„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

– Thyatira – Die Machtübernahme der Isebel

Die 7 Sendschreiben:    4. Thyatira

Die Machtübernahme der Isebel

»Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und dein Ausharren und weiß, dass deine letzten Werke mehr sind als die ersten. Aber Ich habe gegen dich, dass du die Frau Jesabel duldest /lässt, die sich eine Prophetin nennt, und sie lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Und Ich gab ihr Zeit, damit sie Buße tue, und sie will nicht Buße tun von ihrer Hurerei. Siehe, ich werfe sie in ein Bett und die, die Ehebruch mit ihr treiben, in große Drangsal, wenn sie nicht Buße tun von ihren Werken. Und ihre Kinder werde Ich mit Tod töten, und alle Versammlungen werden erkennen, dass Ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht; und Ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben. Euch aber sage Ich, den übrigen, die in Thyatira sind, so viele diese Lehre nicht haben, die die Tiefen Satans, wie sie sagen, nicht erkannt haben: Ich werfe keine andere Last auf euch; doch was ihr habt, haltet fest bis Ich komme. « (Offb.2:19-25)

Die Gemeinde in Thyatira

Thyatira [gr. Θυατείρα ThYA´TÄIRA = »Opferwunder« von gr. ThYSI´A = Opfer und TÄ´RAS = Wunder] war eine kleine aber reiche Handwerkerstadt in der Landschaft Lydien [LYDI´A viell. v. hebr. JaLa´D = gebären, erzeugen, geistl. die (Herauf)gezeugte/Wiedergeborene], aus der auch die Purpurkrämerin Lydia kam (Apg.16:14) deren Haus zum Zentrum einer christlichen Gemeinde in Philippi wurde. Der Name könnte auf das »Messopfer« und das damit verbundene Verwandlungswunder hindeuten, das gemäß der Transsubstantiationslehre im 9.-13. Jh. Einzug hielt in den Gottesdienst der Römisch-Katholischen Kirche. Denn um diese handelt es sich wohl – symbolisch betrachtet – bei Thyatira, die für die Gemeinde des Mittelalters steht, als durch die Macht des Papsttums allmählich die Ämter und Sakramente immer mehr an die Stelle des Glaubens und der Wahrheit traten. Passend dazu ist auch der Hinweis, dass in Thyatira scharlachrote und purpurne Farbstoffe hergestellt und verarbeitet wurden, die auch heute noch für die Meßröcke der Bischöfe (Purpur) und die Soutanen der Kardinäle (Scharlachrot) verwendet werden (vergl. Offb. 17:4, 18:12+16). Scharlach ist ein Bild auf Sünde (Jes.1:18). Der Farbstoff wird durch das Zerdrücken der Karminlaus gewonnen, die auf Feigenkakteen (Opunzien) lebt. Purpur symbolisiert Reichtum und Königswürde, und wird aus der Purpurschnecke gewonnen. Mit 2.450,-€ /Gramm ist Purpur bis heute der teuerste Farbstoff überhaupt. Auch für das Zelt der Zusammenkunft und die Priesterkleidung wurde Karmesin, sowie blauer und roter Purpur verwendet.

Die Gemeinde in Thyatira bekommt vom HErrn zunächst höchste Anerkennung. Neben der Liebe, dem Glauben und dem Ausharren, das der HErr schon bei den vorigen Gemeinden gelobt hatte, zeichnet sich Thyatira nun zusätzlich durch ihren Dienst aus (griech. DIA·KONI´A). Vor allem aber waren ihre »letzten Werke mehr als die ersten«. Das ist letztlich immer das Entscheidende. Wenn ich einen Bruder nach Jahren wiedersehe und ihn frage, wie’s ihm geistlich geht, dann wäre es doch eigentlich fatal zu hören: »Och, so wie immer; seit dem letzten Mal hat sich nicht allzu viel verändert.«! Eigentlich müsste man doch gar nicht fragen nach dem Ergehen, denn jemand, der mit dem HErrn unterwegs ist, wird schon von sich aus mit all dem heraussprudeln, was er alles mit dem HErrn erlebt hat. Man sieht ihm einfach an, dass er »an Wasserbächen gepflanzt ist und seine Frucht bringt zu seiner Zeit« (Ps. 1:3). Wir können vom HErrn auch lernen, dass wir bei aller Kritik, die wir an jemanden üben müssen, zuerst immer auch das Lobenswerte erwähnen sollten, zumal die Ermahnung dann auch viel bereitwilliger angenommen wird.

Wer ist »Isebel«?

Die Frau Jesabel [gr. Ἰεζάβελ IÄ·ZsA´BÄL, hebr. אִיזֶבֶל IZsa´BhäL, Isebel = Nicht-Wohnung, nicht beigewohnt, daher »die Keusche«] war wohl alles andere als keusch, denn sie trieb ja Ehebruch und lehrte die Gläubigen Dinge, die den Anschein besonderer Frömmigkeit hatten, aber in Wirklichkeit geistliche Hurerei und Götzendienst waren; diese waren schon im AT verboten und die im NT zu den vier »notwendigen Stücken« zählten, die auch für die Nationenchristen absolut verboten waren (Apg.15:28-29). Während in der Pergamos-Gemeinde also nur solche waren, welche an dieser Bileams-Lehre festhielten, wurde sie in Thyatira bereits von der Kanzel aus gelehrt, und das auch noch von einer Frau! Dabei hatte Paulus doch ausdrücklich »einer Frau nicht erlaubt zu lehren, noch über den Mann zu herrschen [wörtl. selbstvollbringend (zu handel)n (gegenüber dem) Mann, d.h. emanzipiert/ unabhängig/ selbstbestimmerisch/ eigenmächtig], sondern still zu sein« (1.Tim.2:12). Bei diesem Verbot, das Paulus auch schon in 1.Kor.14:34 unmissverständlich angeordnet hat, handelte es sich nicht um eine Notverordnung, die allein für damalige, chaotische Gemeinden galt, wo Frauen immer dazwischen redeten, wie es heute oftmals behauptet wird, sondern um ein »Gebot des HErrn« (1.Kor.14:37). Und Paulus begründete es ja auch ausführlich, indem er an die Täuschung Evas durch die Schlange erinnert und an die göttliche Bestimmung für die Frau, dass der Mann über sie Herr sein soll (1.Mo.3:16). Denn Frauen sind durch ihre Emotionen das »schwächere Gefäß« (1.Petr.3:7) und deshalb anfälliger für dämonische Beeinflussung (Hi.2:9). Sie können aber andere Frauen belehren (Tit.2:3) oder auch als Zeugen aufklären über ihre dämonische Vergangenheit, wie es z.B. die ehemalige Satanisten Elaine getan hat in dem Buch von R. Brown »Er kam um die Gefangenen zu befreien« (als PDF-Datei zum Download erhältlich: http://home.datacomm.ch/peterbrown/brown/brown.pdf).

Dieses Lehrverbot wird auch heute immer wieder gerne umgangen mit der fadenscheinigen Behauptung, dass dies nicht für Prophetinnen gelten könne, die es ja auch im Neuen Bund gäbe (Apg.2:17, 21:9). So haben im Mittelalter und in der frühen Neuzeit häufig Nonnen diese Möglichkeit genutzt, um ihre eigenen Gottesvisionen zu verbreiten, wie z.B. Hildegard von Bingen (1098–1179) oder Teresa von Ávila (1515–1582), die später als sog. Mystikerinnen heiliggesprochen wurden. Im 19.Jh. führten die Lehren der »Prophetin« Ellen G. White (1827-1915) zur Gründung der Siebenten-Tags-Adventisten. Und im 20. Jh. waren es vor allem feministische Theologinnen wie Dorothee Sölle (1929-2003) und Margot Käßmann (*1958), die das Frauenordinat im deutschsprachigen Raum populär machten. Aber auch charismatische »Prophetinnen« wie Kathryn Kuhlmann (1907-1976) und Joyce Meyer (*1943) machten das Lehramt auch in den evangelikalen Freikirchen allmählich salonfähig, da viele glauben: »Wer heilt, hat recht«. Eine der schlimmsten falschen Prophetinnen ist meiner Meinung nach Ana Mendez F. (*1954), die nicht nur die Wiederkunft Christi leugnet (2.Joh.7-10) und eine der unverschämtesten Geldeintreiberinnen in den Pfingst-gemeinden Südamerikas ist, sondern auch Bilder malt, durch deren Kauf sich die Gläubigen angeblich den Heiligen Geist in ihr Haus holen würden. Auf der Insel Patmos soll sie »für vier Tage in das Herz Gottes entrückt worden sein«. Sie sieht nicht nur aus wie eine Hexe, sondern war vor ihrer Bekehrung tatsächlich mal eine Vodoo-Hexe.

