Auflehnung gegen Gott zu Ende geführt (Of20,7-11).

   Zu 2.) Nach der Epiphanie Jesu mit Seinen Engeln und Heiligen müssen die Satansengel zunächst 30 Tage lang (1290-1260 Dn12,11) zusehen, wie die von ihnen zum Kampf gegen den wiederkommenden Christus angestifteten Heere (Of16,13-16) vernichtet werden (Of19,11-21). Darauf werden sie selbst für 1000 Jahre in den Abgrund geworfen (Of20,1-3; Jes14,4-15). Der Abgrund ist der unterste Teil des Scheol/ Hades (Jes14,15), worin sich auch die Gehenna des Feuers befindet. Darin erleiden Menschen, die im Bund mit Gott stehen und die die Gebote Gottes missachtet haben, Feuerqual wie ehemals der reiche Mann (Lk16,23-24; vgl. Hi31,12), der die gebotene Fürsorge für die Armen (5M15,7-11) nicht genügend befolgt hatte. Schon die Dämonen zur Erdenzeit Jesu wussten, dass sie künftig im Abgrund gequält würden (Mt8,29; Mk5,7; Lk8,31). Dies wird in den tausend Jahren sein, dem ersten Abschnitt des Regierens Christi (1C17,14a; Dn7,18a; Of11,15a; 20,4.6). Nach ihrer kurzen Freilassung vor dem Ende der tausend Jahre wird ihre Quälung im See des Feuers und Schwefels (grch. ThÄION, Göttliches) zum Ziel geführt (Of20,10). Mit dem Verlust ihrer Unsterblichkeit endet auch ihre Unerlösbarkeit. (Siehe /Lehr-Erm: 1J2-2).

   Zu 3.) Nachdem das Irreführungswerk der Satansengel am Ende des gegenwärtigen Äons für tausend Jahre aufhört, richtet der Herr zusammen mit Seiner Gemeinde die überlebenden Nationenmenschen (Mt25,31-46), und nach dem nochmaligen kurzzeitigen Verführungswerk der Satansengel am Ende der tausend Jahre (Of20,7-9) auch die gestorbenen Nationenmenschen (Of20,12-15). Die Urteilsverkündung ist dabei der geringste Teil des Richtens. Der weitaus größere Teil des Richtens ist die Urteilsvollstreckung, die während der tausend Jahre im Hades und bei einer kleinen Minderheit nach den tausend Jahren im Feuer- und Schwefelsee erfolgt. Das Resultat des Richtens Gottes ist, dass Er die Nationenmenschen als beständiges Erbe gewinnt. Siehe /ProfHeil: /Totreich: Gehenna u. Todraum; /ProfHeil: /Allvers: LebeMach.

   Die Satansengel haben ihren Auftrag, den Menschen in »Unser Bild«, d.h. in das Bild Gottes und Seiner Engel, zurechtzumachen, von Anfang an ausschließlich mit dem Ziel ausgeführt, den Menschen in ihr eigenes verdorbenes Bild Gottes zu gestalten und ihn damit als völligen Versager und Gottes Ziel mit dem Menschen als völligen Irrweg zu erweisen. Es sah auch oft so aus, als ob sie recht hätten. Heute befinden wir uns im zunehmend härter werdenden Endzeitkampf, in dem sich entscheidet, ob wir als Siegende und echte Söhne Gottes erwiesen werden, mit denen Gott Sein Ziel mit der Tierwelt (und darüber hinaus) zum Erfolg führen kann.

6.2 Gottes Weg mit den Ihm treuen Engeln

    Die Ihm treu gebliebenen Engel hatte Gott zwar in Seinem Bild erschaffen, aber auch ihnen konnte Er zwar ihre Unsterblichkeit und ihre zur göttlichen Ebenbildlichkeit gehörende Überlegenheit und übernatürliche Fähigkeiten als Teil der unsichtbaren Welt anerschaffen, nicht aber Seine göttliche Agape-Liebe, die moralischen Qualitäten Seiner göttlichen Natur. Gott, »ausvon–ˆ wdem ˆausgehend jede Vaterschaft in den Himmeln und gebiets der Erde benanntwird« (Ep3,15), behandelte die Engel als Söhne, indem Er sie an Seinen Erschaffungs- und Zurechtmachungs-Tätigkeiten Anteil nehmen ließ. Sie durften bei der Gründung der Erde zusehen und jauchzten darüber (Hi38,4-7). Sie nahmen dabei aber nicht wahr, dass dies alles durch den einziggeborenen Sohn Gottes geschah, weil Gott Ihn »versteckt hatte im Schatten Seiner Hand« und Ihn »verborgen hatte in Seinem Köcher« (Jes49,2).

   Entscheidend war und ist, dass diese Engel am Vertrauen zu Gott als ihrem Vater festhielten. So konnte Er ihnen immer wieder Anleitung und Korrektur für ihre Aufgabe an den Menschen geben – und auch Trost und Hoffnung bei den Rückschlägen und Misserfolgen mit den Menschen.

   Aus dem Wort, das Gott den Menschen in gesprochener und insbesondere in geschriebener Form offenbarte, lernten diese Engel das Wesen und die Pläne und Absichten ihres (und unseres) Vaters immer besser kennen und immer mehr schätzen. In dem Maß, wie Jesus, der einzig-geborene Sohn Gottes, im Wort Gottes offenbart wurde, lernten sie auch Ihn immer mehr achten und schätzen.

   Indem diese Gott treuen Engel ständig daran arbeiten, die Menschen – insbesondere die Gläubigen – in das Bild Gottes (= Jesus Ko1,15) zurechtzumachen, werden sie selbst immer mehr in dieses Bild zurechtgemacht. Seitdem der Herr Jesus nach Seiner Auferstehung in den Himmel gegangen und in der rechten Hand Gottes ist und dem sie laut 1P3,22 untergeordnet wurden, ist Jesus ihr unmittelbarer Chef. Das entspricht in der Josef-Jesus-Prophetie der Einsetzung Josefs als Machthaber über Ägypten gemäß 1M41,40-46 (vgl. Of5,1-12). Nach der langen Kette von Misserfolgen und Rückschlägen mit den Menschen, die immer wieder nach ihren fleischlich-seelischen Wünschen ähnlich wie die Tiere handelten, dürfen die Engel Gottes seit Gründung der Gemeinde erleben, dass der Glaube an Jesus dazu führt, dass Menschen unter der Führung durch den Heiligen Geist entgegen ihren fleischlichen Begierden tatsächlich den Willen Gottes tun. Das ist so interessant, dass »Engel, hin welchediese Dinge sich ⟩⟨nahe herbei·zubücken abe·gehren« (1P1,12).

6.3 Gottes Weg und Ziel mit den Menschen

    Das Versagen der Menschen begann schon vor der Versuchung durch den Satan, die zu ihrem Sündenfall führte. Gott hatte Adam beauftragt, den Garten »zu bearbeiten/bedienen und zu hüten« (1M2,15), aber Adam nahm die darin liegende Warnung vor einer möglichen Gefahr nicht ernst. Er fragte den Herrn nicht danach und gab die Warnung auch nicht an die später erschaffene Eva weiter. Er hätte sie auf die Möglichkeit einer Gefahr hinweisen und ihr einschärfen müssen, ihm jedes ungewöhnliche Ereignis sofort zu melden und nicht eigenmächtig darauf zu reagieren. Möglicherweise war er sogar anwesend, als die Schlange mit Eva sprach, und griff nicht in das Gespräch ein. Er wurde durch die lügnerischen Argumente der Schlange selbst nicht getäuscht (1Ti2,14), die er mit anhörte oder anschließend von Eva erfuhr (1M3,17a), aber er vermochte der Verführung zur Mittäterschaft durch seine Frau nicht zu widerstehen.

