„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

– Reisebericht unserer Deutschlandrundreise vom 16.-23.08.2019

Reisetagebuch unserer Deutschlandrundreise vom 16.08.-23.08.2019

„Ich ̇bekenne Dir ⟨Meine ⟩ rückhaltlos⟨e Zustimmung dazu⟩, Vater, HErr des Himmels und der Erde, dass Du diese⟨ Dinge⟩ verborgen ̇hast vor Weisen und Verständigen und sie Unmündigen enthüllt hast.“ (Mt.11:25 GtÜ)

Das Gebet Jesu an Seinen Vater wird in den meisten Bibeln mit „Ich preise Dich…“ übersetzt, und sicherlich ist es auch als ein Lob an den Vater zu verstehen. Aber das griechische Verb EXhOMOLOGOoMAI bedeutet eigentlich „bekennen“, wörtl. „heraus-gleiches-sagen“ und steht auch in Phil.2:11 im Sinne einer freimütigen, rückhaltlosen Zustimmung, die alle mit einer Stimme vor Gott bekennen. Zuvor musste der HErr Jesus die bittere Erfahrung machen, dass Seine Botschaft in den Städten von Galiläa trotz all der Wunderzeichen keine Buße bewirkt hatte, jedenfalls nicht bei den Gebildeten und Intelligenten. Stattdessen waren es aber die Benachteiligten und vom Leben Gebeutelten, die Seine Erlösungsbotschaft bereitwillig annahmen. Auch ich musste bei unserer zurückliegenden Missionsreise durch Deutschland immer wieder die Erfahrung machen, dass man in ein volles Glas nichts mehr hineingießen kann. Der HErr muss einen Menschen erst innerlich leer machen, damit er bereit wird, die Heilsbotschaft anzunehmen. Aber auch solche geistig Armen durfte ich kennenlernen, und sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit an:

Witten, Nordrhein-Westfalen, 16.08.2019: Heute morgen bin ich mit meinem Auszubildenden und Glaubensbruder Simeon Berndt (22) um 8.30 Uhr von Bremen aus losgefahren. Unser erster Besuch sollte in Dortmund sein bei unserem polnischen Bruder Marcel Cabanski (34), den ich vor 3 Monaten über Facebook kennengelernt hatte. Er war lange Zeit dem dänischen Wunderheiler Torben Sondergaard gefolgt, hatte aber allmählich den Eindruck gewonnen, dass dieser ein Betrüger sei. Da seine Frau sich nun von ihm trennen wollte, geriet Marcel in große Not und bat mich um seelsorgerlichen Beistand. So hatten wir einen regen SMS-Austausch in den letzten Wochen und ich bot ihm an, dass wir uns auch mal kurz persönlich treffen könnten. Er gab mir seine Adresse in der Friedrich-Ebert-Str., doch als ich dort ankam, stellte sich heraus, dass ich mitten in einer Fußgängerzone gelandet war. Erst ein weiteres Telefonat klärte uns auf, dass es nicht in Dortmund direkt, sondern im benachbarten Witten sei, wo er wohne. Als ich aus der Fußgängerzone herausfuhr, wurde ich von einem Polizeiauto angehalten. Ich erklärte den beiden Polizisten, dass ich mich verfahren hätte, und sie glaubten mir und verzichteten auf ein Bußgeld.

Als wir durch Gottes Gnade in Witten ankamen, lud uns Marcel zum Mittagessen ein. Währenddessen machten wir ein kleines Bibelstudium über das Totenreich. Ich erklärte ihm, dass es mindestens seit dem Jahr 585 v.Chr. geistige Aktivität im Scheol gäbe, als Hesekiel in Kap. 32:21+25 schrieb: „die Mächtigen von ihm REDEN… die vom Schwert Durchbohrten… sie tragen ihre Schmach“. In Jes.14 hingegen sind 2.500 Jahre später jene Könige nicht mehr „in Schmach“, sondern „in Ehren, ein jeder in seinem Haus“, als der Satan zu ihnen hinabgestoßen wird. Diese Könige steigen bei der Ankunft Satans sogar von ihren Thronen auf, obgleich sie immer noch „kraftlos sind“ (Jes.14:9-11). Meine Vermutung ist, dass diese Könige inzwischen durch die Verkündigung des Evangeliums im Totenreich Buße getan haben, so dass sie zwar immer noch „gerichtet werden menschengemäß nach dem Fleische“, aber aufgrund ihrer Bekehrung zum HErrn Jesus gerettet sind (Joh.5:25, 1.Petr.4:6). Wer sich jedoch schon hier auf Erden bekehrt, „kommt nicht ins Gericht“ (Joh.5:24). Marcel war über diese Auslegung sehr überrascht und bat mich, diese ihm noch einmal schriftlich und wenn möglich auf Englisch zuzusenden. Zum Abschied gab ich ihm noch drei meiner sieben Bücher, die ich gerade druckfrisch aus Rumänien erhalten hatte.

Wir fuhren dann weiter nach Dienstweiler (Rheinland-Pfalz) zu unserem Bruder Hans-Joachim Heyer (64), den ich ebenfalls über Facebook kennengelernt hatte. Dieser hatte sich nach seinem Studium der Physik und der Philosophie entschieden, von seinen Ersparnissen zu leben. So verbrachte er viele Jahrzehnte als Lebenskünstler und Bohémien, indem er in seinem vererbten Haus sich ganz seiner Leidenschaft des Schreibens philosophischer und gesellschaftskritischer Abhandlungen hingab. Durch die Auseinandersetzung mit dem Materialismus stieß Hans-Joachim vor vier Jahren auf den christlichen Glauben und bekehrte sich. Dann lernte er seine Frau Andrea kennen, die freiberuflich als Lyrikerin arbeitet, also dem Schreiben von Gedichten. Derzeit arbeitet Hans-Joachim nebenbei als Imker. Durch Zufall stieß ich vor ein paar Monaten auf seine völlig veraltete und überladene Webseite und empfahl ihm, diese sich doch mal von meinem Bruder Patrick Schwarz (47) modernisieren zu lassen (www.hanjoheyer.de). Er und mein Bruder freundeten sich an und besuchten sich. Dann nahm auch ich Kontakt zu ihm auf, und so kam die Einladung zustande. Zunächst zeigte HJ uns seine Bienenstöcke und erklärte uns vieles, was man zum Betreiben einer Imkerei wissen muss. Nach dem Abendessen unterhielten wir uns noch lange über Fragen der Physik, der Evolutionstheorie und dem Kreationismus.

Dienstweiler, 17.08.2019: Nach dem Frühstück unterhielten wir uns noch eine Weile und machten uns dann auf den Weg zu unserer Schwester Elisabeth Warnusz (86) aus Sachsenheim (Baden-Württemberg), die uns zum Mittagessen eingeladen hatte. Ich kenne sie schon seit 30 Jahren, da sie noch aus der alten Versammlung vom Br. Daniel Werner (1922-2009) stammt, jetzt aber in die Geschlossene Brüdergemeinde nach Bietigheim geht. Als Rumäniendeutsche hat sie eine ganz außerordentliche Herzlichkeit und wir haben das gemeinsame Mittagessen sehr genossen. Nach einer gemeinsamen Gebetszeit sind wir dann weiter nach Stuttgart gefahren, wo am Nachmittag eine Großevangelisation der „Werde-Licht-Mission“ geplant war. Dort sollte ich auch meinen Freund und Glaubensbruder Eduard Batke (28) wiedersehen, der dort mit seiner Gemeinde aus Soltau angereist war. Geplant war, dass er dann am nächsten Tag zusammenmit uns die Reise fortsetzen wollte. Allerdings gab es erhebliche Spannungen, da die Soltauer Gemeinde mich ablehnt und mit mir nichts zu tun haben will, da ich nicht nur an 1.Tim.2:4 glaube, sondern auch an Jes.46:10. In ihren Augen bin ich ein Irrlehrer, da ich mich nicht ihrer Lehre unterwerfen wollte, sondern mich in meinem Gewissen allein dem HErrn und Seinem Wort verpflichtet sehe. Da sie mitbekommen hatten, dass Eduard mit mir befreundet ist und mich regelmäßig besuchte, setzten sie ihn in letzter Zeit immer häufiger unter Druck, den Kontakt zu mir abzubrechen, was Eduard aber nicht wollte (vergl. 3.Joh.9-10).

Als wir ankamen, begrüßte ich zunächst einige mir bekannte Brüder, die ich auf der Veranstaltung sah, wie z.B. Alan Haufe, Joachim Krauß, Lothar Gassmann, Musa Bilgic und Josef Dražil. Dann ging ich mit Simeon die Fußgängerzone entlang und wir verteilten Traktate; wir hatten mehrere gute Gespräche, u.a. mit einem Italiener namens Enrico, der sich erst vor kurzem bekehrt hatte, aber voller Eifer war für den HErrn, nachdem er mehrere Wunder erleben durfte. Die meisten Passanten zeigten jedoch kein Interesse an der Botschaft Gottes, so wie ich es auch von Bremen kenne. Nach zwei Stunden gingen wir wieder zurück zum Schlossplatz, wo die Werde-Licht-Mission ihre Stände hatte und unterhielten uns noch eine Weile mit Brüdern. Zu meinem Bedauern stellte ich fest, dass auch vor der Bühne kein einziger Ungläubiger dabei war, sondern die Brüder unter sich blieben. Zum Schluss ging ich noch mal zu Eduard, um mich von ihm zu verabschieden. Er unterhielt sich gerade mit einem Bruder namens Eyub aus Soltau. Ich gab auch ihm die Hand, aber er sagte: „Simon, ich gebe Dir nicht die Hand, denn Du weißt, dass wir Dich als Irrlehrer betrachten und mit Dir keine Gemeinschaft haben wollen!“ Ich wünschte ihm trotzdem Gottes Segen, war jedoch tief betrübt in meiner Seele, weniger wegen mir als vielmehr wegen Eduard, weil ich mir schon vorstellen konnte, wie sie ihn heute noch bedrängen würden, nicht mit mir zu reisen.

