„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

– Der tolerierte Genderismus unter Gläubigen (Teil 1)

Der tolerierte Genderismus
unter Gläubigen                   (Teil 1)

Das Emanzipationsverbot

Eines der ungewöhnlichsten Argumente, das ich bisher von Gläubigen im Zusammenhang mit der Kritik an Angela Merkel und ihrer Flüchtlingspolitik gehört habe, ist der Vorwurf, dass sie als Frau ja ohnehin gar kein Recht gehabt habe, Kanzlerin zu werden, da sie als Frau gar nicht über den Mann herrschen dürfe, aufgrund von 1.Tim.2:12 »Ich erlaube aber einer Frau nicht zu lehren, auch nicht über den Mann zu herrschen, sondern ich will, dass sie sich in der Stille halte«.

Trifft diese Bibelstelle aber wirklich auf die Kanzlerin zu? Bisher habe ich mich nämlich nicht von ihr beherrscht, sondern eher vertreten gefühlt. Im Grundtext lesen wir: »Aber ⟨zu ⟩lehren gestatte ich ⟨einer⟩ Frau nicht, auch nicht selbstvollbringend1 ⟨zu handel⟩n ⟨gegenüber⟩ dem Mann, sondern ⟨sie soll⟩ in Stille sein. |1 im Sinne von: emanzipiert/ unabhängig/ selbstbestimmerisch/ eigenmächtig. Das griech. Verb AUTh-ÄNTÄ´Oo, das nur an dieser Stelle vorkommt, hat die Bedeutung, dass man durch unerlaubte Eigenmächtigkeit seine Kompetenz überschreitet und dadurch den Herrschaftsanspruch eines anderen – in diesem Fall des Mannes – in Frage stellt. Dass Frau Merkel eigenmächtig handelt, d.h. Entscheidungen trifft ohne sich mit ihren Parteikollegen oder Koalitionspartnern vorher abzustimmen (wie es kürzlich Präsident Trump bei seinem Besuch in Russland tat), kann man eigentlich nicht von ihr behaupten.

Durch die stark übertriebene Wiedergabe mit »herrschen«, wie man sie heute in den meisten Bibeln findet, hat ein Großteil der Christen heute nicht bemerkt, dass sich gerade die Emanzipation der Frau ungehindert auch in die christlichen Ehen und Gemeinden ausgebreitet und festgesetzt hat. Man weiß zwar heute noch (zumindest in der Theorie), dass die Frau dem Manne »untergeordnet« sein soll (Eph.5:22, Kol.3:18), aber was dies dann in der Praxis bedeutet, ist inzwischen schon längst in Vergessenheit geraten, weil es dafür kaum noch Vorbilder gibt. Und damit ist genau das eingetreten, wovor Paulus die Korinther schon gewarnt hatte, dass nämlich »gleich wie die Schlange Eva durch ihre List völlig-getäuscht hatte, auch eure Gedanken verderbt und abgewandt werden von der Einfalt gegen den Christus« (2.Kor.11:3). Adam war unmittelbar vom HErrn im Bild Gottes erschaffen worden, nicht nur mittelbar wie Eva, die nach ihm und um des Mannes willen als seine Hilfe erschaffen wurde (1.Mose 2:20-22; 1.Kor.11:7-9). Deshalb war Adam schon schöpfungsmäßig, also vor dem Sündenfall, das Haupt seiner Frau (1.Kor. 11:3) mit entsprechend viel größerer Verantwortung als sie, weshalb Gott ihn nach dem Sündenfall zuerst ansprach. Gott hatte ihm als Haupt mehr Widerstandsvermögen gegen die Argumente der Schlange anerschaffen, sodass er davon nicht getäuscht wurde (1.Tim. 2:14). Gott hatte Adam in den Garten Eden gesetzt mit dem Auftrag, ihn zu bebauen und zu hüten (1.Mo 2:15; hebr. SchaMa´R, hüten, bewachen, bewahren, beachten). Damit signalisierte Gott ihm die Möglichkeit einer drohenden Gefahr. Das hätte Adam seiner Frau mitteilen und ihr einschärfen müssen, ihm jede Unregelmäßigkeit sofort zu melden und nicht eigenmächtig darauf zu reagieren.

Aber Adam nahm die Warnung Gottes nicht ernst und teilte Eva nur Gottes Verbot mit, nämlich nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Somit trug Adam die Hauptschuld am eigenmächtigen Reden seiner Frau mit der Schlange, wozu sie von Gott nicht erschaffen war und so der Täuschung durch die Schlange erliegen musste. Nur weil Adam seine Hauptschaft völlig ungenügend wahrnahm, konnte Eva von der Schlange völlig getäuscht werden, woraufhin diese den Adam anschließend zur Mitübertretung des Verbots verführte (1.Mo.3:17). Aber noch mehr als Adam scheuen sich auch die heutigen Männer, den Willen Gottes durchzusetzen und die Hauptschaft gegenüber ihren Ehefrauen einzufordern, da sie den massiven Widerstand durch ihre emanzipierten Frauen fürchten. Ich selbst bin da übrigens keine Ausnahme in meiner Ehe, da ich dies erst viel zu spät erkannte.

Um des lieben Friedens willen, haben sich viele Brüder im Lauf der Jahre dazu hinreißen lassen, nach biblisch klingenden Argumenten zu suchen, die den durch die Emanzipation entstandenen Dammbruch nachträglich als angeblichen Durchbruch zur Befreiung der Frau durch Christus zu verklären. Viele Bibellehrer haben auf die Stimme ihrer Frauen gehört und von dem verbotenen Kelch der Emanzipation getrunken, so dass sie kein klares Urteilsvermögen mehr besitzen, so wie Ahab, der seiner gesetzlosen Frau die Vollmacht übertrug, in ihrem Sinne zu handeln (1.Kön.21). Inzwischen kann man ganze Bücherregale damit füllen, was sich diese gedungenen Bibellehrer alles ausgedacht haben, um die biblischen Ordnungen zum vermeintlichen Wohle der Frau umzudeuten, wegzuerklären oder zu verwässern. Man nennt das dann »Realismus«, aber es ist in Wahrheit eine Kapitulation vor der Übermacht des Zeitgeistes, dem zu widerstehen man sich nicht gewachsen sieht.