   Gott hatte dem Menschen »Atem des Lebens eingehaucht, sodass er zur lebenden Seele wurde« (1M2,7).   1Ko15,44-45: 44 es wird gesät ein seelischer/ von der Seele bestimmter Leib, es wird auferweckt ein geistlicher/ vom Geist bestimmter Leib. … 45 So steht auch geschrieben: »Der erste Mensch, Adam, wurde zu einer lebendigen Seele«, der letzte Adam zu einem lebendig machenden Geist.

   Adam und Eva hatten einen von der Seele bestimmten Leib und waren von der Seele bestimmte Menschen. »Ein von der Seele bestimmter/ seelischer Mensch aber nimmt= nicht =an die Dinge des Geistes d Gottes« (1Ko2,14). Nur Johannes, der Täufer, der Größte »inmitten der ·von Frauen Geborenen« (M11,11), »wurde schon erfüllt mit Heiligem Geist von Mutterleib an« (Lk1,15).

   Der »Garten in Eden«, in den Gott den Menschen gesetzt hatte (1M2,8), wird auch »Garten Eden« (1M3,23.24; Joe2,3) und »Garten Gottes« (Hes28,13; Hes31,8-9) genannt. Eden bedeutet Wonne (a.iSv.: Wollust, Wohlleben, Üppigkeit). Adam und Eva hatten ihre Wonne an dem Garten »Wonne«. (Weil ihre Haut durch die tägliche Gegenwart des Herrn Jesus wahrscheinlich wie bei Mose als Lichtkleid strahlte (2M34,30; 2Ko3,7), hatten sie in Eden noch keinen Anreiz zum geschlechtlichen Umgang). Für den Herrn Jesus waren dagegen die allabendlichen belehrenden Gespräche mit den beiden (vgl. 1M3,8) eine Wonne (Sp8,31 …, und Meine Wonne war es, zusammen mit den Menschenkindern zu sein). Aber daran hatten die ersten Menschen viel weniger Interesse. So konnte der Herr ihnen zwar einige praktische (z.B. Jes28,25-26; Hi32,8), aber kaum geistliche Belehrungen geben. Das ist auch bis heute ein großes Problem bei uns Gläubigen, dass wir uns von der Fülle des Irdisch-weltlich-seelisch-Fleischlichen viel zu sehr vom Wort Gottes abhalten lassen, das allein zusammen mit dem davon angeregten Gebet (Sp28,9) uns zu geistlichen Menschen machen kann, die echte Söhne Gottes sind. »Am Staub klebt meine Seele. Belebe mich gemäß Deinem Wort!« (Ps119,25) klagte und bat schon der Beter, der das Wort Gottes so sehr liebte und schätzte.

   Gott hatte Adam mit Seinem Atem zwar auch dessen persönlichen Geist eingehaucht, aber Seinen Heiligen Geist konnte und kann Gott nur »denen« geben, »die Ihm ranganfänglichan vorderster Stellevertrauen und gehorchen« (Ap5,32). Das kann der Mensch nur durch göttliche Erziehung lernen, und dazu gehört unverzichtbar die Bewährung in der Versuchung. Deshalb gab der Herr dem Antrag Satans statt, die ersten Menschen daraufhin zu testen, ob sie tatsächlich dem Bild Gottes entsprechen, in dem sie Gott erschaffen hatte (1M1,27). Und weil Adam seine Hauptschaftsverantwortung völlig vernachlässigt hatte, handelte Eva eigenmächtig/emanzipiert und wurde so von der Schlange ausvöllig-getäuscht, wörtl.: heraus aus dem Vertrauen zu Gott-getäuscht (1Ti2,14) und ihr verantwortliches, aber verantwortungslos handelndes Haupt anschließend von ihr zum Mittäter verführt. (Satan hat anscheinend seitdem das generelle Recht, Menschen auf Antrag durch Versuchung zu testen; vgl. Lk22,31).

Nach dem Sündenfall des ersten Menschenpaars begannen Gottes intensive Erziehungsmaßnahmen mit der Menschheit, um sie tatsächlich in Sein Bild zurechtzumachen:

    Gott setzte die besondere Feindschaft zwischen dem Satan und den Frauen und kündigte dem Satan zugleich seine Entmachtung durch den Samen der Frau (= Jesus und die Kinder der gottesfürchtigen Frauen) an. Zugleich erlaubte Er dem (bzw. beauftragte Er den) Satan, die nachhinkende Gefolgschaft (Ferse) des Frauensamens in seine Gewalt zu bringen (schnappen) (1M3,15). (/Erk-Frau: 1M3-15).

    Gottes Emanzipationsverbot/ Unterordnungsgebot an die Frau (1M3,16) sollte einen Rückfall in emanzipiertes Handeln verhindern, das ja die Ursache des Sündenfalls war. (/Erk-Frau: HerrGebo).

    Der Herr ermahnte Kain wegen dessen Missgunst gegen seinen Bruder und stellte ihn auch nach seinem Brudermord unter seinen Schutz. Trotzdem wandte sich Kain von Gott ab (1M4).

    In den Nachkommen Kains entfaltete sich der fleischlich-menschliche Eigenwille mit der Einführung der Vielehe, der Kultur, der Industrie und der maßlosen Rache (1M5,19-24).

    Neben diesen Misserfolgen gab es den ersten kleinen Erfolg durch den Neuanfang mit der Geburt von Set (Ersatz), der seinen Sohn Enosch (Unheilvoller/ Unheilfähiger) nannte. Dieser Ansatz von Demut führte dazu, dass »man anfing, den Namen JHWHs anzurufen« (1M4,26). In den Nachkommen Sets fand Gott Henoch als einen, der sein Leben mit Ihm führte und den Er in den Himmel entrückte (1M5,24).

    Die in Ehen von Satansengeln mit Frauen geborenen und erzogenen Übermenschen (NöPhiLi´M, w.: Gefallene) führten zum völligen Verderben der Menschen einschließlich der Set-Linie (1M6,4-6), woraufhin Gott die Menschheit samt ihren Auftragsobjekten, den Tieren, durch die Sintflut ausrottete.

    Gott rettete den gerechten und untadeligen Noah (1M6,8-9 + 7,1) und seine Familie durch die Sintflut hindurch und richtete Seinen Bund mit ihm auf, nicht noch einmal alles Fleisch durch eine Wasserflut auszurotten (1M6,18 + 9,9-17).

    Nach dem Neuanfang mit Noah und seiner Familie wollten sich die Menschen einen Namen machen, um sich – entgegen der Anweisung Gottes (1M9,1) – nicht über die ganze Erde zu zerstreuen (1M11,4), was Gott durch die Sprachverwirrung stoppte. Das war die erste Zusammenrottung der Menschen zur Emanzipation von Gott, die sich später immer deuticher zeigt, besonders im Kommunismus, im Atheismus und im Antichristentum.

