„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Laßt uns nun die Werke der Finsternis ablegen
und die Waffen des Lichts anziehen.“

(Röm.13:12)

– „Als ich in Seinem Licht durch das Dunkel wandelte“ Teil 2

„Als ich in Seinem Licht durch das Dunkel wandelte“ Teil 2

 

1979 – 1980

Auf der Suche nach Anerkennung

Als die Sommerferien vorbei waren, wechselten Marcus und ich in die 5. Klasse (damals noch Orientierungsstufe genannt) ins Schulzentrum Mahndorf. Wir kamen in dieselbe Klasse zusammen mit den meisten Schülern aus meiner vorigen Grundschulklasse. Doch während ich bei den Klassenarbeiten nur noch Einsen und Zweien schrieb, schrieb Marcus auf einmal nur noch Fünfen und Sechsen. Er war scheinbar dem hohen Standard in der Klasse noch nicht gewachsen. Hinzu kam, dass mein Vater sich oft über Marcus lustig machte oder ihn erniedrigte („Armleuchter!“), so dass er an Minderwertigkeitsgefühlen litt. Obwohl wir vor einer Klassenarbeit zusammen übten und er den Unterrichtsstoff am Ende genauso beherrschte wie ich, war er am nächsten Tag völlig blockiert vor Angst und konnte kaum etwas Sinnvolles aufschreiben. Wenn wir dann unsere Arbeiten wiederbekamen, rief er mir rüber: „Und was hast ´?“ Ich hob einen Finger und fragte zurück: „Und Du?“ Er zeigte mir die ganze Hand und sagte: „Full house“. Entgeistert schaute ich ihn an und fragte: „Aber warum?“ Er konnte nur mit den Achseln zucken.

Marcus kam nun auf eine Sonderschule auf dem Grundstück des St.-Petri-Kinderheims in Osterholz, einer Kinder- und Jugendeinrichtung, wo er von nun an nicht mehr Lernen brauchte, sondern mit den anderen lernbehinderten Kindern so viel spielen durfte, wie er wollte. Dadurch blühte Marcus auf und gewann allmählich eine eigene Persönlichkeit. Wenn wir uns dann nachmittags draußen mit unseren Freunden zum Spielen trafen, gab es immer ein Lieblingsspiel, das wir uns selbst ausgedacht hatten. Marcus rannte los, und wir mussten ihn mit einem gewissen Vorsprung fangen, jedoch mit einer Spezialregel: Niemand durfte eine Straße oder einen Weg benutzen, sondern erlaubt waren nur fremde Gärten. Der Reiz im Spiel bestand für uns also gerade darin, wie bei einer James-Bond-Verfolgungsjagd über fremde Terrassen oder Blumenbeete zu laufen, über Hecken und Zäune zu springen oder auf Bäume und Flachdächer zu klettern, während immer mal wieder die Hausbewohner mit uns schimpften, was wir denn in ihren Garten zu suchen hätten. Da Marcus kaum zu schnappen war, fühlte er sich von uns wie ein Held bewundert, und er genoss es.

An den Samstagvormittagen haben wir unserem Vater abwechselnd beim Plakatekleben geholfen, um unser Taschengeld aufzubessern. Mein Vater rührte sich morgens Kleister an in einer großen Wanne und holte sich die Plakate von der Firma ab, die gefaltet und eingeweicht jeweils aus 8 Teilen bestanden. Wenn wir dann zum Einsatzort kamen, setzte mein Vater die Leiter an, kleisterte die erste Fläche oben links ein, faltete das Plakat auseinander und legte es blasenfrei in den Kleister. Dann wischte er mit seinem Kleisterbesen noch einmal über die Fläche rüber und legte die Leiter um ein Feld weiter. Während er dann das zweite Plakat machte, setzte ich unter das erste Feld das vom Muster her passende 5. Plakat darunter auf die gleiche Weise. Und wenn er beim 3. Plakat war, machte ich das 6. unter das 2. usw., bis alle 8 Plakate dran waren und ein Gesamtbild ergaben.

Doch obwohl wir noch Kinder waren und trotzdem mit der Zeit fast so schnell wie unser Vater, schimpfte er häufig mit uns, so dass wir oft schmollten. Mein Vater war immer sehr ungeduldig und jähzornig. Einmal kam ich mit ihm zu einer Werbetafel auf dem Parkplatz eines Supermarkts, und genau vor der Tafel parkte gerade ein Auto. Der Fahrer konnte ja nicht ahnen, dass dieser Platz ungeeignet war, aber mein Vater unterstellte ihm im Grunde Absicht und kleisterte voller Wut dessen Auto mit Kleister ein, weil er umsonst gekommen war. Als er an einem Tag mal wieder richtig laut wurde, weil ich etwas falsch gemacht hatte, fing ich an zu weinen und sagte, dass ich doch erst 12 sei. Als er sich beruhigt hatte, sagte er: „Ja, Simon, Du hast recht. Ich vergesse manchmal, dass Ihr noch Kinder seid.“ Wenn wir vormittags unsere Tour von ca. 10 Werbe-Tafeln beendet hatten, gab mein Vater uns immer 30,-DM Lohn auf die Hand. Ich ging dann meist sofort nach ALDI und kaufte mir Schokolade, Chips oder eine Schallplatte.