Simeon und ich gingen zum Parkhaus und fuhren nach Leimen (bei Heidelberg), wo wir bei unserem Bruder Lukas Schäbs (52) übernachten durften. Lukas ist wie ich Malermeister und hat 7 Kinder, die alle sehr mittelalterliche Namen haben, wie z.B. Huldreich, Leberecht, Heimtraut usw. Auch dem Lukas war vor 10 Jahren seine gläubige Frau weggelaufen und hatte ihn mit den 7 Kindern alleine gelassen. Seither versucht er die Familie mehr schlecht als recht über Wasser zu halten. Da er in den Wintermonaten meist zu wenig Aufträge hat, konnte er oftmals die Miete nicht pünktlich zahlen. Nun aber hatte der Mieter ihn kündigen wollen unter dem Vorwand des Eigenbedarfs. Da es für eine so große Familie aber schwierig ist, ein vergleichbar geeignetes Haus zu finden, gab man ihm vor Gericht eine Frist bis zum August 2020, um dann notfalls zwangsgeräumt zu werden. Seine tragische Situation sollten wir deshalb im Gebet mittragen.

Wir unterhielten uns am Abend über die Frage, ob der HErr Jesus nur der Sohn Gottes sei oder aber auch Gott selbst. Wegen Lukas Überzeugung, dass der Titel „Gott“ nur für den Vater gelten dürfe, war auch er schon von vielen Brüdern und Gemeinden abgelehnt worden, obwohl auch er sich nur auf Bibelstellen stützte, wie z.B. Joh.17:3 und 1.Tim.2:5. Vor 25 Jahren lehnte mich Lukas noch ab, nur weil ich Kontakt mit Allversöhnern hatte; nun aber war er tolerant geworden, weil auch er inzwischen zu spüren bekam, wie das ist, wenn man aufgrund von Erkenntnisunterschieden von anderen Christen wie ein Aussätziger behandelt wird.

Leimen (Baden-Württemberg), 18.08.2019: Als ich heute Morgen aufwachte, sah ich auf meinem Handy eine Sprachnachricht, die Eduard Batke mir um 0:48 Uhr geschickt hatte. Mit stockender Stimme teilte mir Eduard mit, dass man ihm die Pistole auf die Brust gelegt hatte: „Entweder Simon oder Deine Gemeinde“. Es ging ihnen diesmal aber nicht nur darum, dass Eduard nicht mit mir reisen sollte, sondern dass er den Kontakt zu mir endgültig abbrechen solle, um weiter in die Gemeinde gehen zu dürfen. Schweren Herzens teilte mir Eduard nun mit, dass er von diesem Hin und Her müde sei und sich endgültig für seine Gemeinde entschieden hätte. Daraufhin schrieb ich ihm:

Natürlich kann ich deine Entscheidung verstehen, und auch wenn Ich glaube, dass sie falsch war, nehme ich sie aus der Hand des HErrn (Röm.8:28). Ich selbst bin Kummer gewohnt, und mir ist es nur um dich leid, weil du nicht aus freier Entscheidung deinem Gewissen vor Gott folgen konntest, sondern von Leuten wie „Diotrephes“ (3.Joh.1:9) dazu gezwungen wurdest. Dadurch aber hat diese Clique von Eyub die Gemeinde in Soltau zu einer Sekte gemacht, in der die Schafe einem Wolf folgen, der eigenmächtig darüber entscheiden darf, mit wem die Schafe Gemeinschaft pflegen dürfen und mit wem nicht. Die Frage, ob in Röm.11:32, Kor.15:22 oder Kol.1:20 mit dem Wort „alle“ [mit Artikel, d.h. wörtl. „(absolut) alle“] nur 1 % aller Geschöpfe gemeint sind oder wirklich ALLE, hat schon von Anbeginn der Gemeinde zu Diskussionen unter den Brüdern geführt, und in Zeiten, als die Gemeinde noch in einem gesunden Zustand war, wurde diese Frage noch in Brüderlichkeit und in gegenseitiger Wertschätzung für einander besprochen. Aber wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit unter Gottes Volk sind leider auch die Herzen der ansonsten Bibeltreuen derart erkaltet, dass man kein Interesse mehr hat, gemeinsam um die Wahrheit zu ringen (Matth.24:12).

Aber Laodizea hat vom HErrn keine Verheißung bekommen, noch zu bestehen, wenn der HErr wiederkommt; nur einzelne, die dem HErrn ihre Herzenstür aufgetan haben, indem sie Buße taten, werden zu jenen Überwindern gezählt, die einmal mit dem HErrn auf Seinem Thron mitsitzen dürfen. Dazu muss man aber bereit sein, die Schmach Christi außerhalb des Lagers zu tragen (Hebr.13:12). David versammelte sich mit 400 anderen Verstoßenen draußen in einer Höhle. Sein Bruder Jonathan aber wollte nicht auf die gemütliche Atmosphäre im Hause Sauls verzichten und kam dafür am Ende mit Saul zusammen um.

Ich habe dich von Anfang an wie einen Sohn geliebt, aber mir ist klar, dass du auch eine richtige Gemeinde haben musst. Deshalb will ich es dir nicht unnötig schwer machen und deine Entscheidung respektieren. Ich verzeihe dir auch deinen Wortbruch und werde dir in meiner Liebe und im Gebet auch weiterhin treu bleiben. Der HErr richte zwischen mir und Eyub! Möge der HErr dich beschützen und bewahren vor allem Bösen! Sei der treuen Fürsorge des HErrn anbefohlen! „Gehe hin in Frieden! Der HErr sei zwischen mir und dir …!“ (1.Sam.20:42). Simon

Am heutigen Sonntag sind wir nach dem Frühstück zur russlanddeutschen Brüdergemeinde in Heidelberg gegangen, wo auch die Kinder von Lukas regelmäßig hingehen. Der Gottesdienst wurde diesmal ausschließlich von den Kindern und Jugendlichen der Gemeinde gestaltet und stand ganz unter dem Motto „Wunder im Weltall“. Neben vielen interessanten Informationen zur Schöpfung Gottes wurde u.a. über das Leben des gläubigen Astronauten James Irwin (1930-1991) berichtet. Nach seiner Mondlandung 1971 wurde er Prediger und unternahm auch eine Expedition zum Berg Ararat, wo Noah mit Arche landete. Rätselhaft bleibt, warum er trotz seines Glaubens auch Mitglied bei den Freimaurern war. Vielleicht aber war er das nur, um sie für Christus zu gewinnen (1.Kor.9:19-22). Insgesamt hat mir der Gottesdienst sehr gut gefallen und ich freute mich über die vielen Jugendlichen, dass sie schon in ihrer Kindheit das Wort Gottes eingepflanzt bekamen. Möge der HErr sie reichlich segnen und bewahren vor dem Bösen!

Nach dem Gottesdienst fuhren wir wieder zu Lukas, aßen dort zum Mittag und sprachen noch eine Weile über unsere Erlebnisse als Maler, insbesondere über meinen Zwillingsbruder Marcus, der mit Lukas schon seit Jahren aufs Engste befreundet ist. Dann beteten wir und machten uns auf den Weg nach Hechingen, wo wir schon erwartet wurden von meinem Freund und Bruder Hans-Udo Hoster (81) und seiner Frau Elsbeth. Wir aßen gemeinsam zu Abendbrot und gingen dann spazieren in der malerischen Landschaft am Fuße des Hohenzollern-Schlosses. Dabei unterhielten wir uns u.a. nochmal über die Trinitätslehre und die Ein-Gott-Lehre (mich selbst hat bisher weder die eine noch die andere Lehre sonderlich interessiert, da sie rein gar nichts mit unserer Verantwortung vor Gott zu tun hat). Nach einer weiteren Gebetsgemeinschaft ließ ich Hans-Udo noch ein paar meiner Bücher da zum Verschenken und machte mich mit Simeon spätabends auf den Weg nach Augsburg. Während wir uns auf dem Weg über Fragen der Heiligung unterhielten, blitzte es am Nachthimmel fortwährend, ohne dass es regnete. Erst als wir gegen 23.30 Uhr beim Bruder Harald Kusch (60) in Langweid am Lech ankamen, brach ein heftiges Gewitter mit Starkregen los, das die ganze Nacht andauerte.