Isebel ist also wahrscheinlich gar nicht unbedingt eine reale Frau, sondern ein dämonischer GEIST, der schon seit Jahrhunderten sein Unwesen treibt in der Gemeinde Gottes, sofern die Verantwortungsträger diesem Raum gaben. Isebel ist im Grunde jene Frau aus Mt.13:33 die einen Sauerteig an falschen Lehren in das Feinmehl der gesunden Lehre hineinmengte, bis alles durchsäuert war (Mt. 16:12). Vielleicht handelt es sich bei diesem Namen um die zwei babylonischen Gottheiten Ishtar und Bel (bzw. Astaroth und Baal). Gott hatte den Kindern Israel geboten, den heidnischen Götzendienst auszurotten (2.Mo.34:12-16), aber weil sie es nicht restlos taten, wurden sie allmählich durch diesen wieder unterwandert, so dass am Ende eine Isebel zur Königin über Israel wurde an der Seite Ahabs. Isebel ließ die Propheten Gottes größtenteils hinrichten und setzte Propheten Baals an ihre Stelle, die täglich an ihrem Tisch aßen (1.Kön.18:4,19). Dadurch verführte sie das Volk Gottes ebenso zum Götzendienst, zur Hurerei und Zauberei (2.Kön.9:22).

Und da sich die Geschichte des Alten Testaments im Neuen wiederholt, finden wir den Geist der Isebel auch bei Thyatira wieder. Er predigte, dass sich die Gläubigen nicht mehr länger von den Dingen der Welt enthalten bräuchten, sondern sich ihnen völlig hingeben dürften. Man könne die Menschen draußen doch nur gewinnen, wenn man nicht länger so fundamentalistisch an der Bibel festhielte, sondern ihren Bedürfnissen entgegenkäme. Wenn junge Leute vorehelichen Verkehr hätten oder sogar homosexuelle Beziehungen pflegten, solle man doch dafür offen sein, um sie nicht abzuschrecken. Toleranz ist angesagt (Toleranz fängt übrigens »toll-« an und hört mit »-Ranz« auf…). Man müsse die enge Pforte und den schmalen Pfad unbedingt breiter machen, damit sich die Jugend wohler fühlt. Die alten, verstaubten Kirchenlieder gehören in die Mottenkiste; an ihrer Stelle solle man emotionale Lieder bringen, mit Synthesizer und E-Gitarre, um sich dem neuen Geist zu öffnen. Sinnenlust sei doch nicht verboten in der Bibel, und selbst wenn, so hätten doch neue Geistoffenbarungen Vorrang vor den Schriftzeugnissen. Tatsächlich war Thyatira damals das Zentrum einer Schwarmgeistbewegung, nämlich der »Montanisten« (Epiphanius, Haereses 51, 33), die jedoch eher asketisch lebten, im Gegensatz zum Papsttum.

Im Nachhinein betrachtet, beschränkte sich die Hurerei Isebels in der Römisch-Katholischen Kirche größtenteils nur auf die geistige Ebene durch Bündnisse und faule Kompromisse mit z.T. gottlosen Herrschern. Buchstäbliche Hurerei geschah nur phasenweise und war auf die oberste Führung der Papstkirche begrenzt. Das einfache katholische Kirchenvolk hingegen lebte während des Mittelalters und auch noch bis in die heutige Zeit mehrheitlich nach strengen Moralvorstellungen. Die römische Kirche lehrt z.B. schon seit Jahrhunderten gegen Empfängnisverhütung (auch in der Ehe), und in der Beichte wurde sogar Onanie als Sünde gebrandmarkt. Sie ist noch heute ein Bollwerk gegen sexuelle Freizügigkeit. Sie wurde nur von der modernen Gesetzlosigkeit überrollt, die von der evangelischen Kirche wortlos toleriert wurde. In lateinamerikanischen Ländern herrschen sogar heute noch z.T. weit aus strengere Sitten als in Europa.

 

Die Katholische Kirche im Mittelalter

Das Sendschreiben an Thyatira ist mit zwölf Versen das längste von allen, und tatsächlich bezieht es sich auch auf den längsten Abschnitt der Kirchengeschichte, nämlich die gesamte Zeit des Mittelalters (6.-15. Jh.). Thyatira ist ja genau die Mitte der sieben Gemeindezeiten, und interessanterweise wird diese Epoche auch von Humanisten bereits im 14. Jahrhundert als »mittleres Zeitalter« (medium aevum) bezeichnet, so als ob sie schon ahnten, dass es die Mitte der sieben Gemeindezeiten sei, den sieben »fetten Jahren« aus der Joseph-Jesus-Prophetie (1.Mo.41:28-34). Das Streben nach der Weltherrschaft ist charakteristisch für Thyatira, das in der Mitte ihrer hohen Zeit zur Oberherrschaft des Papstes über den Kaiser führte. Mit dem Beginn des Weltherrschaftsstrebens der Päpste (Gregor der Große 590-604) ließ der HErr als Gegengewicht den Islam entstehen, der verpflichtet ist, nach der Weltherrschaft zu trachten. Heute hingegen ist es die Papstkirche, welche die Weltmacht erstrebt, und zwar als Anführerin der Hure Babylon.

 

  • Die Angst, verloren zu gehen

    Das sog. »Finstere Mittelalter« war vor allem durch eine panische Angst geprägt, für ewig verloren zu gehen, weshalb man alle möglichen Maßnahmen ergriff, um sich bei Gott gefällig zu machen, um seine Heilschancen zu verbessern. Wenn Paulus z.B. schrieb, dass er seinen Leib zerschlage und ihn in Knechtschaft führe (1.Kor.9:27), dann nahmen das viele ganz wörtlich und geißelten sich täglich in ihren Klosterzimmern. Andere legten sich jahrelange Schweigegelübde auf, nur um nicht mit der Zunge zu sündigen. Um den Geschlechtstrieb zu überwinden, sahen manche Brüder keine andere Möglichkeit, als sich selbst zu entmannen (Mt.5:29-30). Schon der Kirchenvater Eusebius schleppte sein ganzes Glaubensleben lang ein 260 Pfund Stück Eisen mit sich herum. Jeder Genuss wurde allmählich zu einem Schritt in die Hölle gedeutet. Immer mehr Mönche nahmen sich ein Beispiel an Franz von Assisi, indem sie auf allen Besitz verzichteten, um ihr Dasein in völliger Armut als Bettelmönche zu fristen. Aus dem Wunsch, sein Gewissen zu reinigen, wurde nach und nach der Glaube an eine Entsündigung durch eigene Werke, so dass die Annahme des Erlösungswerkes Christi durch Gnade im Glauben immer mehr in Frage gestellt wurde. Da außer den Priestern kaum einer lesen konnte, waren die Menschen auf Gedeih und Verderb auf die Auslegungen des katholischen Klerus angewiesen.