In der Schule begannen die ersten Jungen schon mit dem Rauchen. Mein Vater hatte immer zu uns gesagt: „Wer raucht, ist dumm, weil er seine Gesundheit ruiniert und dafür auch noch Geld ausgibt!“ Das leuchtete mir sofort ein, weshalb ich es sofort ablehnte. Ich ahnte, dass die anderen nur deshalb rauchten, weil sie dadurch angeben wollten, um die Erwachsenen nachzuahmen. Aber um Anerkennung zu bekommen, genügte es mir, gut zeichnen zu können. Mit der Zeit konnte ich schon richtig lustige Comics machen, weshalb die Schüler mich beneideten. Mein Freund Ulf wollte immer, dass ich für ihn möglichst brutale und groteske Comics zeichnete, wo z.B. einer den anderen mit dem Schwert in zwei Hälften teilte. Wir lachten dann immer zusammen, und ich versuchte, die Absurdität und Grausamkeit meiner Comics noch immer weiter zu steigern. Bei uns fing ja allmählich die Pubertät an, weshalb wir unsere Grenzen austesten wollten. Häufig trafen wir uns nur zu dem einen Zweck in der Innenstadt, um uns über Leute lustig zu machen. Ich steckte mir z.B. Strohhalme in die Nase und Ohren und ging dann in die Apotheke, um zu der Verkäuferin zu sagen: „Mir ist hier so was Merkwürdiges aus den Ohren gekommen, hätten Sie da vielleicht ein Medikament für?“ Oder Ulf sagte einem Ladenbesitzer: „Ich hätte gerne 10 Tonnen Snickers, aber bitte jetzt sofort, sonst kommen wir nicht ins Geschäft.“

Eines Morgens wachte ich auf und stellte fest, dass ich ins Bett gemacht hatte. Das war mir natürlich sehr peinlich, aber ich konnte es vor meiner Mutter nicht verheimlichen. Sie dachte sich zunächst nichts dabei und schimpfte auch nicht mit mir. Doch dann wiederholte sich dies in vielen Nächten, so dass meine Mutter mit mir zum Kinderarzt ging. Mir war es so peinlich, denn schließlich war ich schon 11 Jahre. Doch mir fehlte nichts, so dass es etwas Psychisches sein musste. Meine Mutter meldete mich dann in der Kinder- und Jugendhilfe St.-Petri an, wo auch Marcus schon war und wo ich von nun an jeden Tag nach der Schule hinfahren sollte. Dort sollten wir unsere Hausaufgaben machen, und dann lag jeden Tag ein Programm an. Mal wurde ein Baumhaus gebaut, mal gingen wir Schwimmen oder kletterten auf Bäumen. Die Gruppe bestand aus 10 schwer erziehbaren bzw. verhaltensauffälligen Kindern (ADHS) im Alter von 9-12 Jahren und wurde von einem Psychologen namens Albrecht (ca. 60) geleitet, sowie zwei Erzieherinnen, Marlies und Silke. Albrecht hatte einen sehr langen Bart und war ein ruhiger Mann, der nur sehr leise sprach, wenn überhaupt. Albrecht brachte mir nicht nur viele Tricks beim Schach bei, sondern konnte auch sehr gut zeichnen. Er war für mich wie ein Ersatz-Vater, den ich mir zum Vorbild nehmen wollte. Und irgendwie muss mir dieses halbe Jahr in dieser Gruppe geholfen haben, denn auf einmal hörte das Bettnässen auf.

Kräfte messen

In der neuen Schule waren Prügeleien auf dem Schulhof an der Tagesordnung. Dabei waren diese nie brutal oder unfair, sondern hörten jedes Mal sofort auf, sobald der Gegner auf dem Boden lag und sich geschlagen gab. Da ich schon mit 12 Jahren deutlich größer war als meine Klassenkameraden, wurde ich von dieser ausgesucht, um die Klasse gegenüber den anderen 5. und 6. Klassen zu vertreten. Da die Mahndorfer Schule jedoch nur bis zur 6. Klasse unterrichtete, war ich bei Eintritt in die 6. Klasse – nach einem Sieg über Jörg Becker – der Schulstärkste. Auf einmal hatte ich neben dem Malen also noch eine zweite Gabe, um mich vor meinen Mitschülern beliebt zu machen. Und jedes Mal gab es einen neuen Herausforderer, der sich mit mir messen wollte. Besonders jener Jörg Becker, der zuvor Schulstärkster war, versuchte es immer wieder, zuweilen auch nur mit Armdrücken, aber kam einfach nicht gegen mich an, was ihn sehr störte. Ich hätte nie gedacht, dass er sich eines Tages an mir rächen würde…