Langweid am Lech (Bayern), 19.08.2019: Während des Frühstücks erklärte mir Harald, dass eine arme Glaubensschwester namens Sabine Wörle (50) aus Gersthofen schon seit Wochen in ihrem Wohnzimmer schlafen muss, da die Wände in ihrem Schlafzimmer dringend neu tapeziert werden müssten. Da wir beide Maler waren und Zeit mitbrachten, bat er uns, ihr kostenlos das Zimmer neu zu tapezieren und zu streichen, was wir auch gerne tun wollten. So fuhren wir zunächst zum Baumarkt und kauften die nötigen Materialien ein. Dann fuhren wir zu Schwester Sabine, die sich sehr freute über diese Hilfe, mit der sie gar nicht gerechnet hatte. Leider fehlte es uns an geeigneten Werkzeugen, so dass wir ständig improvisieren mussten. Zudem war es mit etwa 35 C unerträglich heiß im Dachbodenzimmer, so dass uns der Schweiß aus allen Poren drang. Zum Mittag hatten wir dann aber den ganzen Raum fertig tapeziert mit Raufasertapete, und Sabine servierte uns ein leckeres Mittagessen (100 % vegetarisch). Dann ruhten wir uns kurz aus und strichen schließlich alles noch einmal mit weißer Wandfarbe, so dass das Zimmer am späten Nachmittag fertig wurde. Dann duschten wir uns, nahmen unser Gepäck und fuhren am Abend weiter nach München, wo uns Bruder Jonathan Minko (28) und seine Frau Carolyn (31) erwarteten. Seit dem letzten Besuch bei ihnen vor etwa einem Jahr hatte Schwester Carolyn über 50 kg abgenommen, so dass ich sie kaum wiedererkannte. Wir aßen gemeinsam Abendbrot und sprachen bis weit in die Nacht hinein über die heutige Gemeindesituation. Dabei kam der Wunsch auf, doch noch einmal alle Geschwister, die sich nirgendwo versammeln, da sie aufgrund von Lehrstreitigkeiten überall ausgeschlossen oder aber sich absondern mussten, einzuladen zu einer überkonfessionellen Bibel-Konferenz, wo jeder die Möglichkeit bekommt, seine Lehransichten in einem Vortrag darzulegen und biblisch zu begründen, damit dann anschließend ein offener Dialog stattfinden kann im Sinne von Mal.3:16. Ziel sollte es sein, dass man den andersdenkenden Bruder – wenn auch nicht überzeugt – wenigstens zu mehr Verständnis und Toleranz bewegen kann, damit die Spaltungen unter Gottes Volk überwunden werden können. Jonathan und ich waren uns einig, dass sich auch sogar unter den Katholiken und Orthodoxen durchaus einige echte Geschwister finden lassen, die den Wunsch haben, biblische Fragen gemeinsam beantworten zu können. Es fehle eigentlich nur noch an einer Initiative wie in 2.Chr.30:1, dass man sämtliche Geschwister in Deutschland so wie damals einlädt, um gemeinsam „Passah zu feiern“ im Sinne von 1.Kor.5, indem wir den Sauerteig aus unserem Leben verbannen und endlich das Haus Gottes wieder aufbauen, anstatt immer nur an unseren eigenen Häusern bzw. Gemeinden weiterzubauen (vergl. Haggai 1). Kein Wunder, dass sich in Deutschland kaum einer mehr bekehrt, solange wir Gläubigen selbst auch noch nicht Buße getan haben wie in Esra 9, Nehemia 9, Daniel 9 und Hesekiel 9!

München (Bayern), 20.08.2019: Eigentlich wollten wir mit Jonathan heute in München evangelisieren, aber da es mitten in der Woche war, musste er zur Arbeit. Da heute aber auch noch zwei Besuche in Nürnberg und Fürth anstanden, entschied ich mich, erstmal dort hinzufahren, um zu sehen, wieviel Zeit uns noch bliebe zum Missionieren. So fuhren wir als erste zu Bruder Norbert Homuth (73) nach Fürth. Da unser Besuch jedoch nicht abgesprochen war, war schließlich niemand zu Haus, so dass wir weiter zu Bruder Johannes Schabert (51) fuhren, der jedoch ebenso nicht da war. Ich hinterließ den Brüdern jeweils eine Nachricht und meine 3 Bücher als Geschenk und fuhr dann mit Simeon in die Nürnberger Innenstadt, um zu Predigen. Als wir das Parkhaus verlassen hatten, waren wir so sehr in ein Gespräch vertieft, dass wir auf der Suche nach der Fußgängerzone überhaupt nicht mehr auf den Weg achteten. Als wir dann endlich ankamen, verteilten wir zunächst Traktate auf der Karolinenstraße. Als ich dann bei der Lorenzkirche predigen wollte, war Simeon nicht da und ging auch nicht an sein Handy. Plötzlich fiel mir auf, dass wir überhaupt nicht auf den Weg geachtet hatten und ich stellte zugleich fest, dass mein Smartphone nur noch 6 % Akkuladung hatte. In welchem Parkhaus stand unser Auto? Ich Dussel hatte den Parkschein im Auto liegen lassen! Viele Gedanken schossen mir durch den Kopf: Was ist, wenn mein Mobilphone gleich ausgeht? Was ist, wenn Simeon mich nicht findet und auch nicht telefonisch erreichen kann? Wie konnten wir unter all den vielen Parkhäusern der Innenstadt erkennen, welches das unsrige ist? Wir könnten den ganzen Nachmittag mit Suchen verbringen! Doch dann erinnerte ich mich an die Verheißung in Ps.55:23 „Wirf dein Anliegen auf den HErrn, und Er wird für dich sorgen“. Ich betete also und bat den HErrn um Hilfe und Weisheit, was ich jetzt machen solle.

Getrost und voller Zuversicht schaute ich noch mal auf den Stadtplan in meinem Smartphone. Die Akku-Leistung war inzwischen auf 3 % gesunken. Ich versuchte, den Weg zu rekonstruieren und entdeckte ein Parkhaus in der Schustergasse, das in Frage kam. Ich versuchte mir den Weg zu merken, was nicht so leicht war, da wir weit entfernt waren. Der Akku ging auf 2 % runter. Da das Internet viel Akkuleistung schluckt, machte ich Fotos vom Stadtplan, um das Mobilphone offline nutzen zu können. Dann ging ich die Fußgängerzone hinunter im stillen Gebet, als ich auf einmal Simeon erblickte, der Traktate verteilte. Er sagte, dass er mich auch schon gesucht hatte und sein Handy im Auto liegen gelassen hatte. Ich ließ mir meine Anspannung nicht anmerken und bat ihn nur, ab jetzt zusammen zu bleiben. Auf dem Hefnersplatz begann ich zu predigen, weil dort viele Leute draußen an Tischen saßen und dadurch Zeit zum Zuhören hatten. Dann gingen wir ein Stück weiter und ich las laut die Bergpredigt in Mt.5-7 vor, wobei mir einige interessiert zuhörten. Dann begann es zu nieseln, so dass wir uns auf den Rückweg machten. Doch dann sprach Simeon einen jungen Passanten an und gab ihm ein Traktat. Die beiden unterhielten sich eine ganze Weile, während ich in einiger Entfernung mit meinem Schild am Fußgängerzonenrand stand und für Simeon betete. Nach etwa 15 Minuten stellte ich mich dazu und sprach mit dem jungen Mann, der sich als „Agnostiker“ vorstellte. Max Weinmeier (21) hatte nach seinem Hauptschulabschluss eine Ausbildung zum Gleisbauer begonnen, aber dann abgebrochen. Seither hatte er sich schon überall beworben, aber nur Absagen erhalten. Ich erklärte ihm das Evangelium, aber er blieb zunächst skeptisch. Immer wieder bat er um Bedenkzeit, da er zunächst alles in Ruhe prüfen müsse. Er wolle sich zuerst mal eine Elberfelder Bibel kaufen (von der er gehört hatte, dass sie sehr gut sei), und wolle sich erst dann entscheiden, ob er Christ werden wolle. Diesen Ansatz fand ich gut, und es erinnerte mich an Apg.17:11.

Dann erhielt ich einen Anruf von meinem Freund und Glaubensbruder Daniel P. (36), der sich schon seit Wochen nicht mehr gemeldet hatte und auch nicht ans Telefon ging. Er berichtete mir, dass er mal wieder in schwere Unzuchtsünde gefallen sei und deshalb aus Scham keinen Kontakt mit Brüdern haben wollte. Inzwischen habe er sich aber wieder etwas aufgerappelt und wolle ein weiteres Mal den Kampf gegen die Augenlust aufnehmen. Ich bot ihm an, dass mein jüngerer Bruder Patrick ihm helfen könne, da er ein Internetexperte sei und ihm auf Wunsch den Zugang zu pornographischen Seiten ein für alle Mal blockieren könnte, so dass er nicht mehr in Versuchung fallen könne. Er müsse diese „digitale Kastration“ nur wirklich wollen. Daniel willigte ein, und wir vereinbarten, dass er sich nächste Woche mit meinem Bruder treffen möge, um diese Zwangsmaßnahme durchzusetzen. Ich sagte: „Dem HErrn sei Dank, lieber Daniel! Heute ist deinem Hause Heil wiederfahren und alle Engel Gottes freuen sich über dich, wenn du diesen Schritt konsequent gehst!“

Die vorletzte Etappe unserer Reise sollte nach Bad Windsheim gehen (Westfranken, Bayern), wo uns ein Bruder namens Mike Stanojevic (24) eingeladen hatte. Er hatte schon vor zwei Jahren meine Rundbriefe abonniert, aber dann vor einem Jahr einen Traum gehabt, dass ich ihn besuchen würde, aber ich nahm diesen Hinweis damals nicht so ernst und reagierte nicht. Jetzt aber hatte er mich erneut angeschrieben und mich an diesen Traum erinnert. Wir telefonierten mit einander, und er beschrieb mir grob seine Familiensituation. Da er in der Nähe von Nürnberg wohnt, bot ich ihm an, ihn auf der Rückreise besuchen zu kommen, was er freudig annahm. So fuhren wir zu jener Adresse und waren zunächst überrascht von der Größe dieses Hauses, das mit geschätzten 600 qm eher einem großen Gemeindehaus ähnelte. Die rumänisch-serbische Großfamilie Stanojevic war gerade dabei, den 24. Geburtstag von Mike zu feiern. Zu diesem Anlass waren auch der Vater Zoran (50) eingeladen und Mikes jüngerer Bruder Nenad (22) und dessen Frau Vesna, sowie ein weiterer Bekannter der Familie, die alle nur zu Besuch waren. Nacheinander wurden uns dann auch alle gläubigen Hausbewohner vorgestellt. Zunächst die Mutter Miriana (50), die von ihrem ungläubigen Ehemann Zoran getrennt lebt, dann die älteste Tochter Anna (29), sowie deren Kinder Angelina, Julietta und Jeshua (ihr Ehemann Oliver ist nicht gläubig und lebt getrennt von ihr), dann Mike und seine Frau Ivana mit ihren Kindern Mian und Mara. Der drittälteste Nenad (22) ist ebenso gläubig, wie auch seine Frau Vesna und ihre Tochter Rebekka. Der jüngste Sohn heißt Nicola (18), und sie haben auch noch eine jüngste Tochter, deren Namen ich vergessen habe. Sie alle gehören der Volksgruppe der Wlachen an, deren Siedlungsgebiet in Ostserbien liegt.

