„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

– Sollten sich bibeltreue Christen an Friedensdemos beteiligen?

„Als sie sich stritten, trieb er sie zum Frieden, indem er sagte: Ihr Männer, ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht?“ (Apg.7:26)

Bremen, den 25.03.2023

Liebe Geschwister im HErrn Jesus Christus,

die Gnade und der Friede unseres HErrn Jesus Christus sei mit Euch!

Schon seit drei Jahren diktieren die Medien uns in einer ungewohnten Dauerpropaganda auf, was wir zu fürchten haben und wer unser Feind zu sein hat, den wir um alles in der Welt zu bekämpfen haben. Im Jahr 2020 war es die Angst vor Corona, im Jahr 2021 war es die Angst vor den Impfskeptikern und im Jahr 2022 die Angst vor Russlands Präsident Putin. Und jeder, der öffentlich eine andere, differenziertere Sichtweise vertritt, wird medial verächtlich gemacht.

Nun könnte uns dies ja eigentlich egal sein, denn unser Reich ist ja schließlich „nicht von dieser Welt“ (Joh.18:36). Als Kinder Gottes sollen wir den Menschen nur das Evangelium verkündigen und für ihre Errettung bitten, aber uns aus weltlichen Dingen raushalten. Die Gerichte Gottes, die jetzt immer häufiger und unaufhaltsamer über die Welt hereinbrechen, hat Gott ja schließlich in Seinem Wort vorhergesagt und sollen uns nicht beunruhigen: „Wenn ihr aber von Kriegen und Kriegsgeschrei hören werdet, so lasst euch nicht erschrecken. Denn es muss so geschehen, aber es ist noch nicht das Ende“ (Mk.13:7). Der HErr Jesus sagt sogar: „Meinet nicht, Ich sei gekommen, Frieden zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert!“ (Mt.10:34) – wobei es im Zusammenhang nicht um weltliche Kriege geht, sondern um die Verfolgung der Gläubigen durch die Ungläubigen.

Der Ukrainekrieg aus biblischer Sicht

Dass Gott die Kriege in dieser Welt zulässt, bedeutet nicht, dass Er sie gutheißt. Ganz im Gegenteil: Für die Zeit des Tausendjährigen Reiches hat Er verheißen: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden fortan nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Mi.4:3). Im absoluten Sinn kann es deshalb auch keinen „gerechten Krieg“ geben, sondern er kann unter bestimmten Voraussetzungen höchstens ein kleineres Übel sein innerhalb einer gefallenen Welt. Dennoch gelten die Gebote Gottes grundsätzlich allen Menschen (Pred.12:13, Röm.3:19), und zu diesen zählt im Neuen Bund auch, dass wir dem Bösen nicht widerstehen sollen (Mt.5:39). Schon der Volksmund sagt: „Der Klügere gibt nach“. Und wenn es sich zudem noch um völlig ungleiche Streitparteien handelt, gilt umso mehr, was der HErr Jesus in Luk.14: 31-32 lehrt: „Oder welcher König, der auszieht, um sich mit einem anderen König in Krieg einzulassen, setzt sich nicht vorher hin und ratschlagt, ob er imstande ist, dem mit zehntausend entgegenzutreten, der gegen ihn mit zwanzigtausend anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, während er noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen.“

Ein Stellvertreterkrieg der Geostrategen

Es hat sich längst rumgesprochen, dass es sich bei dem Krieg zwischen der Ukraine und Russland um einen Stellvertreterkrieg des Westens gegen den Osten handelt. Wie damals im Kalten Krieg verbreiten die transatlantischen Geostrategen das Angstszenario, dass sich Putin nach einem Sieg in der Ukraine nicht mit der Annexion des Donezbeckens zufriedengeben werde, sondern dass seine Truppen weitermarschieren könnten, um auch noch weitere Länder der EU anzugreifen, um sie einzunehmen. Deshalb haben die Amerikaner die Ukraine schon lange vor Russlands Angriff hochgerüstet – nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Söldnern, um im Falle eines Krieges Russland gegenüber gewappnet zu sein. Man könnte meinen, dass die USA aus ihren bisherigen gescheiterten Kriegen gegen Vietnam, dem Irak und Afghanistan nichts gelernt hätten, denn überall ließen sie nur Leid und Chaos zurück. In Wirklichkeit war es aber nie die Bevölkerung, die den Krieg wollte, sondern immer nur die in Sicherheit lebenden Politiker, die ihre Söhne nicht an die Front schicken brauchen. Die Ukraine ist für die USA der nützliche Idiot, der nun geopfert wurde, um Russland durch einen Abnutzungskrieg zu schwächen.

