„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

– Das 7. Gebot (neu überarbeitet!)

Die 10 Gebote

Das 7. Gebot

»Du sollst nicht ehebrechen« (2.Mo.20:14)

Um die Bedeutung dieses Gebotes zu erfassen, stelle man sich doch nur mal eine Welt ohne Verbindlichkeit zwischen Eheleuten vor. Nun, so schwer ist das nicht, denn wir leben ja inzwischen schon in einer Zeit, in der jede dritte Ehe geschieden wird. Unter Gläubigen sieht es leider nicht viel anders aus. Es gab mal eine Zeit vor zwei Jahren, als ich besonders für Brüder bat, deren Ehefrauen sie verließen; von anfänglich zwei Fällen, wurden es im Laufe der Zeit immer mehr, so dass es mir wie eine Epidemie vorkam. Die Leidtragenden sind nicht nur die Verstoßenen, sondern vor allen die Kinder. Millionen von Kindern wachsen nur mit einem Elternteil auf oder in sog. Patchwork-Familien, manche aber auch in Heimen. Sie werden vernachlässigt, teilweise auch misshandelt oder missbraucht, kommen unter schlechten Einfluss, nehmen Drogen und zeigen z.T. psychische Verhaltensauffälligkeiten.

Wer war Mohammeds Vater?

Als abschreckendes Beispiel für ein Kind, das in einem zerrütteten Elternhaus aufwuchs, sei hier der Prophet Mohammed genannt, der eigentlich Qathem Ibn Kilāb hieß. Als er im Jahre 570 n. Chr. geboren wurde, war sein angenommener »Vater« Abd’Allāh schon vier Jahre tot. Wie war das möglich? »Vor dem Islam gab es eine Form der Ehe namens Zawaj Al Rahe´t, was Gruppenehe heißt. Und so funktionierte diese Ehe: Die Frau schläft mit einer Vielzahl von Männern, sieben, zehn oder mehr… Diese Sexualpraktik wurde von der damaligen Gesellschaft akzeptiert. Wurde sie schwanger, ernannte die Frau, nachdem ihr Kind geboren wurde, einen der Männer zum Vater des Kindes« (Christian Prince: Allahs Täuschung. 2017. S.12).

Mohammeds Mutter Amina hatte Abd’Allāh erwählt, weil dieser ein besonders schöner Mann gewesen sein muss. Ein Hadith berichtet, dass die Frauen bis zu 100 Kamele boten, um mit ihm schlafen zu dürfen (Ebd., S.15). Als er starb, wurde im selben Jahr sein Bruder geboren, der vier Jahre ältere Onkel Hamza. Dieser beschimpfte Mohammed einmal öffentlich mit den Worten, dass er »nicht mehr, als ein Sklave« seiner Vorväter sei, worauf sich Mohammed zurückzog und verschwand, wohl um zu verhindern, dass er ihn noch mehr demütigte. Es wird vermutet, dass Mohammed ein Adoptivkind war. Als mit 7 Jahren auch seine Mutter starb, nahm ihn sein Großvater zu sich, der ihn auch später auf Handelsreisen begleitete.

Obwohl Mohammed Analphabet war, lernte er innerhalb kurzer Zeit das Ränkespiel. Er und seine Gefolgsleute überfielen Handelskarawanen und ganze Städte, sie töteten Juden und Christen und versklavte Frauen und Kinder, wie es auch heute noch der IS tut. Er nahm sich bis zu 10 Ehefrauen, obwohl er selber zuvor die Grenze auf max. 4 festgelegt hatte. Seine jüngste »Frau« war die 9jährige Aische, mit der er sich bereits verlobt hatte, als sie gerade einmal 6 Jahre alt war. Ein Hadith berichtet, dass er sogar einmal mit der Leiche einer jungen Frau Sex hatte. »Er schreckt vor keinem Mittel zurück, um seine Ziele zu erreichen bis hin zu Attentaten und Massenmord. Seine Karriere als Tyrann von Medina ist die eines Räuberhauptmanns… Er selbst ist ein ungezügelter Wollüstling… Für all seine Taten erheischt er stets die unmittelbare Befugnis der Gottheit« (Ibn Warraq: Warum ich kein Muslim bin. 2004. S.154).

Man könnte noch vieles schreiben über Mohammed, aber mir ging es nur darum, einen Zusammenhang aufzuzeigen zwischen seiner Kindheit ohne Vater in einer zügellosen Gesellschaft und seinem späteren psychopathischen Verhalten. Letztlich war sein Vater der Teufel, und von diesem lernte er zu lügen und zu morden (Joh. 8:44). Aber auch heute sind viele Kinder zu kleinen Tyrannen geworden. Wenn die Eltern ihre Verantwortung vor Gott nicht mehr wahrnehmen und den Kindern keine Vorbilder mehr sind, weil sie ihre eigenen egoistischen Interessen verfolgen, dann ist es naheliegend, dass auch die Kinder zu gefühlslosen Monstern werden.

Ich hatte selber mal so einen Burschen als Lehrling, ein junger Türke, der mit seinem rotzfrechen Mundwerk die ganzen Mitschüler in der Berufsschulklasse gegen den Lehrer aufwiegelte und schon aus drei Klassen geworfen wurde. Als ich mal mit ihm unter vier Augen sprach, verriet er mir, dass er einmal seinen Vater dabei erwischt hatte, wie er im Internet heimlich mit anderen Frauen flirtete. Das hatte ihn völlig verstört, so dass er in der Folge jeden Respekt vor seinem Vater verlor. Später aber hurte er selber mit mehreren Freundinnen zur gleichen Zeit. Er tat also das, was er bei seinem Vater abgeschaut hatte.

Eine verhängnisvolle Affäre

Wie tragisch die Folgen eines Ehebruchs für die Opfer sein können, lässt sich ein wenig dadurch erahnen, dass ein Ehebrecher im Alten Bund mit dem Tode bestraft werden sollte. Diese Treulosen sollten durch die Steinigung zu spüren bekommen, wie schmerzlich ihr rücksichtsloses  Verhalten für die Betrogenen war. Doch hat Ehebruch im Neuen Bund noch weit verheerendere Konsequenzen, nämlich den Verlust des ewigen Lebens! »Oder wisset ihr nicht, daß Ungerechte Gottes Regentschaft nicht erben werden? Lasst euch nicht irreführen! Weder Hurer, noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Weichliche(dem Sinngenuss Ergebene), noch Homosexuelle, noch Diebe, noch Habgierige, noch Rauschsüchtige, noch Schimpfer, noch Spitzbuben werden die Regentschaft Gottes ererben« (1.Kor.6:9 GtÜ).

Spätestens an dieser Stelle sollte jedem klar werden, dass Ehebruch oder Hurerei nicht etwa  Kavaliersdelikte sind in Gottes Augen. Die Welt spricht ja verharmlosend von einem »Seitensprung«, von einer »Liebesaffäre« oder einem »Techtelmechtel«. Die Bibel beschreibt an einer Stelle, wie ein typischer Ehebruch abläuft: »Und ich sah unter den Einfältigen, gewahrte unter den Söhnen einen unverständigen Jüngling… Und siehe, ein Weib kam ihm entgegen im Anzug einer Hure und mit verstecktem Herzen. – Und sie ergriff ihn und küsste ihn, und mit unverschämtem Angesicht sprach sie zu ihm: ‚…Komm, wir wollen uns in Liebe berauschen bis an den Morgen, an Liebkosungen uns ergötzen. Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist auf eine weite Reise gegangen…‘ Sie verleitete ihn durch ihr vieles Bereden, riss ihn fort durch die Glätte ihrer Lippen. Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochs zur Schlachtbank geht, und wie Fußfesseln zur Züchtigung des Narren dienen, bis ein Pfeil seine Leber spaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiß, dass es sein Leben gilt« (Spr.7:7-22).

Vor Jahren fuhr ich mal mit einem Bruder nach Ecuador um Geschwister zu besuchen. Wolfgang war Mitte 40, glücklich verheiratet und hatte vier Kinder im Pubertätsalter. Doch dann begegnete er Betty, einer ledigen Lehrerin, die ihm schöne Augen machte und ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Verstand raubte. Als ich bemerkte, dass zwischen den beiden etwas lief, stellte ich Wolfgang zur Rede. Ich konnte es nicht fassen, als er mir mit der Plattitüde kam »Kann denn Liebe Sünde sein?« All meine Warnungen stieß er in den Wind und ließ sich von seiner Frau scheiden, um Betty zu heiraten. Solche Christen haben offensichtlich überhaupt keine Gottesfurcht mehr. Sie glauben vielleicht, dass Gott Verständnis hätte für ihre fleischliche Schwäche. »Also ist der Weg eines ehebrecherischen Weibes: sie isst, und wischt ihren Mund und spricht: Ich habe kein Unrecht begangen« (Spr.30:20).