Zunächst bemühte ich mich, dem Zoran zu verdeutlichen, dass er sich bekehren müsse, was nicht leicht war, da er sich bereits für bekehrt hielt, jedoch noch völlig an den Traditionen der serbisch-orthodoxen Kirche festhielt und die Grausamkeit des biblischen Gottes kritisierte. Nachdem sich die Gäste verabschiedet hatten, setzten wir uns ins Wohnzimmer, und die Geschwister Anna, Nico, Miriana und Mike berichteten uns nacheinander, was der HErr bisher schon in ihrem Leben bewirkt hatte: Die Familie Stanojevic wuchs in Nürnberg auf und wurde viele Jahre lang vom spielsüchtigen Vater Zoran tyrannisiert, der sich nicht darum scherte, ob die Kinder genug zu essen hatten, was schließlich zur Trennung der Eltern führte. Vor 6 Jahren war es schließlich die geistig zurückgebliebene Schwester von Miriana, die aufgrund einer sehr schmerzhaften Magenkrebs-Erkrankung in die Wohnung der Familie einzog, um gepflegt zu werden. Obwohl sie den Verstand eines Kleinkindes hatte, erzählte sie jedem immer vom HErrn Jesus, und dass Er bald wiederkommen würde.

Doch eines Tages geriet sie in Folge eines Streites in geistige Verwirrung und fiel vom Balkon. Aufgrund einer Hirnblutung starb sie noch in derselben Nacht, was die Familie in einen Schock versetzte. Doch kurz darauf erschien sie der ältesten Tochter Anna (29) in einem Traum, in welchem sie die Familie noch einmal zu Umkehr aufrief und der Anna die Anweisung gab, in Gottes Wort zu lesen. So las Anna zunächst nur das Buch der Offenbarung und war außer sich über all die Gerichtsankündigungen. Obwohl sie selbst noch nicht bekehrt war, versuchte sie mit ihrem Vollblut-Temperament schon gleich die ganze Familie vor dem Gericht Gottes zu warnen. Ihre beiden Brüder Mike und Nikola waren indes seit Jahren abgetaucht in die virtuelle Welt eines Nintendo-Computerspiels namens „Tekken“, durch welches sie bereits ein so hohes Level erreicht hatten, dass sie zu den führenden Spielern von Deutschland zählten. Dort bekamen sie wohl die Anerkennung und Wertschätzung, die ihnen vom Vater versagt blieb. Doch dann bekam auch Nikola Träume, in welchen ihm der HErr oder ein Engel erschien, so dass auch er begann, in der Bibel zu lesen. Er bekehrte sich und ließ sich vom HErrn zu einem neuen Menschen umgestalten. Der einst übergewichtige und gehänselte Junge fastete regelmäßig und ist zu heute zu einem schlanken und feurigen Eiferer für den HErrn geworden. Durch Offenbarungsträume kamen schließlich auch die Mutter, sowie Mike und ganz zuletzt auch Nenad zum Glauben. Ihre Bekehrungszeugnisse waren für mich so dermaßen spektakulär, dass ich sie bat, diese doch einmal aufzuschreiben, weil sie die Macht des HErrn Jesus in dieser Familie verdeutlichen (siehe Anhang).

Doch schon bald erfüllte sich auch bei ihnen das Wort in Mt.10:34-38, dass um des Evangeliums willen eine Spaltung quer durch die Familie ging mit erheblichen Anfeindungen, durch welche der Feind versuchte, den Glauben der Jungbekehrten wieder zu zerstören bzw. auf eine harte Probe zu stellen. Der Ehemann von Anna z.B. schnitt ihr unter Drogeneinfluss mitten in der Nacht mit einem Haarschneidegerät einen Großteil des Haupthaares ab und verleumdete die Familie bei dem Vermieter, so dass dieser ihnen kündigte. Eines Tages stand der Vater von Vesna vor der Tür, zusammen mit ihrem Großvater, einem „Mafiapaten“, und forderten unter Androhung von Gewalt, dass Vesna wieder zurückkehre ins Elternhaus, obwohl sie legal mit Nenad verheiratet war. Während beide im Wohnzimmer laut ihre Forderungen brüllten, schlossen sich die anderen in ihre Zimmer ein zum Gebet, so dass sie eine wirksame „Gebetskette“ bildeten. Auf einmal kam der Heilige Geist über Nicola (18), so dass er furchtlos ins Wohnzimmer ging und unvermittelt mit lauter Stimme etwas auf Hebräisch sagte, dass alle Anwesenden zurückschrecken ließ. Der Vater und Großvater verließen daraufhin fluchtartig das Haus, weil ihnen das zu unheimlich vorkam. Wie durch ein Wunder bekehrte sich in der Folgezeit dann auch noch der Vater von Vesna und geht neuerdings in eine messianische Gemeinde. Sie erzählten uns bis spät in die Nacht die unvorstellbarsten Erlebnisse, die sie haben durften, so dass wir am Ende nur auf die Knie gehen konnten, um gemeinsam Gott anzubeten, der all diese Taten gewirkt hatte.

Bad Windsheim (Bayern), 21.08.2019: Eigentlich wollten wir nur eine Nacht im Hause Stanojevic übernachten, doch die Geschwister drängten uns, doch wenn möglich noch einen weiteren Tag zu bleiben. Denn so wie sie mit uns das praktische Glaubensleben geteilt hatten durch ihre Zeugnisse, sollte nun auch ich ihnen noch durch mein Bibelwissen Zeugnisse von der biblischen Theorie mit ihnen teilen (Röm.1:12, 1.Kor.12:7-11). Wir vereinbarten, dass wir nach dem Mittag gemeinsam in die Innenstadt von Nürnberg fahren sollten, um dann am Abend gemeinsam eine Bibelstunde in der Wohnung von Nenad und Vesna zu halten. So bewaffneten wir uns reichlich mit Traktaten und Bibelspruch-Westen und T-Shirts und fuhren nach Nürnberg, wo wir etwa drei Stunden predigten und Traktate verteilten. Als erstes kam während einer Verkündigung eine etwa alte Dame auf mich zu mit starkem Akzent. Sie war eine irische Katholikin und wollte mir die Kostbarkeit der Ohrenbeichte durch einen ordinierten Priester empfehlen. Ich erklärte Ann (ca. 85) dann auf Englisch die Notwendigkeit einer persönlichen und intimen Beziehung zum HErrn Jesus, die mit der Wiedergeburt und Erneuerung durch den Heiligen Geist beginnt. Sie bejahte alles, was ich sagte, so dass ich sie am Ende fragte, ob ich gemeinsam mit ihr beten dürfe. „Selbstverständlich“ sagte sie, und dann betete ich auf Englisch, dass der HErr sie doch erretten möge und wir uns einmal in der Herrlichkeit wiedersehen mögen. Am Ende sprach auch sie ein lautes „Amen!“, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob sie alles verstanden hatte.

Auf einmal kam ein Hippie an mir vorbei, der leicht vom Haschisch berauscht erschien. Ich gab ihm ein Johannesevangelium mit den Worten: „Du siehst so aus, als solltest Du das lesen!“ Daraufhin hielt er an und fragte mich, was das mit seinem Aussehen zu tun hätte. Ich sagte: „Du siehst irgendwie aus wie Jesus, deshalb hatte ich das gedacht.“ Er blätterte in dem Büchlein und sagte: „Wenn ich das durchgelesen habe, werde ich es an jemanden anderes weiterverschenken, ok?“ Ich sagte ihm: „Ja, sehr gerne!“ Dann predigte ich vor sitzenden Passanten, als mich plötzlich ein älterer Herr ansprach. Er berichtigte mich in einer kleinen Aussage, so dass ich ihn zunächst für einen Bruder hielt. Herr Weber (ca. 75) war katholischer Theologieprofessor und nun im Ruhestand und kannte sich hervorragend in der Bibel aus. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, wobei er in allen Dingen mit mir übereinstimmte (sogar in der Frage, ob man zu Maria beten dürfe!). Auf einmal mischte sich ein 10-jähriger Junge ins Gespräch, der zusammen mit seinem 9-jährigen Bruder neben uns auf der Bank saß und mit großem Eifer die Lehren des HErrn Jesus bezeugte, die er – wie er sagte – „schon im Kindergarten gelernt hatte“ (vergl. Ps.8:2). Der arabisch aussehende Junge erklärte uns auf Nachfrage, dass er und seine Familie aus Syrien kämen und zur Melchitischen (?) Gemeinde gehörten, die sich wohl auf Melchisedek berief. Von dieser hatte auch der Theologieprofessor noch nie etwas gehört, so dass wir annahmen, dass es sich um eine kleine Minderheit handeln muss. Dann kam auch der Vater der beiden hinzu und erklärte uns im gebrochenen Deutsch, dass sie Flüchtlinge wären, was ich mir schon dachte.