 
Das Gebot des HErrn in 1.Kor.14:33b-38

In einer Zeit wie der heutigen, in welcher die Gleichstellung der Frau sogar schon Bestandteil der Verfassung ist, mutet es geradezu anachronistisch und empörend an, was Paulus den Korinthern schrieb: »33b Wie ⟨es⟩ in allen Gemeinden der Heiligen ⟨ist⟩, 34 sollen die Frauen in den Gemeinden schweigen, denn es wird ihnen nicht erlaubt, ⟨zur Versammlung ⟩zu sprechen EÜ: reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. 35 Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für eine Frau, in ⟨der⟩ Gemeinde zu reden37 Wenn irjemand meint/ ⟨in der ⟩Mein⟨ung anderer dafür gil⟩t, ⟨ein⟩ Prophet ⟨zu ⟩sein oder ⟨ein⟩ geistlicherChrist⟩, ˙soll–erauf⟨ der ganzen Linie(= gezielt, begründet und im Zusammenhang)⟩–erkennen,_dass ⟨das, ⟩was ich– euch ⟨irgendwann⟩–schreibe, ⟨des ⟩HErrn・Gebot ist

Zu den zweifellos dümmsten Bemerkungen, zu denen sich evangelikale Prediger schon haben hinreißen lassen, zählt wohl die, dass Paulus ein »Frauenhasser« gewesen sein muss, wenn er den Frauen hier einfach den Mund verbiete. Auch wenn dies meist nicht ganz ernst gemeint ist, offenbart es im Kern doch, was die meisten sich insgeheim erhoffen: dass nämlich dieser Text heute nicht mehr gelten kann/darf, da wir ja schließlich in einer anderen Zeit leben, in welcher das Reden der Frauen nicht mehr als »schändlich« empfunden werde und man deshalb keine Rücksicht mehr auf kulturelle Gepflogenheiten nehmen müsse. Einige sind sogar auf die Idee gekommen, als würde es sich nur um ein lokal und zeitlich begrenztes Problem gehandelt haben, dass die Frauen bei den Korinthern im Gottesdienst immer dazwischengeredet hätten. Aber dass sie deshalb noch nicht einmal eine Frage stellen dürfen, das geht den Auslegern dann doch entschieden zu weit. Was sollten denn Frauen tun, die ihre Männer nicht zuhause befragen können, da sie unverheiratet sind? Und warum sollte eine Frau denn weissagen (eig.: prophet(isch red)en) dürfen, wenn die Gemeinde es nicht durch sie erfahren dürfe (1.Kor.11:5)?

Bei all dieser Ratlosigkeit haben die meisten übersehen, dass es sich hier (und nicht nur hier) um ein »Gebot des HErrn« handelt (Vers.37). Normalerweise sollte dies eigentlich von jedem Christen erkannt werden, der – wie Paulus zuvor erklärt – geistlich ist, d.h. das Stadium der Unmündigkeit und der Fleischlichkeit hinter sich gelassen hat (1.Kor.3:1), bzw. sogar prophetisch begabt ist. Fleischliche Christen nehmen an solchen Geboten eben Anstoß und suchen nach Lösungen, wie sie solchen Anweisungen geschickt ausweichen bzw. sie für ungültig erklären können, da sie sich in ihrem fleischlichen Denken gekränkt und bevormundet fühlen. Von solchen sagt Paulus gleich im nächsten Vers: »Wenn aber irjemand ⟨das⟩ unnicht_⟨er⟩kennt/ unverkennt, wird er ⟨in⟩ Unwissen⟨heit festgehalten⟩ [oder aber auch: »wird er ⟨von Christus⟩ unnicht ⟨aner⟩kannt«].« Nach der zweiten Übersetzung wird einem Gläubigen, der den in 2.Tim.2:19 gebotenen Abstand zur Ungerechtigkeit nicht beibehält, die ihm vom HErrn geschenkte Gerechtigkeit wieder aberkannt (Hes.3:20, 33:13), so dass der HErr ihn ins Angesicht verleugnet, ihn jemals erkannt zu haben, weil er ein Täter der Gesetzlosigkeit geworden ist (Mt.7:23).

Eine andere, von vielen gewichtigen Handschriften bezeugte Lesart lautet: »soll er ⟨es ⟩unnicht erkennen!«/ »soll er ⟨es ⟩verkennen!«. Diese anscheinende Aufforderung zum Bösen ist in Wirklichkeit als letzte Warnung gemeint, dass solch einer der Verstockung und dann dem Gericht verfallen wird (Ähnliche formale Aufforderungen zum Tun des Bösen gibt Gott in Jos.24:15, Jer.44:25, Hes.3:27, 20:39, Am.4:4, Mt.23:32, Offb.22:11). »Ein Mensch, der von dem Weg der Einsicht abirrt, wird ruhen in der Versammlung der Schatten« (Spr.21:16). Um diesem Verstockungsgericht zu entgehen, ist es umso wichtiger, alles, was Paulus zur Stellung der Frau schreibt, auf( der ganzen Linie) als Gebot des HErrn zu erkennen.

Wer sich dies aufrichtig fragt, der wird bemerken, dass Paulus in 1.Kor.14:34 schreibt »…wie auch das Gesetz sagt«. Was zunächst verstörend klingt – wo Paulus doch selbst immer wieder unermüdlich betont, dass der Glaubende nicht mehr unter dem Gesetzesbund steht – ist in Wirklichkeit der Schlüssel zum Verständnis. Gibt es eine Stelle im Gesetz, wo den Frauen die Unterordnung geboten wird? Ja, nämlich im zweiten Teil von 1.Mose 3:16, wo Gott »der Frau«, (also nicht nur Eva, sondern allen Frauen) gebietet: »Nach deinem Mann soll dein Streben sein, er aber soll über dich herrschen!« Man ist ja gewohnt, hier statt »soll« mit »wird« zu übersetzen, also nur als eine Voraussage, aber tatsächlich handelt es sich um eine Anweisung Gottes an die Frau, statt auf ihre Selbstverwirklichung ihr Streben auf ihren Mann zu richten und sich ihm unterzuordnen. Hätte sie nicht eigenmächtig mit der Schlange geredet, sondern sie an ihren Mann verwiesen, wäre es ja gar nicht so weit gekommen. Gott meint es also nur gut mit ihr und will sie vor einer Wiederholung der völligen Täuschung durch die Schlange schützen.

Gott hatte zuvor zur Schlange gesagt: »Und Ich–setze Feindschaft zwischen dir und zwischen der Frau und zwischen deinem Samen und zwischen ihrem Samen; Er (= der Same der Frau) ˙wird/˙soll– dir ⟨das ⟩Haupt/ ⟨die ⟩Haupt⟨schaft⟩ – schnappen und du, du–˙wirst/˙sollst– ihm ⟨die ⟩Ferse/ ⟨das Hinterher⟩folgende = ⟨die nicht unmittelbar, sondern mit Abstand folgende ⟩⟨Ge⟩folgschaft – schnappen (1.Mo.3:15). Der Same der Frau ist einerseits Christus, der durch Seinen Sühnetod am Kreuz die Mächte der Finsternis triumphierend besiegte und der Schlange dadurch die Hauptschaft wegschnappte (Kol.2:15). Das Wort »Ferse« meint in Jos.8:13 den letzten Teil des Heeres. Hier meint es Seine Gefolgschaft oder genauer gesagt diejenigen Seiner Nachfolger, die Ihm nicht unmittelbar, sondern mit Abstand nachfolgen – einerseits solche, die eigenwillige Ziele verfolgen, und andererseits solche, die schlafmützig hinterhertrotten. Diese Nachzügler werden besonders vom Teufel belauert, um ihnen für die Ewigkeit zu schaden. Wir kennen das ja aus der Tierwelt, dass die Krokodile geduldig warten, bis der Großteil der Herde den Fluss durchquert hat, um sich dann die Nachzügler zu schnappen, die in der Regel schwächlicher sind und keinen großen Widerstand leisten. Auch die Amalekiter nutzten diese teuflische Strategie und griffen den Nachtrab Israels von hinten an, »alle Schwachen hinter dir her, als du matt und müde warst« (5.Mo.25:18). Wenn wir dem HErrn wie Petrus »von Ferne folgen« (Luk.22:54), dann befinden auch wir uns in großer Gefahr, Ihn zu verleugnen, denn der Widersacher sucht ja jede Gelegenheit, uns zu verschlingen (1.Petr.5:8). Schon wenn wir mit Ungläubigen scherzen oder sie beschimpfen, ist es gleichsam so, als würden wir ihnen sagen: »Ich kenne diesen Menschen (Jesus) nicht!«