    Einen grundlegenden Neuanfang machte Gott mit der Berufung Abrahams, der zum Muster-Vorbild der Treue wurde, sowohl der Vertrauenstreue (1M15,6) und dann auch der Gehorsamstreue (1M22 + 26,5), die beide untrennbar zur Rechtfertigung aus Glaubenstreue gehören: Am Anfang genügt die Vertrauenstreue, die Paulus hervorhebt (Rö3,22.26.28; 4,3.5; 5,1), am Ende des Glaubenslaufes werden aber die Werke bewertet (1M26,5; Rö2,6; 2Ko5,10; Of2,23; 22,12; Mt25,14-30), d.h. die aus der Vertrauenstreue folgende Gehorsamstreue, die Jakobus hervorhebt (Jk2,20-26), aber auch im Hebräerbrief bezeugt wird:   Hb5,9 und ¯nachdem Er vollkommen gemacht/vollendet–worden–war, ist–Er–ˆ allen denen, die ·Ihm ¯grundsätzlich und ständig–gehorchen, der VerursachendeUrheber ·äonischer Rettung ˆgeworden,

    In der Treue zu Gott lag auch der grundlegende (bzw. grundstürzende) Unterschied zwischen den Engeln Gottes und den Engeln Satans. Erstere konnten den Auftrag Gottes, den geplanten Menschen »in Unser Bild« (= das Bild Gottes und der Engel) zurechtzumachen, zunächst ebenso wenig verstehen wie die Letzteren. Aber sie hielten fest an der Vertrauenstreue zu Gott wie später Abraham, während die Letzteren Ihm die Vertrauenstreue entzogen, als sie Seine Wege nicht mehr verstehen konnten.

    Mit Abraham, Isaak und Jakob gewann Gott 3 aufeinander folgende Generationen von Menschen, die Ihm vertrauten und gehorchten. Aus den 12 Söhnen Jakobs gründete Gott dann das Volk Israel.

• Von den Söhnen Jakobs hat Josef eine Sonderrolle, mit der der Weg des Herrn Jesus allegorisch dargestellt wird. (/ProfEndz: Josef-Jesus, Isr-Bek:). In der allegorisch-prophetischen Auslegung bedeuten: – Pharao Gott; – Ägypten die Regentschaft Gottes, in der seit Seiner Auferstehung und Himmelfahrt Jesus alle Vollmacht hat (Mt28,18); – Josefs Brüder die Juden, in denen später alle 12 Stämme enthalten waren (2C11,13-14+16; 15,9; Ap26,7) und die Jesus den Römern ( den Ismaelitern 1M37,25-28) zur Kreuzigung übergeben hatten; – Juda diejenigen Juden, die ihre göttliche Berufung und Verantwortung ganz ernst nehmen; – Josef als Herrscher über Ägypten in den Augen der Juden ihr Messias, der, was sie nicht wissen, ihr verworfener Bruder Josef (= Jesus) ist; – Benjamin, der jüngste Bruder Josefs von der gleichen Mutter Rahel die Christen; – der silberne Kelch Josefs der Leidenskelch Jesu, der von den Christen gemieden und bei der Auslegung der Endzeitprophetie (= Wahrzeichendeutung) massivst unterschlagen wird.

   Josef wurde von seinen Brüdern gehasst und nach Ägypten verkauft, wo Er vom Pharao als Herrscher über ganz Ägypten eingesetzt wurde. (Zum Folgenden /ProfEndz: Isr-Bek). Als seine Brüder aufgrund der Hungersnot ( die zur Fülle anwachsende Gesetzlosigkeit Mt24,12) bei ihm – ohne ihn als ihren Bruder Josef zu erkennen – Getreide kaufen wollen, erklärt er sie als Spione und setzt sie in Gewahrsam ( ultimative geistliche Erpressung zur Lossagung von Gott durch militärische Belagerung Sa12,3; Mi4,11; Hes39,2). Nach 3 Tagen lässt er sie frei, gibt ihnen Getreide für ihre Familien ( Sieg der Juden über Gog/Antichrist Sa12,4-9; Mi4,12-13; Hes39,3-4ff.) und verlangt, dass sie ihren daheim gebliebenen Bruder (Benjamin) zu ihm bringen sollen als Beweis dafür, dass sie keine Spione seien. Ohne diesen Bruder würden sie sein Angesicht nicht sehen. Nach 2 Jahren treibt sie der Hunger wieder nach Ägypten zu Josef, und sie bringen jetzt ihren Bruder Benjamin mit. Josef feiert mit ihnen, und am folgenden Morgen lässt er ihnen Getreide in ihre Packen legen. In Benjamins Packen lässt er außerdem seinen silbernen Kelch legen ( Leidenskelch Jesu), aus dem er Wahrzeichen zu deuten pflegt ( die Auslegung der biblischen Prophetie). Dann schickt er den Mann über sein Haus ihnen nach, der den Kelch Josefs im Packen Benjamins findet. Alle kehren sie mit Benjamin zu Josef zurück, der Benjamin den Diebstahl seines silbernen Kelches vorhält. In Judas Rede stellt dieser sich und alle anderen unter die Schuld Benjamins, worauf Josef sich ihnen als ihren verkauften Bruder zu erkennen gibt – 5 Jahre vor dem Ende der 7 Hungerjahre (1M45,6+11). Darauf lädt der Pharao die Brüder ein, mit ihren Familien nach Ägypten zu kommen und sendet ihnen Wagen mit, die Jakob und seine ganze Sippe nach Ägypten bringen ( die Entrückung des männlichen Sohnes zu Gott und Seinem Thron gleich nach der Geburt Of12,5).

• Gott hatte Israel nach der Regentschaft Davids und Salomos in das Nordreich Israel und das Südreich Juda geteilt (1Kö12,24). Die Zehn-Stämme-Israeliten des Nordreichs wurden dann immer ungehorsamer und gottloser, worauf sich Gott durch den Propheten Hosea (um 780 v.Chr.) von ihnen lossagte (Hos1,9), aber sofort im Folgevers ankündigte: Hos2,1 Doch die Zahl der Söhne Israel wird wie Sand am Meer werden, den man nicht messen und nicht zählen kann. Und es wird geschehen, an dem Ort, an dem (viell. a.: anstelle dass) zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht Mein Volk!, wird zu ihnen gesagt werden: Söhne des lebendigen Gottes.

    Die nach Assur deportierten Israeliten vermischten sich mit den Völkern (Hos7,8), vergaßen ihre israelitische Herkunft und zogen großenteils gen Westen (vgl. Hos12,2) nach Europa, wo sie sich stark vermehrten. Dorthin brachte ihnen Paulus ab 50 n.Chr. mit auffälliger Lenkung durch den Geist Jesu (Ap16,6-10) das Evangelium. Als ein erheblicher Teil von ihnen zu Christen geworden waren, versuchte der Kaiser Diokletian durch schärfste Verfolgung ab 303 n.Chr. das Christentum zu zerstören. Die Treue der Christen im Martyrium und die Gerichtsschläge Gottes gegen die Verfolger führten 311 zum Aufhören der Verfolgung und zum sichtbaren Eingreifen des erhöhten Herrn. Dieser ließ 312 Konstantin und seinen Soldaten vor der Entscheidungsschlacht ein Lichtkreuz am Himmel sehen mit der Inschrift »In diesem (Zeichen) siege!«. Konstantin nahm die Aufforderung an und siegte. 313 n.Chr. wurde das Christentum im Römischen Reich als gleichberechtigte Religion anerkannt, und 380 wurde es obligatorische Staatsreligion. Damit hatte die massive Erfüllung von Hos2,1 begonnen, und Gott hatte das verstoßene Haus Israel wieder als Sein Volk angenommen (Rö9,26; 1P2,10; Ep2,13).

Mit „an dem Ort“ in Hos2,1 könnte m.E. zunächst das biblische Wort Gottes gemeint sein, in dem ihre Verwerfung angekündigt (Hos1,6-9) und ihre Wiederannahme bestätigt wurde (Ep2,13; 1P2,10).

    Durch die Entstehung des christlichen Nationenblocks in Europa erfüllte Gott Seine Verheißung an Abraham: 1M12,2 Und Ich–werde–ˆ dich zur ·großen Nation ˆmachen, und Ich–werde–ˆˆ dich ˆˆsegnen, und Ich werde–groß machen deinen Namen, und du sollst ein Segen sein!