  • Die Marienverehrung

    Durch die Überbetonung der Göttlichkeit Christi, trat Seine Rolle als Mittler zwischen Gott und den Menschen immer weiter in den Hintergrund. Diese wurde schon im 5.Jh. immer mehr von Maria übernommen, die auf dem Konzil in Ephesus 431 als Gottesgebärerin (Θεοτόκος ThÄO´TOKOS) bzw. Gottesmutter bezeichnet wurde. Der HErr Jesus hat Maria aber bewusst nie als Mutter bezeichnet, damit man sie nicht als Göttin betrachten könne: »Was habe ich mit dir zu schaffen, Weib?« (Joh.2:4), fragt Er sie bei der Hochzeit zu Kana; und am Kreuz sagt Er zu ihr: »Weib, siehe, dein Sohn!«, womit Er den Jünger Johannes meinte. Und als der HErr von einer aus der Menge auf die Bevorrechtigung Marias angesprochen wurde mit den Worten: »Glückselig der Leib, der Dich getragen, und die Brüste, die Du gesogen hast«, korrigierte der HErr die Aussagemit den Worten: »Ja, vielmehr glückselig, die das Wort Gottes hören und bewahren« (Luk.11:27-28). Demnach war also nicht ihre Mutterschaft bedeutsam, sondern die Bewahrung der Worte des HErrn in ihrem Herzen (Luk.2:19,51).

    Der Ursprung des Mutter-Gottes-Kults mit dem Kind auf dem Arm geht wahrscheinlich auf alte Mysterienkulte zurück in Ägypten (Isis/Hathor und Osiris/Horus) und Babylon (Ninchursag und Nintu), denn von dort verbreitete sich dieser Götzendienst im gesamten Orient und Mittelmeerraum. Bei den Kanaanitern hieß die Mutter Gottes Astarte/Aschera oder »Himmelskönigin« (Jer.7:18, 44:17-25), bei den Arabern Al-Lat (vergl. Allah ?), in Kleinasien Kybele, bei den Griechen nannte man sie Demeter bzw. Artemis und bei den Römern Venus. Als die katholischen Missionare dann im frühen Mittelalter die Völker Europas christianisierten, fanden sie sogar auch dort Götzenbilder dieser »Magna Mater« (Große Mutter), z.B. die germanische Göttin Hertha, bei den Kelten hieß sie Matrona und bei den Skandinaviern war es die Fruchtbarkeitsgöttin Disa. Eine Umwidmung dieser Muttergottheiten in »Maria« lässt sich historisch nicht belegen, halte ich aber für wahrscheinlich. Ebenso wurde ja auch das Weihnachtsfest wurde auf heidnische Termine gelegt, um das Heidnische durch Christliches zu verdrängen. Im Laufe der Jahrhunderte bekam Maria, die Jüngerin Jesu, immer mehr die Attribute einer Göttin: Zunächst wurde behauptet, sie habe nach der Geburt Jesu keine weiteren Kinder mehr gehabt und sei damit eine ewige Jungfrau (entgegen Mt.12:46-47, 13:55-56, Joh.2:12, Gal.1:19). Später erfand man zudem ihre »unbefleckte Empfängnis«, dass also schon ihre Mutter sie jungfräulich geboren habe (Dogma seit 1854), sowie ihre Himmelfahrt (Dogma seit 1950).

  • Heiligen- und Reliquienverehrung

    Anstatt sich allein an der Überlieferung des Lebenswerkes großer Glaubensmänner zu erbauen, entstand im Laufe der Jahrhunderte der Wunsch, den Gebeinen dieser Heiligen ganz nahe zu sein, da man sich von diesen übernatürlichen Segen versprach (vergl. 1.Kön.13:31, 2.Kön.13:21). Man grub sie also aus und stellte sie zur Besichtigung in die Kirchen auf. Meistens waren es die Knochen der Märtyrer, später auch anderer Gläubigen, die wegen besonderer Glaubenstaten postum »heiliggesprochen« wurden, d.h. für errettet erklärt wurden. Nach dem Wort Gottes ist aber jeder Christ ein Heiliger, wenn er oder sie Jesus Christus als HErrn angenommen hat und in der Heiligung lebt (Eph.1:4, 3:5, 1.Th.2:10, 1.Kor.3:17, 7:34, Röm.6:19, 12:1).

    Da die Knochen von Heiligen ein begrenztes Gut waren, begnügte man sich im Laufe der Jahrhunderte schon mit Knochensplittern oder anderen »Überbleibseln« (lat. reliquiae), die man begann, in Schreinen zu verehren. Je mehr Reliquien ein Kloster besaß, desto mehr Pilgerbesuche konnte es erwarten und damit auch Geldeinnahmen. Folglich waren Reliquien heiß begehrt, und ihr Wert stieg im Laufe der Zeit wie Aktien. Obwohl es offiziell verboten war, Reliquien zu kaufen oder zu verkaufen, tarnte man seine Geschäfte als Schenkung oder Diebstahl mit frommer Wunderlegende. Da es immer mehr Sammler von Reliquien gab, wurde der Markt jedoch immer knapper, so dass man begann, Reliquien zu fälschen. Der Heilige Bernhard von Siena meinte etwa in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, es seien derart viele Stücke des Christuskreuzes im Umlauf, dass sie zwölf Ochsen nicht tragen könnten. Von der Vorhaut Christi gab es insgesamt 13 Exemplare, deren Besitzer alle ihre Echtheit bezeugten. Letztlich war dies nichts anderes als Fetischismus und damit Götzendienst.

  • Der Streit um die Vorherrschaft zwischen Papst und Kaiser

    Als die Goten 476 Rom eroberten, war die Zeit des römischen Kaiserreichs und damit der Antike endgültig vorbei. Nur noch in Konstantinopel gab es noch Kaiser, z.B. Justinian I. (482-565), der für sich Göttlichkeit beanspruchte und die Trennung zwischen Kirche und Staat aufhob. Bis dahin hatte es immer eine funktionierende Arbeitsteilung zwischen Kaiser und Papst gegeben, der eine für die irdischen Angelegenheiten und der andere für die himmlischen. Doch Papst Gregor I. hatte durch den Verkauf von Ländereien Geld erlöst und baute damit 592 Rom neu auf. Ab 630 breitete sich dann der Islam in Nordafrika aus, überrannte Alexandria und Karthago und gelangte bis nach Spanien. Ende des 7. Jh. eroberte er dann auch das byzantinische Reich, sodass die Ostkirche nach Rom fliehen musste. Kaiser Leo III. nahm an, dass der Islam ein Gericht Gottes sei wegen des überhandnehmenden Bilderkults und rief dazu auf, die Abbilder von Jesus, Maria und den Heiligen wieder zu vernichten, damit sich der Zorn Gottes abwende (5.Mo.5:8-10). Dies löste einen »Bilderstreit« aus zwischen der West- und der Ostkirche, die mit der Zerstörung der Bilder gar nicht einverstanden war.

    Als dann 730 auch noch die Langobarden Rom bedrohten, wendete sich Papst Zacharias hilfesuchend an Pippin, den König der Franken, die in den 300 Jahren zuvor – mehr schlecht als recht – zum katholischen Glauben übergetreten waren. Pippin sieht darin eine Gelegenheit, dass der Papst als Gegenleistung für die Rückeroberung Italiens den Dauerstreit im Frankenreich zwischen den Karolingern und Merowingern schlichten könnte, zugunsten des Karolingers Pippin. 753 vertrieben seine Truppen die mit ihm zuvor befreundeten Langobarden, sodass der Papst zum ersten Mal über ganz Italien herrschen konnte. Diese »Pippinsche Schenkung« war zugleich der Beginn des Kirchenstaates und wurde später noch einmal zusätzlich durch die angebliche »Konstantinische Schenkungsurkunde« (eine Fälschung!) legalisiert. Damit verabschiedete sich die katholische Kirche endgültig von ihrer Fremdling- und Pilgerschaft auf Erden, denn immerhin steht doch geschrieben, dass »wir hier keine bleibende Stadt haben, sondern die zukünftige suchen« (Hebr.13:13).