In Offb.12:17 sehen wir, dass dieser Kampf des Teufels gegen die Frau und ihre Nachkommen bis zum Ende der Weltzeit geführt wird: »Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, Krieg zu führen mit den übrigen ihrer Nachkommenschaft (w. ihres Samens), welche die Gebote Gottes halten (eig.: hüten) und die Bezeugung Jesu haben«. In 1.Tim.2:14 sagt Paulus, dass Adam sich von den Lügen der Schlange nicht täuschen ließ, aber die Frau völlig getäuscht wurde und dadurch in Übertretung geriet. Somit sind Frauen generell täuschungsanfälliger und aufgrund der Feindschaft der Schlange gegen sie viel stärker gefährdet als Männer.

Deshalb versucht der Teufel wie bei Adam und Eva die Frau zu täuschen, damit diese wie Eva eigenständig reagiert und sich so von der Hauptschaft des Mannes emanzipiert. Da die Frau ein Bild auf die Gemeinde Christi ist, besteht das eigentliche, strategische Ziel des Teufels darin, auf diese Weise die Emanzipation der Gemeinde von Christus zu erreichen (Eph.5:21-28). Dann nämlich bestimmt auch die Gemeinde selbst, was sie von den Geboten des HErrn noch befolgen will und was nicht, so wie es ja heute schon gang und gäbe ist.

Frauen sind also von jeher in allerhöchster Gefahr. Denn Gott selbst hat ja nach dem Sündenfall ausdrücklich Feindschaft zwischen Schlange und Frau (Gemeinde), und zwischen Schlangensamen und Frauensamen gesetzt. Die Frau und ihr Same, d.h. ihre Kinder, ist das Hauptkampfmittel Gottes gegen die Schlange. Es genügt nicht, die Frauen durch emanzipationsfreie Unterordnung vor der Schlange zu schützen, sondern die Frauen sollen Kinder gebären und/oder sie dazu erziehen, dass sie bewusst den gesamten Willen Gottes tun und dadurch den Sieg Jesu am Kreuz in konkreten Sieg der Gemeinde über die Schlange umsetzen. – Das ist nur möglich, wenn die Frauen nicht selbst der Schlange folgen und dienen, indem sie ihre Männer durch fehlende Kopfbedeckung schänden und mit ihrer Kleidung für den Genderismus demonstrieren. Und nur deshalb hat der HErr der Frau zu ihrem eigenen Schutz dringend geboten, sich völlig der Aufsicht ihres Mannes zu unterstellen.

Im Alten Bund war dies noch selbstverständlich, so dass nur wenige Verstöße bekannt sind, die jedoch von Gott auffallend scharf geahndet wurden (z.B. Mirijams Anspruch auf Gleichstellung mit dem Mann Mose in 4.Mo.12). Da die Frau im Neuen Bund durch Christus jedoch völlig gleichwertig wie der Mann Teil hat am Leib Christi, ist die Gefahr des Abirrens in emanzipiertes Handeln noch viel größer als im Alten Bund, weshalb die Frau hier weiter hinter die Kampflinie zurückgezogen wird, indem es im Neuen Bund keine Prophetinnen gibt wie im Alten, sondern nur prophetisch redende Jungfrauen erwähnt werden (Apg.21:9). Deshalb ermahnt Paulus die Frauen immer wieder zur Unterordnung unter ihre Männer (1.Kor.11:3, 14:34, Eph.5:22, Kol.3:18, 1.Tim. 2:11+13-14, Tit.2:5, 1.Petr.3:1). Da Gott die Frau um des Mannes willen schuf, soll die Frau dem Mann eine Hilfe sein und nicht andersherum. Dafür aber trägt der Mann auch die volle Verantwortung vor Gott. Daher zog Gott auch erst Adam zur Rechenschaft (1.Mo.3:9) und verfluchte den Erdboden, sein Arbeitsfeld. Evas Arbeitsfeld, ihre Kinder, verfluchte Gott nicht. Sie muss zwar nicht im Schweiße ihres Angesichts Männerarbeit tun, aber Gott hat ihr stattdessen viel Beschwerlichkeit und Betrübtheit bei der Geburt und Auferziehung ihrer Kinder auferlegt (1.Mo.3:16a). Sie soll Kinder gebären und auferziehen in der Furcht des HErrn, sowie mit den häuslichen Arbeiten betraut sein, die in Spr.31:10-31 beispielhaft aufgeführt werden. Da Frauen das »schwächere Gefäß« sind, sollen wir Männer durch Verständnis und Geduld auf sie Rücksicht nehmen, damit unsere »Gebete nicht verhindert werden« (1.Petr. 3:7). Ehemänner sollen ihre Frauen lieben mit der göttlichen Liebe (Eph.5:25, Kol.3:19), die zugleich auch Feindesliebe ist, d.h. sogar dann noch liebt, wenn die Liebe nicht erwidert wird (2.Kor.12:15).

Die praktische Darstellung

Wenn wir die Absicht Gottes hinter Seinem Gebot erst einmal verstanden und innerlich bejaht haben, dann sollte es uns auch nicht schwer fallen, unseren Gehorsamswillen vor Gott und den Menschen zu bekunden. Der HErr Jesus lehrt uns: »Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Haus sind« (Mt.5:14-16). Wir haben hier also das äußere Zeugnis vor der Welt (Stadt) und das interne Zeugnis in der Gemeinde und der Ehe (Haus). Unsere Glaubenstreue soll von den Menschen gesehen werden wie ein Licht in dunkler Nacht. Zugleich soll das äußere Zeichen des Bekenntnisses die Frau (aber auch den Mann) immer wieder auch selbst daran erinnern, was sie vor dem HErrn gelobt haben, zu befolgen.