Amerikas Interesse am Ukrainekrieg

Der amerikanische Geostratege George Friedman sprach es in einer Presseerklärung 2015 ganz offen aus: „Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und im Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann. Unser Hauptinteresse war, sicherzustellen, dass dieser Fall nicht eintritt. Wenn sie ein Ukrainer sind, werden sie Ausschau danach halten, wer ihnen als einziger helfen kann, und das sind die Vereinigten Staaten. Vor zehn Tagen war der Oberbefehlshaber der US-Armee in Europe, General Ben Hodges, zu Besuch in der Ukraine […] und hat dort Orden an die ukrainischen Kämpfer verteilt […] weil er zeigen wollte, dass die ukrainische Armee seine Armee ist […] Wir wollen die russische Föderation nicht töten, sondern ihnen nur ein wenig wehtun. […] Die Urangst der USA ist, dass deutsches Kapital und deutsche Technologien sich mit russischen Rohstoffen und russischer Arbeitskraft verbinden. Eine einzigartige Kombination, vor der die USA seit Jahrhunderten eine Höllenangst haben […] Das ist die Deutsche Frage seit 1871, und wir wissen nicht, was die Deutschen tun werden.“

Deutsche Politiker als Handlanger amerikanischer Interessen

Inzwischen haben es die Amerikaner geschafft, mithilfe der sog. Young Global Leader-Frau Annalena Baerbock eine Außenministerin in Deutschland zu etablieren, die mit ihrer grünen Partei voll ergeben die amerikanischen Interessen durchsetzt. Am 02.09.22 unterstrich sie diese Agenda mit den Worten „No matter what my german voters think“ („egal, was meine deutschen Wähler davon halten“). Sie handelt also inzwischen trotz ihres Amtseides gegen unsere deutschen Interessen und sogar gegen den Willen ihrer eigenen Wähler, die sie 2021 u.a. wegen des Wahlversprechens gewählt haben: „Keine deutschen Waffen in Krisengebiete“. Doch nicht nur durch Waffenlieferungen, sondern auch durch die Sanktionen, die angeblich gegen Russland gerichtet waren, haben die Grünen das amerikanische Ziel umgesetzt, die Deutsche Industrie zu schwächen, indem die Wirtschaft und die Verbraucher gezwungen wurden, das teure Fracking-Gas aus den USA zu importieren, anstatt wie bisher das billige Gas aus Russland. Hinzu kommt, dass die Deutschen durch die kriegsbedingte Erhöhung der Rüstungsausgaben um 100 Milliarden Euro (beschönigend als „Sondervermögen“ bezeichnet) und die dadurch mitverursachte Inflation immer weiter ihrer Ersparnisse beraubt werden, indem Geld aus dem Nichts erschaffen wird („Fiatgeld“), wodurch die Landeswährung immer mehr an Wert verliert.

Die Gefahr eines Atomkriegs

Neben den wirtschaftlichen Folgen der deutschen Waffenlieferungen und der Subventionspolitik für uns Bürger ist der politische Schaden mindestens genauso groß und droht, noch schlimmer zu werden. Dadurch dass der Bundestag mehrheitlich uns ohne Not und ohne Mandat in den Ukrainekrieg gezogen hat (durch die Subventionen und Waffenlieferungen), sind wir nun gegen unseren Willen zu Feinden Russlands geworden und müssen jetzt im schlimmsten Fall mit einem Atomkrieg rechnen. Es ist so, wie die Schrift sagt: „Den Weg des Friedens haben sie nicht erkannt“ (Röm.3:17). Wir wissen natürlich als Christen, dass nichts geschieht ohne Gottes Willen und Zulassung (Am.3:6, Klag.3:40), aber wir wissen ebenso, dass wir durch Gebet und Fürbitte das beschlossene Unglück abwenden können und sollen (1.Mo.18:23-32, 2.Mo.32:9-13, 4.Mo.14:11-20, Hi.42:7-10). „Nun rufe ich zuerst dazu auf, dass intensives Gebet, Bittgebete, Fürbitten und Danksagungen zu Gott gebracht werden, und zwar für alle Menschen, für Könige und alle, die Regierungsverantwortung haben, sodass wir unser Leben ungestört und im Frieden führen können, gottesfürchtig und ehrbar“ (1.Tim.2:1-4). Schon einmal vor 40 Jahren, und zwar am 26.09.1983, hatte ein sowjetischer Oberstleutnant namens Stanislaw Petrow im letzten Moment einen weltweiten Atomkrieg verhindert, indem er mutig und geistesgegenwärtig die scheinbaren Abschüsse von US-Atomraketen auf die UdSSR als Fehlalarm deutete und sie deshalb nicht sofort an seine Vorgesetzten meldete. In unserer hochtechnisierten Zeit kann der Feind aber jederzeit wieder einen Fehlalarm provozieren, der eine Eigendynamik entwickelt, weshalb unsere Gebete um Bewahrung vor dem Bösen eine große Wirksamkeit haben, einen Atomkrieg zu verhindern.