Sie haben sich im Grunde einen eigenen Gott geschaffen, der alles so toleriert, wie sie es gerne hätten (Ps.50:21). Interessant ist, dass das 7. Gebot auf der zweiten der beiden Gesetzestafeln an zweiter Stelle steht parallel zum 2. Gebot, das auf der ersten Steintafel an zweiter Stelle steht. Auf der ersten Steintafel geht es ja vor allem um die Beziehung zwischen Gott und den Menschen, und auf der zweiten um die Beziehungen der Menschen untereinander. So wie man durch Götzendienst Gott gegenüber untreu wird, so wird ein Mensch durch Ehebruch seinem Ehepartner untreu. Aber den Schaden hat nicht nur dieser und die gemeinsamen Kinder, sondern häufig auch die Familie der ebenso treulosen Komplizin. Weil David durch seinen Ehebruch eine ganze Familie zerstörte, sollte auch seine eigene Familie auseinanderbrechen (2.Sam.11). »Wer mit einem Weibe Ehebruch begeht, ist unsinnig; wer seine Seele verderben will, der tut solches« (Spr. 6:32).

Scheidung – eine Verleitung zum Ehebruch

Einem Ehebruch geht häufig eine unglückliche Beziehung voraus. Die Ehe ist wie ein Garten, der »in Schuss« gehalten werden muss, damit nicht Dornen und Disteln wachsen können. Wenn aber nach vielen Jahren die Eheleute feststellen, dass sie ihre Beziehung schon lange sehr vernachlässigt haben, ist es manchmal schon zu spät für Verbesserungen, da einfach die Kraft fehlt, seine liebgewonnenen Gewohnheiten zu verändern. Statt aber noch gerade rechtzeitig eine Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen in Form einer christlichen Eheberatung, entscheiden sich leider viele Paare für den bequemeren Weg einer Trennung.

Der Mensch ist aber normalerweise nicht dazu begabt, allein zu sein (1.Mo.2:18, Pred.4:9). Neben den sozialen Bedürfnissen hat der Mensch ja auch den Sexualtrieb, den Gott erfunden und unter strengen Auflagen ihm geschenkt hat. Geschlechtsverkehr ist eben nur in einer Ehe erlaubt, so wie geschrieben steht: »Wegen der Gefahr der Hurerei soll ein Mann die eheliche Beziehung mit seiner Frau pflegen, und eine Frau soll die eheliche Beziehung mit ihrem Mann pflegen. Der Mann darf sich seiner Frau nicht verweigern, und genauso wenig darf sich die Frau ihrem Mann verweigern. Die Frau hat über ihren Körper kein Verfügungsrecht, sondern der Mann, und ebenso hat der Mann kein Verfügungsrecht über seinen Körper, sondern die Frau. Keiner von euch darf sich seinem Ehepartner entziehen, es sei denn, ihr beschließt gemeinsam, eine Zeitlang auf den ehelichen Verkehr zu verzichten, um euch ganz auf das Gebet zu konzentrieren. Aber danach sollt ihr wieder zusammenkommen; sonst könnte euch der Satan in Versuchung bringen, weil es euch schwer fallen würde, euer sexuelles Verlangen zu kontrollieren« (1.Kor.7:2-5 NGÜ).

Es ist erstaunlich, wie Paulus, der ja selber unverheiratet war, Verständnis hatte für die Schwachheit der Menschen. Sich ein Leben lang der sexuellen Lust zu enthalten, ist nach den Worten des HErrn eine besondere Gabe: »Nicht alle fassen dieses Wort, sondern denen es gegeben ist« (Mat.19:11). Deshalb ist die von der Katholischen Kirche geforderte Ehelosigkeit für Priester für die allermeisten von ihnen eine »Vorschrift der Mühsal« (Jes.10:1). Der Zwang zum Zölibat hat viele Priester in die Unzucht und Hurerei getrieben bis hin zur Homosexualität, weshalb sie eine dämonische Irrlehre ist: »Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten [auch: »in hysterischen Zeiten«, gr. hYSTÄROIS] einige (Christen) der Glaubenstreue abstehen werden, weil sie (ihre aufmerksame )Zu(wendung) haben (zu) irreführenden Geistern und Belehrungen von Dämonen, infolge der Heuchelei von Lügenrednern, die gebrandmarkt sind in Bezug auf ihr eigenes Gewissen, die verwehren zu heiraten…«. Paulus schreibt weiter: »Am liebsten wäre mir ja, wenn jeder wie ich die Befähigung hätte, ledig zu bleiben. Aber es haben nicht alle die gleiche Gnadengabe; dem einen gibt Gott diese, dem anderen eine andere. Den Unverheirateten und den Verwitweten rate ich, (ehelos) zu bleiben, wie ich es bin; das ist das Beste für sie. Fällt es ihnen jedoch zu schwer, ihr Verlangen zu beherrschen, dann sollen sie heiraten. Es ist besser zu heiraten, als (von unerfülltem Verlangen) verzehrt zu werden [wörtl. »als von feur(igem Verlangen bedräng)t zu sein]« (1.Kor.7:7-9 NGÜ u. GtÜ). 

Warum das Unverheiratetsein besser sein soll, erklärt er dann etwas später, indem er von der Unfreiheit der Ehemänner spricht, weil sie ständig die Erwartungen ihrer Frauen erfüllen müssen (1.Kor.7:33). Jeder Ehemann kann davon ein Lied singen. Ob es nun der gemeinsame Einkaufsbummel am Wochenende ist oder der (Pflicht-) Besuch bei den Verwandten und Freunden: immer muss der Mann dabei sein, da ja schließlich alle anderen Männer auch immer brav mitkommen. Und nicht zu vergessen die Gartenarbeit! Und der gemeinsame Urlaub! und, und, und. »Drum prüfe wer sich ewig bindet« empfahl schon Schiller. Und dann kommen auch noch die Wechseljahre! Diese waren wahrscheinlich der Anlass für die Empfehlung in Spr.25:24 »Besser auf einer Dachecke wohnen, als ein zänkisches Weib und ein gemeinsames Haus«.

Einige Pharisäer lösten dieses Problem dadurch, indem sie ihrer Ehefrau einen Scheidebrief gaben, um sich dann die nächste zu nehmen. Ähnlich wie Ex-Kanzler Gerhard Schröder mal sagte: »Ich brauche alle 12 Jahre eine neue Frau« (…und dann am besten gleich noch eine jüngere!). Die Regelung, die »Mose« im Gesetz gab, seiner Frau einen Scheidebrief zu geben, wenn er »etwas Anstößiges« an ihr gefunden hat (5.Mo.24:1), wurde von vielen Pharisäern schamlos ausgenutzt und missbraucht. Dabei ist nicht alles, was legal ist, auch legitim. Auch die Polygamie wurde ja im Alten Bund toleriert, jedoch streng reguliert. Dass Gott aber menschliche Gepflogenheiten unter bestimmten gesetzlichen Einschränkungen zuließ, ist kein Beweis für ihre Berechtigung. Dies macht der HErr Jesus unmissverständlich deutlich:  Der HErr Jesus schob aber einen Riegel vor diese Praxis, indem Er sprach: »Jeder, der seine Frau entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und jeder, der die von einem Manne Entlassene heiratet, begeht Ehebruch« (Luk.16:18).

Widersprach der HErr damit dem Gesetz? Nein, keineswegs. Die Scheidebriefregelung diente dem Rechtsschutz der entlassenen Frau, damit, wenn sie wieder geheiratet (und damit sozial versorgt) wurde, ihr vormaliger Mann sie und ihren neuen Mann nicht des Ehebruchs anklagen konnte. »Von Anfang« hatte Gott sich den Menschen als eine Einheit vorgestellt, die aus zwei Teilen besteht, ähnlich der rechten und linken Gehirnhälfte. Das hebr. עצֵּלָ֛ Ze´La˜ in 1.Mo.2:22 bedeutet eigentlich nicht »Rippe«, sondern »Seite« und wird auch in diesem Sinne an anderen Stellen so gebraucht (z.B. 2.Mo.26:20,26,27,35, 1.Kön.6:5,8,15,16,34, Hes.41:5,6,ff). Eva wurde nicht nur nach Adam geschaffen, sondern auch aus ihm und für ihn.