Dann kam auf einmal Mike zu mir mit einem Mann aus dem Irak und sagte: „Hier, Simon, dies ist ein Glaubensbruder, mit dem ich mich gerade unterhielt. Aber er hat viele Probleme, und da kannst Du ihm vielleicht besser helfen.“ Der Iraker hieß Atheer Lalo (37), aber ich sollte ihn Arti nennen. Er hatte im Irakkrieg als Soldat gegen den IS gekämpft und leidet nun unter einem posttraumatischem Belastungssyndrom. Er kam in Deutschland zum Glauben an den HErrn Jesus, hatte sich aber dann in eine Johanna verliebt und mit ihr ein Kind gezeugt (ohne verheiratet zu sein). Er habe darüber Buße getan und will das Heiraten jetzt nachholen. Seine Freundin, die im 8. Monat schwanger ist, will ihn aber nicht heiraten, weil er zu Wutausbrüchen neigt. Sie will aber, dass er die Vaterschaft anerkenne, damit sie staatliche Unterstützung beantragen kann. Arti fragte mich nun, ob er die Vaterschaft leugnen sollte, um sie zur Heirat zu nötigen, was ich natürlich nicht empfahl. Ich erklärte ihm, dass er schon allein um des HErrn willen ihr diese Bitte erfüllen müsse, ganz zu schweigen davon, dass er nur auf diesem Wege wieder ihr Herz gewinnen könne. Dann bekannte mir Arti, dass er auch noch ständig Pornos schaue, da er die Einsamkeit nicht ertragen könne. Ich erklärte ihm, dass es die Möglichkeit gäbe, seinen Zugang zu den Pornos sperren zu lassen. Arti sagte daraufhin: „Ja, ich kenne schon, wie des geht, mit OpenDNS kann man blockieren, das habe ich schon gehört.“ Daraufhin sagte ich: „Ach! Du weißt schon wie das geht? Und warum machst Du es dann nicht? Du könntest Dir natürlich auch die Augen herausreißen, aber Dir den Zugang zu versperren ist weitaus schmerzloser!“ Daraufhin ging Arti wie der reiche Jüngling von dannen.

Auch Simeon und Nicola hatten einige Gespräche mit Ungläubigen, und durch Mike hat sich sogar jemand zum HErrn bekehrt, ein gewisser Klaus, für den wir beten können. Am Abend fuhren wir dann zur Wohnung von Nenad und Vesna, die uns ein leckeres Abendessen bereitet hatten. Im Anschluss saßen wir noch beisammen und teilten Zeugnisse miteinander, was wir mit dem HErrn erlebt hatten. Ich berichtete ihnen, wie der HErr vor einem halben Jahr einen dreifachen Mörder in Lima zum Glauben führte, Mario Gallego (29), der allerdings später scheinbar wieder in die Welt zurückgegangen ist. Später sprachen wir im Auto noch über das Thema Selbstbefriedigung und Pornografie, und was die Bibel dazu sagt.

Bad Windsheim (Bayern), 22.08.2019: Beim Frühstück erzählten mir Mike und Nicola, dass sie im Moment einen Konflikt hätten mit ihrem Vermieter, Herrn Stattler, der sie aus ihrem Haus herausklagen wolle. Am 27.08. sei die letzte Gerichtsverhandlung, in welcher sich dies entscheiden würde und wir sollten dafür beten. Ich machte ihnen Mut, dass der HErr auf jeden Fall nur das Beste für sie erwählen würde, auch wenn es nicht immer danach den Anschein hätte (Röm.8:28). Später stellte sich dann heraus, dass sie tatsächlich den Prozess verloren hatten und innerhalb von 4 Wochen eine neue Wohnung finden müssen. Auch dafür können wir nun beten. Nachdem wir noch eine Gebetsgemeinschaft hatten, sind Simeon und ich dann weitergefahren nach Ludwigsstadt in Nordbayern, an der thüringischen Grenze, wo wir schon von Bernd und Brigitte Fischer (80 u. 82) zum Mittagessen erwartet wurden bei Bernds jüngerer Schwester Adelheit in Lichtentanne (Thüringen).

Nach dem Mittagsschlaf machten wir dann einen Spaziergang in der schönen Berglandschaft und sprachen über die Endzeit und die Notwendigkeit der Buße für die heutigen Laodizea-Gemeinden, da sie andernfalls in der bevorstehenden Drangsal durch den Antichristen nicht bestehen würden. Damit Simeon sich nicht bei diesen „hochtheologischen“ Gesprächen langweilt, habe ich ihm zwischendurch immer alles „übersetzt“, da ihm die Hintergründe unbekannt waren. Bernd riet mir dringend, nicht nach Peru auszuwandern, da ich in der Zukunft hier gebraucht werde. Ich nahm diesen Rat als Wille Gottes an und verwarf daraufhin endgültig unsere Auswanderungspläne. Obwohl Bernd auch an eine Vorentrückung glaubt, betonte er, dass es auf Erden auch noch solche geben müsse, die die Vielen zur Gerechtigkeit weisen (Dan.11:32) und dass es nicht angehen könne, dass in der größten Not ausgerechnet die „Matrosen“ das sinkende Schiff als erste verlassen und sich um die übrigen Passagiere nicht mehr kümmern (Apg.27:30-31). Das leuchtete mir ein, und ich beugte mich unter diesen gutgemeinten Rat.

Abends hatten wir dann eine Bibelstunde bei Bernds älterer Schwester Siegrid. Das Thema war Apg.15:16-17 in Zusammenhang mit Amos 9:11-12, wo es u.a. um „die übrigen der Menschen“ geht, aber auch um „alle Heiden, über welchen mein Name angerufen ist“. Das Anrufen des Namens des HErrn bedeute die Fürbitte für einen Ungläubigen. Bernd erzählte, dass er sich angewöhnt habe, für jeden Passanten auf der Straße immer eine stille Fürbitte zu tun, damit er errettet werde. Denn all diese Fürbitten seien nicht umsonst, wie wir aus dieser Stelle erfahren, sondern werden gleichsam gesammelt und haben ein Gewicht bei Gott (Offb.8:3-4). Wenn man unter den „übrigen der Menschen“, die den HErrn eifrig (und bis zum Erfolg) suchen sollen bedenkt, dass das Wort „suchen“ im Präsens steht, dann ist dieses Suchen auch nicht auf irgend eine Frist begrenzt, sondern gilt solange, bis sie Ihn auch gefunden haben, und sei es dass sie zuvor vom HErrn ins Totenreich hinabgeführt werden müssen, um von dort wieder heraufzukommen (s. 1.Sam.2:6, Ps.107:10-14). Das Wort „Edom“ in Amos 9:12 ist abgeleitet von Adam und könnte man auch als „Erdlinge“ übersetzen, weshalb die Wiedergabe von Jakobus in Apg.15:17 im Prinzip richtig ist. Mir kam die Idee, dass man einmal alle Zitate aus dem AT im NT miteinander vergleichen sollte, denn gerade dort, wo sie scheinbar voneinander abweichen, hat der Heilige Geist für uns eine besondere Belehrung, da beide Lesarten jeweils einen wichtigen Aspekt zeigen.

Ludwigsstadt (Bayern), 23.08.2019: Am letzten Tag unserer Reise wollte ich Bernd eigentlich noch zeigen, wie er seine ganzen PDF-Aufsätze auf seiner Seite www.gtü-bibel.de direkt auf seine Internetseite integrieren kann, damit sie leichter auffindbar sind; denn es ist schade, wenn man selbst durch Suchmaschinen wie Google kaum die Inhalte seiner wertvollen Lehraufsätze finden kann, weil sie alle durch das PDF-Format verschlüsselt sind. Da die Rückreise aber noch über 6 Stunden währen würde, entschieden wir uns, lieber noch einen letzten Spaziergang zu machen, bei welchem Simeon nochmal Fragen stellen konnte, was ihm in seinem Glauben derzeit bewege. Simeon interessierte sich speziell für die Geistesgaben und was die Bibel darüber sage. Er selbst hatte nach eigenem Bekunden vor etwa einem Jahr die „Geistestaufe“ erhalten und könne seither in Sprachen reden. Als er mir dies vor ein paar Wochen zum ersten Mal erzählte, hatte ich nur milde gelächelt, aber nichts gesagt. Doch inzwischen hatte er auf der Reise schon öfter mal in Zungen gebetet, einmal sogar im Schlaf, ohne es zu merken (!), und das klang ehrlich gesagt ziemlich echt. Obwohl Bernd und ich grundsätzlich glauben, dass die Sprachenrede seit der Zeit der Apostel allmählich aufgehört hat (1.Kor.13:8), wollen wir nicht grundsätzlich ausschließen, dass der HErr einem Seiner „geringsten Brüder“ nicht auch heute noch diese Gabe schenken kann.

Als wir uns dann am späten Vormittag auf die lange Rückreise machten, erzählte mir Simeon Berndt (22), dass er sehr darunter leide, dass sich seine Eltern nie um seine Bildung gekümmert hätten. Er ging zwar auch mal vier Jahre in die Grundschule, aber dann hat man ihn sofort auf die Sonderschule getan, da man bei ihm eine Lernbehinderung festgestellt hatte. Statt gefördert zu werden, wurde er dort aber nur abgeschoben, indem er nur noch malen und spielen sollte. Heute schämt er sich nun mit 22 J., wenn er sich mal mit einem Erwachsenen unterhalten muss, weil dieser sofort merken würde, dass Simeon keinen Grips hätte. Das sei ihm jedes Mal peinlich, so dass er jedem Gespräch aus dem Wege gehe. Besonders hasse er seinen Vater, ein Alkoholiker, weil dieser ihn und seine Brüder nur in die Welt gesetzt habe, ohne sich je um sie gekümmert zu haben. Auch seine Mutter habe sich nur um das leibliche Wohl der 8 Kinder gekümmert, war aber mit der Erziehung völlig überfordert, so dass die Kinder sich selbst überlassen blieben. Ich konnte den Schmerz von Simeon gut nachempfinden, da es auch bei meinen Eltern nicht viel anders lief. Aber ich ermahnte Simeon, dass er nun als Christ lernen müsse, seinem Vater zu vergeben, auch wenn ihm dies noch so schwerfallen möge. Er könne liebe lernen durch die Fürbitte für seine Eltern, denn wenn man dem HErrn regelmäßig die Angehörigen und Bekannten im Gebet bringe, dann wachse allmählich auch wieder die Liebe zu diesen. Zudem solle er nicht traurig sein, denn er sei noch jung und könne seinen Bildungsrückstand noch aufholen. Ich bot ihm an, von nun an bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihm ein wenig Allgemeinbildung beizubringen, wofür er sehr dankbar war.