An einem Sonntag trafen sich zwei Schüler aus meiner Klasse auf dem sog. Sandberg, einem Hügel am Waldrand, mitten in Arbergen, wo sich öfter Jugendliche trafen. Auf einmal kam eine Gruppe Halbstarker mit ihren Mopeds auf den Berg und umzingelten die beiden. Einer von ihnen war Jörg Becker, ein anderer Thomas Turner, ihr Anführer. Sie sagten: „Hört mal her, ihr beiden, wie tun Euch nichts unter einer Bedingung: Wir wollen, dass einer von Euch beiden den Simon Poppe hier herholt, denn wir wollen ihm ein` auf die Schnauze hau´n. Den anderen behalten wir hier als Geisel!“ Voller Angst willigten sie ein, so dass Mark Hundsdörfer bei ihnen blieb, während sich mein Freund Marc-Dennan Tensil, der Stiefsohn eines Werderspielers, auf den Weg zu mir machte. Er klingelte an die Tür und ich machte auf. „Hi, Simon, ich wollt Dich fragen, ob Du Lust hast, mitzukommen. Wir könnten uns am Sandberg treffen.“ – „Aber es nieselt doch draußen. Was woll´n wir denn machen?“ – „Och, weiß nicht, wir können ja mal gucken.“ – „Ja gut, ich hol nur meine Jacke.“ – Marc sagte mir kein Wort, sondern ließ mich sozusagen ins offene Messer laufen, um seinen anderen Freund zu retten. Als wir oben auf dem Sandberg angekommen waren, sah ich zunächst nur meine beiden Klassenkameraden, aber auf einmal kamen hinter den Büschen des Waldes etwa 10 junge Männer raus und umringten mich. Einer sagte: „Ey, Poppe, steig mal vom Fahrrad!“ – „Wieso sollte ich?“ – Doch schon hatte mich einer von hinten in den Schwitzkasten genommen, zerrte mich vom Fahrrad und schlug mir ins Gesicht. Und dann ging es reihum, dass sie alle auf mein Gesicht einschlugen wie eine Flipperkugel, so dass es schließlich stark blutete.

Während sie auf mich einschlugen, sagte Mark Hundsdörfer: „Dann können wir doch jetzt gehen, oder?“ Doch dann fing es plötzlich stark an zu regnen, so dass sie aufhörten, weiter auf mich zu schlagen, sondern ihre Mopeds nahmen um wegzufahren. Ich rappelte mich auf und rief ihnen hinterher: „Feige Bande! Ich werde gegen Euch alle eine Anzeige machen!“ Dann nahm ich mein Fahrrad und ging im strömenden Regen nach Haus. Auf dem Weg kam mir Marc-Dennan Tensil entgegen und entschuldigten sich viele Male, dass er mir nicht die Wahrheit gesagt hatte. Ich sagte: „Du bist auch wirklich dumm! Warum bist Du nicht gleich zur Polizei gegangen?“ – „Ich hatte Angst, dass sie sich dann an uns rächen würden und hatte gehofft, dass Du schon mit denen fertig wirst.“ – „Wie?! Ich alleine gegen 10 andere?

Ich erzählte es meiner Mutter, und sie war aufgebracht vor Wut. Doch plötzlich klingelte es an der Tür, und zu meiner Überraschung war es Jörg Becker. Mit demütiger Stimme entschuldigte er sich und bot mir an, die Namen von all seinen Kumpeln zu nennen, wenn ich im Gegenzug auf eine Anzeige gegen ihn verzichten würde. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Und so geschah es, dass meine Mutter sich alle Namen aufschreiben ließ und diesen feigen Anschlag auf mich zur Anzeige brachte (in Tateinheit mit Erpressung und Freiheitsberaubung). Tatsächlich kam es kurze Zeit später dann zur Gegenüberstellung auf einer Polizeiwache. Einer von ihnen, der bereits ein längeres Register an Straftaten besaß, wurde daraufhin zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt. Dies brachte allerdings die anderen erst recht gegen mich auf die Palme, und es folgte eine ganze Reihe an Anschlägen gegen mich:

An einem Tag war ich im EDEKA-Laden Harzerstr., als mich meine Feinde sahen. Sie stellten sich vor den Laden und warteten auf mich bis ich herauskäme. Ich fragte den Ladenbesitzer Herrn Stühren, ob er mich hinausbegleiten könne, um mich vor den anderen zu schützen, was dieser dann auch tat. Darauf verschwanden sie zunächst, so dass ich mich auf mein Fahrrad setzte und losfuhr. Ich hatte mir gerade eine Dose Cola aufgemacht, da sah ich, wie sie hinter mir herfuhren, um mich einzuholen. Daraufhin schüttete ich ihnen in der Verzweiflung die Cola ins Gesicht, während ich weiter radelte so schnell ich konnte. Doch sie hatten mich eingeholt und umzingelt. Ich sagte: „Was seid ihr bloß für Feiglinge! Warum wählt ihr Euch nicht lieber einen von Euch aus, der mit mir alleine kämpft, denn ihr wollt doch Männer sein und keine feigen Memmen!“ Darauf sagte einer von ihnen namens Jürgen Polzin: „Er hat recht. Ich will gegen ihn kämpfen, denn ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen!“ Dann gings los, dass ich versuchte, ihn zu schlagen, aber er wich mir jedes Mal aus und machte sich lustig über mich. Dann begann ich ihn zu treten, wobei mein rechter Schuh im hohen Bogen in einen Garten flog. Doch nach mehreren Tritten ohne Gegenwehr, sagte Jürgen auf einmal mit weinerlicher Stimme, ich solle endlich aufhören. Sofort griff ein anderer mich am Kragen, der viel größer und älter war als ich. Er hatte eine Zigarette im Mund und schaute mich nur bedrohlich an. Ich sagte: „Wir hatten vereinbart, dass ich nur mit einem kämpfen brauche. Also, was soll das jetzt?!“ Er ließ mich los, und wie durch ein Wunder ließen sie mich einfach ziehen.

Ein paar Wochen später fuhr ich mit Marcus auf Rollschuhen, als sich auf einmal ein älterer Jugendlicher uns mit dem Fahrrad quer zum Fußweg entgegenstellte, um uns nicht durchzulassen. Wir rollten auf ihn zu und konnten gerade an ihm vorbeikommen. Ich sagte leise ein Schimpfwort und ermutigte dadurch Marcus, das gleiche Wort noch einmal laut ihm hinterherzurufen, als wir uns im sicheren Abstand zu ihm wähnten. Doch er fuhr wutentbrannt hinter uns her, holte uns ein und sagte: „Wer von euch beiden hat eben gerade zu mir ‚Arschloch‘ gesagt?“ Um meinen Bruder zu schützen, nahm ich die Schuld auf mich: „Ich!“ Daraufhin legte er sein Rad an den Zaun und wollte mich schlagen. Ich sagte schnell: „Stop! Lass mich erst die Rollschuhe ausziehen, dann können wir kämpfen“. Erstaunlicherweise wartete er tatsächlich auf mich, bis ich soweit war. Da er aber viel älter und kräftiger war als ich, hatte er mich schon bald im Schwitzkasten, aus dem ich mich nicht mehr befreien konnte. Doch dann sagte ich: „Ok, hast gewonnen!“ Und siehe da: er ließ mich los, stieg auf sein Rad und war davon. Ich dachte: „Wow! Es gibt also doch noch Fairness!

Doch leider war die Geschichte hier noch nicht vorbei. Eine Woche später war ich mit Ulf, Marco und Marcus auf der Zufahrt zum Grundstück der Panzers, als auf einmal Heiko Cholewig, der etwa 19jährige Sohn unserer gegenüberliegenden Nachbarn mich sah. Er kam auf mich zu, fasste mich an den Kragen und zog mich hoch: „Ey, Poppe, stimmt das, dass Du letztens meinen Freund Achim angemacht hast?“ Obwohl ich mit meinen 12 Jahren schon recht groß war, war Heiko im Vergleich zu mir ein Hüne, gegen den ich keine Chance hatte. Doch bevor ich überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte, um zu antworten, schlug mir Heiko mit aller Wucht ins Gesicht, so dass er mir meinen vorderen rechten Schneidezahn zertrümmerte. Dann ließ er mich los und ging weg. Ich schaute später in den Spiegel und tatsächlich: der halbe Zahn fehlte. Kurz darauf ging meine Mutter mit mir rüber zu den Nachbarn und verlangte eine Entschuldigung bzw. Wiedergutmachung von Vater Cholewig. Doch der gab sich lässig und behäbig: „Ach, Renate, Jungs raufen sich nun mal, und wer angefangen hat, weiß man hinterher nie so genau.“ Ein paar Monate später landete der Fall vor Gericht, und mir wurden 100,- DM Schmerzensgeld zugesprochen. Da ich aber in der Pubertät war, empfahl mir der Zahnarzt, mit einer Krone noch zu warten, bis ich volljährig sei. Erst mit 25 Jahren ließ ich mir in die Zahnlücke dann einen Stiftzahn einsetzen. Da Cholewigs vor Gericht gelogen hatten, haben wir sieben Jahre lang kein Wort mehr mit ihnen geredet und sie auch nicht gegrüßt. Erst 1987 als meine Mutter gläubig geworden war, ist sie eines Tages mit einem Kuchen rübergegangen und hat zu Heikos Mutter gesagt: „Komm, Waltraut, lass uns jetzt endlich mal das Kriegsbeil begraben!“ Von da an war wieder Frieden.