    799 wird Papst Leo III. von den römischen Oligarchen verprügelt und verhaftet. Dieser kann fliehen und bittet Karl dem Großen, den Sohn Pippins, um Hilfe. Dieser marschiert im Jahr 800 in Rom ein, so dass Leo III. ihn aus Dankbarkeit zum Kaiser krönt. Von da an war wieder Ruhe eingekehrt und die Kaiser regierten nunmehr »von Gottes Gnaden«, d.h. mit päpstlichem Segen. Noch nie zuvor hatten Päpste eine solche Machtfülle innegehabt. Dadurch dass die Päpste die alleinige Vollmacht hatten, zu entscheiden, wer errettet ist und wer verloren geht, nahmen sie immer mehr die Stellvertretung Gottes auf Erden ein und nahmen also das Gericht Gottes vorweg (Mt.23:2-12). In einem Diktum Papae erklärt Papst Gregor VII. insgesamt 27 Leitsätze, die fortan für das Papsttum verbindlich gelten, nämlich u.a.

  • dass es dem Papst erlaubt ist, Kaiser abzusetzen,

  • dass sein Urteilsspruch von niemandem widerrufen werden darf und er selbst als einziger die Urteile aller widerrufen kann,

  • dass er von niemandem gerichtet werden darf, dass die römische Kirche niemals in Irrtum verfallen ist und nach dem Zeugnis der Schrift niemals irren wird,

  • dass alle Fürsten nur des Papstes Füße küssen etc.

    Diese Anmaßung erinnert an das Urteil Gottes über Babel: »Und du sprachst: In Ewigkeit werde ich Herrin sein! sodass du dir dieses nicht zu Herzen nahmst, dass Ende davon nicht bedachtest: Und nun höre, du Üppige, die in Sicherheit wohnt, die in ihrem Herzen spricht: Ich bin´s, und gar keine sonst! Ich werde nicht als Witwe sitzen, noch Kinderlosigkeit kennen. Dieses beides wird über dich kommen… trotz der Menge deiner Zaubereien, trotz der gewaltigen Zahl deiner Bannsprüche« (Jes.47:7-9).

    1076 ignoriert König Heinrich IV. das Ultimatum von Papst Gregor IV, der ihn aufforderte, nicht länger Bischöfe zu weihen, und wurde daraufhin exkommuniziert. Im Winter desselben Jahres pilgerte der König barfuß im später sprichwörtlich gewordenen Buß-Gang nach Canossa, wo sich der Papst in einer Burg aufhielt. Drei Tage lässt dieser ihn bei Schnee und Eis vor der Tür zittern, bis er ihn auf Drängen seiner Frau endlich einlässt und ihn wieder in die Kirche aufnimmt. Als er ihn jedoch drei Jahre später erneut exkommuniziert, stürmt Heinrich IV den Papstsitz in Rom, setzt seinen Gegner ab und ernennt einen neuen Papst, Clemens III.

  • Gottlose Päpste

    Es gab in der finstersten Zeit des Mittelalters zwischen 892 und 932 tatsächlich mal eine »Isebel«, die den Kirchenstaat hinter den Kulissen regierte: es war die so schöne wie lasterhafte Marozia. Und ohne Übertreibung kann man ihre Herrschaft als Hurenregiment bzw. Pornokratie bezeichnen. Heute ist es ja eine Sensation, wenn ein Papst zurücktritt, vor 1100 Jahren war so etwas Alltag – nur dass die meisten »Stellvertreter Christi« keineswegs freiwillig aus dem Amt schieden: Allein in den 20 Jahren zwischen 896 und 916 sind zwölf Päpste nach kurzer Zeit wieder verschwunden – in Kerkern, Klöstern oder unter der Erde. Johannes VIII. wurde von seinem Hofstab zu Tode geprügelt, Leo V. wurde von seinem Nachfolgerpapst ermordet, Johannes X. erdrosselt und Stefan VIII. grausam entstellt.

    Marozia hatte drei Ehemänner – und einer ihrer Söhne wurde Papst: Johannes XI. Bereits mit 22 Jahren hatte diese Frau die Kontrolle über den Kirchenstaat. Auch Mutter und Schwester wurden Mätressen mächtiger Männer. Sie begann umsichtig, Päpste einzusetzen, abzusetzen und zu ermorden. Alle Kandidaten stammten aus den tief zerstrittenen Adelsfamilien Roms und waren uneheliche Söhne anderer Päpste. Marozias Geliebter Sergius III. ließ drei Päpste umbringen. Dann setzte er die Beschlüsse einer makabren „Leichensynode“ um: Im Streit um eine Papstwahl hatten Anhänger seiner Partei den elf Monate zuvor verstorbenen Papst Formosus exhumiert, den stark verwesten Leichnam auf die Anklagebank gesetzt, verurteilt, verstümmelt und in den Tiber geworfen. Mit dem Urteil über den toten Vorgänger kann der Mörder-Papst nun seine Herrschaft legitimieren.

    In dieser Zeit ging es im Vatikan zu wie in einem Bordell. Die Kardinäle prassten und hurten, wie es im verkommenen römischen Stadtadel (Un-)Sitte war. Als Marozia sich auch noch zur Kaiserin krönen lassen wollte, wird es ihrem anderen Sohn Alberich zu bunt. Er zieht gegen seine Mutter in den Krieg und wirft sie ins Gefängnis, wo sie elend umkommt, kaum vierzig Jahre alt. Die nächsten fünf Päpste sind Alberichs Marionetten. Im Sterben setzt der Fürst seinen erst 16 Jahre alten Sohn als Johannes XII. (939-964) auf den Thron: Er wird der schlimmste von allen, das Urbild unwürdiger Päpste: Die Spenden der Pilger verwendete er fürs Glücksspiel, im Laternpalast feierte er Sexorgien und vor dem Hochaltar prostete er aus geweihten Messkelchen dem Satan zu. Die Mönche in den Klöstern beteten für seinen Tod. Kurz vor seiner Absetzung 963 floh er mit dem Kirchenschatz und starb ein Jahr später nackt auf dem Bauch seiner Geliebten, nachdem er von dessen betrogenem Ehemann erschlagen worden war!

    Als das Ansehen der Päpste allmählich immer mehr in Verruf geriet, fasste Papst Urban II. 1095 den kühnen Entschluss und bot allen Freiwilligen in Seinem Reich einen Ablass ihrer Sündenstrafe im Fegefeuer, wenn sie in einem Kreuzzug nach Jerusalem pilgern, um die heilige Stätten von den muslimischen Sarazenen zu befreien, und sogar völligen Sündenerlass, wenn sie dabei den Märtyrertod erlitten. Darauf machten sich Hunderttausende von Pilgern und Ritterschaften aus ganz Europa auf eine beschwerliche Reise in den Nahen Osten. Die z.T. hungernden und durstigen Kreuzzügler schreckten am Ende nicht einmal vor Kannibalismus zurück. 1099 erreichten sie schließlich Jerusalem und töteten Tausende von Sarazenen, die aber schon nach wenigen Jahren wieder die Oberhand gewannen. Es folgten insgesamt zehn weitere Kreuzzüge mit Hunderttausenden von Toten, die glaubten, für eine gute Sache zu sterben. Letztlich blieb aber das Heilige Land in der Hand der Mohammedaner bis 1948.

    Unterdessen wandten sich viele Christen allmählich von der Römisch-Katholischen Kirche ab und gründeten neue Glaubensgemeinschaften im Süden Frankreichs (Katharer), in der Schweiz (Waldenser), in Norditalien (Humiliaten) und in Bulgarien (Bogomilen). Sie betrachteten die Römische Kirche als Hure Babylon und begehrten ein Leben in Reinheit (katharós »rein«). Papst Bonifaz VIII. hatte dafür kein Verständnis; 1194 ließ er verkünden: »Sex mit Knaben ist keine größere Sünde als sich die Hände zu reiben«. Im 11.-13. Jh. wurden diese Gruppen immer wieder verfolgt und als Ketzer hingerichtet. Man hackte ihnen die Nasen ab, kratzte ihnen die Augen aus. Der päpstliche Gesandte, Abt Arnaud Amaury, soll den Kreuzfahrern auf die Frage, wie sie denn die Ketzer von den normalen Bewohnern unterscheiden sollten, geantwortet haben: »Tötet sie alle – Gott wird die Seinen schon erkennen«. Im Albigenser-Kreuzzug von 1209 bis 1229 sollen zehnmal mehr Christen ermordet worden sein wie in den 250 Jahren Christenverfolgung unter den römischen Kaisern!