In 1.Tim.2:9 lehrt uns der HErr durch Paulus: »Ebenso ⟨will ich⟩ [auch], ⟨dass die⟩ Frauen in schmucker (= ordentlicher und schöner) ⟨ihrer berufungsmäßigen ⟩Stel­l⟨ung⟩ gemäßerangemessener ⟨Haltung und Kleid⟩ung EÜ: würdiger Haltung mit schamhafter-und-bescheidener-Zurückhaltung/ Verschämtheit/ Unaufdringlichkeit und ⟨Ge⟩samt⟨ausrichtung des ⟩Sinnens⟨Denkens, Fühlens und Wollens⟩–⟨auf ⟩Rett⟨ung und Rettungsbewahr⟩ung/ w.: ⟨Ge⟩samtrettsinnen sich selbst schmücken ⟨sollen⟩, …«. Das griech. Wort KATA-STOLE´ ist zusammengesetzt aus KATA- = herab, gemäß, und STOLE´ = langes Gewand, w.: Stellung( Anzeigendes), (Dar)stellung (von STÄ´LLOo = stellen) also gemäß–(der berufungsmäßigen )Stellung. Es soll in Haltung und Kleidung der Frau ihre von Gott gegebene berufungsmäßige Stellung als Gebärerin und Erzieherin des »Samens der Frau« äußerlich dargestellt werden. Wie diese Darstellung aber ganz praktisch auszusehen hat, setzt Paulus hier als bekannt voraus, weil er darüber schon an anderer Stelle geschrieben hat, z.B. in 1.Kor.11:2-16. Da das Thema Kopfbedeckung jedoch sehr umfangreich ist, werden wir in einem 2.Teil gesondert darüber sprechen . Hier soll es zunächst erst mal nur um die berufungsgemäße, frauentypische Kleidung und Berufswahl gehen, durch welche eine gottesfürchtige Frau ihre Bereitschaft ausdrückt, auf eine Gleichstellung mit dem Mann zu verzichten.

Eine Schlüsselstelle, auf die Paulus in 1.Tim.2:9 Bezug nimmt, ist sicherlich 5.Mose 22:5, wo es wörtlich heißt:
»Nicht werde Manns|Gerät/ ⟨typisches ⟩Gerät ⟨des ⟩Mannes1 auf/an ⟨einer ⟩Frau, und nicht ⟨be⟩kleide⟨ sich⟩ ⟨ein ⟩Mann2 ⟨mit⟩ Frau⟨en⟩|Oberkleid⟨ung⟩/⟨typisches ⟩Oberkleid ⟨der ⟩Frau. Denn ⟨ein ⟩Gräuel ⟨für den ⟩HErrn, deinen Gott, ⟨ist⟩ jeder Tuende diese⟨ Dinge⟩«. 5M18,12,25,16.
|1 manntypische (= für manntypische Berufs- und Freizeitbetätigung typische) Gerätschaft und Ausrüstung, z.B. Waffen, auch Kleidung; letzteres insbesondere aufgrund der Gegenüberstellung mit Frauenoberkleidung. KoLI´, Gerät/ Gefäß, im Sinne von Kleidung viell. auch 1.Sam.21:6 (EÜ Anm.) und Hes12:4.7 als Inhalt des Gepäcks der Verbannung; außerbibl. in diesem Sinn in Sirach 45,8 und im Neuhebraischen.
|2 hebr.: Gä´BhäR, wortl. Bedeutung: ⟨den Anforderungen des Lebens ⟩ überlegen⟨ Gewachsen⟩er = der Mann im Vollbesitz seiner Kräfte und Fähigkeiten.
Dass hier nicht explizit von »MännerKLEIDUNG« die Rede ist, sondern von MannsGERÄT, soll zeigen, dass sich die geschlechtertypische Unterscheidbarkeit nicht allein auf Kleidung beschränken soll, sondern auch auf den Beruf (Werkzeug) und den Militärdienst (Waffen). Es ist jedoch ein Irrtum, zu glauben, dass Männer und Frauen zur Zeit des AT die gleiche Kleidung trugen, denn sonst hätte Gott wohl hier nicht ausdrücklich von »Frauenkleidung« gesprochen. Auch bei zunächst gleichem Grundmuster der Kleidung (Kleid oder Rock) war die Oberleidung von Mann und Frau z.B. durch ihre Farbigkeit und Verzierungen unterschieden. Zudem gehörte für die Frau auch immer ein Überwurftuch als Kopfbedeckung dazu. Gott gab für die Oberkleidung keine genaue Vorschrift, sondern überließ das der praktisch-geistlichen Gestaltungsfähigkeit der Menschen.

Er gab aber dazu eine generelle Richtlinie: »Setze nicht zurück die äonische Grenze ( = die im Rahmen eines Äons/ Weltzeitalters entstandene und gültige Grenze/ Abgrenzung), die deine Väter gemacht haben« (Spr.22:28). Hier geht es nicht nur um Grundstücksgrenzen, wie in den ähnlichen Stellen 5.Mose 9:14 und Sprüche 23:10, sondern vor allem um Grenzlinien mit geistlicher Bedeutung. Ein Vorwärtssetzen der Grenze im Sinne einer Vervollständigung (durch Verfeinerung und Verschärfung) des Gesetzes ist ein von Gott erwünschtes und laufend und von Ihm selbst angewandtes Prinzip (wie z.B. Verbot der Blutrache, der Vielehe, der Ehescheidung, des Leicht(mach)ens jedes Menschen: 2.Mo.22:27 → Pred. 10:20 → 1.Petr.2:17, …). In diesem Sinn haben unsere christlichen Vorfahren das Kleidungsmuster für Männer und Frauen geschlechtstypisch aufgeteilt: die Hose (die schon den Priestern vorgeschrieben war 2.Mo.28:42) dem Mann, das Kleid der Frau. Diese Zuordnung wurde von vielen Völkern weltweit übernommen.

Tatsächlich ist die Gemeinde aber heute in einem fortschreitenden Rückzugsgefecht durch den immer stärker werdenden Einfluss der Welt durch die Medien. Das Altbewährte und von den Vätern Überlieferte gilt seit Beginn der Laodizäa-Epoche nicht mehr, weil die Gemeinde es durch einen vermeintlich größeren Reichtum an Erkenntnis »überwunden« zu haben glaubt. Spätestens seit den 68er Jahren gab es dann einen lawinenhaften Durchbruch der Gesetzlosigkeit durch eine Infragestellung aller sog. bürgerlichen Werte und Jahrhunderte alter Normen mit dem Ziel ihrer Abschaffung, was dann auch Schritt für Schritt Einzug ins BGB genommen hat: Gleichheitsprinzip von Mann und Frau (seit 1957), Freigabe der Pornographie, der Homosexualität, der Abtreibung, der Euthanasie, der Homo-Ehe und das immer konsequentere Verbot (bei hohen Geldbußen!), diese Dinge gesetzlos zu nennen.