Man stelle sich vor, dass Gott bei der Erschaffung von Eva den Adam wie eine Zelle »geteilt« hat, um aus beiden Hälften jeweils selbständige Einheiten zu bilden (neudeutsch »klonen« genannt). Deshalb finden wir heute in jeder einzelnen Zelle sowohl X- als auch Y-Chromosomen. Und durch die Schaffung der Sexualität hat Gott sie dann wieder wie zwei passende Puzzleteile »zusammengefügt«. Das beinhaltet viel mehr als nur zwei miteinander verbundene Körper, nämlich ein neues Schöpfungswerk Gottes, und deshalb sollte der Mensch dieses auch nicht mehr scheiden. Bis vor 50 Jahren wurde sogar in der Welt das Ehegelöbnis ernst genommen: »…bis dass der Tod euch scheide

Der HErr Jesus sagt: »Ich aber sage euch: Wer irgend seine Frau entlassen wird, außer auf Grund von Hurerei, macht (o. BEWIRKT), dass sie Ehebruch begeht; und wer irgend eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch« (Mat.5:32). Wir haben hier einen Rechtsgrundsatz, der auch in unserem heutigen Rechtssystem noch gilt, nämlich der Haftung von Folgeschäden aufgrund unerlaubter Handlung. Das finden wir immer wieder in der Thora (z.B. 2.Mo.21-23), dass jemand auch dann haftbar gemacht wird, wenn er nicht direkt den Schaden verursacht hat, aber aufgrund von Fahrlässigkeit auch nicht verhindert hat. Ein Mann, der einen stößigen Stier (oder einen bissigen Hund) besitzt und nicht ausreichend dafür Sorge trägt, dass dieser keinen Schaden herbeiführt, muss voll und ganz dafür bezahlen, im Alten Bund sogar mit seinem Leben. Es gilt hier das Verursachungsprinzip.

Die Leichtfertigkeit, mit der damals und heute Ehen geschieden werden, ist erschreckend. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob sich Eheleute »nur« dauerhaft trennen oder sich scheiden lassen, denn vor Gott ist es das Gleiche. Das griechische Wort ἀπολυω APOLY´Oo = »ablösen, entlassen« wird nicht nur in Bezug auf Joseph gebraucht, der erwog, seine Frau Maria zu entlassen, sondern z.B. auch auf Pilatus, der den Barabbas »entlassen« musste. Man könnte es also auch übersetzen mit »jmd. seinem eigenen Schicksal überlassen, indem man sich zugleich aus seiner eigenen Verantwortung stiehlt«. So wie Kain sagte: »Bin ich etwa meines Bruders Hüter?!« (1.Mo.4:9). Damals waren es ausschließlich Männer, die ihre Frauen entließen, während es heute überwiegend die Frauen sind, die – angestachelt durch die Illusionen der Emanzipation – sich von ihren Männern scheiden lassen, um ein neues und vermeintlich besseres Leben zu haben. Deshalb ruft Gott heute besonders diesen zu: »Ich hasse Entlassung, spricht der HErr, der Gott Israels; … So hütet euch in eurem Geist, dass ihr nicht treulos handelt« (Mal.2:16).

Hurerei

In der bereits zitierten Erklärung aus der Bergpredigt, macht der HErr Jesus eine bedeutsame Ausnahme: »Ich aber sage euch das jeder, der seine Frau entlässt, außer bei nachgewiesener Hurerei, macht, dass mit ihr die Ehe gebrochen wird; und wer wenn (sich die Gelegenheit bietet) eine entlassene Frau heiratet, lebt in ständigem Ehebruch« (Mat.5:32 GtÜ). Die hier gebrauchte griech. Formulierung παρεκτὸς λόγου πορνείας PAREKTOS LÓGOU PORNÄIAS, enthält das Wort LOGOS = Wort, hier gebraucht im Sinne von »Rechenschaft ablegen«, »einen Nachweis erbringen«, also nicht bloß aufgrund eines Verdachts. Ehebruch ist nicht das Gleiche wie Hurerei (gr. πορνείᾳ, PORNÄIA), sondern nur eine mögliche Auswirkung. In anderen Bibeln wird das Wort PORNÄIA auch auch mit »Unzucht« oder »sexuelle Unmoral« übersetzt. Hurerei bedeutet aber nicht nur Prostitution, sondern jede nicht-eheliche bzw. außer-eheliche Beziehung auch mit unterschiedlichen Partnern wie vorehelicher Geschlechtsverkehr (inkl. Petting) oder sog. »offene Beziehungen«. Die Ehe ist Gott absolut heilig, und deshalb hat Er den Geschlechtsverkehr allein auf den Ehepartner beschränkt.

Mir begegnete mal ein junger Christ in der Fußgängerzone, als ich Traktate verteilte, und er erzählte mir, dass er verheiratet sei, aber in schwerer Sünde lebte, weil er ein Doppelleben führe. Dann machte er sein Portemonnaie auf und zeigte mir einen ganzen Batzen Visitenkarten. Er sagte, dass er zu jeder Zeit eine dieser Frauen anrufen und mit ihr Sex haben könnte, und das schon seit Jahren. Er wolle dies eigentlich nicht, aber er sei davon völlig abhängig. Er habe schon mit dem Gedanken gespielt, dies seiner Frau zu beichten, aber hatte Angst, dass sie sich dann von ihm trennen würde. Ich erinnerte ihn daran, dass kein Hurer oder Unreiner ein Erbteil im Reich Gottes haben wird (Eph.5:3-5), und ob es ihm das wert sei.

Es gibt aber auch eine geistliche Hurerei, das ist jede Form von unerlaubten Beziehungen (auch Verschwägerung 2.Mo.34:16, 5.Mo.7:3-4) mit Ungläubigen, vor allem aber mit Gott feindlichen Personen und Mächten. Dazu gehören Religionen und Ideologien oder gar deren Beteiligung an meiner Beziehung zu Gott (2.Mo.34:16). So hat die Hure Babylon ja bekanntlich »mit den Königen der Erde Hurerei getrieben«, d.h. mit ihrer Stellung vor und zu Gott unvereinbare ideologische, politische und geschäftliche Beziehungen unterhalten (Offb.18:3). Gott ist ein eifersüchtiger Gott, und Er will nicht, dass wir uns den Einflüssen der Welt so aussetzen, wie es Seine Braut Israel (d.h. die 10 Stämme) im Alten Bund tat, von der Er sich am Ende lossagte (Hos.1:9) und »ihr den Scheidebrief gab« (Jer.3:8). Aber auch Jerusalem ( = Juda) hatte Er wie ein junges Mädchen auferzogen und für sie gesorgt, aber sie bot – im Bilde gesprochen – sich jedem Passanten an, der am Wege vorbeiging und nahm dafür nicht einmal Geld (Hes.16:25,31). Aber die gleiche Gefahr sah auch Paulus für die Braut Christi im Neuen Bund, die er »als eine keusche Jungfrau dem Christus darstellen« wollte (2.Kor.11:3). Schon Jakobus warnte die Gläubigen: »Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft/ Liebe (betreffs/ vonseiten) der Welt Feindschaft gegen Gott (vonseiten Gottes) ist? Wer (auch immer) nun/also (die) Absicht (fasst)t /(den) Willensentschluss (fass)t, (ein) Freund der Welt zu sein, stellt sich als Feind Gottes dar« (Jak.4:4 GtÜ). Bileam hatte dem König Balak geraten – nachdem ein Verfluchen des Volkes Israel nicht möglich war – das Volk durch Hurerei mit den Moabiterinnen zu Fall zu bringen, indem Gott selbst Seinem Volk die Feindschaft erklären musste (4.Mo.31:16). Auch heute wird diese »Lehre Bileams« verkündigt, dass man ruhig alles mitmachen könne, was die Welt macht und das schon für Gott in Ordnung sei (Offb.2:14).