   Die christlichen Nationen breiteten sich und ihr Christentum nach Russland, Amerika, Australien, Neuseeland und Südafrika aus, und der Segen Gottes verschaffte ihnen die (z.T. direkte und z.T. indirekte) Weltherrschaft: Israel wurde zum Haupt der Nationen (Jr31,7) noch weit mehr als David es geworden war (Ps18,44). Durch die (oft gewaltsame) koloniale Beherrschung großer Teile der Erde durch die christlichen Nationen konnte die Philadelphia-Gemeinde im 18. Jahrhundert damit beginnen, den heidnischen Völkern das Evangelium zu bringen, ohne dass diese es gleich wieder ausrotten konnten. Dadurch erfüllte sich die Verheißung Jes49,6 »… uSo gebemache Ich Dich (= Israel-Jesus) auch zum Licht der Nationen, zdass Meine Rettung werdereiche bis ans Ende der Erde.«. So kam es dahin, dass etwa 30 % der Weltbevölkerung sich heute als Christen bekennen. Durch den Einfluss der Gemeinde auf das Haus Israel erfüllte sich (gleichzeitig mit der Gründung des Judenstaates Israel) auch der freiwillige Rückzug von der Kolonialherrschaft, was heidnische Nationen niemals getan hätten: Dn7,4 »…, bis seine Flügel ausgerissen wurden und es von der Erde aufgehoben und wie ein Mensch auf seine Füße gestellt und ihm das Herz eines Menschen gegeben wurde.« (/ProfEndz: Dn8-Erg/3). Hiermit begann die Erfüllung von 1M12,3 Und Ich–werde–segnen die, die ·dich ¯segnen, und den, der dich ¯leicht macht, werdeIchverfluchen; und eswerdengesegnetwerden in Verbundenheit mit dir alle Sippen des Erdbodens!

  • In dem Teil der Sardes-Gemeinde, der das durch die Reformation wieder entdeckte »sola scriptura – allein die Schrift – «entschieden verfolgte, entwickelte sich die Philadelphia(=Bruderliebe)-Gemeinde (als deutscher Pietismus und englischer Methodismus). Sie hatte und praktizierte »Bruderliebe« zu allen Brüdern in Christus auf Erden und im Himmel (Hb12,1+22-23), (auch denen mit mangelhaftem Glauben), zu den Engeln, zu den noch lebenden und den gestorbenen Brüdern in Adam, und zu den (in Erfüllung von Sa11,14: /ProfEndz: Sa11-14) von allen Christen gehassten Juden. Sie wandte sich im 18. Jahrhundert (gleichzeitig mit dem Beginn der Heidenmission) liebevoll den Juden zu, wodurch sie, ohne sich dessen bewusst zu sein, 1M38 in allegorischer Auslegung erfüllte (/ProfEndz: JudenWeg). Darin steht Juda für die Juden und Tamar für die nationenchristliche Gemeinde, die durch die Zuwendung zu den Juden geistlich schwanger wurde und alle Vollmachten der Juden (Siegelring, Schnur und Stab) an sich nahm. Dadurch sind die Juden nach 3 Jahrhunderten ( 3 Monaten 1M38,24) aus ihrer tiefen Verstockung allmählich herausgekommen, und es erfüllt sich zunehmend die Verheißung des Herrn Of3,9 (/ProfEndz: Jud-Bek). Auch wird die geistliche Schwangerschaft vieler Nationenchristen heute offenbar, und nicht wenige (auch ich) empfinden bereits (ähnlich wie Paulus um die Galater Ga4,19) Geburtswehen in Erwartung von Perez und Serach, die durch die nahe Bekehrung eines Großteils der Juden (Mi5,2; Sa12,10) aus ihnen geboren werden. (/ProfEndz: 23Sept17 + 23SRueck)

   Der messianische Jude Uschomirski nennt folgende Männer des Pietismus, die sich den Juden liebevoll zuwandten: Philipp Jakob Spener (1635-1705), August Hermann Francke (1636-1727), Johannes Heinrich Callenberg, Stephan Schultz, Nikolaus Graf von Zinzendorf (1700-1760), Samuel Lieberkühn (1710-1777) und Franz Delitzsch (1813-1890). (Anatoli Uschomirski: Hilfe, JESUS, ich bin Jude).

     Ein leuchtendes Beispiel für Bruderliebe ist John Wesley (1703-1791), der geistliche Erbauer der Philadelphia-Gemeinde (Methodisten) in England. Auch nachdem Sein Bruder Charles Wesley aus wohlmeinenden irrigen Motiven und mit z.T. unlauteren Methoden Johns Verlobte hinter seinem Rücken einem anderen zuspielte, zerbrach die Bruderschaft zwischen den beiden Brüdern nicht. (John Pollock: John Wesley, S. 201-215. Christl. Verlagshaus Stuttgart).

  • Die Philadelphia-Gemeinde konnte die warnende Aufforderung des Herrn – »Halte fest/ gebrauchemit Macht, wwas du–hast, damit nicht–einerniemand ˆ dwegnehme!« (Of3,11) – nicht einhalten und wurde zur Laodizea(= volksgerechten)-Gemeinde. In ihr wurde die Bibelauslegung immer mehr den Wünschen des Gemeindevolks angepasst. Was das Gemeindevolk wünscht und tut, gilt als gerecht.

     Diese Entwicklung erhielt einen entscheidenden Schub aus den von J. N. Darby (1800-1882) gegründeten „Brüdern“, die keine Philadelphia-Vorgeschichte hatten, aber ihre Gründung irrigerweise als Anfang von Philadelphia ansehen. Diese Gemeinde kündigte die Bruderschaft mit den Engeln und sprach ihnen sogar die Sohnschaft von Gott ab, was Carl Brockhaus (1822-1899) in dem Lied »O lasset uns lobsingen« aussprach: „… Kein Engel kann erzählen, wie glücklich unsre Seelen in unsers Vaters Liebe sind. Die Engel sind erhoben zum Dienen und zum Loben, doch Söhne sind sie nicht. Kein Tod hat sie gekettet, kein hoher Preis gerettet, kein Arm geführt aus Nacht zum Licht.“ (gegen 1J2,2). Und ein heutiger Nachfolger dieser Richtung, Pastor Jakob Tscharntke (der die Kanzlerin „Verbrecherin“ nannte), predigte 2015: „Menschen sind in der Ordnung höher gestellt als die Engel: zu Seinem Ebenbild geschaffen. Nur Gott steht über uns nach Würde und Wert.“   Nachdem die Thyatira-Gemeinde dem Herrn Jesus gegen dessen ausdrückliches Verbot (Mt23,9-10) mit dem Papsttum einen »Stellvertreter auf Erden« vor die Nase gesetzt hatte, hat die Laodizea-Gemeinde (z.T. unbewusst und indirekt) sich das Programm des Satans-Cherubs zu eigen gemacht: »vhoch über z die Sterne °eLs werdeicherhöhen meinen Thron«.

   Laodizea ist zersplittert in Freikirchen, freie Gemeinden, Sekten, Anhängergruppen, Hauskreise und Einzelgänger ohne feste Zuordnung, die die Überzeugung eint, dass die frühere Gemeinde immer weiter vom Weg der Wahrheit abgekommen ist und dass man die Bibel völlig unabhängig von ihr auslegen muss. In Laodizea erklärt man einerseits biblische Gebote für ungültig, die die gesamte Gemeinde bis einschließlich Philadelphia durchweg befolgt hat. Andererseits gräbt man Vorschriften aus dem AT, z.B. Speisegebote, aus und erklärt sie für verbindlich, die die gesamte vorlaodizeische Gemeinde aus dem NT als Schattengebote erkannt und nicht mehr buchstäblich befolgt hat. Mit all diesen Neuentdeckungen liefert man (unbewusst) den Beweis, dass die Gemeinde nicht »die Säule und festsitzende Grundlage der Wahrheit« gemäß 1Ti3,15 sein kann. Und damit liefert man (ohne es zu wollen) sein Teil zu dem Beweis, dass die Bibel nicht die Wahrheit sein kann.