 

1981

Erste Liebe und Sexualität

Schon in der 4. Klasse standen wir Jungs nach dem Sportunterricht vor der Umkleidekabine der Mädchen und hofften, beim Öffnen der Tür einen Blick auf die halbnackten Mädchen zu ergattern. Die Mädchen waren von diesem primitiven Verhalten irgendwann so sehr genervt, dass sie sich eines Tages einen Scherz mit uns erlaubten. Während wir mal wieder stumpfsinnig auf die geschlossene Tür starrten, ging diese plötzlich auf und Kirsten stand auf einmal splitternackt vor uns. Sie lächelte und sagte: „So, Jungs, jetzt könnt ihr mal endlich sehen, wie ein Mädchen nackt aussieht. Merkt es euch gut, denn ab jetzt habt ihr es hoffentlich nicht mehr nötig, hier jedes Mal rumzugaffen.“ Wir wären am Liebsten vor Scham im Boden versunken.

Da uns der Zugang zu Mädchen weitestgehend versperrt war, hatte ich meine erste sexuelle Erfahrung mit einem Jungen. Als ich 10 Jahre war spielte ich oft nachmittags bei meinem Freund Burkhard Storm, ein Sohn von gläubigen Eltern. Doch auf einmal griff er mir unvermittelt in die Hose und lachte dabei. Ich tat so, als würde es mir missfallen, aber ließ es einfach zu. Doch in den Wochen danach machte es Burghard immer wieder, z.B. nach dem Schwimmen in der Umkleidekabine: vor allen Schülern rannte er lachend hinter mir her, so dass der Lehrer mit ihm schimpfte. Doch so oft wir auch taten, als wollten wir ja nur Blödsinn machen, merkten wir beim Raufen, dass die Berührungen uns gefielen. Eines Tages entdeckte ich zuhause, wie man onaniert. Von da an machte ich es sehr häufig, wurde aber auch dreimal von meiner Mutter dabei erwischt, was mir sehr peinlich war. Ich dachte damals immer an ein bestimmtes Mädchen in meiner Klasse namens Susanne, aber sie war für mich unerreichbar fern.

Es gab in der 6. Klasse aber auch zwei oder drei Jungen, die schon eine richtige Freundin hatten, mit der sie „gingen“ (d.h. Händchen haltend). Wir anderen hatten keine Ahnung, wie wir das auch schaffen konnten, denn die Mädchen lebten ja in einer ganz anderen Welt. Also begannen wir, auf einer Klassenfahrt Liebesbriefe zu schreiben. Ich erwählte mir eine gewisse Maike Müller, obwohl ich wusste, dass auch andere Jungen in sie verliebt waren. Mein Liebesbrief lautete: „Liebe Maike. Ich liebe dich. Liebst du mich auch? Bitte ankreuzen: JA oder NEIN.“ Dass ein solcher Liebesbrief sehr unromantisch war und eher einem Behördenformular zum Ankreuzen glich, fiel mir damals nicht auf. Stattdessen war meine Angst, abgewiesen zu werden, so groß, dass ich vorsichtshalber gleich noch einen zweiten Liebesbrief schrieb an ein anderes Mädchen, um so meine Chancen für eine positive Antwort zu verdoppeln. Dummerweise teilten beide Mädchen in der Herberge dasselbe Zimmer, so dass sie schnell erfuhren, dass ich beiden gleichzeitig die Aufwartung machte. Sofort stürmten sie in mein Zimmer und warfen mir meine Liebesbriefe zerrissen ins Gesicht.

Marcus hatte sich von vornherein nur auf ein Mädchen beschränkt, und zwar Ivonne Lange – DIE oder keine! Allerdings hatte sich auch sein bester Freund Marco Knobbe für Ivonne entschieden, was aber kein Problem darstellte. Denn Marcus und Marco waren sooo gute Freunde, dass der eine dem anderen das Glück gegönnt hätte. Also schrieben sie ihre Liebesanträge gemeinsam und übergaben sie auch zusammen ihrer Erwählten. Diese machte die beiden Briefe auf, schaute die beiden an und zerriss die Briefe vor ihren Augen. Damit hatten Marco und Marcus nicht gerechnet. Sie schauten beide beschämt und gedemütigt auf den Boden, wo die Schnipsel ihrer Liebesbriefe lagen, und versuchten seither nie wieder, einem Mädchen einen Antrag zu stellen. Ich hingegen gab mich nicht geschlagen, sondern versuchte es weiter, und zwar bei Kerstin Theisen, weil ich von ihrem strahlenden Lächeln verzaubert war. Als ich am Nachmittag ins Herbergszimmer zurückging, lag mein Brief auf der Bettdecke, und siehe da: SIE HATTE „JA“ ANGEKEUZT! Ich konnte es nicht fassen! jetzt hatte ich endlich auch eine eigene Geliebte! Mein Herz klopfte. Ich ging zu ihr hin und vergewisserte mich noch mal: „Hallo Kerstin. Du hast mir ja den Brief zurückgegeben und ‚JA‘ angekreuzt…“ – „Stimmt, ich hab‘ ‚Ja‘ angekreuzt!“ Ich schaute sie unsicher an und fragte mich, wie es jetzt weitergehe. Ich lächelte verlegen. Sie grinste übers ganze Gesicht. Auf was hatte ich mich da bloß eingelassen…