    Wer den Luxus der Kirche ablehnte, konnte sich ab 1209 dem Orden der Franziskaner anschließen. Wer aber die Kirche als Ganzes in Frage stellte, wurde ab 1227 von einen durch Gregor IX. eigens dafür eingerichteten Geheimdienst polizeilich gesucht, gefoltert und hingerichtet, nämlich der päpstlichen Inquisition (lat. inquisitio »Untersuchung«). Als sich 1378 drei Päpste gleichzeitig um das Amt stritten, wurde 1414 in Konstanz ein Konzil einberufen bei dem neben 300 Bischöfen und 500 Theologen auch 1000 Prostituierte geladen wurden, um den Kirchenleuten während der 3 Jahre andauernden Beratungen zu Diensten zu sein. Als sich der böhmische Kirchenreformer Jan Hus über die Missstände und die Korruption in der Kirche öffentlich beschwerte, wurde er zur Anhörung nach Konstanz geladen. Und obwohl man ihm freies Geleit zugesichert hatte, wurde er am Ende auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

  • Der Pest-Tod

    Der HErr Jesus hatte der Gemeinde in Thyatira viel »Zeit gegeben zur Buße«, nämlich das ganze Mittelalter hindurch, aber sie »wollte nicht Buße tun von ihren bösen Werken«. Deshalb hatte Er ihr angekündigt, dass Er »sie auf ein (Kranken)Bett werfen« würde und »ihre Kinder mit dem (Pest)Tod töten« würde (Offb.2:22-23), was dann im 14. Jh. auch tatsächlich geschah. Durch den »Schwarzen Tod« sind Mitte des 14. Jh. etwa 25 Millionen Menschen gestorben, d.h. ein Drittel der Bevölkerung Europas. Den Menschen war bewusst, dass es sich hierbei um ein Gericht Gottes handelte, und viele ergaben sich deshalb in ihr Schicksal. Andere versuchten durch besondere Buß-Handlungen wie Ablässe oder Selbstgeißelungen den Zorn Gottes zu beschwichtigen.

    Ob der »Tod ihrer Kinder« nun tatsächlich buchstäblich gemeint ist, sei dahingestellt. Denn in jedem Fall ist sicherlich AUCH der geistliche Tod gemeint. Viele Katholiken sind weit über das dritte und vierte Geschlecht hinaus bis heute verstockt in ihren unbiblischen Dogmen und Riten und damit trotz scheinbarer Frömmigkeit geistlich tot. Sie vertrauen blind den eigenwilligen Deutungen ihrer Priester und Bischöfe und haben kein Interesse daran, die falschen Lehren an Hand der Heiligen Schrift zu entlarven. Dahinter mag der naive Glaube stecken, dass Gott doch Seine Kirche nicht einfach in die Irre gehen lassen würde, zumal doch der HErr verheißen hatte, dass Er Seine Kirche nicht den »Pforten des Hades« überlassen würde zu ihrem Untergang (Mt.16:18).

    Dabei übersehen sie, dass sich in der Kirchengeschichte die Geschichte des alttestamentlichen Israels wiederholt hat (1.Kor.10:1-11). Die Parallelen sind verblüffend, wie »ein Wink mit dem Zaunpfahl«. Auch damals hatte der HErr immer wieder Seine Knechte gesandt, um die abtrünnigen Führern Seines Volkes zur Buße zu rufen (2.Kön. 17:13). Immer dann, wenn sie Buße taten, verschonte Er sie und brachte die Strafe erst in der nächsten Generation über sie (1.Kön.21:29). Im Vergleich zu Pergamos verlangte der HErr von den Treuen in Thyatira nicht mehr, dass sie die Isebel-Anhänger aus ihrer Mitte hinaustun sollten, denn dazu waren sie als Minderheit gar nicht mehr in der Lage. Hier konnte nur noch der HErr selbst eingreifen und Gemeindezucht üben. Die »Übrigen in Thyatira«, die sich rein gehalten hatten von diesen satanischen Irrlehren, sollten nur noch treu bleiben bis der HErr kommt. War es etwa nicht normal, dass sie von den falschen Brüdern verfolgt wurden? »Aber so wie damals der nach dem Fleische Geborene, den nach dem Geiste Geborenen verfolgte, so auch jetzt« (Gal.4:29).

    Die Tiefen des Satans

    Auffällig häufig erwähnt der HErr das Wirken Satans in den Sendschreiben: Wurde in Smyrna von Seiten der »Synagoge des Satans« (nur) gelästert (Offb.2:9), so befand sich Pergamos bereits dort, »wo der Thron des Satans ist« (Offb.2:13). Aber in Thyatira wurden die »Tiefen des Satans« bereits von den Verantwortlichen vertreten und gelehrt. Um was könnte es sich hier handeln?

    Wenn Menschen nur noch den einen Wunsch haben, Gott wohlgefällig zu sein, aber auf eine Priesterschaft angewiesen sind, die allein Lesen und Schreiben kann, dann erhalten diese Priester damit eine Machtposition, die der von Satan gleich kommt, bevor er in Sünde fiel. Von ihm lesen wir ja in Jes.14:13 »Und du, du sprachst in deinem Herzen: Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über die Sterne Gottes meinen Thron erheben, und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. Ich will hinauffahren auf Wolkenhöhen, mich gleichmachen dem Höchsten«. Der Norden (hebr. צָפֽוֹן׃ ZaPhoN ist abgeleitet von צָפֽה ZaPhaH = nachspähen bzw. erspähen) ist der Ort, von welchem man alles überblicken kann. Auch die Päpste erkannten dieses satanische Machtpotential und missbrauchten es für ihre Zwecke.

Von den Plänen und Gedanken Satans sagt Paulus, dass diese uns »nicht unbekannt sind« (2.Kor.2:11).Besonders klar werden diese m.E. beschrieben in der Phantasiegeschichte vom »Großinquisitor« aus dem Buch »Die Brüder Karamasow« von Fjodor Dostojewski: Im 5. Kapitel liest der vom Glauben abgefallene Ivan seinem Bruder Aljoscha, der ein orthodoxer Priester ist, eine selbsterdachte Geschichte vor, die im Spanien des 15. Jh. spielt, als täglich unzählige Ketzer verbrannt wurden durch die päpstliche Inquisition. Dort plötzlich erschien noch einmal angeblich Christus und beginnt, wortlos Kranke zu heilen; als Er erneut verhaftet wird von den Soldaten der Inquisition, wird Er im Kerker eingesperrt. In der Nacht aber kommt der Großinquisitor in seine Zelle, um mit Ihm eine Stunde lang einen Monolog zu führen, während Dieser die ganze Zeit kein einziges Wort sagt.