   Die gemeindegeschichtliche Auffassung der Sendschreiben wird zunehmend abgelehnt oder ignoriert oder als Briefsammlung ohne verbindliche Adressierung aufgefasst, aus der sich jeder das heraussuchen kann, worin er sich angesprochen fühlt. Der Herr hat die Sendschreiben aber als Briefsendung gegeben, in der jeder Brief speziell an eine der 7 Gemeindausprägungen adressiert ist.

   Laodizea kritisiert hemmungslos fast alle Heiligen des AT und beurteilt und behandelt die vorlaodizeische Gemeinde mit Verachtung (was vielen nicht bewusst ist). Beide Gruppen sind aber im Himmel schon vereinigt (Hb12,22-23), und zumindest die klugen Jungfräulichen gehören zu der »so großen Wolke von Zeugen, die wir um uns liegend haben« (Hb12,1). Diese unsere Väter sind durch unser bruderliebloses Verhalten tief betrübt und haben ihre Herzen von uns abgewendet. Ma3,23-24: 23 Siehe, Ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare (= zweite 3 1/2 Jahre). 24 Und er wird umkehren lassen das Herz der Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern, damit Ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage.

   Land meint hier wie in Hb6,7-8 die Gemeinde, und Elia kommt als einer der beiden Zeugen, der »alle Dinge und Verhältnisse weg vom bisherigen Zustandin den gemäßenZustand bringenwird (Mt17,11). Dies geschieht nach der Vorentrückung in den ersten 3 1/2 Jahren an den noch lebenden und den auferstandenen törichten Jungfräulichen, die von der Hochzeit ausgesperrt sind. In dieser Zeit, in der die große Hure Babylon »berauscht ist vom Blut der Heiligen« (Of17,6), werden die ausgesperrten Gläubigen den Zornhaufen ausgehändigt bekommen, den sie sich »gemäß deiner Härte und deinem unumdenkbereiten Herzen« aufgespeichert haben (Rö2,5).

  • In Of12,18 wird von dem Drachen gesagt: Of12,18 Und er–wurde–gestellt/ –stellte sichaufgegen den Sand des Meeres.    „Der Sand des Meeres“ meint die Menge von Nationen 1M17,4-5, die Schar von Nationen 1M35,11, die Fülle der Nationen 1M48,19, die wie der Sand am Ufer des Meeres wird 1M22,17; 32,13; 1Kö4,20; Jes10,22; Jr5,22; 33,22; Hos2,1, denen das Böse begegnen wird in der späteren Zeit der Tage 5M31,29. Das sind die Juden (Haus Juda) und die Christen (Haus Israel) (/ProfEndz: Isr-Haus). Ein Teil des Sandes, der zwischen Land und Meer ist, wird Teil des Nationen-Meeres , indem aus dem 10stämmigen Haus Israel das Tier mit den 10 Hörnern (= Antichrist) und aus dem 2-stämmigen Haus Juda das Tier mit den 2 Hörnern (= falscher Prophet) hervorgeht.
  • In der Zeit der beiden Zeugen gibt es große Siege im Haus Juda und im Haus Israel – ähnlich denen in Hb11,29-35 –und die Wiedervereinigung beider Häuser (Hes37,15-22).   In der Vollmachtszeit des Antichrists ist dagegen die Bewährung im Martyrium nötig – ähnlich wie bei denen in Hb11,36-40.     Während der ganzen 7 Jahre werden weltweit sehr viele Menschen zu Christen: »Und die ganze Erde, sie kamen nach Ägypten zu Josef, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde.« (1M41,57).

7. Gottes Ziel für die Tiere durch den Herrschaftsauftrag der Menschen über sie

7.1 Der Gott alles Fleisches

    Gott ist »der Gott alles Fleisches« (Jr32,27) und »der Gott der Geister alles Fleisches« (4M27,16). Hier sind auch die Tiere inbegriffen ebenso wie bei der Sintflut (»Das Ende alles Fleisches ist vor Mich gekommen« 1M6,13). Gott ist also auch der Gott der Tiere, wobei der Schwerpunkt auf dem Geist der Menschen und Tiere liegt, denn »Fleisch und Blut können die Regentschaft Gottes nicht ererben« (1Ko15,50).

   Der Geist der Menschen und der Tiere geht den gleichen Weg:   Pred3,19-21: 19 Denn das Geschick der Menschenkinder und das Geschick des Viehs – sie haben ja ein und dasselbe Geschick – ist dies: wie diese sterben, so stirbt jenes, und einen Geist/ Lebensgeist (EÜ: Odem) haben sie alle. Und einen Vorzug des Menschen vor dem Vieh gibt es nicht, denn alles ist Nichtigkeit. 20 Alles geht an einen Ort. Alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt zum Staub zurück. 21 Wer kennt den Lebensgeist der Menschenkinder, ob er nach oben steigt, und den Lebensgeist des Viehs, ob er nach unten zur Erde hinabfährt?    Wir halten fest:

  • Der Mensch ist im Bild Gottes erschaffen wie die Engel, hat aber Fleisch wie die Tiere.
  • Der Geist/Lebensgeist der Menschen und der Tiere geht den gleichen Weg.
  • Wenn Gott das Fleischwesen Mensch in ein geistliches/ vom Geist bestimmtes Wesen verwandeln kann, dann kann Er das auch mit den Tieren.

7.2 Die Beziehung zwischen der Schöpfung und den Söhnen Gottes

   Diese Umwandlung der Tiere tut Gott durch die Geschöpfe, denen Er die Tiere unterworfen hat: durch die Menschen, und zwar nur durch solche Menschen, die den Geist Gottes haben und in denen dieser Geist die Führung hat:   Rö8,14 Denn so viele=wie vom / im / durch den Geist Gottes ˙˙ständiggeführtwerden// –sich führen lassen, diese sind Söhne Gottes.

   Die Schrift nennt ausdrücklich die Beziehung der Schöpfung zu den Söhnen Gottes:   Rö8,19 Denn die v–sehnsüchtige=Erwartung der Schöpfung ˆwartet–vfortwährend/ bis zum Eintreffen auf die Ent·hüllung der Söhne d Gottes ˆ. Ko3,4

   Dazu gibt die Schrift auch Begründung und Verheißung:   Rö8,20-22: 20 Denn der Vergeblichkeit/ Erfolglosigkeit/ Sinnlosigkeit ˆwurde die Schöpfung ˆ–unter·geordnet 1M3,17-18; ˙Ps89,48 – nicht freiwillig, sondern um=ˆˆ dessen ˆˆwillen, der ¯sie unter·geordnet–hat – aufgrund von gewiss erwarteter Hoffnung, 21 dass auch ·die ·Schöpfung selbst befreitwerdenwird von der Sklaverei der Verderblichkeit// der Vergänglichkeit// des Verderbens hin zu der Freiheit , die zu der Herrlichkeit der Kinder d Gottes gehört. 22 ·Denn wir–wissen, dass ·die alleganze Schöpfung insgesamtseufzt/ –stöhnt und insgesamtGeburtswehen hat bis zu dem jetzt.

   Es kam vor nicht langer Zeit (vielleicht sogar mehrmals) vor, dass viele Wale ohne erkennbaren Grund gleichzeitig an einen Küstenbereich schwammen und dort verendeten. Vielleicht können wir das als einen unbewussten Hilferuf an uns Söhne Gottes auffassen: »Ihr Söhne Gottes, wir halten es in dieser trostlosen Existenz nicht mehr aus. Beeilt Euch doch, dass ihr reif werdet, als Söhne Gottes enthüllt zu werden und uns aus der Sklaverei des Verderbens in die Euch verheißene Freiheit zu führen!«?