Bald darauf veranstaltete die Schule eine „Disco“ für Jugendliche. Als die ersten Schüler anfingen, mit ihrem Partner zu tanzen, schlug mir das Herz zum Hals. Denn Kerstin saß nur 2 m von mir entfernt. Ich musste sie jetzt zum Tanz auffordern, aber ich traute mich nicht. Es vergingen 10 Minuten, aber ich schaffte es einfach nicht. Es war mir zu peinlich. Nach weiteren 5 Minuten fragte ich mit gedrückter Stimme: „Hallo Kerstin, woll’n wir vielleicht tanzen?“ – „Ja, klar!“ Sie stand auf und wir gingen auf die Tanzfläche. Wenn man bedenkt, dass wir uns bei dieser Discomusik ja noch nicht einmal anfassen brauchten, frage ich mich heute, warum ich so schüchtern war. Doch in den nächsten Monaten passierte nichts weiter. Denn ich hatte keine Ahnung, was man sonst noch so mit einer Geliebten machen kann. Nach einem Jahr war ich mir nicht mehr sicher, ob Kerstin noch meine Freundin sein wollte, denn unsere Liebe war ja noch nicht einmal platonisch. Also schrieb ich ihr noch mal einen Brief: „Liebe Kerstin, liebst Du mich noch? Bitte ankreuzen: Ja oder Nein?“ Diesmal zeichnete Kerstin ein weiteres Feld zum Ankreuzen in dem stand „vielleicht“. Was wollte sie mir damit sagen? Wovon hing das „Vielleicht“ ab? Ich müsse wohl aktiver sein, aber was sollte ich denn tun?

Ein paar Monate später lud mich mein Freund Marc-Dennan Tensil ein paar Mal zu Partys bei sich zuhause ein. Ich fühlte mich sehr geehrt, denn nun war ich Teil einer Clique, der einige Mädchen angehörten. Inzwischen fiel es mir auch gar nicht mehr schwer, ein Mädchen zum Tanzen aufzufordern. Doch dann erlebte ich auch Enttäuschungen, denn das ein oder andere Mädchen sagte: „Nein.“ Warum wollten sie mich nicht? Klar, die anderen Jungs waren viel schöner als ich. Ich sah auch wirklich hässlich aus in meinen Augen: Meine Haut war fast weiß und meine Zähne leicht gelblich. Und dann auch noch diese blöde Zahnlücke! Und diese rötlichen Haare! Einmal sagte eine Frau zu mir: „Rote Haare, Sommersprossen, sind des Teufels Hausgenossen!“ Warum sah ich nur so hässlich aus? fragte ich mich. Welches Mädchen würde mich schon wollen! Ich beneidete meinen indonesischen Freund Marc-Dennan wegen seiner braunen Haut. Vielleicht hatte er mich nur aus Mitleid mitgenommen. Aber ich wusste jetzt: Hier werde ich nie mehr herkommen! Das würde mich nur immer mehr verletzen.

Im Frühjahr 1981 bekamen wir Besuch aus den USA, und zwar von Kelly (17) einer Austauschschülerin aus Florida, die bei uns einige Monate wohnte. Mein Vater war der Einzige, der richtig gut Englisch konnte und viel mit ihr sprach. Aber auch wir Jungs mochten Kelly und unterhielten uns mit ihr beim Tischtennis oder auf Ausflügen, so gut wir konnten. Kelly war sehr konservativ, aber sie fand uns als Familie ziemlich lustig und chaotisch. Kurz vor den Sommerferien bekam ich wie die meisten aus unserer Klasse eine Empfehlung fürs Gymnasium, und zwar im Schulzentrum Drebberstr. in Bremen-Hemelingen. Mein Bruder Marcus war inzwischen auf der Hauptschule einer der besten Schüler geworden, da er seine Minderwertigkeitskomplexe überwunden hatte, und wurde für die Realschule empfohlen.