Wir fingen sogleich an mit der Weltgeschichte. Ich begann mit der „Steinzeit“ und erklärte ihm immer weiter in Jahrhundertschritten, was alles besonders in den letzten 2000 Jahren in der Welt passiert war. Immer wenn ich einen Begriff nannte, den er schon mal gehört hatte (aber nicht zuordnen konnte), machte er ein überraschtes „Ach soooo, jetzt versteh ich!“ – was mich auch selbst angespornt hatte. Irgendwann zeigte uns die Tankanzeige an, dass nicht mehr viel Benzin im Tank sei. Trotzdem fuhren wir einfach immer weiter in der Hoffnung, demnächst einen Rastplatz zu finden. Aber im Raum Halle war über viele Kilometer keine einzige Tankstelle, so dass mein Tank immer leerer wurde. Als ich nur noch einen Liter hatte, gerieten wir plötzlich in einen 10 km langen Stau mit Stop-and-go-Verkehr. Wir beteten und flehten um Gottes Beistand. Dann kam der Friede Gottes in unsere Herzen, und alle Sorge war verflogen. Um Sprit zu sparen, schaltete ich die Klimaanlage aus, was bei der brütenden Hitze natürlich nicht angenehm war. Schließlich erreichten wir eine Ausfahrt, wo wir tanken konnten und dankten dem HErrn. Mein 50 Liter-Tank wurde dann mit 49,81 Litern wieder voll, so dass wir um 17.30 Uhr wohlbehalten in Bremen ankamen. Gelobt sei der HErr, dass auf dieser langen Reise niemand zu Schaden kam, außer vielleicht ein Dutzend Mücken an meiner Windschutzscheibe!

 

Anhang:

Die Rettung der Familie Stanojevic

 

1.) Zeugnis von Anna Stanojevic

„Ich hatte eine schlimme Kindheit; mein Vater war und ist immer noch spielsüchtig, hat nie seine Rolle als Ehemann und Vater wahrgenommen, sondern vielmehr immer unser Haushaltsgeld von unserer Mutter weggenommen und alles verspielt. Wir hatten oft nichts zu essen und mussten mit ansehen, wie unser Vater unsere Mutter geschlagen hat, weil er kein Geld mehr hatte oder keine Zigaretten und weil unsere Mutter oft schnell eingekauft hatte, damit er ihr nicht wieder das ganze Geld wegnehmen konnte. So wuchsen wir auf.

Unsere Eltern waren beide traditionelle Serbisch-Orthodoxe, die auch die Feiertage und Gebräuche hielten, aber selbst gar keine Beziehung zu Gott hatten. Mit 15 Jahren heiratete ich meinen ersten Freund, der aus dem selben Land wie ich kam. Er hat mich sehr schlecht behandelt und viel geschlagen. Ich musste ihn heiraten, weil ich sonst einen schlechten Ruf auf meinen Vater gebracht hätte, obgleich ich noch Jungfrau war. Mein Vater hatte 15.000 € für die Verheiratung von der Familie meines Mannes bekommen. Nach einem halben Jahr trennte ich mich von ihm und flüchtete wieder zu meinen Eltern.

Dort fing ich an, eine Ausbildung zur Köchin zu beginnen. Ich wahr 16 Jahre alt zu der Zeit, und mein Vater hatte angeblich große Sorge, da ich öfters mit meinen Freundinnen ausging und er sich fürchtete, dass ich dadurch in die Drogenszene oder Hurerei abfalle. Dies hatte ihn schließlich zu der Überzeugung geführt, mich erneut zu verheiraten, damit ich anständig bleibe. Eine Woche darauf kam eine Familie aus Berlin zu uns nach Hause, um bei uns Kaffee zu trinken und mich zu besehen. Dieser Mann, der mich besehen wollte, war ein sehr dicker Mann aus Berlin. Mein Vater beschloss daraufhin, ohne mich zu fragen, ob ich in diese Ehe einwillige, dass ich ihn heiraten werde und vereinbarte das stattdessen mit diesen Leuten. Ich ging in die Küche und weinte entsetzt vor meiner Mutter. Ich konnte es nicht fassen. Wie konnte mein Vater, der mich angeblich liebt, mir sowas antun? Ich war sehr tief verletzt und habe auch Gott gehasst dafür. Obwohl ich eigentlich zuvor gar nicht an Ihn geglaubt habe, habe ich Gott gehasst und meinen Vater auch. Mein Vater drohte mir auch, falls ich es wage, abzuhauen, würde er meine Mutter schlagen. Ich wollte ihr keine Probleme machen, denn ich liebte meine Mutter sehr, weil sie immer für uns Kinder da war und alles versuchte, uns eine schöne Kindheit zu bieten, obwohl sie wegen ihm so viel durchmachen musste.

Eine Woche später kam der dicke Junge mit seiner Familie und holte mich aus Nürnberg ab. Diese eine Woche wahr die schlimmste Woche meines Lebens. Ich hatte große Angst und kämpfte mit mir selbst. Ich bekam Suizidgedanken, Hassgedanken und sogar Mordgedanken, dass ich meinen Vater nachts umbringen sollte, dass ich nachts abhauen sollte. All das kam mir in meinen Gedanken, aber meiner Mutter zuliebe habe ich nichts von dem getan. So ging ich mit diesem Jungen mit und verabschiedete mich von meiner Mutter und meinen Geschwistern. Seine Familie gab meinem Vater 8.000,- € für die Zwangsehe. Es wahr eine sehr schlimme Zeit für mich, denn meine Schwiegermutter war sehr streng zu mir und kommandierte mich den ganzen Tag herum. Wir liebten uns nicht, und ich wollte nur weg von dort, bis ich die Möglichkeit nach drei Monaten ergriff und zu einem Onkel flüchtete, der auch in Berlin wohnte. Er kaufte mir dann ein Zugticket und ich fuhr wieder nach Nürnberg zurück, was ich eigentlich gar nicht wollte wegen meinem Vater.

So begann eine sehr tiefe Wunde in meinen Herzen zu entstehen die sich mit sehr viel Hass gefüllt hatte auf meinen Vater und auf Gott, weil Er dies alles zugelassen hatte. Ich konnte das nicht verstehen, deshalb gab ich Gott die Schuld. Ich verspottete Gott seitdem täglich. So lebte ich wieder bei meinen Eltern zuhause und lernte dann eine Woche später meinen jetzigen Mann Oliver kennen. Er war 6 Jahre älter als ich. Es war Liebe auf den ersten Blick. Leider habe ich viele Fehler gemacht und Verletzungen verursacht zu Beginn der Beziehung durch meine Lügen und durch Treffen mit anderen Jungen, sodass ich meinen Mann sehr damit verletzt hatte und er mir nicht mehr vertrauen konnte. Ich war sehr böse und gottlos und voller Aggressionen, Selbstsucht, Hass und voller Gottlosigkeit, dass ich gar nicht merkte, wie tief ich gefallen bin und wie sehr ich mich verändert hatte. So vergingen ein paar Monate, ich wurde schwanger mit 17 J. , und wir bekamen unsere erste Tochter. Sie war ein Jahr alt, als mein Mann sich für eine andere Frau entschied und mich verlassen hatte. Ich beging dann auch Hurereien mit vier anderen Männern. Nach drei Monaten kamen wir wieder zusammen, jedoch hatte ich große Angst, ihm die Wahrheit darüber zu sagen und verschwieg das meiste, was jedoch dann im Nachhinein durch andere Menschen rauskam und ich somit meinen Mann erneut stark verletzt hatte, was ich eigentlich nicht wollte.

So vergingen die Jahre und wir lebten zusammen, aber im Herzen war diese Vergangenheit immer ein Problem in unserer Beziehung, da sie nicht vergeben und vergessen werden konnte, sondern vielmehr immer zu starken Streitereien und Schlägereien führte. So machten wir beide eine schwere Zeit durch, was uns beide innerlich zerfressen hat, sodass ich Angst und Hass in meinen Herzen hatte und ich weiterhin Gott für alles die Schuld gab. Jedoch änderte ich mich nicht. Ich ging weiterhin regelmäßig aus mit Freundinnen und wurde alkoholsüchtig und begehrte einen anderen Mann aus meiner damaligen Arbeit. So trennten wir uns wieder, und auch mein Mann war dann mit einer anderen Frau zusammen, bis wir wieder nach zwei Monaten zusammen kamen. Obwohl wir uns nie vergeben konnten und uns sehr verletzt hatten, konnten wir nicht ohne einander leben und sind immer wieder zusammen gekommen. Diesmal entschied ich mich für meinen Mann und gegen meine Freundinnen und wollte auch nicht mehr trinken und fortgehen, sondern nur noch zuhause sein bei meinem Mann. Daraufhin wurde ich schwanger mit unserer zweiten Tochter.

Jedoch der Hass in meinen Herzen wurde nicht weniger, sondern immer mehr. Ich spürte etwas in meinen Inneren, im Magen, das versuchte mich zu lenken und mich dazu zu bringen, meine Wut raus zu lassen, aggressiv zu werden und zu schlagen, was ih eigentlich im Herzen nicht wollte, jedoch hat dieses Gefühl es immer geschafft, mich dazu zu bringen. 2012 kam dann die Schwester meiner Mutter zu uns, die an Epilepsie erkrankt war und lebte bei meiner Mutter. Sie war auch geistig arm und war 40 Jahre alt, aber wie ein kleines Mädchen im Geiste. Sie glaubte an den Herrn Jesus und erzählte uns, dass Er Gott sei und dass Er bald kommen würde, um Seine Kinder abzuholen. Wir lachten die Tante immer aus und glaubten ihr kein einziges Wort, bis sie nach 6 Monaten an Magenkrebs erkrankte und sich operieren lassen musste. Nach der schweren Zeit wollte sie immer viel Aufmerksamkeit von uns, am meisten von mir. Aber ich ekelte mich vor ihr, da sie nicht so viel wert auf ihr Äußeres legte und einen Damenbart hatte und mich damit belastete. Ich entschied mich, meine Geschwister und meine Mutter nicht mehr zu besuchen und sagte ihr, dass es mir zu viel sei mit der Tante. So blieb ich dann drei Tage zuhause und ging nicht dorthin.