7.3 Die Lebendigmachung der ganzen Schöpfung

    In Ps148 fordert Gott alles Erschaffene auf, Ihn zu loben:   Ps148,1-14: 1 Halleluja! Lobt den HERRN von den Himmeln her! Lobt Ihn in den Höhen! 2 Lobt Ihn, alle Seine Engel! Lobt ihn, alle Seine Heerscharen! 3 Lobt Ihn, Sonne und Mond! Lobt Ihn, alle Sterne des Lichts! (d.h. die nicht in schwarzen Löchern gefangen sind) 4 Lobt Ihn, ihr Himmel der Himmel und ihr Wasser, die ihr oberhalb der Himmel seid! 5 Loben sollen sie den Namen des HERRN! Denn Er gebot, und sie waren geschaffen. 6 Er stellte sie hin für fortdauernd, für äonisch (EÜ: für immer und ewig). Er gab eine festgesetzte Begrenzung (EÜ: Ordnung), die wird man nicht überschreiten.

     7 Lobt den HERRN von der Erde her, ihr Ungeheuer und alle Urfluten! 8 Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwind, der Sein Wort vollzieht! 9 Ihr Berge und alle Hügel, ihr Fruchtbäume und alle Zedern! 10 Das Wild und alles Vieh, Gewürm und gefiederte Vögel!

     11 Ihr Könige der Erde und alle Völker, ihr Obersten und alle Richter der Erde! 12 Ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen, ihr Alten samt den Jungen:

     13 Sie sollen loben den Namen des HERRN! Denn allein Sein Name ist hoch erhaben, Seine Hoheit ist über Erde und Himmel! 14 Er hat erhöht ein Horn Seinem Volk. Ein Loblied für alle Seine Frommen, für die Söhne Israel, für das Volk, das ihm nahe ist. Halleluja!

   Damit das Realität wird, müssen auch die unbelebten Dinge zu belebten werden:   Of5,13 Und ;jedes ;Geschöpf// ;jedes ;Erschaffene, ;wdas im d Himmel und gebiets der Erde und unter–untenhalb der Erde Ph2,10 und gebiets des Meeres ist, und zwar ;dieplausnahmslos ˆ;allespl, was in .;ihnen ˆ ist, hörte–ich ¯.sagenpl/ als ¯.Sagendepl:   „Dem, der ˆˆ auf dem Thron ˆˆ¯.hb·sitzt, Of4,2 und dem ;Lamm ist/ gebührt die Segnung/ Preisung und die Wertschätzung und die Herrlichkeit/ Verherrlichung und die Macht/ Lenkungs- und Kontrollgewalt hinführend in die überragenden Äonen/ Äonenziele der Äonen!“

   Das Partizip-Präsens-Plural ¯.sagenpl, wörtl.: ¯.Sagende, bezieht sich auf »;Geschöpf (wörtl: ;Erschaffenes)« und müsste eigentlich sächliches Wortgeschlecht (; vor dem Wort) haben wie »;Geschöpf«. Es hat hier aber männliches Wortgeschlecht (. vor dem Wort), was ihm Personal-Bedeutung verleiht: Das heißt, dass alle diese Geschöpfe ein persönliches Bewusstsein und eine persönliche Beziehung zum Schöpfer haben werden. Dieses Bekenntnis ausnahmslos jedes Geschöpfes erfolgt m.E. erst in der Äonenvollendung, wenn »·d ·Gott [;dieplausnahmslos] ;allespl in .;allen/ ;allempl ist.« (1Ko15,28).

    Das stimmt mit Ps148 überein und ist auch in 1Ti6,13 enthalten:   1T6,13 Ich–gebe–ˆ [dir] ˆAn·weisung im–Augevor d Gott, der ·;dieplausnahmslos ·;allepl Dinge und Wesen ¯˙˙einst/ irgendwannlebendigwerden lässt/ –ins Lebenerzeugt A D F G H P Psi pc..; S Mt Tr: lebendigmacht und …

     ZOoJOPOIÄ´Oo, lebendigmachen (Jh5,21.21 (vg. 5M32,39 1S2,6) Jh6,63 – Rö4,17 8,11 – 1Ko15,22.36.45 – 2Ko3,6Ga3,21 – 1Ti6,(13 S Mt Tr) – 1P3,18), ist kein Synomym für Auferstehung (zum Leben oder zum Gericht und zweiten Tod), sondern bezeichnet einen Änderungsvorgang vom Tod zum unbegrenzt fortwährenden Leben. (/ProfHeil: /Allvers: LebeMach/2).

7.4 Der Missionsauftrag betreffs der gesamten Schöpfung

Mk16,15 Und Er–sagte zu ihnen: „¯Gehtpl hin die all·gesamte Welt und heroldet!/predigt!Aoristvon Anfang bis Ende/ Aoristbeginntzu herolden das Evangelium ·der allerganzen Schöpfung!

Ko1,23 {wenn dochwirklich}vorausgesetzt, dass ihrdarauffortwährend–bleibt/ beharrt in dem Glauben, ¯fest gegründetw–seiend und festsitzend, und ˆˆ¯euch nicht ˆˆ–vom Zeitstrom mit·bewegen lasst weg von der gewiss erwarteten Hoffnung des Evangeliums, wdas ihr–gehörthabt, wdas ¯zu herolden begonnen/¯‘geheroldet–worden–ist in der allganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, wdessen ˆˆˆDiener ·ich, ·Paulus, ichgewordenbin ˆˆˆ.

   Zur Schöpfung, die unter dem Himmel ist, gehören zwar nicht die in Ph2,10 genannten .,;Auf·himmlischen, aber die dort genannten ».,;a·Irdischen (wBd.: auf–der Erde Befindlichen« und auch die ».,;hbunterdem Erdboden Befindlichen«. 1P3,19 und 4,6 bestätigt, dass (wie in Jh5,25 angekündigt) auch im letzteren Bereich das Evangelium geheroldet wurde und wird. Weil das Herolden/ Predigen des Evangeliums gegenüber der ganzen Schöpfung (Mk16,15) ein Gebot des Herrn ist, ist es auch legitim, Gestorbenen und Dämonen Evangelium zu predigen, wie es z.B. J. C. Blumhardt getan hat. Ob er dabei wirklich Gestorbenen oder Dämonen, die sich als Gestorbene verstellten, gepredigt hat, ist nicht entscheidend, sondern beides liegt im Missionsauftrag. Es sind ja auch nicht wenige Spitzel, die sich als Christen verstellten, vom Evangelium getroffen worden und zum echten Glauben gelangt (vgl. Jh7,32+45-46). Auch wenn Dämonen heute anscheinend noch nicht aus der Gewalt Satans befreit werden können, bereitet das Hören des Evangeliums sie dafür vor. Über Franziskus von Assisi (1182-1226) schreibt A. Sierszyn (5): Er ermahnt alle vierfüßigen Tiere, die Vögel und die Fische, sogar die unbeseelte Natur, ihren Schöpfer zu loben. Im Anschluss an Psalm 148 preist er in einem hymnischen Gebet den Herrn mit allen Geschöpfen „vornehmlich mit unserer edlen Schwester, der Sonne, und dem Bruder Mond“. Sonne, Mond und Sterne sind unsere Geschwister. Franz ist aber kein Pantheist. Gott ist ihm der Schöpfer von allem. (2000 Jahre Kirchengeschichte S. 293). Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) betet in seinem Lied »Wenn ich, o Schöpfer, Deine Macht« (EKG435, EG506): 4. Dich predigt Sonnenschein und Sturm, Dich preist der Sand am Meere. Bringt, ruft auch der geringste Wurm, bringt meinem Schöpfer Ehre! Mich, ruft der Baum in seiner Pracht, mich, ruft die Saat, hat Gott gemacht, bringt unserm Schöpfer Ehre!