Für die Sommerferien hatte meine Mutter uns bei der christlichen „Kinder- und Jugenderholung Bremen“ angemeldet, um zwei Wochen im Schullandheim Cluvenhagen zu verbringen. Ich konnte meinen Freund Ulf Panzer dazu überreden, mitzukommen. Die Gruppe von etwa 30 Teenagern wurde von Egbert und Frauke Grützmacher, sowie mehreren anderen Christen einer Bremer Pfingstgemeinde betreut. Neben dem umfangreichen Programm, dass sie täglich für uns gestaltet hatten, sorgten Ulf und ich dafür, dass auch für die Betreuer diese Reise unvergesslich werden sollte. Denn jeden Abend hatten wir uns neue Streiche ausgedacht, um sie zu ärgern. Zum Beispiel hatten wir die Treppe zum 1.OG an den Geländern mit einer langen Wäscheleine kreuz und quer verbunden, um das Hochkommen zu erschweren. Zusätzlich hatten wir den ganzen Flur mit Stühlen verstellt. Dann riefen wir mitten in der Nacht laut um Hilfe. Als einer der Betreuer die Treppe hochlaufen wollte, entleerten wir von oben einen Eimer Wasser über ihn und flüchteten schnell in unsere Betten. Mit größter Mühe erreichte er schließlich wutentbrannt unser Zimmer und machte Licht an. Wir stellten uns schlafend und beschwerten uns über die Störung der Nachtruhe. Nach zwei ähnlichen Nächten wussten sich die Betreuer zu wehren. Statt uns zu bestrafen, machten sie unsere Albernheiten mit. Ich erinnere mich, wie Egbert mich hielt und durchkitzelte, während Frauke auf mir eine Flasche Shampoo leer machte. Für Ulf und mich war dies mit Abstand eine der besten Ferien, die wir bis dahin erlebt hatten, denn wir fühlten uns von den Erwachsenen verstanden und geliebt.

Als wir am ersten Schultag nach den Sommerferien als Klasse auf unsere neue Lehrerin warteten, kam auf einmal meine Schwester Diana vorbei mit ihren Freundinnen. Als sie mich und meine Klasse auf dem Boden sitzend sah, rief sie in die Runde: „Hört mal alle her: Wer von Euch ist Maike Müller?“ Alle zeigten auf sie. Dann sagte sie: „Du Maike, mein Bruder Simon ist total verknallt in Dich, aber traut sich nicht, es Dir zu sagen.“ Da wurde ich knallrot im Gesicht und hätte Diana würgen können.

Unsere neue Klassenlehrerin war eine Französin namens Catherine Reby (ca. 40). Vom ersten Tag an hatte ich mich in sie verliebt. Sie war für mich die perfekte Frau, genau nach meinem Geschmack. Ich mochte besonders ihre Stimme und die Art, wie sie redete mit ihrem französischen Akzent. Aber auch ihre zierlichen Lippen, ihre lockigen Haare und vor allem ihre starke Persönlichkeit bereiteten mir ein Hochgefühl, immer wenn sie kam. Jeder Unterricht mit ihr war für mich ein Genuss. Wir hatten sie in den Fächern Französisch und Deutsch. Wenn ich heute daran zurückdenke, dann überrascht mich nicht, dass meine Frau Ruth heute eine verblüffende Ähnlichkeit hat mit Frau Reby, nur dass Ruth natürlich noch tausendmal schöner ist.

Häuslicher Unfrieden

Eines Nachmittags brachte mein Vater einen Hundewelpen mit, ein Jack-Russel-Terrier-Mischling. Wir freuten uns sehr darüber und gaben ihm den Namen Bobby. Die ersten Tage tobten wir viel mit Bobby rum. Aber immer, wenn es darum ging, dass einer von uns mit ihm Gassi gehen musste, stritten wir miteinander, wer dran sei. Ohnehin sahen wir uns als Brüder immer auch als Rivalen, indem wir ständig befürchteten, dass einer von uns ausgenutzt werde. Wenn es Kekse oder Pommes gab, dann zählten wir oft genau ab, dass jeder genau die gleiche Menge bekam. Damit auch jeder sich zu gleichen Anteilen an den Pflichten im Haushalt beteilige, machten wir für jeden Wochentag eine genaue Aufgabenliste. Leider aber mussten wir diese immer wieder neu schreiben, weil immer wieder irgendjemand etwas daran auszusetzen hatten.

Manchmal kam meine Mutter von der Arbeit nach Hause, und rief uns alle in die Küche. Dann schrie sie rum und hielt uns eine „Moralpredigt“, wie wir es nannten, weil niemand die Küche sauber gemacht oder den Müll nach draußen gebracht hatte. Dabei wiederholte sie immer wieder die gleichen Vorwürfe, so dass wir innerlich heimlich abschalteten und nur beschämt den Blick senkten. Während ich die Standpauke still über mich ergehen ließ, hatte Marcus die Angewohnheit, sich immer zu rechtfertigen. Anschließend entschied er sich, mit Patrick die Küche sauber zu machen, während ich still nach oben ging. Meine Mutter rief mir hinterher: „Wo willst Du hin? Warum hilfst Du Deinen Brüdern nicht?“ Mit demütiger Stimme sagte ich: „Aber Marcus hat doch schon angeboten, dass er die Küche mit Pelle machen will.“ – „Ach so, damit ist also der Fall für Dich erledigt! Weißt Du, Simon, ich kann es zehnmal besser ertragen, wenn Marcus mir widerspricht, aber dafür aktiv wird, als wenn Du eine Unschuldsmiene machst, aber Dich dann vor der Arbeit drückst!