»Warum also bist Du gekommen, uns zu stören?… Wir haben das Werk schließlich zu Ende geführt in Deinem Namen… Zum Glück gingst Du fort und übergabst die Arbeit uns. Du gabst uns das Recht, zu binden und zu lösen, und kannst es Dir selbstverständlich nicht einfallen lassen, dieses Recht uns jetzt wieder zu nehmen … Du versprachst ihnen himmlisches Brot, ich aber frage Dich nochmals: Kann sich dieses Brot in den Augen des schwachen, ewig verderbten und ewig undankbaren Menschengeschlechts mit irdischem Brote messen? Und wenn Dir um des himmlischen Brotes willen Tausende und Zehntausende nachfolgen, was soll dann mit den Millionen und Milliarden von Wesen geschehen, die nicht die Kraft haben, das Erdenbrot um des Himmelsbrotes willen zu verschmähen? Oder sind Dir nur die Zehntausende der Großen und Starken teuer, die übrigen Millionen aber, die, zahllos wie der Sand am Meer, wohl schwach sind, aber dennoch Dich lieben…

Es gibt nichts Verführerischeres für den Menschen als die Freiheit seines Gewissens, aber es gibt auch nichts Quälenderes für ihn. Und siehe, anstatt fester Grundlagen zur Beruhigung des menschlichen Gewissens ein für allemal – wähltest Du alles, was es Seltsames, Zweifelhaftes und Unsicheres gibt, nahmst Du alles, was über die Kräfte der Menschen ging, und handeltest daher, als liebtest Du sie überhaupt nicht. Dich gelüstete nach der freien Liebe des Menschen, auf dass er Dir frei folge, von Dir verführt und berückt … Ist denn die Natur des Menschen so beschaffen, dass er das Wunder verschmähen und selbst in so furchtbaren Augenblicken, wenn die Seele vor den tiefsten, schrecklichsten und quälendsten Fragen steht, mit der freien Entscheidung seines Herzens allein bleiben könnte?

Da sind nun fünfzehn Jahrhunderte vergangen, gehe hin und sieh sie Dir an: wen hast Du bis zu Dir emporgehoben? Ich schwöre Dir, der Mensch ist schwächer und niedriger geschaffen, als Du es von ihm geglaubt hast. Wie soll er denn dasselbe erfüllen, was Du erfüllt hast? Kann er das überhaupt? Da Du ihn so hoch einschätztest, handeltest Du, als hättest Du kein Mitleid mit ihm gehabt, denn Du verlangtest gar zu viel von ihm … Er ist schwach und gemein. Was will es besagen, dass er sich jetzt allerorten gegen unsere Macht empört und auf seine Empörung stolz ist. Das ist der Stolz eines Kindes, eines unreifen Schulknaben. Das sind kleine Kinder, die sich in der Klasse empört und den Lehrer hinausjagten. Aber auch der Triumph der Schulkinder wird ein Ende haben, und er wird ihnen teuer zu stehen kommen. Und die dummen Kinder werden schließlich ahnen, dass sie doch nur kraftlose Empörer sind, die ihre Empörung nicht durchzuhalten vermögen…

Was ich Dir zu sagen habe, ist Dir längst bekannt, das lese ich in Deinen Augen. Und wozu sollte ich unser, Geheimnis vor Dir verbergen? So höre denn: Wir sind nicht mit Dir im Bunde, sondern mit ihm, das ist unser ganzes Geheimnis! Schon lange sind wir nicht bei Dir, sondern bei ihm, schon seit acht Jahrhunderten. Es sind nun acht Jahrhunderte her, da wir von ihm das nahmen, was Du unwillig von Dir wiesest, jene letzte Gabe-, die er Dir anbot, als er Dir alle Reiche der Erde zeigte: wir nahmen von ihm Rom und das Schwert des Kaisers, und wir erklärten, dass nur wir allein die Herren dieser Welt seien, die einzigen Herrscher der Erde, wenn wir auch unser Werk bis jetzt noch nicht vollendet haben…

Du bist stolz auf Deine Auserwählten, aber Du hast ja nur die Auserwählten, wir aber werden ALLEN Frieden geben… Sie werden bescheiden und schüchtern werden und werden zu uns aufblicken und sich in Angst an uns schmiegen wie die Küchlein an die Henne. Sie werden sich rühren und uns scheu anstaunen und werden stolz darauf sein, dass wir so mächtig und so klug sind, da wir doch eine so wilde, tausendmillionenköpfige Herde haben bändigen können. Entkräftet werden sie vor unserem Zorne zittern, ihr Geist wird kleinmütig, ihre Augen werden tränenreich werden wie die Augen der Kinder und Weiber, doch ebenso leicht wie zu Tränen werden sie auf unseren Wink zu Frohsinn und heller Lustigkeit übergehen.

O, wir werden ihnen sogar die Sünde gestatten – sie sind doch schwach und kraftlos -, und sie werden uns wie Kinder dafür lieben, dass wir ihnen zu sündigen erlauben. Wir werden ihnen sagen, dass jede Sünde gesühnt werden kann, wenn sie nur mit unserer Erlaubnis begangen worden ist … Und sie werden vor uns keinerlei Geheimnisse haben. Wir werden ihnen erlauben oder verbieten, Kinder zu haben oder nicht zu haben – immer je nach ihrem Gehorsam -, und sie werden sich uns freudig und mit Lust unterwerfen. Selbst die quälendsten Geheimnisse ihres Gewissens, – alles werden sie zu uns tragen, und wir werden alles entscheiden, und sie werden mit Freuden unserer Entscheidung glauben, denn sie wird sie von der großen Sorge und den furchtbaren gegenwärtigen Qualen einer persönlichen und freien Entscheidung erlösen … Man sagt und prophezeit, dass Du kommen und von neuem siegen werdest, dass Du mit Deinen Auserwählten, Deinen Stolzen und Mächtigen kommen wirst. Wir aber werden dann sagen, dass sie nur sich selbst, wir aber ALLE gerettet habenDann aber werde ich mich erheben und, zu Dir gewandt, auf diese Tausende von Millionen glücklicher Kinder hinweisen.« (F. Dostojewski, 1880).

So tiefgreifend der Großinquisitor hier auch die menschlich-satanischen Abgründe durchleuchtet, wird für einen Gläubigen doch schnell deutlich, dass er die eigentliche Evangeliumsbotschaft gar nicht verstanden hat. Aber wie auch, wenn Satan ihn schon so weit benebelt hat, dass er den Heilsplan Gottes nicht durchschauen kann und stattdessen einen eigenen satanischen Heilsplan geschmiedet hat!

Exkurs:
Gibt es eine geheime Weltverschwörung?

Nun könnte man einwenden, dass dies ja nur ein Roman sei, der die Vermutungen des Autos über eine Verschwörung der Päpste und Jesuiten enthüllen soll. Aber inzwischen wissen wir durch zahlreiche Aussteiger aus den Jesuiten, Freimaurern und Satanisten, dass es tatsächlich so etwas wie eine Weltverschwörung des Antichristen zu geben scheint. Paulus deutet dieses an, indem er von dem »Geheimnis der Gesetzlosigkeit« spricht, das »bereits wirksam ist«; und »der Sohn des Verderbens« [wörtl. »des Verlorengehens«], der das Kommen des HErrn noch zurückhält, ist auch schon da, aber er ist noch nicht »aus der Mitte« geworden (so wörtlich in 2.Thess.2:7). Aus meiner Sicht handelt es sich hier nicht um den Hl. Geist, der hier gar nicht erwähnt wird, sondern um den Gesetzlosen bzw. den Sohn des Verderbens (Antichrist), der »zu seiner (bestimmten, dafür geeigneten) Zeit« erst geboren wird (das Wort γένηται GÄNETAI bedeutet eigentlich »er-wird« bzw. »er-entsteht«) und dann plötzlich öffentlich in Erscheinung tritt (Vers 8 wörtl. »enthüllt wird«).

Das Antichristentum ist längst offen hervorgetreten, z.B. indem in Hochschulen für christliche Studentenarbeit kein Raum mehr gewährt wird mit der Begründung der prinzipiellen Ausschließung der Religion. Auch dass Gott nicht in die EU-Verfassung aufgenommen werden durfte; oder der EU-Parlamentsbeschluss, dass Kreationismus die Demokratie bzw. die Menschheit gefährde; oder dass Obama Tausende Mohammedaner, aber fast keine Christen in die USA aufnahm; oder dass viele christliche Flüchtlinge von BAMF-Entscheidern in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden; oder dass christliche Kirchen in EU-Ländern angegriffen werden, usw.