   Was Gottes Wort vorausgesagt hat, wurde von echten Söhnen Gottes geglaubt und bezeugt und wird durch echte Söhne Gottes auch verwirklicht werden.

7.5 Raubtiere werden zu Pflanzenfressern

Jes11,6-8: 6 Und der Wolf wird beim Lamm weilen und der Leopard beim Böckchen lagern. Das Kalb und der Junglöwe und das Mastvieh werden zusammen sein, und ein kleiner Junge wird sie treiben. 7 Kuh und Bärin werden miteinander weiden, ihre Jungen werden zusammen lagern. Und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. 8 Und der Säugling wird spielen an dem Loch der Viper und das entwöhnte Kind seine Hand ausstrecken nach der Höhle der Otter.

Jes65,25 Wolf und Lamm werden zusammen weiden; und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind; und die Schlange: Staub wird ihre Nahrung sein. Man wird nichts Böses und nichts Schlechtes tun auf meinem ganzen heiligen Berg, spricht der HERR.

    Dies wird m.E. bereits im ersten Hauptabschnitt des Regierens Christi, d.h. im tausendjährigen Friedensreich beginnen, weil da die Söhne Gottes enthüllt sind. Es werden nur Land(säuge)tiere und Schlangen genannt.

   In Hi40,19 heißt es vom Behemot: »Er ist der Anfang der Wege °eLs.« Hebr. BöHeMO´T ist Plural von BöHeMa´H, Tier/ Getier/ Landgetier, und ist vorstellbar als Nilpferd. In BöHeMO´T, wörtl.: Tiere, kann der Plural gedeutet werden als gewaltigespl–Tier und in geistlicher Bedeutung als Repräsentant/Gesamtheitplder Land(säuge)tiere. In Hi40,15 sagt Gott: »Sieh doch den Behemot, den Ich mit dir gemacht habe!«. Gott hat beide, die Landtiere und die Menschen, am sechsten Tag erschaffen und zurechtgemacht (1M1,25). Der Mensch ist nach demselben Bauplan wie die Land(säuge)tiere gemacht, und Gott beginnt laut den zitierten Jesaja-Stellen bei den Land(säuge)tieren mit der Ablegung des Raubtiermäßigen und des »Bösen und Schlechten« (Jes65,25), und darin sehe ich bei ihnen gemäß Hi40,19 »den Anfang der Wege °eLs«. Das gilt nicht nur für den Leib, sondern auch für die Seele der Land(säuge)tiere, die der des Menschen sehr ähnlich ist. Ein Hund, der keinen Herrn oder einen bösen Herrn hat, wird zum Musterbild der Unreinheit und Verkehrtheit, während ein Hund mit einem guten, liebevollen Herrn ein Musterbild von Treue und Hingabe werden kann. Wenn wir dem Herrn Jesus so treu anhangen wie mancher Hund seinem Herrn, werden wir in das Bild Jesu umgestaltet, der »das Bild des unsichtbaren Gottes ist« (Ko1,15).

    Ich denke, dass die Umwandlung der Raubtiere in Pflanzenfresser nicht schlagartig, sondern allmählich wachstümlich im Zusammenhang mit der Verkündigung des Evangeliums an diese Tiere erfolgt.

   Ich habe von modernen wissenschaftlichen Experimenten mit Tieren gelesen, in denen Säugetiere zu erstaunlichen denkerischen und sogar moralischen Leistungen gebracht wurden, sodass sie z.B. lernten, anderen Tieren in einer anderen Gruppe von dem ihnen zugeteilten Futter freiwillig abzugeben. Wissenschaftliche Methoden können bei der Evangelisierung von Tieren eine Rolle spielen, aber die Hauptrolle wird dabei das Wort Gottes und der Heilige Geist haben, wobei Gott auch Wunder geben wird, »die Kräfte des künftigen Äons« (Hb6,5).

   In Ap15,17 werden 2 Menschengruppen genannt, die im 1000-Jahr-Reich den Herrn erfolgreich suchen werden:   A15,17 aufdassdamit gegebenenfallsin der konkreten Lebenssituation ˆ (1.) die gmübrig·gelassenen der Menschen {den Herrn}( Objekt fehlt in Am9,12 LXX) ˆauseifrig bis zum Erfolgsuchen und (2.) all die Nationenmenschen, aüber .wpldie (männl. iSv. Einzelpersonen) ˆˆ d ·Mein Name ˆˆaan·gerufenwordenist zielgerichtet auf .siepl (männl. iSv. Einzelpersonen), sagt der HErr, der diese Dinge ˆˆˆ¯tut Am9,12«,

   Die erste Gruppe sind die überlebenden Menschen, die beim Nationengericht vom Herrn zum Ererben der Regentschaft aufgefordert und als Gerechte ins äonische Leben auf Erden eingewiesen werden (Mt25,34-40+46b). Die zweite Gruppe sind die gestorbenen Menschen, die sich während der 1000 Jahre noch im Totenreich (Scheol/Hades) befinden und noch kein äonisches Leben haben, für die aber zu Lebzeiten Fürbitte getan (»der Name des Herrn angerufen«) wurde. Beide Gruppen werden den Herrn bis zum Erfolg suchen. Hier wird sich die jetzt oft so vergeblich erscheinende Gebetsarbeit der Christen als überaus erfolgreich erweisen. Keine Fürbitte, die wir tun, geht ins Leere (vgl. Jes55,11).

   Die überlebenden Menschen (erste Gruppe) sind eine relativ kleine Zahl, denn durch die Endzeitgerichte wird die Menschheit sehr stark dezimiert werden (Jes13,12; Ze1,3; Of6,8; 9,15). Die gestorbenen und bis dahin noch nicht auferstandenen Menschen sind dagegen viele Milliarden. Der Ort, in dem sie sich befinden, heißt Scheol (hebr. Schö°O´L, von Scha°a´L, fragen, bitten), was fraglicher Ort bedeuten kann, aber geistlich-wörtlich übersetzt werden kann als: Ort des Fragens und Bittens (Lk16,24.27-28.30), oder: zum Fragen und Bitten zu bringende, gefangene Personengruppe. Der Scheol heißt im NT Hades, griechisch hAJ´DES, was übersetzbar ist als: un·gesehener/ un·sichtbarer/ un·gewahrbarerOrt, d.h. den man nicht sehen und sich nicht klar vorstellen kann.

     (Das AT und NT enthält sehr viele Informationen über Tod, Sterben und Totenräume, aus deren zusammenschauender Betrachtung vom NT her ein klares, verheißungsvolles Bild von der Entwicklung im Totenbereich gewonnen werden kann. Siehe /ProfHeil: /TotReich: Gehenna, TodRaum, TodRaAnh, und /ProfHeil: /Allvers: LebeMach, Ewig-Aeo).

   In Lk16,19-31 gibt der Herr Jesus ein Musterbeispiel dafür, wie ein typischer reicher gläubiger Jude, der die Forderungen des Gesetzes nicht im vorgeschriebenen Maß (5M15,7-11) befolgt hatte, im Hades Feuerqual erleidet und durch die dezente Seelsorge Abrahams vom Paradies aus zu einer Erbarmens-Gesinnung geführt wird, von der Jakobus sagt: »Die Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht« (Jk2,13).