Die »Frauenhose«

Im Zuge all dieser Gleichmacherei-Bestrebungen des Durcheinanderwerfers (d.h. Teufels, gr. DIABOLOS) zur Zerstörung der göttlichen Schöpfungsordnung, gab es schon Mitte des 19. Jh. die ersten Bestrebungen, eine Frauenunterhose einzuführen durch die amerikanische Frauenrechtlerin Bloomer, die jedoch unter dem Rock getragen wurde. Zuvor galt über Jahrhunderte hindurch die Hose als Statussymbol für den Mann und der Rock für die Frau. Die ersten Hosen für Priester werden schon in der Bibel erwähnt (2.Mo.28:42, 3.Mo.16:4). Als die zehn Stämme Israels nach der Assyrischen Gefangenschaft als Skythen in den Kaukasus wanderten und sich später im Zuge der Völkerwanderung über ganz Europa ausbreiteten (Sachsen = Isaakson = Isaaks Söhne), trugen auch bald darauf die Germanen alle Hosen, da sie gut vor der Kälte schützten. Spätestens ab dem 4.Jh.n.Chr. übernahmen dann auch die römischen Soldaten diese Tracht, so dass sich die Hose im Mittelalter allmählich in ganz Europa als Männerbekleidung etablierte.

»Die Frauenhosenbewegung ging Hand in Hand mit der Emanzpationsbewegung. 1910 wurde in Paris der erste Hosenrock eingeführt, der für viel Wirbel in der Presse sorgte. Zwei Jahre später waren die Hosenkleider wieder aus dem Straßenbild verschwunden. Während des 1. Weltkriegs aber mussten dann Frauen als Ersatz für die Männer in den Fabriken arbeiten und bekamen deren Hosen. Im Krieg wurde diese Ausstattung ohne weiteres als notwendig akzeptiert, jedoch hielt man die Frauenhosen für eine vorübergehende Erscheinung. Erst Ende der 1960er Jahre wurden Frauenhosen gesellschaftlich akzeptiert und der Hosenanzug für Damen kam in Mode. Als »anständig« galt diese Kleidung in gehobenen Kreisen deshalb jedoch noch nicht: So durfte die Schauspielerin Senta Berger 1969 in einem edlen Designer-Anzug nicht zum Dinner in ein Londoner Hotel, sondern musste sich umziehen. In internationalen Luxushotels galt das Hosenverbot für Frauen noch in den 1970er Jahren. Bis 1970 waren auch im Londoner Nobelkaufhaus Harrods behoste Kundinnen unerwünscht. Der damalige CSU-Bundestagsvizepräsident Richard Jaeger drohte 1970, er werde jede Abgeordnete, die es wagen sollte, in Hosen zur Plenarsitzung zu erscheinen, aus dem Saal weisen. In der indonesischen Provinz Aceh wurde es Frauen 2010 gesetzlich verboten, Hosen zu tragen, da es sich um »unzüchtige Kleidung« handele. Zuwiderhandlungen können mit bis zu zwei Wochen Gefängnis bestraft werden. Bis zum Jahr 2013 war es Pariserinnen formell per Gesetz verboten, in der Öffentlichkeit Hosen zu tragen. Ausnahmen gab es nur für Radfahrerinnen und Reiterinnen. Am 31. Januar 2013 wurde dieses Gesetz offiziell aufgehoben« (Quelle: Wikipedia).

Doch nicht nur in Europa, sondern auch in den meisten Teilen der Welt trugen Frauen traditionell bedingt immer schon Röcke, zum Teil bis heute noch. Einer Frau aus den Anden z.B. würde es nie einfallen, eine Hose zu tragen. Die von den Inkas stammenden Indio-Frauen tragen schon seit Jahrhunderten Röcke in mehreren Schichten übereinander (polleras genannt). Aber auch in China oder Indien und besonders in Afrika tragen Frauen schon seit Jahrtausenden Röcke, während Männer in vielen ländlichen Regionen noch immer die einzigen sind, die »die Hosen anhaben«. An dieser sprichwörtlichen Rede wird aber deutlich, dass auch im natürlichen Empfinden der Welt die Hose das Symbol der Herrschaft ist. Wer »die Hosen anhat«, bestimmt zugleich auch über den Ehepartner. Auch dieser moderne Begriff »Ehepartner« drückt selbstredend aus, worum es der Emanzipationsbewegung im Grunde geht: es soll keine Führung des Mannes mehr geben, sondern eine gleichberechtigte Partnerschaft; und die satanisch inspirierten Modeschöpfer haben sich hierfür die Hose als Symbol der Gleichstellung gewählt und erfolgreich vermarktet. Dass dieses Symbol jedoch Gott ein Gräuel ist, das verdrängen die allermeisten Gläubigen heute.

Im Satanismus wird nicht nur das Kreuz über Kopf getragen, sondern sämtliche christlichen Symbole werden zur Verhöhnung Gottes ins Gegenteil verkehrt. So tragen z.B. Metal-Sänger und Fans als Männer meist lange Haare, um ihre Verachtung für die Schöpfungsordnung Gottes zum Ausdruck zu bringen. Überhaupt wird im Okkultismus ein reger Gebrauch von verbotenen Symbolen gemacht, weil sie eine magische Anziehungskraft für unreine Geister sind. Ob es die Christen heute wahrhaben wollen oder nicht, aber auch die Frauenhose ist ein solches Emanzipations-Symbol, das den Unterschied zwischen Mann und Frau verwischen soll. Es ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Schaffung eines androgynen Mischwesens. Denn so wie Gott den Menschen in Seinem Bilde schuf, so will auch Satan den Menschen in Sein Bild umgestalten. Viele amerikanische Sänger, die der Jugend ein Vorbild sind, sehen aus wie Mädchen (z.B. Justin Bieber) und manche Schauspielerinnen sehen aus wie Männer (z.B. Tilda Swinton, Grace Jones etc). Und wenn man sich solche furchtbaren Transvestiten wie Marilyn Manson oder David Bowie ansieht, dann hat man eine Ahnung, wie verdreht (lat. perversus) der Mensch in Zukunft sein will.

Satan und seinen Dämonen ist es gelungen, in nur 50 Jahren die Frauenhose genauso gesellschaftsfähig zu machen wie danach die Homosexualität. Besonders freut es ihn, dass er diesen verwüstenden Gräuel auch im Hause Gottes etablieren konnte, indem christliche Frauen heute ohne schlechtes Gewissen diese Männerkleidung tragen. Wenn jedoch ein Mann mit Frauenkleidern in den Gottesdienst käme und am Abendmahl teilnehmen wollte, dann würden immer noch viele empört reagieren, obwohl es nüchtern betrachtet genau der gleiche Verstoß ist gegen das Darstellungsgebot in 5.Mo.22:5.