Man muss auch nüchtern feststellen, dass man nicht alle Jesuiten über einen Kamm scheren darf. So waren es z.B. Jesuiten, die von 1610 bis 1767 in einem »Jesuitenstaat« in Südamerika Indios in menschlicher Weise organisiert und missioniert habenDas Ende kam 1767. In einer Nacht- und Nebelaktion wurden die Jesuiten aus den Kolonien und aus Spanien vertrieben. 1773 als Orden sogar vom Papst verboten.« Zur gleichen Zeit wurde der Missionsauftrag von lutherischen Theologen ausdrücklich abgelehnt. Calvinistische Puritaner rotteten die Indianer in Nordamerika aus: »… Gottes Heilsplan forderte geradezu die Ausrottung der Ureinwohner mit Feuer und Schwert. Zu dieser verstiegenen Ideologie, der die meisten Siedler anhingen, gehörte die Einschätzung der Indianer als »Kinder des Satans«. Deren als barbarisch angesehenen Sitten und Vorstellungen war ihnen dafür Beweis genug, und die wiederum wurden als Ausdruck ihrer Verdammung durch Gott verstanden. …« (Lutz E. von Padberg: »In Gottes Namen? Von Kreuzzügen, Inquisition und gerechten Kriegen. Die 10 häufigsten Vorwürfe gegen das Christentum.« Brunnen 2010).            

Es gibt heute im Vatikan Hunderte von Priestern, die wochentags hemmungslos huren und sonntags im frommen Glauben die Messe lesen. Zugleich gibt es dort Hunderte, die ihr Zölibat getreu einhalten. Wir sollten dafür beten, dass viele Katholiken das Isebel-Unwesen in ihrer Kirche erkennen und sich davon lösen und für ihr Thyatira beten. Mehr verlangt der HErr nicht von ihnen: Offb.2:24. Wir evangelikalen Christen sollten den Katholiken ihr Sendschreiben erklären, damit sie es als grundlegende Orientierung beachten und befolgen.

Aber auch antichristliche Einwirkungen zur Zerstörung von Gemeinden durch christlich getarnte Leute einschließlich Jesuiten gehören mit zum Wirken der Isebel. Der Ex-Jesuit Dr. Alberto Rivera Romero berichtet in seiner Biographie (PDF-Datei im Internet verfügbar, aus dem Kroatischen übersetzt, Zagreb 1984), dass er vor seiner Bekehrung zum HErrn Jesus jahrelang als Saboteur für die Jesuiten gearbeitet habe, indem er sich mit einer Partnerin in den 60er Jahren in evangelikale Gemeinden und Bibelschulen in Costa Rica eingeschlichen habe, um diese durch Intrigen und Rufmord gegen die Pastoren zu zerstören. Dabei haben sie sich immer wieder der Lüge als Mittel zum Zweck bedient und dabei keinerlei schlechtes Gewissen gehabt, da man ja für die einzig wahre Kirche gearbeitet habe und alle ihre Sünden durch die Beichte getilgt würden. Als er jedoch eines Tages bei einer Messe dem »Schwarzen Papst«, das geheime Oberhaupt der Jesuiten, begegnete und seinen Ring küsste, stellte er irritiert und erschrocken fest, dass dieser einen Freimaurer-Ring trug mit dem Zirkel und rechten Winkel! Denn offiziell waren die Freimaurer doch eigentlich Feinde der Katholischen Kirche und wurden deshalb von den Jesuiten normalerweise gehasst.

Auf einer ökumenischen Versammlung in Guatemala ließ er dann vor 50.000 Zuschauern die Katze aus dem Sack und sprach ins Mikrophon: »Wie soll ich Ihnen vom Leben predigen, obwohl kein Leben in mir ist und das System, dem ich diene, nach Tod stinkt? Die Beichtstühle, Maria, das Fegefeuer, die Messe… alles ist Lüge und stinkt nach Tod. Ebenso das Priestertum, welches die Auferstehung Christi leugnet. Kann ich Ihnen vom Leben erzählen, obwohl ich Sie alle doch betrogen habe? Ich habe mich in ihre Kirchen eingeschleust und sie vernichtet. Ihr seid überzeugt, dass die ökumenische Bewegung geprägt ist von der Liebe und der Einheit untereinander, aber in Wirklichkeit bringt sie den Tod. Weil ich nicht euer Bruder bin….« Weiter kam er nicht, aber vernahm die Rufe: »Wir müssen Rivera zum Schweigen bringen!« Und tatsächlich wurden dann in den Jahren danach mehrere Mordanschläge auf ihn verübt, einmal sogar durch einen Zahnarzt, der ihm während der Behandlung ein Nervengift injizierte. In seiner Autobiographie »Night Journey From Rome« (1982) bestätigt auch ein weiterer Ex-Priester namens Clark Butterfield die Maulwurfstätigkeit der Jesuiten.

Heute ist längst bekannt, dass es christliche Freimaurerorden gibt (z.B. Knights of Malta), ebenso wie muslimische Logen (Shriners) und satanische (Illuminaten). Allen gemeinsam ist ihr Ursprung bei den altägyptischen und babylonischen Mysterienkulten. Der Legende nach soll Nimrod nicht nur der Gründer von Babel, Assur und Ninive gewesen sein (1.Mo.10:8-12), sondern ließ auch den Turm zu Babel bauen. Er war damit der Ur-Rebell gegen Gott und soll auch eine geheime Bruderschaft gegründet haben, eine Art Freimaurer-Orden, in welcher der Suchende angeblich in die Geheimnisse Gottes und Luzifers eingeweiht wurde. Dass im 33. Grad des »Schottischen Ritus« tatsächlich Luzifer angebetet wird, bekannte der Südstaatengeneral und Hochgradfreimaurer Albert Pike ganz unverhohlen am 4.Juli 1889 an Logenbrüder des 32.Grades: »Wir verehren einen Gott, aber es ist ein Gott, den man ohne Aberglauben anbetet. Die Religion der Freimaurer sollte von uns allen Eingeweihten höherer Grade in der Reinheit der luziferischen Lehre fortgeführt werden. Wenn Luzifer nicht Gott wäre, würde dann Adonai (Christus), dessen Taten von Grausamkeit, Menschenhass… und Ablehnung der Wissenschaft zeugen, ihn (Luzifer) dann verleumden? Sie werden durch die Herabkunft der reinen Lehre Luzifers endlich das wahre Licht empfangen… Ja. Luzifer ist Gott, und leider ist auch Adonai Gott…« (D.L. Cuddy, Now is the dawning in the New Age, S. 42).

In einem Brief an den Freimaurerbruder Giuseppe Mazzini vom 15. August 1871 schreibt Pike von drei geplanten Weltkriegen, den ersten gegen Russland, den zweiten gegen Deutschland und den dritten gegen die muslimische Welt, die notwendig sind, um das notwendige Chaos zu erreichen für die Machtübernahme des Weltherrschers: »Wir werden die Nihilisten und die Atheisten entfesseln und einen gewaltigen sozialen Umsturz verursachen, der in all seinem Schrecken den Völkern die Auswirkungen des absoluten Atheismus verdeutlichen wird, den Ursprung der Barbarei und der blutigsten Aufstände. Dann werden die Bürger überall, gegen eine Minderheit von Revolutionären zur Verteidigung gezwungen, diese Zerstörer der Zivilisation vernichten. Und die Massen, vom Christentum enttäuscht, richtungslos, nach einem neuen Ideal langend, doch ohne zu wissen, wohin sie ihr Verlangen nach einem Glauben richten sollen, werden durch die Herabkunft der reinen Lehre Luzifers endlich das wahre Licht empfangen« (aus William Guy Carr »Pawns in The Game«, 1955).

Hier wird deutlich, dass nicht nur die Freimaurer die Welt über ihre wahren Ziele im Unklaren lassen, sondern auch der Teufel selbst seine treuesten Knechte täuscht, indem er sie glauben läßt, dass Luzifer der gute Gott sei. Die 33 Freimaurergrade des Schottischen Ritus haben nur den einen Sinn, damit die Oberen feststellen können, welcher von den potentiellen Anwärtern der unteren Grade schon reif genug ist, um das »große Geheimnis« mitzutragen.