Pornografie

Im weiteren Sinne meint PORNÄIA natürlich auch das Anschauen von Pornografie. Diese gab es zwar noch nicht zu biblischen Zeiten, aber schon Hiob wusste, dass er beim Blick auf eine Jungfrau sexuelle Erregung verspüren würde bzw. den Wunsch, mit dieser schlafen zu können, weshalb er mit seinen Augen einen Bund gemacht hatte (Hiob 31:1). Die Blöße eines Menschen (der nicht der eigene Ehepartner ist) aufzudecken, d.h. ihn nackt zu sehen, war schon schlimm genug und wurde im Alten Bund streng verboten (3.Mo.18 + 20). David nahm sich vor: »Was schändlich ist, werde ich nicht vor meine Augen stellen. Ich hasse es, wenn Menschen sich von Gott abwenden – nichts davon soll bei mir zu finden sein« (Ps.101:3 NGÜ). Ein Christ, der sich Pornos ansieht, befleckt nicht nur sein Denken, sondern öffnet sich auch einem dämonischen Einfluss, nämlich dem »Geist der Hurerei« (Hos.4:12, 5:4)

Männer reagieren im Unterschied zu Frauen ja viel stärker auf optische Schlüsselreize. Der Konsum von Pornografie bewirkt im männlichen Gehirn einen Anstieg des Dopamins (Glückshormon), ähnlich wie es auch Kokain- und Spielsüchtige erleben. Im Lauf der Zeit werden dann aber immer höhere Grade von Stimulation nötig; gewöhnliche Sex-Bilder verlieren an Kraft, was dazu führt, dass die Konsumenten Bilder brauchen, die weitere Tabus brechen, um sich gleichermaßen gut zu fühlen. Die Männer selbst empfinden ihre Sucht als Kränkung ihres Selbstwertgefühls und entwickeln einen Selbsthass. Es gibt Brüder, die sich völlig zurückgezogen haben, nicht mehr zur Gemeinde gehen oder zum Hauskreis, weil sie sich als würdelos sehen und keine Kraft haben, sich nach außen weiter als fromm und gottesfürchtig zu geben. Wenn man sie anruft, um sich nach ihnen zu erkundigen, wollen sie meist nicht, dass man sie besucht. Und auch wenn sie nicht darüber sprechen wollen, ahnt man schon den Grund.

Als die Kinder Israel von ihren Feinden beherrscht wurden, haben sie sich in Höhlen und Bergklüften zurückgezogen (Richt.6:2). Damals fand sich auch kein »Schmied« im ganzen Lande Israel (1.Sam.13:19), also übertragen auf heute: das Wort Gottes (Schwert) wird – wenn überhaupt noch angewendet – nur noch in »abgestumpfter« Form geübt und verkündigt, weil die eigenen »Philister« in ihnen nicht erlauben, dass sie das Wort in all seiner »Schärfe« glauben, denn das würde bedeuten, dass sie Heuchler werden müssten, die es zwar predigen, aber nicht danach leben (Mat.23:3, 1.Kor.9:27).

So viele junge Brüder heute, die eigentlich gut geeignet wären, um das Wort Gottes zu verbreiten, hat der Feind zur Strecke gebracht und durch Pornografie unbrauchbar gemacht für das Reich Gottes! »Wie wurde verdunkelt das Gold, verändert das gute, feine Gold! Wie wurden verschüttet die Steine des Heiligtums an allen Straßenecken! Die Kinder Zions, die kostbaren, die mit gediegenem Gold aufgewogenen, wie sind sie irdenen Krügen gleichgeachtet…!« (Klag.4:1-2). Das ist genau die Situation heute: Die vormaligen »Jungfrauen und Jünglinge sind in Gefangenschaft geraten« (Klag.1:18). Ein Bruder bekannte mir mal seine Pornosucht, die schon seit Jahren sein Gewissen plagte. Er hatte gehofft, dass dieses Laster automatisch aufhören würde, als er eine Schwester aus der Gemeinde heiratete, aber dies erwies sich als Trugschluss. Ansonsten ist er hochbegabt, kaum einer kennt die Bibel so gut wie er, und seine Bibelauslegungen sind immer ein Genuss für das Herz. Aber weil er nicht frei kam von dieser Abhängigkeit, hat er sich traurigerweise selbst für unbrauchbar erklärt, um seine Gaben auch einzusetzen. Es ist wirklich ein Jammer! Als ich ihn mal fragte, wie er seine Beziehung zum HErrn einstufen würde auf einer Skala von 1 bis 10, antwortete er: »Derzeit unter 1…«.

Was aber würde passieren, wenn seine Frau ihn eines Tages dabei erwischen würde, wenn er einen Pornofilm schaut? Dürfte sie sich dann von ihm scheiden lassen? Schließlich erlaubt der HErr doch hier im Falle von Hurerei die Scheidung (vergl. auch Mat.19:9). Und zudem sollen wir doch mit einem, »der sich Bruder nennt« und noch in Sünden wie Hurerei lebt, keine Gemeinschaft haben, ja »mit einem solchen nicht mal essen« (1.Kor.5:11)…
        Tatsächlich aber stünde eine sofortige Scheidung im Widerspruch zu dem Grundsatz, dass wir dem Sünder vergeben sollen, wenn er seine Schuld bereut. Auch der HErr Jesus hat ja die Ehebrecherin nicht verurteilt, nachdem ihre Ankläger aufgrund persönlicher Schuld auf eine Bestrafung verzichtet hatten (Joh.8:10-11); aber Er mahnte sie auch: »Gehe hin und sündige nicht mehr.« Auch wir sollen einander immer wieder vergeben, wenn nötig sogar bis zu »70 mal 7 mal« am Tag, sofern der Sünder seine Schuld bereut und gegen die Sünde ankämpfen will. Die Sünder sollten aber auch irgendwann »der Buße würdige Früchte« zeigen, indem sie »den Anstoß zu ihrer Missetat« aus ihrem Leben entfernen, anstatt ihn weiter zugänglich zu haben (Hes.14:1-11).

Wenn ein Mann heutzutage den ganzen Tag ungewollt  mit Bildern konfrontiert wird oder auch Begegnungen hat mit attraktiven jungen Frauen auf der Arbeit etc., kann er diesen Reizen häufig nur durch die gewisse Hoffnung widerstehen, dass er abends mit seiner Frau Geschlechtsverkehr haben kann. Dann aber kommt er heim, und sie sagt zu ihm: »Heute nicht!« Oder sie fängt kurz vor dem Zubettgehen einen Streit   an, und die Hoffnung ist geplatzt. Oder der Mann spürt die Geringschätzung durch seine Frau und ist beim Beischlaf impotent oder kaum befriedigt. Geringschätzung des Mannes durch die eigene Frau (oder der Frau durch den eigenen Mann) ist heute massenhaft wirksam als Frucht der Emanzipation der Frau. Der Mann braucht außer der Ehrfurcht (Eph.5:33) die Befreundung (PhILI´A freundliebes Verhalten) durch seine Frau (Tit.2:4), und sie braucht die gottähnliche Liebe (AGA´PE) von ihrem Mann, der mangelnde Befreundung nicht mit Trotz oder Eingeschnapptsein erwidert. Wenn Brüder ihre Ehefrauen nicht durch rücksichtsvolle Achtsamkeit ehren, weil sie das schwächere Gefäß sind, werden ihre Gebete sogar verhindert (1.Petr.3:7).

Das zerstörerischste Rezept für die Ehe und die Beherrschung des Geschlechtstriebs ist die total antibiblische Verketzerung des geschlechtlichen Umgangs in der Ehe. Paulus schränkte jede sexuelle Abstinenz innerhalb der Ehe streng ein (1.Kor.7:5). Enthaltung kann nur vorübergehend und aufgrund völlig druckloser gegenseitiger Vereinbarung positiv sein. Deswegen lesen wir in Spr.5:19  wörtlich: »Ihre Brüste sollen dich berauschen jederzeit, in ihrer Liebes⟨erweis⟩ung sollst du abirrentaumeln immerdar!«.

Wer von seiner geschlechtlichen Begierde geplagt wird und keine Ehefrau hat, sollte Gott um eine bitten und dann nach ihr suchen (1.Kor.7:9). Falls er aber homosexuelle Neigungen hat, muss das nicht die Patentlösung sein. Es gibt dann immer noch den Ausweg der Selbstbefriedigung. Diese ist als Notlösung akzeptabel, aber man sollte keinerlei Bilder oder andere Hilfsmittel dazu benutzen, denn dann wird sie zur Unreinheit bzw. gedanklichen Hurerei. Ich denke, dass in der Bibel gerade deshalb eine eindeutige Aussage zur Selbstbefriedigung fehlt, weil sie nicht als Sünde stigmatisiert werden soll. Trotzdem sollte man als Ziel im Auge behalten, auch von der Selbstbefriedigung loszukommen.