Es ist wohl eine unbestreitbare Tatsache, dass die Gemeinde bei der Frage nach der biblischen Kleiderordnung zum größten Teil der Welt gefolgt ist, statt dem HErrn. Wir sollen aber weder auf den Rat der Gottlosen/ Gesetzlosen hören (Ps.1:1), noch uns nach dem Schönheitsempfinden der Welt richten, wenn es gegen Gottes Gebot streitet (vgl. Apg.24:16, Röm.12:17, 1.Kor.10:32, 2.Kor. 8:21, 1.Thess.4:12), sondern unser Denken von Gott erneuern und umgestalten lassen, damit wir überhaupt in der Lage sind, zu prüfen an Hand der Heiligen Schrift, ob etwas Gottes Wille ist, d.h. »ob es gut ist, ob es Gott gefallen würde und ob es zum Ziel führt« (Röm.12:2). Durch die Ausbreitung des Atheismus und der damit verbundenen Leugnung der Bibel als göttlicher Maßstab hat ein »Wertloswerden der obersten Werte« (Nietzsche) stattgefunden. Für Friedrich Nietzsche sollten die 3 obersten Tugenden zukünftig lauten: Selbstsucht, Habsucht und Wolllust; alles andere war aus seiner Sicht verkrampfte Scheinheiligkeit. Von nun an sollten Werte und Moralvorstellungen nicht mehr durch eine göttliche Instanz als vorgegeben akzeptiert werden, sondern dem allgemeinen Empfinden der Zeit überlassen bleiben.

Als Kinder Gottes sollte uns aber klar sein, dass Satan der oberste Modeschöpfer ist, der das »Empfinden der Zeit« in seinem Sinne steuert. Nur weil alle Menschen gleichgeschaltet in dieselbe Richtung marschieren, sollten wir uns gerade in der Endzeit nicht feige ihnen anschließen, sondern lernen, als lebendige Fische gegen den Strom zu schwimmen. Eine Schwester, die heute z.B. mit einer Mennonitentracht in den Aldi-Markt geht, braucht keine Traktate mehr verteilen, da sie selber ein wandelndes Traktat ist. So berichtete mir die Schwester Carolyn Minko aus München, dass sie immer wieder angesprochen wurde von interessierten Passanten, was es mit ihrer Kleidung auf sich habe, – also ein guter Anlass für ein evangelistisches Gespräch. Statt Spott zu ernten, wird sie vielerorts sogar mit äußerstem Respekt behandelt, weil man sie für eine Ordensschwester hält.

Als Mann hatte ich selbst schon immer ein natürliches Unbehagen, wenn ich eine Frau mit Hosen sah. Wenn mir jedoch eine Frau mit langem Rock begegnete, hatte ich das unbewusste Gefühl, dass sie auf mich sehr weiblich wirkt. Wir müssen alle wieder dieses natürliche Empfinden in uns wiederentdecken, das tief in unserem kollektiven Bewusstsein erhalten blieb. Viele von uns sind inzwischen schon derart abgestumpft, dass sie die allgegenwärtige Gesetzlosigkeit gar nicht mehr als solche wahrnehmen können. Auch die Kinder Israel gewöhnten sich allmählich an die Götter der Heiden und wurden unfähig, sie noch als Gräuel zu erkennen und zu verabscheuen. Dabei sollten auch sie den Heiden durch ihr Zeugnis vor Augen führen, was für ein »wahrhaft weises und verständiges Volk« sie waren (5.Mo.4:6). Dieses Zeugnis ist auch die Gemeinde der Welt heute schuldig geblieben. Stattdessen bestätigt die Gemeinde das Gegenteil, dass nämlich die Welt bessere Ideen und Angebote zu bieten hatte, weshalb man sich korrigieren ließ und für diese entscheiden musste. Der Weg der Welt zur Emanzipation der Frau wird dadurch dieser als ein von Gott angeblich legitimierter Weg falsch vor Augen geführt. Im Licht des Wortes Gottes gesehen bekennt sich heute jede gläubige Frau, sobald sie in Hosen das Haus verlässt, durch ihre Kleidung öffentlich zu einem widergöttlichen und widernatürlichen, strategischen Ziel Satans, nämlich zur Selbstbestimmung der Frau. Wenn sie dann auch noch an einer Demonstration gegen den Genderismus teilnimmt, dann gerät dieses zur Heuchelei und zu Hohn und Spott in der unsichtbaren Welt, weil sie ja selber durch die Hose die Vermischung der Geschlechter unbewusst befürwortet.

Ist das nicht gesetzlich?

Wie ich schon eingangs schrieb, werden immer wieder neue Gründe konstruiert, um zu begründen, warum man die Gebote in 1.Kor.14:34 und in 5.Mo.22:5 heute nicht mehr befolgen müsse. Und selbst jene Geschwister, die ein Tragen von Röcken für die Frau grundsätzlich befürworten, lehnen eine biblische Begründung mit 5.Mo.22:5 ab, da sie die alttestamentliche Bewertung als »Gräuel« doch für reichlich übertrieben und herzlos empfinden, zumal ja auch geschrieben steht, dass die »mit Gräueln Befleckten« nicht ins himmlische Jerusalem eingehen werden, sondern in den Feuersee geworfen werden (Offb.21:27, 21:8). Wäre die Frauenhose also tatsächlich ein Gräuel in Gottes Augen, dann würden ja all jene hosentragenden Frauen in den Feuersee geworfen, egal wie fromm und gottesfürchtig sie sonst noch gewesen waren. Das könne doch nicht sein

Nun, wir glauben ja alle, dass Gott ein gerechter Gott ist, der auch die guten Taten eines Menschen im Gericht berücksichtigen wird. Aber nur, weil wir selber eine Sünde als nicht so schwerwiegend empfinden, muss dies nicht bedeuten, dass Gott sie nicht ebenso harmlos bewertet wie wir. Wir sollten auch nicht darauf vertrauen, dass Gott sich irgendwann mit einer Realität abfindet, wenn sich diese aus unserer Sicht kaum mehr ändern ließe. Vielmehr sollten wir uns scheuen, unsere Bewertungsmaßstäbe einfach auf Gott zu übertragen, wie es die Gesetzlosen tun, zu denen der HErr eines Tages sagen wird: »Du dachtest (wohl), Ich sei ganz wie du. Ich werde dich überführen und es dir vor Augen stellen« (Ps.50:21). Nicht Gott muss sich nach unserem Empfinden richten, sondern wir nach dem Seinigen!