„Suchet den Frieden der Stadt“

Während der Fremdlingszeit in Babylon rief der HErr Seinem Volk zu: „Sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum HErrn; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr Frieden haben!“ (Jer.29:7). Der Prophet Daniel hatte sich in Babylon nicht nur dem Gebet gewidmet, sondern hat auch immer wieder an den König appelliert, dass er seine Fehlentscheidungen wieder zurücknehmen möge, damit sein Wohlergehen von Dauer sei (Dan.2:24, 4:24). Durch seinen Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden war Daniel nicht nur hoch angesehen und sein Rat wertgeschätzt bei den Königen von Babylon und Persien, sondern sie fanden durch ihn auch zum Glauben an den wahren Gott. „Das Ergebnis eines solchen gerechten Lebens ist der wahre Friede, und der entfaltet sich bei denen, die sich für den Frieden einsetzen“ (Jak.3:18). Viele Christen glauben, dass dies nur die Gläubigen betrifft, und dass uns die Welt nichts angehe. Tatsächlich aber sollen wir nicht nur „mit allen Menschen in Frieden leben“ (Röm.12:18), sondern auch „mit allen den Frieden nachjagen“ (Hebr.12:14). Der HErr Jesus hat verheißen: „Glückselig sind die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“ (Mt.5:9). Unser Vater im Himmel ist der „Gott des Friedens“ (Hebr.13:20, Phil.4:9, Röm.15:33, 16:20, 1.Thes.5:23) und unsere Botschaft ist entsprechend ein „Evangelium des Friedens“ (Eph.6:15).

„Was ist mit dir, du Schläfer? Stehe auf, rufe deinen Gott an!“ (Jon.1:5)

Von uns bibeltreuen Gläubigen nimmt die Welt an, dass wir Egoisten sind, die sich nur für ihre eigenen, abstrakten Nöte interessieren, nicht aber für das reale Unrecht, das andere Menschen erleiden. Während das Weltschiff gerade in einen tosenden Sturm geraten ist und in ihren Problemen zu versinken droht, liegen wir Christen wie Jona im untersten Schiffraum im Tiefschlaf, als ob uns all diese Dinge nichts angehen. Mit recht kann die Welt heute von uns verlangen: „Was ist mit dir, du Schläfer? Stehe auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht wird der Gott unser gedenken, dass wir nicht umkommen“ (Jona 1:5-6). Die Söhne dieser Welt sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht (Luk.16:8), wenn man die große Solidarität sieht, die sie z.B. mit Geflüchteten üben.

In Psalm 82:3-7 macht der HErr Seinen Söhnen den Vorwurf, dass sie tatenlos zusehen, wie den Armen und Bedürftigen Unrecht getan wird, ohne dass sie sich für diese einsetzen, obwohl dies eigentlich ihre Hauptaufgabe war. Auch in Jes.58:6-7 erinnert der HErr Seine Diener daran, dass Ihm wohltätige, praktische Nächstenliebe viel wichtiger ist als fromme Selbstgerechtigkeit: „Ungerechte Fesseln zu lösen, die Knoten des Joches zu öffnen, gewalttätig Behandelte als Freie zu entlassen und dass ihr jedes Joch zerbrecht? ⟨Besteht es⟩ nicht ⟨darin⟩, dein Brot dem Hungrigen zu brechen und dass du heimatlose Elende ins Haus führst? Wenn du einen Nackten siehst, dass du ihn bedeckst und dass du dich deinem Nächsten nicht entziehst?“ Erst durch gute Werke können wir der Welt glaubwürdig zeigen, dass wir bibeltreuen Christen keine selbstgerechten Egoisten sind, sondern uns das Leid der Menschen ebenso interessiert. Und hier wäre es die Aufgabe der Prediger und Pastoren, ihre Gemeinden einzuladen, um sich z.B. für die Belange der leidenden Menschen in der Ukraine zu interessieren, indem wir z.B. Hilfstransporte organisieren und Flüchtlingsfamilien – wo möglich – eine Unterkunft anbieten.

Ein Marsch für das Leben

An einem Tag im Jahr treffen sich ja Christen in Berlin, um für den Schutz des ungeborenen Lebens zu demonstrieren, während die Öffentlichkeit sie an allen anderen Tagen im Jahr nie wahrnimmt. Dadurch entsteht der Eindruck, dass sich bibeltreue Christen nur für das ungeborene aber nicht für das geborene Leben interessieren. Dabei gibt es so viele Anliegen, die wir Gläubigen auch mit vielen anderen Menschen teilen, die ebenso wie wir nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten und deshalb auf die Straße gehen (Mt.5:6). Viele Menschen sind zurecht voller Angst vor einem Atomkrieg und gehen daher am 08.April 2023 überall in Deutschland auf die Straße, um für den Frieden zu demonstrieren. Deshalb möchte ich alle Prediger dazu aufrufen, ihre Gemeinden auch selbst zu Friedensdemos zu animieren, damit die Ungläubigen sehen, dass ihr Schicksal uns nicht egal ist. Und bei dieser Gelegenheit können wir sie auf den Friedefürsten Jesus Christus hinweisen (Jes.9:6)!

Seid dem HErrn befohlen!

Euer Bruder Simon

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