Ehebruch oder Hurerei

Hurerei und Ehebruch werden in der Bibel oft nebeneinander genannt (z.B. Mat.15:19; Mark.7:21; 1.Kor.6:9; Hebr.13:4). Dabei ist Hurerei der umfassendere Begriff, der oft auch Ehebruch einschließt, z.B. in Offb.21:8 und 22:15, wo nur Hurer genannt werden, aber Ehebrecher ebenfalls gemeint sind. Ehebruch bezieht sich in erster Linie auf einen Treuebruch zum eigenen Ehepartner und in zweiter Linie, wenn der Ehebruchpartner verheiratet ist, auch auf den zusätzlichen Treuebruch zu dessen Ehepartner. Unverheiratete können nur im zuletzt genannten Sinn Ehebruch begehen. Der Ehebruch des Volkes Israel gegen den HErrn, ihren Eheherrn, wird nur sehr selten Ehebruch genannt (z.B. in Jer.3:9 und Hes.23:37). Fortgesetzter Ehebruch, vor allem solcher mit verschiedenen Partnern, ist Hurerei, die sowohl Verheiratete und Unverheiratete begehen können. Gott benennt den Götzendienst der Heiden und auch den Götzendienst Israels als »ihren Göttern nachhuren« (2.Mo.34:15-16, 3.Mo.17:7, 20:5, 5.Mo.31:16, …). Dasselbe nennt Er aber in Jer.3:9 »sie trieb Ehebruch mit Stein und mit Holz«. Gott nennt aber auch alle Bestrebungen, die nicht im Rahmen der Gebote Gottes sind, Hurerei: »Und das soll euch zur (Merk)quaste werden, und ihr sollt sie ansehen und dabei an alle Gebote Gottes denken und sie tun, und ihr sollt nicht eurem Herzen und euren Augen nachfolgen, deren Gelüsten ihr nachhurt« (4.Mo.15:39).

Ehebruch ist also kein unmittelbarer Ehezerbruch, sondern ein Treuebruch, der meistens schon im Herzen stattfindet und gar nicht unbedingt äußerlich in Erscheinung treten muss (vergl. Jak.4:4). Hurerei hingegen ist immer eine tatsächliche körperliche Vereinigung uns Einswerdung mit dem Fremden. Dies wird auch sehr deutlich durch die Worte des HErrn Jesus: »Ihr habt gehört, daß gesagt ist: ‚Du sollst nicht ehebrechen‘. Ich aber sage euch, dass jeder, der ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. Wenn aber dein rechtes Auge dich (irgendwann / immer wieder)-verstrickt (zu Sünde oder Untreue verleitet), reiß es (sofort /völlig / mit einem Ruck / mit ganzer Entschiedenheit) heraus und wirf es weg von dir! Denn nutzbringend ist es dir, dass verloren( geh)t /zugrunde geht eines deiner Glieder und nicht dein ganzer Leib in die Gehenna geworfen wird…« (Mat. 5:27-29). Außer dem Kirchenvater Origenes kenne ich keinen, der »sich um des Reiches der Himmel willen [buchstäblich] verschnitten« hat, also zum Eunuchen wurde (Mat. 19:12). Aber es gab sicher schon viele, die es versucht haben aus lauter Verzweiflung. Tatsächlich will Gott aber nicht unbedingt, dass wir uns kastrieren oder durch übertriebene Selbstquälung unseren Willen trainieren, sondern wir sollen vor der Hurerei fliehen (1.Kor.6:18) und alles aus unserem Umfeld »herausreißen«, was uns zur Sünde verleitet: z.B. den Fernseher, das Kino, das Internet, den Computer, die Illustrierte, die Augen senken in Porno-Umgebung (und dabei Gott für die eigene Frau danken), Nüchternheit zu jeder Zeit, Gedankenzucht üben, geistliche Gedankeninhalte und ständige Dankbarkeit pflegen (Eph.5:19), verführerischen Umgang abbrechen usw.

Wenn aber ein Christ irgendwann aufhört zu kämpfen, weil er nicht den Glauben hat, dass er mit Gottes Hilfe je einen Sieg haben wird gegen seine sündigen Neigungen, dann kann das für eine Ehe auf Dauer sehr belastend sein. Wenn z.B. ein Bruder feststellt, dass er sich zu anderen Männern hingezogen fühlt oder eine Schwester zu anderen Frauen, und dieser Neigung nachgibt, dann ist das Ehebruch. Aber darf sich der betrogene Ehepartner dann auf die Hurereiklausel berufen und sich scheiden lassen?

»Außer aufgrund von Hurerei…«

»Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlassen wird, außer aufgrund von Hurerei, macht, dass mit ihr Ehebruch begangen wird; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch« (Mat.5:32).

»Ich sage euch aber, dass, wer immer seine Frau entlässt, außer wegen Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch« (Mat.19:9).

»Jeder, der seine Frau entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und jeder, der die von einem Mann Entlassene heiratet, begeht Ehebruch« (Luk.16:18).

Hier stellt sich zunächst die generelle Frage, ob man geschlechtsspezifisch formulierte Aussagen geschlechtsunspezifisch verallgemeinern darf, also z.B. Röm.7:2 und 1.Kor.7:39 und 1.Kor.7:11 und 1.Kor.7:27-28 auch für das andere Geschlecht als gültig behandeln darf. Ich, und nicht nur ich, meine: unter den heutigen Verhältnissen ja, weil es kaum noch soziale und rechtliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Solche Grundsatzfragen sollte ein Ausleger nicht nach eigenem Ermessen entscheiden, sondern sich an dem orientieren, was in der »Säule und Sitzfeste der Wahrheit« allmählich Anerkennung gefunden hat. Das gilt aber nicht für widerbiblische Unsitten, die sich ohne wirkliche sachliche Gründe im Rahmen des allgemeinen Abstehens vom Wort Gottes durchgesetzt haben, wie z.B. die fehlende Kopfbedeckung der Frau und »mann⟨typisches⟩ Gerät auf einer Frau« (5.Mo.22:5), wozu auch das Hosentragen gehört.

In den ersten beiden Aussagen erlaubt der HErr Jesus Ehescheidung im Falle von Hurerei des Ehepartners. Wie schon weiter oben gezeigt, ist mit Hurerei an vielen Stellen auch fortgesetzter Ehebruch gemeint, d.h. ein ausnahmsweiser Ehebruch berechtigt noch nicht zur Ehescheidung. In der dritten Aussage Luk.16:18 nennt Er Ehescheidung, ohne den Grund von Hurerei des Ehepartners, mit darauf folgender Wiederheirat. Viele fassen die Aussage so auf, als ob der HErr Jesus hier die Ehescheidung grundsätzlich untersagt, auch im Falle von Hurerei des Ehepartners. Damit würde Er aber Seinen Aussagen in Mat.5:32 und 19:9 widersprechen, und das kann nicht sein. Man kann hier nur annehmen, dass Er Ehescheidung ohne vorausgehende Hurerei des Ehepartners meint, denn für diesen Fall gibt Er in der Tat keine Berechtigung zur Ehescheidung.

Viele fassen die drei Aussagen aber sogar so auf, dass der HErr auch bei unverschuldeter Ehescheidung Wiederheirat zu Lebzeiten des Ehepartners grundsätzlich untersagt, was die drei Stellen aber nicht deutlich sagen. Man beruft sich dabei aber auf weitere Stellen:

»1Oder wisst ihr nicht, Brüder – denn ich rede zu denen, die Gesetz kennen –, dass das Gesetz über den Menschen herrscht, solange er lebt? 2Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an den Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, so ist sie losgemacht von dem Gesetz des Mannes. 3So wird sie nun, während der Mann lebt, eine Ehebrecherin genannt, wenn sie eines anderen Mannes wird; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei vom Gesetz, so dass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie eines anderen Mannes wird« (Röm.7:1-3).

»Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschlafen ist, so ist sie frei, sich zu verheiraten, an wen sie will, nur im HErrn ⟨muss es geschehen⟩« (1.Kor.7:39).