Am häufigsten wird von Seiten vieler Prediger der Einwand erhoben, dass es doch gesetzlich sei, wenn man sich im Neuen Bund noch mit solchen »Äußerlichkeiten« abgebe. Hat uns nicht Paulus »alles erlaubt«, sofern es denn »nützlich« sei (1.Kor.6:12, 10:23)? Und eine »Frauenhose« sei doch durchaus ganz »nützlich« und anständig, sofern sie weit genug geschnitten ist. Hier sei zunächst einmal betont, dass der Begriff »gesetzlich« unpräzise ist und daher zu klären wäre, wie er gemeint sei. Im wörtlichen Sinn müsste man es definieren als regelrecht, rechtens, erlaubt, zulässig, legitim und gesetzeskonform. Umgangssprachlich aber wird dieses Prädikat oft auch als Synonym gebraucht für streng, dogmatisch, eng, intolerant und rechthaberisch. Das evangelikale Christentum hat heute eine ganz eigenwillige Definition von Gesetzlichkeit entwickelt, nämlich im Sinne von ungültig, außer Kraft gesetzt, veraltet, unzulässig, unbrauchbar und wertlos. Gemeint ist damit das mosaische Gesetz, von dem der HErr Jesus aber sagt: »Meinet nicht, dass Ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist« (Mt.5:17-18).

Viele verstehen diese Worte so, dass zwar, der HErr Jesus das Gesetz erfüllt habe, aber wir als Seine Nachfolger/Nachahmer davon befreit wurden. Wie aber können wir Ihm folgen/nachahmen, wenn wir nicht auch das tun, was Er getan hat (1.Joh.2:6)? Außerdem heißt es im nächsten Vers: »wer sie (die Gebote) aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel«. Auch in uns soll »die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt« werden, und zwar durch den Wandel im Heiligen Geist (Röm.8:4). Das Halten der Gebote war der eigentliche Zweck unserer Errettung, sonst wäre der HErr umsonst gekreuzigt worden (Joh.15:14-16). Unser Gehorsam ist Sein Lohn. Jede Schrift des AT (und des NT) ist für uns »nützlich zur Belehrung (über unser richtiges Verhalten), zur Überführung (von dem, was wir falsch gemacht haben), zur hfWiederaufrichtung_auf⟨ der ganzen Linie⟩ (d.h. eine auf⟨zielgerichtete, begründete, gebietsumfassede⟩ ⟨wiederherstellende, nach oben orientierte, kompromisslose⟩ Richtig⟨mach⟩ung, zur Erziehung ⟨ = mit Unterweisung und Erzüchtigung⟩ ⟨zu ⟩,der in ⟨der ⟩,Gerechtigkeit« (2.Tim. 3:16 GtÜ). Dabei sollen wir vom Schattenhaften des AT durchdringen zum Wesenhaften des Gesetzes (Kol.2:17) bzw. von der Altheit des Buchstabens zur Neuheit des Geistes (Röm.7:6), vom Alten Bund des tötenden Buchstabens zum Neuen Bund des lebendig machenden Geistes (2.Kor.3:6). Hiermit haben die Apostel einschl. des Paulus das Gesetz beständigt (Röm.3:31). Der Streit um das Gesetz, den Paulus zu führen hatte, ging nie um die Sittengebote (diese galten mit größter Selbstverständlichkeit), sondern um die Zeremonialgebote (wobei selbst diese geistlicherweise ebenso durch uns erfüllt werden, s. Kol.2:11, Eph.2:21, 5:2, Phil. 2:17, Hebr.9:26, 10:12, 13:10+15, Offb.3:12, 8:3). Das Wort »Gesetz« hebr. TORª´H bedeutet Ziel(geb)ung, und dieses Ziel ist die Liebe bzw. Christus. Auch schon im Alten Bund ging es nicht primär um den Buchstaben des Gesetzes (wobei dieser auch befolgt werden musste), sondern um die Liebe zu Gott und dem Nächsten. Nur kann diese Liebe nicht subjektiv gemessen werden, sondern sie kann laut dem Zeugnis des NT nur an der Erfüllung der Gebote Gottes gemessen werden (Joh.14:15, 21, 23-24, Joh.15:10, 1.Joh.2:5, 5:3, 2.Joh.6). Wenn man meiner Frau z.B. eine Halskette mit einem Pentakel geschenkt hätte und sie würde dies jeden Tag tragen, obwohl ich ihr erklärt hatte, dass dies ein Satanismus-Symbol sei, – auch dann könnte meine Frau mir 100 Mal bezeugen, dass sie mich liebt, aber ich könnte es ihr nicht glauben, solange sie nicht aus Liebe zu mir dieses Pentakel wegwirft (vergl.Mt.7:22-23). Denn selbst wenn sie mir erklärt, dass das Pentagramm zeitweise mal ein christliches Symbol war, so sollte doch schon der Umstand allein, dass es für mich eine Gewissensnot sei, für sie doch ausreichend Grund sein, auf dieses Schmuckstück zu verzichten und mir aus Liebe diesen Herzenswunsch zu erfüllen. Wenn sie aber schon bereit wäre, aus Liebe zu mir auf ein satanisches Symbol zu verzichten, wie viel größer sollte ihre Bereitschaft dann erst sein, wenn ihr klar wird, dass die Frauenhose sogar Gott – nach Seinem Empfinden – ein Gräuel ist!

Müssen wir dann nicht auch Quasten tragen?

In 5.Mo.22:12 – also im gleichen Kapitel wie V. 5 – gebietet der HErr, dass wir uns Quasten machen sollen an den 4 Zipfeln unseres Obergewands. Ergänzend lesen wir dazu in 4.Mo.15:38-40: »Rede zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen, dass sie sich eine Quaste an den Zipfeln ihrer Oberkleider machen sollen für alle ihre künftigen Generationen und dass sie an die Quaste des Zipfels eine Schnur aus violettem Purpur setzen sollen. Und das soll euch zur Merkquaste werden, und ihr sollt sie ansehen und dabei an alle Gebote des HErrn denken und sie tun, und ihr sollt nicht eurem Herzen und euren Augen nachfolgen, deren Gelüsten ihr nachhurt, damit ihr an alle meine Gebote denkt und sie tut und heilig seid eurem Gott«. (Begriffserklärung: Eine Quaste ist lt. Wikipedia „ein hängendes Bündel von Fäden oder Kordeln, am oberen Ende oft begrenzt durch einen Knoten oder eine Zierperle. Die Form ist büschelartig und erinnert an einen Pinsel“).

Selbstverständlich ist auch dieses Gebot nicht aufgehoben, sondern unverzichtbar für unser Glaubensleben, sofern wir erst mal den geistlichen und damit wesenhaften Sinn dieses Gebotes erfasst haben. Ziel dieses Gebotes ist das Merken und geistliche Einprägen der Gebote Gottes, um sie zu tun. Wer wie die damaligen Israeliten nicht lesen kann, der kann sich auch heute solcher Hilfsmittel bedienen wie die Quaste, solange er sie nicht wie die Pharisäer aus Eitelkeit oder Geltungssucht trägt (Mt.23:5). Wichtiger als die materiellen sind aber die geistlichen Quasten und Schnüre, auf die wir nicht verzichten können, wenn wir das Gebot fleckenlos und unangreifbar hüten wollen, wie es uns Gott im NT gebietet (1.Tim.6:14).