Zank und Streit gab es aber auch öfter mit meinem Vater. Wenn wir morgens z.B. duschten, dann hämmerte er gegen die Tür, damit nicht so lange das Wasser laufen lassen sollten. Er selbst ließ beim Duschen gerade mal nur ein Rinnsal auf sich träufeln, um Wasser zu sparen. Er hatte wohl den Eindruck, dass seine Familie all das Geld, das er sauer verdiente, gleich wieder mit vollen Händen ausgab. Dabei war er bestrebt, möglichst schnell das Haus abzuzahlen, um keine Schulden mehr zu haben. Als er 1979 seinen Vater beerbte, investierte er einen Teil davon in Zigarettenautomaten (1000,-DM/Stk.), um vom Verkauf der Zigaretten einen Nebenverdienst zu haben. Das Geschäft lief gut, so dass er sich bald darauf auch noch Süßwarenautomaten zulegte, die er überall vor Schulen aufbaute. Voller Stolz brachte er dann immer die 1,-DM und 2,-DM-Stücke nach Haus und sagte: „Ich habe wieder reiche Ernte gemacht!“ In der Klasse erzählte ich meinen Freunden stolz, dass mein Vater drei Berufe habe, nämlich vormittags Plakate- kleben, nachmittags Automaten auffüllen und abends Nachtdienst machen im Krankenhaus, wo er dann endlich mal schlafen konnte. Bald darauf fing er auch noch mit einem Hausverkauf von Limonade und Bier an, den im Wesentlichen wir ausführten. Jeden Tag klingelte es nun bis zu 20-mal an der Tür, und wir mussten der gesamten Nachbarschaft dann immer die Flaschen gegen Bargeld herausgeben.

Der Geldsegen hatte aber auch einen hohen Preis, denn wir sahen unseren Vater immer seltener. Wir hatten fast schon den Eindruck, als würde er vor uns fliehen. Den Familienurlaub im Sommer 1979 nach Cuxhaven verbrachten wir ohne ihn. Er fuhr stattdessen immer in die DDR, wo er begehrte Geschenke zu seinen Briefmarkensammler-Kontakten schmuggelte. Wenn er mal zuhause war, sortierte er entweder seine Briefmarken ein oder klebte Süßwaren zusammen für seine Automaten. Eines Tages kam er nach Haus und sagte: „Ich habe uns mal die neuste Erfindung mitgebracht, und zwar ein Gerät, mit dem man Kinofilme am Fernseher sehen kann, ein sog. Videorecorder! Damit kann man jederzeit sich einen Film anschauen, die man sich ausleihen oder kaufen kann.“ Ich dachte nur: ‚Das ist ja völlig verrückt, wo es doch ohnehin schon 3 Fernsehprogramme gibt und die Leute viel zu viel Fernsehen gucken!‘ Während wir früher noch gemeinsame Spielabende machten, zog sich jeder von uns immer mehr in seine eigene Welt zurück. Ich fing damals an, mir immer mehr Schallplatten zu kaufen mit Musik von Jean-Michelle Jarre, Barclay James Harvest oder Alan Parson Project. Meine Mutter schimpfte immer mit mir, dass ich doch mal die Musik leiser machen soll, weil das doch kein Mensch aushalte. Und meinem Vater warf sie vor, dass er sich endlich mal mehr um uns kümmern und mit uns etwas unternehmen müsse. Darauf vermachte er mir einen Teil seiner Briefmarkensammlung, so dass ich nun auch selbst ein eifriger Briefmarkensammler wurde. Auch nahm mein Vater mich und Marcus im Dezember 1981 mal mit auf einer Reise ins Erzgebirge nach Johanngeorgenstadt. Das war für uns ein großes Abenteuer, nicht nur für die fantastischen Möglichkeiten zum Rodeln, sondern auch, weil wir zum ersten Mal ein anderes Land besuchten, das auch noch unter kommunistischer Herrschaft war.

Ich hatte auch wieder mit dem Malen angefangen, nachdem meine Mutter mir Ölfarben gekauft hatte. Meine Gemälde sahen inzwischen schon fast wie Fotos aus. Als 1981/82 in Polen das Kriegsrecht verhängt wurde und eine Hungersnot drohte, machten wir Pfadfinder eine Tombola für die Eltern, auf der ich meine Bilder versteigern ließ und den Erlös für Polen spendete. Meine Bilder wurden zwar alle versteigert, aber leider nur zu einem viel zu niedrigen Preis, was mich sehr kränkte, zumal es ja für einen guten Zweck war.

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