Hier beruft sich Paulus ausdrücklich auf das Gesetz, das Ehebruch im 7. Gebot untersagt (und sogar unter Todesstrafe stellt, die aber praktisch so gut wie nie angewendet wurde: siehe Sprüche 5; 6; 7, wo nur vor der Rache des Ehemanns, aber nicht vor der Justiz gewarnt wird). Im Gesetz wird aber Ehescheidung zwar nicht ausdrücklich erlaubt, aber doch geregelt und damit geduldet – »wegen eurer Herzenshärtigkeit« (Mat.19:8): »1Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet und es geschieht, dass sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er etwas Anstößiges an ihr gefunden hat und er ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus entlassen hat, 2 und sie ist aus seinem Haus gezogen und ist hingegangen und ⟨die Frau⟩ eines anderen Mannes geworden, 3 ⟨wenn dann⟩ auch der andere Mann sie gehasst und ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus entlassen hat oder wenn der andere Mann stirbt, der sie sich zur Frau genommen hat, 4⟨dann⟩ kann ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht wieder nehmen, dass sie seine Frau sei, nachdem sie unrein gemacht worden ist« (5.Mo.24:1-4). Hiernach endet die Ehe mit der (durch Scheidebrief bestätigten) Entlassung der Frau, und sie ist frei zur Heirat mit einem anderen Mann. Die oben zitierten Stellen Röm.7:2 und 1.Kor.7:39, die auf dem mosaischen Gesetz gründen, begründen also kein Fortbestehen der Ehe nach einer rechtlich gültigen Ehescheidung. Das gilt auch für 1.Kor.7:15 »Wenn aber der Ungläubige sich scheidet, so scheide er sich. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen ⟨Fällen⟩ nicht gebunden; zum Frieden hat uns Gott doch berufen«. Die von dem ungläubigen Ehepartner veranlasste Ehescheidung hebt die Bindung an den vormaligen Ehepartner auf, sodass der (gegen seinen Willen) von seiner Ehe entbundene gläubige Ehepartner das Recht hat, wieder zu heiraten.

Trennung oder Erdulden

Nun kommen wir zu 1.Kor.7:10-11. Die genaue Beachtung des Grundtextes ist wichtig: 10»Den⟨en, die⟩ geheiratet–haben–⟨und somit verheiratet sind⟩ aber ⟨geb⟩e–ich–An·weis⟨ung⟩ – nicht ich, sondern der HErr –, ⟨dass eine⟩ Frau ⟨weg ⟩vom Mann nicht getrennt–werden–⟨soll⟩/ sich–trennen–⟨soll⟩ 11– wenn–⟨gegebenen⟩falls sie– aber doch –getrennt–worden–ist, ⟨so⟩ bleibe–sie ehe·los/ un·verheiratet oder werde–sie–versöhnt/ ⟨lass⟩e–sie–⟨sich⟩–versöhnen ⟨mit ⟩dem Mann, – und ⟨dass der ⟩Mann ⟨seine ⟩Frau nicht ent·lassen/ver·lassen–⟨soll/ darf⟩« (GtÜ). Der Begriff »getrennt« bedeutet hier »getrennt leben« mit oder ohne rechtliche Ehescheidung. Das Passiv »getrennt–worden–ist« kann auch bedeuten: »⟨zur ⟩Trenn⟨ung ⟩⟨veranlass⟩t–worden–ist« und drückt in erster Linie aus, dass die Trennung ursächlich vom Mann ausgegangen ist, indem er sie z.B. so übel behandelt hat, dass es die Frau nicht mehr bei ihm ausgehalten hat. In so einem Fall ist die Frau nicht gezwungen, zur Wohngemeinschaft mit ihrem Mann zurückzukehren. Sie muss dann aber ehelos bleiben. Das Tragen des eigenen Kreuzes ist Bedingung für jeden Nachfolger Jesu (Luk.14:27), und das schwerste Kreuz kann der eigene Ehepartner sein. Die Flucht aus der ehelichen Wohngemeinschaft ist zwar laut 1.Kor.7:11 auch ohne Rückkehr zum Ehepartner möglich, aber es besteht nur die Wahl zwischen Rückkehr oder lebenslanger Ehelosigkeit. Wenn der verlassene Ehepartner infolge des überdehnten Alleinseins die Ehe bricht, berechtigt auch das nicht zur Ehe mit einem anderen Partner. Wer als Feind des Kreuzes Christi wandelt, dessen Ende ist das Verlorengehen (Luther: Verdammnis) (Phil.3:18-19), nicht nur das Verderben, wie hier viele Bibeln verharmlosend übersetzen.

 

Den eigentlichen Grund, warum eine Frau nicht von ihrem Mann entlassen werden kann, nennt der HErr Jesus in Mt.19:5-6 »“Deshalb wird ⟨ein ⟩Mensch den Vater und die Mutter ⟨zurück/ver⟩lassen und wird seiner Frau anhaften [d.h. zu⟨geordnet⟩fest anhaften] und es werden die zwei ⟨ausgerichtet ⟩hin⟨ auf⟩ ein Fleisch sein [wörtl. ⟨ange⟩leimt werden/sein]. Somit sind sie nicht nochmehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun/daher Gott zusammen⟨ge⟩jocht/verbunden hat, soll ⟨der ⟩Mensch nicht trennen/scheiden« (GtÜ). Schon die Ausdrucksweise »Ein-Fleisch-werden« macht deutlich, dass es nicht die Trauung ist, sondern die geschlechtliche Vereinigung, die zwei Menschen vor Gott unumkehrbar miteinander verbindet. Der Geschlechtsverkehr ist also nicht bloß ein angenehmer Nebeneffekt, sondern die symbolische Darstellung der Einswerdung vor der unsichtbaren Welt. Deswegen hat der Teufel auch solch ein Interesse daran, dass durch die heute zur Gewohnheit gewordene Hurerei unter Jugendlichen die Darstellung von Christus und Seiner Braut verhöhnt wird.

Hierzu möchte ich ein Beispiel aus der Gemeindegeschichte anführen, in dem eine Frau trotzdem zu ihrem bösen Mann zurückgekehrt ist, lebenslang die Folgen erlitten hat und dadurch einen überaus großen, bis heute wirksamen Segen bewirkt hat, der über ihre Tochter in ihrer Enkelin Dorothea Trudel zutage trat. Davon hat Friedrich Hauss im Anhang seines Buches »Väter des Glaubens« berichtet (Hänssler, 3. Aufl. 1992, Seite 221ff.):

Dorothea Trudel (1813-1862) schrieb über ihre Mutter (1772-1840), dass diese schon im zwölften Lebensjahr zur elternlosen Waise wurde. Deren Mutter, also Dorotheas Großmutter, »eine ganz gediegene, mit Gott verlobte Seele, behandelte ⟨ihr Mann⟩ oft so übel, dass sie flüchten musste, um nicht von ihm getötet zu werden. Im zweiten Jahr ihrer Ehe, als sie einundzwanzig Jahre alt war, wollte er sie im Jähzorn ermorden; sie konnte aber noch ins elterliche Haus flüchten, wo sie zwei Jahre zubrachte. … Es rückte die Zeit heran, die über völlige Scheidung oder Wiedervereinigung der beiden Eheleute bestimmen sollte. … Beide Gatten erschienen am bestimmten Tag vor Gericht. … Als das Gericht ihm die völlige Scheidung vorlegte nach dem Willen seiner Frau und ihres Vaters, weil beide bedauerten, dass sie sich hatten bewegen lassen, seinen Worten zu glauben, da er seine gelobte Treue so erbärmlich gehalten, sagte er vor dem ganzen Gericht; „Wenn ich meine Frau heute nicht wiederbekomme, hört ihr Richter alle, so schieße ich mir auf dem Rückweg eine Kugel durch den Kopf, oder ich erhänge mich.“ Diese Worte drangen wie Pfeile in das Herz seiner Frau, und in ihrer Bestürzung sagte sie den Richtern, sie wolle lieber die ganze Lebenszeit unglücklich sein, als die Schuld eines solchen Unglücks auf sich zu laden. … «