Nach diesen drei Tagen sprang meine Tante vom Balkon und erlitt dadurch Knochenbrüche und eine Gehirnblutung. Meine Geschwister bekamen das mit und riefen den Rettungsdienst an. Sie kam dann sofort ins Krankenhaus. Die riefen mich dann mittags an und teilten mir das mit. Ich hatte starke Schuldgefühle, weil ich wusste, dass sie mich sehr liebte und dass, wenn ich da gewesen wäre, sie sowas nicht gemacht hätte. Aber wir hatten noch Hoffnung, denn noch war sie ja am Leben. Am selben Tag am Abend saß ich auf der Couch, während mein Mann duschte. Und plötzlich spürte ich, wie etwas brauste an meiner Gardine entlang und ich spürte auf meinen Knien einen schweren Druck, sodass ich meine Beine nicht mehr bewegen konnte und mich ergriff die Furcht. Ich schrie nach meinem Mann und teilte ihm das mit. Er konnte mich nicht so ernstnehmen und dachte, ich fürchte mich nur wegen meiner Tante. Plötzlich klingelte das Telefon. Ich ging ran und meine Oma teilte mir mit, dass meine Tante um 22:00 Uhr im Krankenhaus verstorben sei. Mich traf der Schlag und plötzlich konnte ich auf einmal meine Beine wieder bewegen. Ich weinte sehr und hatte sehr starke Schuldgefühle. Ich dachte, dass ich schuld sei an ihrem Tod und schämte mich bitterlich. Seit dem Zeitpunkt hatte ich keinen Frieden mehr in mir. Ich fürchtete mich immer und meine Schuldgefühle wurden ständig größer.

So ging das wochenlang, bis ich nach vier Wochen einen Traum von ihr hatte. Sie hatte ein weißes Kleid an und erzählte meiner Mutter, dass Gott einen der schönsten Plätze für sie bereithalte und dass die Bibel Gottes Wort sei und dass ich nicht mehr sagen solle, dass es keinen Gott mehr gäbe. Vielmehr solle ich anfangen, die Bibel zu lesen. Sie sagte auch, dass Gott ein Buch habe, wo die Menschen geschrieben stehen, die in den Himmel kommen. Und diejenigen, die nicht drin geschrieben stehen, werden in den Feuersee geworfen. Am Schluss des Traumes fragte sie mich, warum ich sie hasse und was ich gegen sie habe. Ich bekannte ihr die Wahrheit und sagte, dass ich sie nicht mehr sehen konnte und entschuldigte mich. Sie umarmte mich und sagte mir: „Ich weiß es schon, ich vergebe dir und ich habe dich lieb“. So wachte ich auf von diesem Traum und hatte plötzlich Ehrfurcht vor Gott und wusste innerlich, dass ich in die Hölle komme, weil ich nicht an Gott glaubte und viele Sünden habe.

Ich stand auf und ging ins Wohnzimmer, und mein Mann kam gerade vom Flohmarkt, wo er sich eine Bibel gekauft hatte und sprach: „Schatz, schau mal her, ich habe uns eine Bibel gekauft!“ Ich staunte und dachte mir: „Hä? das kann doch gar nicht wahr sein!“ Ich schnappte mir die Bibel und schlug sie auf. Und dann las ich genau die Stelle in Offenbarung 20:12, wo geschrieben steht: „Wer nicht im Buch des Lebens geschrieben steht, wird in den Feuersee geworfen“. Mich ergriff in derselben Sekunde eine große Ehrfurcht, so dass ich die Bibel zumachte und mich auf die Couch schmiss und sagte: „Nein, das kann nicht sein, das ist nicht wahr!“ Ich versuchte, es zu verdrängen, aber im Herzen spürte ich, dass es die Wahrheit ist. Seitdem konnte ich nicht mehr schlafen und zu Ruhe kommen. Mein Gewissen verklagte mich Tag und Nacht, dass ich tot sei, dass ich in die Hölle komme, dass ich verloren sei. Ich wollte nicht in die Hölle kommen. Ich hatte Angst davor. Deswegen versuchte ich, die Bibel zu lesen und begann, ab 1.Mose zu lesen, was mir jedoch noch mehr Ehrfurcht bereitete, weil ich dadurch das Gesetz erkannte und mich vollkommen als Sünderin gesehen hatte.

Seit dem Tag veränderte sich mein Leben massiv. Ich hörte Stimmen, die zu mir sprachen, ich solle nicht mehr die Bibel lesen, oder dass die Bibel gefälscht sei, uvm. Ich sah schwarze Schatten und fürchtete mich sehr, jedoch las ich weiter die Bibel und versuchte, so gut wie möglich zu beten und Gott um Hilfe zu bitten. Jedoch wusste ich immer noch nicht von Jesus seinem Geschenk und von Gottes Liebe. Ich fürchtete mich zu sehr vor der Hölle. So fing ich an, täglich zu beten und zu lesen, bis so vier Wochen vergingen. Eines nachts konnte ich nicht schlafen, da ich wieder voller Hass und Wut war. Mein Mann hatte mir ein paar Tage davor mitgeteilt, das Jesus Gott selbst sei. Ich schimpfte und sagte: „Wie kannst du sowas behaupten! Jesus ist ein Mensch!“ Ich sah es als Sünde an. So versuchte ich zu schlafen. Es ging jedoch nicht in der Nacht. Ich plagte mich mit den Hass im Magen rum. Es war 2:00 Uhr nachts, die Kinder schliefen und ich lag im Bett. Ich weinte und ich schrie zu Jesus: „Jesus, bitte, wenn es Dich gibt und Du Gott bist, so helf mir und befreie mich. Ich kann nicht mehr!“ Und nachdem ich das ausgesprochen hatte, kam plötzlich ein starkes silber-blaues Licht in mein Zimmer und zog mir etwas aus mir heraus, und ich spürte, wie es rausgegangen ist. Mein Herz fing plötzlich an, innerlich zu brennen und ich spürte eine sehr starke Liebe, die ich noch nie zuvor kannte. So eine unendlich, innige Liebe, die sogar meine Liebe zu meinen Kindern übertrifft. Ich war sprachlos und fand es unfassbar, was passiert war. Sogleich ging das Licht wieder fort, und ich stand auf und schaute nochmal nach dem Licht, aber es war leider weg. Ich freute mich, denn ich wusste, dass es Jesus war und von da ab wusste ich, dass der Herr Jesus mein Herr und mein Gott ist. Ich übergab Ihm von ganzen Herzen mein Leben und mein Herz. Seitdem folge ich Ihm nach, bin ein neuer Mensch und lebe in einer Beziehung zu Jesus Christus und Seinem Wort. Er hat alles neu gemacht in mein Leben. Alles Alte ist vergangen. Ich bin eine neue Schöpfung geworden durch unseren barmherzigen, liebevollen Herrn Jesus, dem alle Ehre gehört auf dieser Welt. Gelobt sei unser Herr und Gott, der allmächtige Jesus Christus. Nun bin ich 6 Jahre im Glauben. Nach mir bekehrte sich meine Mutter durch das Wort Gottes, das ich ihr oft vorgelesen hatte.“

Zeugnis von Mike Stanojevic:

„Ich heiße Mike, bin 23 Jahre alt. Ich bin in Nürnberg geboren und dort aufgewachsen.

Meine Eltern kommen aus Serbien. Ich bin von klein auf schon ein Mensch gewesen, der gerne unterwegs war mit Freunden. Meine Eltern haben immer gestritten, und ich war ungern zuhause. Deshalb war ich immer unterwegs mit Freuden. Ich habe auch öfter Hass miterlebt, und das mein Vater meine Mutter geschlagen hat. Ich war sehr oft in Angst und habe immer versucht, den Streit zwischen meinen Eltern zu schlichten, doch es war meistens ohne Erfolg. Denn mein Vater war spielsüchtig und hat seine meiste Zeit lieber dort investiert. Oft kam er sauer nach Hause. Wir hatten sehr wenig als Kinder., doch das machte uns nichts aus. Ich gewöhnte mich dann immer mehr und lebte mein Leben auf der Straße. Ich kam nur noch heim um zu schlafen, ab und zu zu essen. Ansonsten war ich draußen. Die Jahre vergingen und mit 12 Jahren fing ich an, zu rauchen und zu trinken. Ich trank damals den ersten Kasten mit meinem Cousin und dachte, dass das die Erfüllung sei. Ich fing an, immer mehr zu trinken und es wurde zur Gewohnheit. Ich kam auch in Kontakt mit Drogen. doch das Größte, was in meinem Herzen war, das war die Spielsucht an der Playstation. Dort konnte ich in meine eigene Welt fliehen. So vergingen die Jahre, und ich gewöhnte mir einen schlimmen Lebensstil an. Ich habe sehr viele Frauen verletzt und betrogen.

Eines Tages holte meine Mutter meine Tante von dem damaligen Heim zu uns nach Hause. Meine Tante war Epilepsie-krank und geistig arm. Doch was sie ganz besonders machte, war der Glaube an Jesus Christus. Sie sprach so oft mit mir über Jesus, doch ich nahm sie nie ernst. Ich wollte lieber spielen und war unterwegs mit Freunden. Sie besuchte auch eine Kirche und glaubte wie ein Kind. Die Zeit verging und ihre Epilepsie wurde immer schlimmer Sie bekam auch Magenkrebs und wog nur noch 30 Kilo. Meine Mutter machte das sehr zu schaffen. Da sie geistig arm war, war sie bei einem Streit mit meiner Mutter immer so beleidigt wie ein Kind.