    585 v.Chr. (nach Gerhard Maier: Hesekiel) wird in Hes32,21 erstmals im AT berichtet, dass Gestorbene im Scheol zueinander sprechen, womit das bis dahin allgemeine gedankenlose Dahindösen dort allmählich aufhörte (/ProfHeil: /TotReich: TodRaum/2.2). Als der Herr Jesus zwischen Tod und Auferstehung in den Totenräumen das Evangelium »den Geistern im Verwahrungsort predigte/ heroldete, die einst unüberzeugbar und unfolgsam waren, als die Langmut Gottes in den Tagen Noahs abwartete, während die Arche gebaut wurde,« (1P3,19), waren auch diese verstocktesten Ablehner des Wortes Gottes schon aufgewacht und bekamen nach 2500 Jahren das Evangelium angeboten. Weitere 2000 Jahre später ist der ganze Scheol hellwach und erwartet die Ankunft des Satans (Jes14,9-11), wenn er nach der Wiederkunft Jesu in den Abgrund (der im Scheol ist Jes14,15) hinabgeworfen wird (Of20,1-3). Die Scheol­insassen wissen bestens über Satans Wirken Bescheid (Jes14,12-17), und es hat in den verflossenen 2500 Jahren dort gewaltige Änderungen zum Positiven gegeben. Während die Könige zuvor in Schmach dalagen (Hes32,24.25.30), stehen jetzt alle Könige der Nationen von ihren Thronen auf (Jes14,9) und halten dem Satan seine Verbrechen vor. »Alle Könige der Nationen, sie alle ruhen in Ehren, jeder in seinem Haus.« (Jes14,18).

    Seitdem der Herr Jesus das Evangelium im Totenreich predigte (1P3,18-19; 4,6), sind sicher viele (oft nur teilwiedergeborene) Christen durch beharrliche und geduldige seelsorgerische Betreuung durch kluge Jungfrauenchristen vom Paradies aus entrückungsberechtigt geworden, aber m.E. wohl kaum viele heidnische Nichtchristen. Um auch diese dazu zu bringen, dass sie »den Herrn eifrig bis zum Erfolg suchen« (Ap15,17), ist sicher eine sehr intensive geistlich-seelsorgerliche Betreuung in den kommenden 1000 Jahren nötig – und das an vielen Milliarden. Auch die überlebenden Nationenmenschen sind ja alles solche, die den Herrn Jesus nicht wirklich kannten (Mt25,37-39), sondern Ihm nur aus menschlichem Erbarmen an Seinen ausgestoßenen und verfolgten Brüdern Treue erwiesen haben. Diese haben nur ein sehr niedriges geistliches Fassungsvermögen, sodass sie – ähnlich wie das Volk Israel während 1500 Jahren – noch Anschauungsunterricht durch Tieropfer und andere gesetzliche Nachschattungen während der 1000 Jahre benötigen (Hes40-48), um zu echten Söhnen Gottes heranzureifen.

    Die gestorbenen Tiere sind ja laut Pred3,20 am gleichen Ort wie die gestorbenen Menschen, also im Scheol/Hades, und was liegt näher, als dass auch die geistliche Betreuung der Menschen und Tiere durch die Söhne Gottes gemeinsam und in wechselseitiger Beziehung zwischen Menschen und Tieren erfolgt, sowohl die der auf Erden wie auch die der im Totenreich lebenden Menschen und Tiere.

7.6 Nicht vorgreifen, sondern gehorchen

    Die Söhne Gottes sind einerseits die Gott treu gebliebenen Engel, die durch ihre (zunächst nicht fehlerlose) Zurechtmachungstätigkeit an uns Menschen, gemäß dem Auftrag Gottes in 1M1,26a, während der letzten 6000 Jahre aus statusmäßigen zu tatsächlichen, wesenhaften Söhnen Gottes geworden sind.

   Andererseits gibt es (vor allem seit Gründung der Gemeinde Gottes Ap2), zunehmend Menschen, Christen, die Söhne Gottes sind, weil sie sich grundsätzlich und ständig vom Geist Gottes führen lassen (Rö8,14). Solche erlauben sich kein Privatleben außerhalb der Geistesführung und ignorieren nicht unbequeme Gebote Gottes, sondern stellen sich dem ganzen Wort Gottes und suchen es zu praktizieren. Sie führen ihr Leben als kluge Jungfrauen, die sich nicht damit begnügen, dass das Feuer des Heiligen Geistes in ihrer Lampe brennt, sondern dass sie auch zunehmend Öl (Nahrung für den Hl. Geist) im Behälter haben, um damit die Lampe nachzufüllen, wenn bzw. bevor der Docht in der Lampe nur noch glimmt. Söhne Gottes sind Siegende (Of2,7.11.17.26; 3,5.12.21; 12,11). Die völlige Vereinigung der Menschen-Söhne mit den Engel-Söhnen Gottes ist erst bei der Epiphanie Jesu vollzogen (Sa14,5 alle Heiligen mit Dir = die Engel Jesu Mt16,27 = die Heerabteilungen im Himmel Of19,14). Die Philadelphia-Gemeinde erkannte klar die Bruderschaft zwischen den Engeln Gottes und der Gemeinde, während die Laodizea-Gemeinde sie aufkündigte. (/ProfEndz: SaPhiLao/2.5).

   Weder unser persönlich zugeordneter Engel (Ps91,11) noch wir haben den Auftrag und das Recht zu einer persönlichen Kontaktaufnahme. Wer das versucht, wird einem Dämon Satans in die Hände fallen. Auch sollten wir nicht versuchen, schon jetzt Tiere zu evangelisieren, sondern warten, bis die Söhne Gottes enthüllt sind – nach der Wiederkunft Jesu. Der Herr Jesus war zunächst nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel (Mt10,5-6) und hielt sich an diese Grenze (Mt15,24). Nur aufgrund des demütigen Bekenntnisses der Kanaanäerin gewährte Er ihr vorzeitige Hilfe. Daraus und aus Bileams Eselin kann aber geschlossen werden, dass auch heute schon in seltenen Einzelfällen Tieren das Evangelium ansatzweise vermittelt werden kann.     Die Eselin Bileams hatte ein klares und nachvollziehbares Rechtsempfinden. Das Wunder bestand nur darin, dass sie es mit menschlichen Worten ausdrücken konnte (4M22,23-28-30).

    Wir sollten uns zu keiner Vorgriffstheologie verleiten lassen (wie Eva durch die Schlange). Die Teilnahme am Marsch für das Leben (gegen Abtreibung) hat Vorrang vor Demonstrationen gegen Massentierhaltung.       Die Tiere, mit denen wir Kontakt haben, sollten an unserem Verhalten erahnen können, dass wir Söhne Gottes sind, auch wenn wir ein Tier töten müssen. Das Tier, das wir töten, wird uns wiedersehen und wir werden es wiedersehen und werden es hin zum ewigen Leben betreuen.

31.12.2018                                                                                                                                             Bernd Fischer

1     Franz Delitzsch: Neuer Kommentar über die Genesis. Nachdruck der 5. Aufl. von 1887, Brunnen Verlag.

2     Karel Claeys: Die Bibel bestätigt das Weltbild der Naturwissenschaft. Christiana-Verlag. 1. Aufl. 1979.

3     Wuppertaler Studienbibel: Daniel, erklärt von Gerhard Maier.

4     Richard Wurmbrand: Das wahre Gesicht des Karl Marx.

5     Armin Sierszyn: 2000 Jahre Kirchengeschichte. SCM Brockhaus.

                                                                        Bernd Fischer, Feldstr. 9, 96337 Ludwigsstadt, 09263-6539005, Internet: Gtübel                                        C:GTÜ-PDFPROFENDZWOZUM411.411 3.1.2019/5.1./3.2./5.3./11.7.2019

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