Denn das Oberkleid ist nach Jes.64:5, Sach.3:3-5, Mal.2:16, Offb.19:8 eine Darstellung unserer Werke, d.h. all unseres Wirkens. Die Zipfel des (damals aus einem viereckigen Tuch bestehenden) Obergewandes geben die Grundrichtungen und Hauptgebiete unseres Wirkens in der Welt an (4 = Zahl der Welt). Die Quasten stehen für die Grundnormen unseres Wirkens, die Schnür für die zugehörige Vereinzelung und Verfeinerung dieser Grundnormen. Den Ratschluss der Gesetzlosen abzulehnen (Psalm 1:1), weil er satanische Ziele vorantreibt, kann z.B. eine solche Quaste sein, durch welche wir erinnert werden, solche Ziele noch nicht einmal annähernd in Betracht zu ziehen, sondern den weitesten Abstand zu halten. Wenn mein Herz noch nicht von selbst den Trieb hat, auf äußerste Distanz von Dingen zu gehen, die Gott als Gräuel empfindet, dann zeigen mir noch andere Worte an der Schnur der Quaste die Richtung, z.B. »Verabscheuet das Böse, haltet fest am Guten« (Röm.12:9). Mein Empfinden sollte mit dem Empfinden Gottes übereinstimmen. Wenn etwas gut in Seinen Augen ist, will ich es mit Freude und Wohlwollen annehmen, wenn es aber böse in Seinen Augen ist, will auch ich Abscheu und Ekel davor empfinden.

Eine andere Quaste ist z.B. 1.Kor.14:37, die mich daran erinnern soll, dass die Unterordnung der Frau inkl. der Darstellungsordnungen ein Gebot des HErrn ist, die ich als solche (an)erkennen soll, wenn ich mich für geistlich halte. Die zu dieser Quaste gehörige Schnur wird durch viele Bibelstellen gebildet (1.Mos.3:15-16, 2.Kor.11:2-4, Eph. 5:22-33 etc.). Es handelt sich hier um Gebote, die einem durch die Lüste der Augen und des Herzens leicht aus den Augen schwinden können. Wir sollen sie auch kaum einem anderen ans Obergewand nähen, sondern das kann nur jeder für sich selbst tun. Aber wir müssen jede Generation neu daran erinnern, dass es sich bei klaren Geboten des HErrn nicht um Meinungsverschiedenheiten wie in Römer 14 geht, sondern um eine vom Satan durch die Frau systematisch vorangetriebene Gräuelsünde.

Darf man dann auch kein Mischgewebe tragen?

In 5.Mos.22:9-11 heißt es: »Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei (Samen) besäen, damit nicht das Ganze dem Heiligtum verfällt… Du sollst nicht mit einem Rind und mit einem Esel zusammen pflügen. Du sollst nicht Gewebe von verschiedenartigem Stoff anziehen, Wolle und Leinen zusammen«. Bei buchstäblicher Befolgung dürfte ich für die Arbeit keine Malerhosen mehr tragen, denn diese bestehen zu 65 % aus Polyester und zu 35 % aus Baumwolle. Doch jene, die ohnehin die Gebote Gottes ignorieren, verwenden dann solche Stellen als Beispiele dafür, dass diese Gebote ohnehin gar nicht mehr zu gebrauchen seien in der heutigen Zeit. Aber stimmt das? Leben wir denn etwa nicht mehr von JEDEM Wort, das aus dem Mund Gottes ausgeht? Und sind doch nicht alle Schriften mehr nützlich zur Überführung, Zurechtweisung und Unterweisung in der Gerechtigkeit (2.Tim.3:16).

Wie schon dargelegt, geht es bei einem gesetzgemäßen Gebrauch des Gesetzes (1.Tim.1:8) darum, bei der Anwendung eines Gebotes zuerst das Ziel und den Zweck des Gebotes zu bestimmen, um von da aus die vollständige Erfüllung dieses Gebotes anzustreben. An dem Beispiel von 1.Kor.9:9-14 können wir erkennen, dass die meisten Gebote im Alten Bund eine geistliche Parallele im Neuen Bund haben, nach der wir forschen sollten. Wenn wir den Zusammenhang betrachten, dann fällt uns auf, dass es sich bei all diesen Geboten in 5.Mose 22: 1-12 um Grundsatzbestimmungen handelt, deren Ziel der Schutz der menschlichen Existenz ist:

Verse 1-4 der soziale Schutz, Verse 5-8 der Natur- und Umweltschutz, Verse 9-12 der geistliche Schutz. An der Spitze der Versgruppe 5-8 steht der Schutz der menschlichen Natur (Vers 5), darauf folgt der allgemeine Schutz der Natur und Umwelt (Verse 6-7 Erhaltung der Rege-nerierungsfähigkeit der Natur), darauf der Unfallschutz (V. 8 am Beispiel der Schutzgüte menschlicher Bauwerke). Die Reihenfolge folgt exakt der Wichtigkeit der Schutzbereiche. Die Verse 9-11 gehören zur biblischen Linie der Nicht-Vermengung von Gut und Böse. Gott hat zu unserem geistlichen Schutz grundsätzliche Mischverbote gegeben, deren Missachtung uns unweigerlich in die Irre führt.

1. Zweierlei Saat: Gott verbietet die Gründung des Glaubens auf zweierlei Wortsamen, nämlich Gotteswort gepaart mit Menschenwort bzw. Dämonenwort. Reine Dämonenlehre ist in Gottes Augen nicht so verabscheuenswürdig wie eine Mischung aus Gottes- und Menschenwort. Ebenso soll aus unserem Mund nicht Heiliges mit Unheiligem vermischt hervorgehen (Jak.3:12, Eph.4:29). Die Mischsaat samt ihrem Ertrag verfällt dem Heiligtum, d.h. dem Totalgericht.

2. Ungleiches Joch: Das in 3.Mo.19:19 verwendete Adjektiv hÄTÄRO-SYGOS artverschiedengejocht findet sich in 2.Kor.6:14 als Verb hÄTÄRO-SYGÄOo (in) artverschiedener-Joch(gemeinschaft geh)en. Hier ist nicht die Joch-gemeinschaft in der Arbeitswelt gemeint, sondern die auf geistlichem Gebiet. Rinder stehen nach 1.Kor.9:9 für Gläubige. Durch eine Ehe werden Menschen z.B. zusammengejocht (Mt.19:6), was lebenslanges Leid zur Folge haben kann, wenn der Ehepartner ungläubig ist.

3. Mischgewebe: Wie schon im vorigen Kapitel erwähnt, bedeutet Kleidung symbolisch immer Werke. Ein Kleid aus zweierlei Stoff bedeutet einen gerechten Wandel, der mit gesetzlosen Taten vermischt ist. Rein böse Werke sind dem HErrn längst nicht so ekelhaft, wie die Vermengung der beiden (Mt.7:22-23, Offb.3:15-17, 22:11).

Wir sehen also, dass all diese Schutzgebote – wenn man sie denn richtig versteht – mehr als nützlich und notwendig sind, gerade in der heutigen Zeit.

 

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