Doch an einem Tag passierte was Schlimmes. Nach einem Streit sprang sie von unserem Balkon (im 1.Stock) und als dies geschah war ich gerade am Spielen. Ich war nämlich in „Tekken“ einer der besten 100 in Deutschland. Und dann kam meine damalige Exfreundin in mein Zimmer und fing an zu schreien: „MIKE, MIKE, MIKE, DEINE TANTE IST VOM BALKON GESPRUNGEN!“ In diesen Moment wurde ich von dieser Spielwelt in die Realität gezogen. Ich rannte runter und sah meine Tante blutend am Boden liegen. Das war das erste Mal, wo ich mit dem Tod konfrontiert wurde. Ich dachte, sie sei tot und fiel sofort in Depressionen. Meine Tante ist aber erst im Krankenhaus gestorben, das wusste ich jedoch nicht. Es vergingen einige Monate. Ich lebte mein Leben weiter wie vorher.

Doch bei meiner großen Schwester hatte etwas ganz besonderes stattgefunden. Sie hatte einen Traum und nach diesem Traum las sie in der Bibel genau das, was sie im Traum gesagt bekommen hatte (Offenbarung, Buch des Lebens). Sie hatte Ehrfurcht und bekehrte sich zu dem lebendigen Gott Jesus Christus. Nach einigen Monaten sah ich ihren radikalen Lebenswandel. Ich sah diese große Veränderung. Immer wen sie kam, sprach sie über Jesus und las aus der Bibel. Doch ich blieb weiter stur. Es verging eine weitere Zeit. Der kleinere Bruder von mir bekehrte sich ebenfalls. Ich sah seine radikale Veränderung ebenfalls. Mittleiweile wurde ich Vater. Es war bereits 2015, und ich zog in eine eigene Wohnung mit meiner damaligen Freundin. Eines Nachts kam ich zu Besuch nach einem Alkoholabend, als ich bei meinen Eltern zu Besuch war. Ich weiss, ich bin an einem Zimmer vorbeigegangen und sah meinen kleinen 14-jährigen Bruder auf den Knien beten zu einem Gott, den ich nicht kannte. Dies bewirkte in mir eine große Trauer. Ich, der ich der ältere Bruder bin, komme von meinem bösen Werke nach Hause und sehe meinen kleinen Bruder auf den Knien beten. Ich dachte mir in meinen Herzen: Es muss einen Gott geben. Wenn es Ihn gibt dann will ich Ihn jetzt suchen. Mein Herz fing an, das zu schreien.

Ich ging nach Hause und fing an, in der Bibel zu lesen. Ich schaute mir einen Jesusfilm an, und was ich sah, erschrak mich. Ich fühlte mich so dreckig, voller Schuld. Ich sah Jesus, Seine große Liebe und das, was Er für mich getan hat. Er wusch Seinen Jüngern die Füße. Was für eine Demut! Ich ging auf die Knie, betete und bat Gott für alle meine Schuld um Vergebung. Ich ging schlafen und träumte an diesem Abend was ganz besonderes. Ich träumte, dass es Ende der Welt war. Ich wusste, dass es jetzt zu Ende geht. Die Menschen waren so böse, sie waren voller Hass und Neid und voller Bosheit. Und auf einmal ertönte ein Geräusch. Ich sah Jesus Christus aus den Wolken kommen mit großer Kraft und Herrlichkeit. Ich wusste sofort, dass es Jesus war. In meinem Traum sah ich, dass alle Augen Ihn sahen. Er strahlte so sehr Gerechtigkeit aus, gleichzeitig aber auch Liebe. Ich hatte so eine große Ehrfurcht in meinem Traum. Und Er sah mich an und hauchte mich an in meinem Traum. Dann bin ich wach geworden. Ich schaute mich an und war ein neuer Mensch. Jesus gab mir ein neues Herz. Und legte Seinen Geist in mich (Hesekiel 36).“

Zeugnis von Bruder Nico Stanojevic, 18 Jahre:

„Der Herr hat mich schon mit 14 Jahren zu sich geholt und mir das Leben gegeben. Ich bin wie meine Geschwister traditionell orthodox aufgewachsen. Seit ich klein war, war die Spielkonsole mein Leben und mein Gott. Unsere Eltern hatten sich sehr oft gestritten und besonders dann, in schweren Zeiten, konnten wir den Frieden nur beim Spielen finden und uns dort zurückziehen. Ab meinem neunten Lebensjahr wurde ich übergewichtig und von meinen Freunden, der Familie und Bekannten gemobbt und gehänselt. Ich wog schon um die 85 kg im Alter von 12 Jahren. Ich habe so oft geweint und mich eingesperrt damit niemand mich sieht, wie ich weine und schreie. Mein Herz war kaputt und voller Wunden. Als ich dann mit dem Tod meiner Tante konfrontiert wurde, hat es sehr stark mit der Angst und Panik begonnen. Ich fing an, über das Leben nachzudenken und die Realität wurde mir nach und nach bewusst. Ich konnte Albträume aus meiner Vergangenheit nicht vergessen die meine Angst an mich immer gebunden hatten. Bis dann meine Schwester zum Glauben kam. Als ich und meine Brüder zusammen Zeit beim Spielen verbracht haben, hat sie während dessen aus der Bibel gelesen und uns von Jesus und dem Leben nach dem Tod erzählt. Als sie davon geredet hatte wusste ich in meinem Herzen, dass das wahr ist. Und von da an habe ich gemerkt, als ich immer mit meiner Schwester Anna geredet hatte und wir ihr neues Leben gesehen haben, wie Gott mich zu sich zieht.

Als ich einige Male sie besucht hatte in ihrer Wohnung, kamen wir in viele gute Gespräche über die Bibel und die Endzeit. Als ich dann bei ihr am Abend zu Bett ging und ich nachdachte, habe ich wirklich in meinem Herzen gespürt, wie Gott mich zu sich zieht. Nach dieser Zeit hatte ich Träume, wie es wirklich in der Endzeit und in der Drangsal zugeht, und das war so real, es hat mir so Ehrfurcht gegeben! Ich fing an, in der Bibel zu lesen. Und wie ich sie las, habe ich immer mehr erkannt, wie ich vor Gott stehe und all meinen Dreck gesehen. Es verging eine Zeit, und ich hatte Interesse für Lehrthemen auf YouTube. Ich wusste, dass die Sünde zwischen mir und Gott steht. Eines Tages hatte ich einen Traum wie ich durch die Stadt ging und auf einer Wiese lief. Diese Wiese war sehr groß. Plötzlich bin ich stehengeblieben und ich sah den Herrn Jesus Christus wie in den Filmen ganz weit weg von mir, jedoch war es dann so, dass ich ihn ganz nah sehen durfte, als ob jemand das Bild heran zoomt wie bei einer Kamera. Und ich sah Seinen Gesichtsausdruck, wie sehr Er sich nach mir sehnt, dass ich mich bekehre. Das hat mich so bewegt.

Jedoch ist die Zeit vergangen und ich verstockte mein Herz, weil ich mein Leben leben wollte und zu sehr gefangen war in meinen Begierden. Dann habe ich auch erkannt, dass ich in Selbstbefriedigung und Pornografie gefangen war. Schließlich haben mich meine Sünden immer mehr zu Jesus gebracht. Ich bin darin so sehr gefallen, dass ich für mich alleine nur auf den Knien war und Hilfe gesucht habe. Ich konnte mir selbst nicht verzeihen. Dann habe ich Abende verbracht auf YouTube und mir Videos angeschaut über Jesus, da ich Angst hatte. Ich hatte gespürt, wie mich das Böse nicht loslassen wollte und Angst gemacht hat. Ich konnte nicht einschlafen und war spät in der Nacht wach mit Angst. Von da an habe ich beschlossen, zu fasten. Ich hatte einmal in der Woche am Samstag gefastet. Ich fing an nachts vor dem Schlafengehen auf die Knie zu gehen und Gott um Vergebung zu bitten und um Hilfe. Und eines Abends dann, sah ich ein Video über das Evangelium und die Kreuzigung Jesu. Und wie ich da Jesus am Kreuz hängen gesehen habe, habe ich all meinen Dreck und alle meine Sünden am Kreuz gesehen. Und ich fing an, zu glauben, dass Er alle meine Schuld getragen hat. Anschließend kam ein Bußgebet und ich sprach dieses Gebet mit ganzem Herzen, als ob ich den Boden einrammen würde.

Die Tage danach war ich voller Freude und ging zu Bett. Plötzlich kam der Geist Gottes auf mich und ich spürte, wie Gott mich gereinigt hatte und etwas von mir genommen hatte. Dabei hörte ich einen himmlischen Klang, der dann abkling. Ein Tag später ging ich zu Bett und ich hatte einen Traum oder eine Vision. Es war so real. Ich war in einer geistlichen Umgebung. Um mich herum war blaues Licht. Ich sah mich um, und auf einmal stand Er vor mir. Ich wusste: „Wow, jetzt steht Gott vor mir in all Seiner Gerechtigkeit, Heiligkeit, Wahrheit und Liebe!“ Er war pures Licht und hatte ein Gewand an. Es war Jesus Christus! Er sah mich mit einem gerechten und heiligen Blick an, obwohl ich Sein Gesicht nicht erkennen konnte. Ich hatte große Ehrfurcht. Doch dann hatte Er mich angelächelt. Von da an wusste ich, dass ich frei bin und nun ein Kind Gottes bin. Ich war frei von allen meinen Lüsten, in denen ich gefangen war. Auch heute bin ich frei und darf ein Leben in Seiner Liebe leben. Alle meine Ängste, alle meine Wunden, alle meine Sünden hat Er von mir genommen. Welch eine Gnade!“

 

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