Diese Großmutter, die von ihrem Mann lebenslang sehr viel Böses erlitt, war eine »Kreuzträgerin, die aber alles Kreuz, das ihr der HErr auferlegte, trug, als ob sie kein Kreuz hätte«. Sie gebar 11 Kinder, von denen alle in früher Jugend starben, außer Dorotheas Mutter. Diese Großmutter starb, als ihre Tochter (Dorotheas Mutter) 12 Jahre alt war. Nicht lang nach ihrem Tod beendete ihr böser Mann sein Leben durch Selbstmord. Die Mutter wurde von ihren Großeltern mit Liebe aufgenommen, aber mit 16 starb ihr Großvater und im folgenden Jahr ihre Großmutter. … Dorotheas Mutter »war ein Muster von völliger Hingabe und Liebe zu ihren Nebenmenschen. Auch war sie schön von Angesicht.« Im 24. Lebensjahr heiratete sie einen Mann, der »nichts weniger als fromm war«; der hatte einen »frommen, durch schwere Leiden in Gottes Weg geübten Vater«. Er versprach seinem Vater, in seiner Ehe »ein anderes Leben zu führen«, was er aber nicht tat. Dorothea erzählt von ihrer Mutter: »Es ist schwer für ein Kind, von den Leiden einer solchen Mutter zu erzählen; doch zur Ehre Gottes sei es gesagt: In den siebenundzwanzig Jahren, die ich sie gekannt, habe ich nie ein Klagewort gehört. … ; besonders konnte ich nicht begreifen, wie sie mit Geduld die Ungerechtigkeiten ertrug, die sie erleiden musste; denn ich hatte leider nicht den Geist meiner Mutter, sondern den Zorngeist meines Vaters. Wenn die Mutter so lieb und sanft unserem Vater begegnete und uns stets eine gute Seite aufzudecken wusste, während wir mit unseren Augen wenig Gutes an ihm sahen, sagte ich: „O Mutter, wie kannst du so mit uns reden? Wenn ich einen solchen Mann hätte, würde ich es anders machen; du gewöhnst ihn nicht gut; anstatt seine Ungerechtigkeiten ihm vorzuhalten, betest du allezeit.“ Sie sah mich mit freundlichem Lächeln an und sagte: „Warte nur, Kind, du wirst mich schon noch verstehen lernen. Sieh, mein Mann ist mein Glück; durch ihn habe ich gelernt, wie ich mich allein an Gott halten muss. Ich könnte euch, Kinder, auch nicht so dem HErrn hingeben, wenn ich nur noch in etwas hätte meinen eigenen Willen leben können. Wenn ihr euch nicht belehren lasset, dass uns der Heiland durch alles segnen kann und segnen will, so macht ihr mir noch mehr Mühe als euer Vater. Meine Aufgabe ist nun zu beten, dass die Rute, die uns jetzt schlägt, an jenem Tag nicht ins Feuer kommt. Für die Rute aber will ich meinem Heiland zeitlebens dankbar sein.“ Ach, welche Rede war das! Ich sagte: „Wie, danken für eine solche Rute?“ Das Wort war mir unbegreiflich; auch hätte ich es damals für unmöglich gehalten, dass man in allen Leiden zufrieden und glücklich sein könne, wenn meine Mutter mir nicht als ein lebendiges Beispiel vor Augen gestanden wäre. Sie hatte gleich ihrer eigenen Mutter elf Kinder, und da wir wenig Vermögen hatten, wurden wir sehr einfach erzogen. Unsere Mutter aber wusste durch ihr Vorbild und ihr Gebetsleben uns eine solche Zufriedenheit beizubringen, dass wir bei allem Schweren, das wir erleben mussten, heiter und vergnügt unsere Jugendzeit zubrachten. Trotz der oft schweren Ausbrüche des Vaters war doch Frieden unter unserem Dache, ein lebendiges Beispiel, was das unablässige Gebet für die Angehörigen vermag. Obwohl wir in Speise und Trank höchst einfach gehalten wurden, auch meistens ein und dieselbe Nahrung bekamen, so waren wir doch viel gesünder als andere Kinder …«

»Ich habe gesagt, dass wir von früher Kindheit an mit der Bibel bekannt wurden. Sie war unser einziges Buch; wir lernten darin lesen, und ihre Geschichten waren uns bald so lieb, dass wir sie immer wieder gern lasen und dadurch eine Kenntnis des Wortes Gottes bekamen, die uns vieles ersetzte, denn wir konnten die Schule nur sehr kurze Zeit besuchen. Auch unserer Mutter war die Bibel unendlich teuer …« … »Eine ganz besondere Gebetserhörung erfuhr sie am Krankenbett ihrer Schwägerin (* nach 1752), die ihr so treu zur Seite stand, dass deren Tod ihr ein unendlicher Verlust gewesen wäre. Unsere Tante war so krank, dass … Sie lebte noch fünfzehn Jahre, bis das älteste Kind wirklich eine rechte Stütze war. Diese liebe Tante gab ihr Leben ganz dem HErrn hin, indem sie nur uns lebte; sie entbehrte lieber alles, nur dass wir keinen Mangel hätten; … Ebenso treu hatte sie in der Teuerung vom Jahre 1770, als sie noch nicht achtzehn Jahre alt war, ihren Vater und ihre Geschwister verpflegt.« … »Wir sehen ganz klar, dass die treue Fürsorge und Liebe Gottes es war, die unsere Mutter in diese Familie gebracht, wo Schwiegervater und Schwägerin mit ihr vereint ein Leben in Liebe und Frömmigkeit zubrachten, wo alle drei ein Herz und eine Seele waren …« »Ich könnte noch viele Fälle von Glaubenseinfalt und ganz besonderen Gebetserhörungen erzählen, wenn ich nicht, um sie genau wiederzugeben, meinen Vater erwähnen müsste, der meistens die Ursache unserer Not war. Da uns aber die Freude zuteil wurde, dass auch er, nach dem Tod unserer lieben Mutter, im hohen Alter selig im Herrn entschlafen ist und also auch in diesem Stück der Mutter und unser Gebet erhört wurde, …« … »Dorothea erzählte von ihrer Mutter in einem Brief: „Unsere Mutter erfuhr auf wunderbare Weise Dinge, die sich mit der Vernunft nicht fassen lassen. …« … »Doch das Beispiel der Mutter allein konnte den Charakter der Dorothea nicht ändern. Sie hatte nicht die Natur ihrer Mutter, sondern die des Vaters, seinen Charakter, seine Gesichtszüge, seinen furchtbaren Jähzorn. …«

Dorothea Trudel starb mit 49 Jahren an Typhus, aber in der letzten Hälfte ihres Lebens wurde sie ein Segenswerkzeug Gottes für 40.000 Kranke, die durch sie göttliche Hilfe und Heilung für Leib und Seele fanden. Dies alles nur durch Fürbitte, biblische Belehrung und Ermahnung, Handauflegung und Ölung nach Jakobus 5:14. Und dies unter unzähligen boshaften Verleumdungen, Anklagen, polizeilichen Verboten und Geldstrafen (1856), aber auch völliger Freisprechung 1861 durch das Obergericht Zürich. 1860 berief Jungfer Trudel Samuel Zeller (1834-1912) nach Männedorf (Schweiz), der das Werk nach ihrem Heimgang unter weiter fließendem Segen weiterführte, das noch heute ein Segensort für viele ist. Ausgangspunkt für diesen Segensstrom waren die Großmutter und die Mutter der Jungfer Trudel, die beide ihr Kreuz in ihrer Ehe willig trugen, und die unverheiratete Tante, die sich völlig für die Familie aufopferte. Diese Frauen waren und stifteten »Same der Frau«, der aufgrund ihres Kreuztragens in der Nachfolge des HErrn Jesus der Satansschlange »die Hauptschaft wegschnappte« (1.Mo.3:15). Prophetisch betrachtet war es Frucht der Philadelphia-Gemeinde, die innerhalb der evangelischen Kirche unter großer Ablehnung dünn gesät war und Ende des 18. Jahrhunderts ihre Hochblüte hatte.

 

Wenn die Ehe gescheitert ist

In der heutigen Lebenswirklichkeit stehen viele Christen, auch solche, die ihr Leben ganz bewusst im Gehorsam des Glaubens führen wollen und wollten, hinsichtlich ihrer Ehe vor einem Scherbenhaufen. Auch diese vielen lässt Gottes Wort nicht im Stich, sondern gibt ihnen Richtlinien, mit denen sie ihr weiteres Leben trotzdem in göttlichen Bahnen und unter göttlichem Segen führen können. Hierzu zitiere ich im Folgenden aus einem Aufsatz von Bernd Fischer (gtü-bibel.de /Lehre: /Lehr-Erm: Ehekrise):

„Wenn es doch zum Zerbruch der Ehe gekommen ist, sollte jeder – unabhängig vom Verhalten des anderen – darauf sinnen und darauf hinwirken, dass der Zerbruch rückgängig gemacht und die Ehe wiederhergestellt wird. Sollte es soweit gekommen sein, dass ein Rückgängigmachen nicht mehr möglich ist, tritt die Anweisung in Kraft: »Bist–du–gebunden–worden an eine Frau, so suche nicht Lösung von ihr; bist–du–gelöst–worden (EÜ: frei) von einer Frau, so suche nicht eine Frau!« (1.Kor.7:27 GtÜ).   (Hier übersetzen viele Bibeln das griech. Partizip-Perfekt »bist–du–gelöst–worden« einfach als Eigenschaftswort »frei« oder »ledig« oder »ohne«, weil sie den vorausgegangenen Lösevorgang nicht wahrhaben wollen. Sie unterstellen damit dem Grundtext grammatische Ungenauigkeit, aber die dafür angeführten Belege sind nicht stichhaltig).