Die Hure Babylon als Zusammenarbeit aller Religionen unter Führung der Katholischen Kirche

Die Welteinheitskirche braucht es ebenso wenig zu geben, wie es noch einen physischen Islamischen Staat gibt. Unter diabolisch-geistlicher Führung funktioniert die Einheit auch in der organisatorischen Trennung. Papst Johannes Paul II. und seine Amtsvorgänger hatten durch den interreligiösen Dialog in den letzten 50 Jahren schon viel erreicht, aber der jetzige Papst Franziskus hat diesen Plan zur Rückkehr aller christlichen Hurentöchter zur Mutterhure Rom wie kaum ein anderer vorangetrieben. 2014 hat er durch seinen Gesandten Tony Palmer auf einem Treffen der führenden Vertreter der charismatischen Bewegung in den USA unter Leitung von Kenneth Copeland durch eine emotionale Videobotschaft verkünden lassen, dass er in Wahrheit ihr verschmähter »Bruder Joseph« sei, der nun bereit wäre, sich mit seinen »Brüdern« zu versöhnen, um wieder eine einheitliche Kirche zu bilden. Die charismatischen Prediger hatten schon so viel von dem Wein der Hurerei getrunken, dass sie hellauf begeistert waren von der Idee und sofort ihre Einwilligungsbestätigung unterschrieben. Seither geben sich die Vertreter der verschiedensten evangelikalen Kirchen nacheinander im Vatikan die Klinken in die Hand, um mit den dortigen Juristen die Einigungsverträge auszuhandeln. Für die deutschen Evangelikalen ist es Dr. Thomas Schirrmacher, der Chef-theologe der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), der sich regelmäßig mit Franziskus zu »Kaffeepausen« trifft.

Ich selber hatte bis vor kurzem angenommen, dass die eigentliche Gefahr von den Zionisten der Rothschild- und Rockefeller-Familiendynastien ausgeht, weil dies schon seit Jahren in christlichen Kreisen so verbreitet wird, z.B. durch Norbert Homuth. Als ich 1991 die »Protokolle der Weisen von Zion« las, war ich sofort überzeugt, dass unsere Politiker nur Marionetten sind, welche die Beschlüsse des Weltjudentums (jährliche »Bilderberger«-Konferenz) ausführen, um Schritt für Schritt die Neue Weltordnung (NWO) des Antichristen vorzubereitet.

Tatsächlich haben die Juden ja schon in biblischen Zeiten immer wieder heimlich Verschwörungen angezettelt gegen die rechtmäßigen Herrscher, angefangen bei den Brüdern Josephs (1.Mo.37:19-20), über Absalom (2.Sam. 15:12-31) und die ganzen Verschwörungen in der Zeit der Könige von Israel und Juda (1.Kön.16:8-20, 2.Kön.9:14, 10:9, 11:14, 12:20, 14:19, 15:10 + 25 + 30, 17:4, 21:23, 2.Chr23:13, 24:21 + 25 u.a.) bis hin zu der Verschwörung gegen Paulus in Apg.23:12-23. In Jes.28:14-15 heißt es: »…Ihr Spötter, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! Denn ihr sprechet: Wir haben einen Bund mit dem Tode geschlossen und einen Vertrag mit dem Scheol gemacht: wenn die überflutende Geißel hindurchfährt, wird sie an uns nicht kommen; denn wir haben die Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in der Falschheit uns geborgen«. Dies bezieht sich wohl auf jene Pharisäer zur Zeit Jesu, die genau wussten, dass Er der verheißene Messiahs und Erbe war, aber die Ihn dennoch töten wollten, damit das Erbe ihnen allein gehörte (Mark.12:7).

Inzwischen glaube ich aber nicht mehr, dass diese antichristliche Weltregierung von falschen Juden ausgeht, und zwar nicht nur weil sich die »Protokolle der Weisen von Zion« als eine Fälschung erwiesen haben, sondern auch, weil Gott selbst sie in den letzten 1948 Jahren seit der Tempelzerstörung im Jahr 70 n.Chr. daran gehindert hat, zu huren und Götzendienst zu treiben (Hosea 3:3-5). Deshalb können die Juden auch nicht die Hure Babylon sein, sondern es ist die treulose und abgefallene Christenheit, das Haus Israel, dass Hurerei getrieben hat mit den Königen der Erde, allen voran der Katholizismus.

Der große Abfall der Christenheit, der dem 2. Kommen Christi vorausgeht und schon im Alten Testament durch die Könige Israels vorgeschattet wurde, sehen wir heute nicht nur in den beiden Großkirchen, sondern auch zunehmend in den evangelikalen Freikirchen. Nicht nur, dass die meisten von ihnen sich mittlerweile der Ökumene (Ev. Allianz, ACK, Weltkirchenrat) angeschlossen haben, sondern weil heute schon überall in den Theologischen Fakultäten oder freikirchlichen Bibelschulen die Gesetzlosigkeit gelehrt wird. War es vor 100 Jahren noch die historisch-kritische Bibelkritik mit ihrer Entmystifizierung der Bibel (Bultmann, Rahner), so wird die biblische Lehre heute durch die Zungenbewegung und vor allem durch die Lehre von der Heilsunverlierbarkeit und der angeblichen Ungültigkeit der alttestamentlichen Gebote durchsäuert, welche letztlich in eine heilsgefährdende Gesetzlosigkeit geführt hat.

»Isebel« ist im Grunde auch jenes Weib in Sach.5:5-11, die dort »Gesetzlosigkeit« genannt wird, in einem »Epha« verborgen ist und von zwei Frauen (Isebel + Feminismus/ Genderismus) mit Flügeln des Storchs (unreines Tier, hebr. ChaSIDa´H, w.: <die> Fromme) ins Land Sinear (hebr. SchiN˜a´R, w.: Zahn <des> Gegners) gebracht wird, »um ihm (dem Epha u. der Frau darin) dort ein Haus zu bauen«. Das Epha ist ein Hohlmaß, das damals manchmal gefälscht wurde, um den ahnungslosen Kunden zu täuschen. Wer heute als Theologe oder Bibellehrer das Wissen von biblischen Maßstäben und »Gewichtungen« besitzt, jedoch diesen Vorteil missbraucht, begeht eine systemische Sünde, die viel gravierender ist als nur individuelle Schwäche (vergl. 5.Mose 25:14-16). Ein Schriftgelehrter namens F.-H. Baader hatte z.B. mal 2.Kor.5:10 in seiner DaBhaR-Bibel eigenwillig so übersetzt, als ob Gläubige nicht mehr selbst gerichtet werden, sondern nur noch alle anderen richten. Daraufhin ließ sich dann einer seiner »Jünger« Jahre später von seiner Frau scheiden und heiratete eine andere.

Als Bibeltreue dürfen wir die unfruchtbaren Werke der Finsternis nicht tolerieren oder sie gar unterstützen, sondern wir sollen deren Verursacher überführen und ihre Werke bloßstellen (Eph.5:11). Wir sollen uns nicht in unser unabwendbares Schicksal ergeben, sondern wie Mordokai Verschwörungen aufdecken (Esth.2:19-23). Dies kann sogar eine »Spionage« in den feindlichen Reihen erforderlich machen, um Verschwörerpläne zu sabotieren. Man muss allerdings als Saboteur vom HErrn beauftragt sein, wie Huschai von David (2.Sam.15:32-37).

 

 

Vorheriger Beitrag
– Pergamon – Vermischung und Absonderung
Nächster Beitrag
– Sardes – Sterbende Bekenntnis-Christen

Inhaltsverzeichnis

Etwas nicht gefunden?

Neuste Beiträge

Gastbeiträge

„Der ist kein Narr, der aufgibt, was er nicht behalten kann, damit er gewinnt, was er nicht verlieren kann.“

(Jim Elliott)