Gebundensein an den Ehepartner besteht auch dann weiter, wenn es zur Trennung oder Scheidung gekommen ist – auch dann, wenn ein Partner mit Ehebrechen oder Huren begonnen hat. Erst wenn eine Wiederherstellung der Ehe wirklich unmöglich erscheint (z.B. wenn der Partner fortwährend ohne Umkehrwillen hurt oder neu geheiratet hat), ist ein Gelöstsein gegeben. Jeder der beiden, der die Lösung vom Ehepartner gesucht, d.h. auf irgendeine Weise, z.B. auch nur gedanklich oder willentlich, unterstützt hat, hat sich damit schuldig gemacht. Aber wenn es nun einmal zur Lösung gekommen ist, gilt die Anweisung: »Suche keinen Ehepartner!«. Es gilt aber auch weiterhin das Wort: »Aber wegen der Hurereien habe jeder seine eigene Frau, und jede habe ihren eigenen Mann.« (1.Kor.7:2). Ebenso gilt weiterhin das Wort: »Wenn sie–sich– aber nicht –ent·halten können, so sollen–sie–heiraten, denn besser ist–es, zu heiraten als von feurigem Verlangen bedrängtzu sein.« (1.Kor.7:9). Dabei ist die Ehe eine göttliche Einrichtung nur für das irdische Leben im Fleisch, die nach der Auferstehung nicht mehr besteht (Luk.20:35-36). Die Ehe ist aber auch ein Modell für die Beziehung zwischen Christus und Seiner mit Ihm verlobten (2.Kor.11:2) Gemeinde (Eph.5:22-32), der nach der Auferstehung Hochzeit mit ihr feiern wird (Offb.19:7) mit der Folge: »Die Weibliche wird den Mann kreisum umgeben!« (Jer.31:22).

Gott hat nicht verheißen, dass Er dem, dessen Ehe gescheitert ist, die Gnadengabe der Ehelosigkeit gemäß 1.Kor.7:7 gibt. Aber Er hat es auch nicht ausgeschlossen und kann es sehr wohl auch tun. Deshalb sagt Er dem, dessen Ehe gescheitert ist: »Suche keinen Ehepartner!«. Dabei wird sich zeigen, ob Gott ihm oder ihr die Gnadengabe der Ehelosigkeit gibt, mit der er oder sie die Treue Gottes zu Seiner untreuen Gemeinde darstellen kann. Das Nicht-Suchen eines neuen Ehepartners schließt aber nicht aus, dass man Gott um einen solchen bitten darf. Und Gott kann ihm oder ihr jemanden begegnen lassen, der dazu geeignet ist. Es können (und sollen) auch Glaubensgeschwister sich dies aufs Herz nehmen und solche zusammenführen, die Gott um einen gläubigen Ehepartner bitten. Das Bitten zu Gott, ohne selbst zu suchen, ist notvoll und will durchgehalten sein. Gott sucht bei uns »die Bewährung– unseres Glaubens –im konkreten Einzelfall« (1.Petr.1:7). Hält jemand es nicht durch und sucht selbst, dann ist das ein Mangel an Bewährung, aber es ist keine Sünde. Hier beginnt der Folgevers von 1.Kor.7:27 aktuell zu werden: 1.Kor.7:28 »Wenn–gegebenenfalls du aber doch geheiratethast, so hastdu damit nicht gesündigt; …«

Ist jemand fündig geworden, dann sollte er Gott dafür danken und nicht vorgreifen, sondern sich Boas zum Vorbild nehmen (Rut3:8ff.) und 1.Thess.4:3-5 strikt einhalten. Hastiges und undankbares Ergreifen einer von Gott erhörten Bitte kann zum Verderben oder gar Verlust des Erbetenen führen, wie es den Dämonen erging, denen der Herr erlaubt hatte, in die Schweine zu fahren (Mat.8:31-32). Also vor der Entfachung der Leidenschaft die Eheschließung, und diese in Form der Hochzeit (Hebr.13:4 Wertgeschätzt sei die Hochzeit/ Ehe in jeder Hinsicht// inbei allen, …), bei der Verwandte und Freunde und Glaubensgeschwister zugegen sind und ihren Segen dazu geben. Das darf heute sogar vor der standesamtlichen Trauung geschehen. Lieber eine kurzfristig angesetzte bescheidene Hochzeit, als eine langfristig vorbereitete prächtige Hochzeit, die menschlich übliche Maßstäbe erfüllt, aber in die Versuchung des Vorgreifens (= Hurerei) führt.

Die neue Ehe ist laut 1.Kor.7:28 keine Sünde, aber die Schuld der Sünde, die zum Zerbruch der ersten Ehe führte, ist damit nicht automatisch gelöscht. Schon als der HERR vor Mose Seinen Namen (= Seine Wesenszüge) ausrief, sagte Er: 2.Mo.34,7 GtÜ: »der Huld/ Bundestreue ¯hinsehend bewahrt für Tausende von Generationen, der Vergehung/ wBd.: Abbiegen vom richtigen, vorgegebenen Weg, Treuebruch und Sündiges Tun ¯trägtvergibt, undaber keineswegs ungestraft lässt, sondern der ¯heimsucht die Vergehung der VäterEltern aan Kindern und aan {Söhnen der Söhne}Kindeskindern, aan der dritten und vierten Generation⟩«. Gott hatte dem Volk seine ungläubige Reaktion auf den Bericht der Kundschafter vergeben (4.Mo.14:20), aber die zur Eroberung des Landes gemusterten Männer durften das verheißene Land nicht sehen (4.Mo.14:22-23), und die ungläubigen Kundschafter starben durch eine Plage (4.Mo.14:37). Nach Davids Bekenntnis seiner Ehebruch- und Mordsünde wurde ihm gesagt: »So hat auch der HERR deine Sünde hinweggetan, du wirst nicht sterben.« (2.Sam.12:13). Aber die zuvor angesagte Bestrafung (2.Sam.12:10-12) war damit nicht aufgehoben, sondern er musste nach seinem eigenen Urteil 4-fach erstatten (2.Sam.12:6), indem vier seiner Söhne umkamen.

Was im Alten Bund galt, gilt ebenso im Neuen Bund:

Mat.16:27 »Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit Seines Vaters mit Seinen Engeln, und dann wird Er einem jeden vergelten nach seinem Tun

Röm.2:6 »der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken: …«

2.Kor.5:10 »Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses

Kol.3:25 »Denn wer unrecht tut, wird das Unrecht empfangen, das er getan hat; und da ist kein Ansehen der Person

Offb.2:23 »…und alle Gemeinden werden erkennen, dass Ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht; und Ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben

Offb.22:12 »Siehe, Ich komme bald und Mein Lohn mit Mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist

Diese Worte stehen nicht im Widerspruch zu Joh.3:18 »Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.« und zu Joh.5:24 »Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer Mein Wort hört und glaubt dem, der Mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht (wörtl.: in Urteil⟨sentscheidung über Leben und Tod), sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.« Es gibt im NT mehr als 20 Strafandrohungen für Gläubige, von denen die meisten nach dem Tod oder nach der Auferstehung wirksam werden. Die mildeste Form der Bestrafung ist das Nicht-Bekommen von Lob und Lohn vom Herrn (1.Kor3:15 … er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer.); eine sehr harte ist das Geworfenwerden in die äußere Finsternis, wo das Weinen und das Knirschen der Zähne ist (Mat.25:30; 22:13).

Es gibt aber einen Weg, der verdienten Strafe zu entgehen:   Hes.33:14-16: »14Wenn Ich aber zum Gottlosen (eig.: Ungerechten, Gesetzlosen) sage: Sterben musst du! und er kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit, 15so dass der Gottlose das Pfand zurückgibt, Geraubtes erstattet, in den Ordnungen, die zum Leben führen, lebt, ohne Unrecht zu tun, so soll er gewisslich leben, er soll nicht sterben. (16) All seiner Sünden, die er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; Recht und Gerechtigkeit hat er geübt: er soll gewisslich leben.« Wer seine vergangenen Sünden abgelegt und sein Leben ganz auf das Tun der Gerechtigkeit ausgerichtet hat, kann also darauf hoffen, dass der Herr ihn straffrei lässt. Erst dann sind »alle seine Sünden in die Tiefen des Meeres geworfen« (Micha7:19).“


.

.

Vorheriger Beitrag
– Das 5. Gebot
Nächster Beitrag
– Das 8.Gebot

Inhaltsverzeichnis

Etwas nicht gefunden?

Neuste Beiträge

Gastbeiträge

„Der ist kein Narr, der aufgibt, was er nicht behalten kann, damit er gewinnt, was er nicht verlieren kann.“

(Jim Elliott)